Zen Traditionen

  • Hi


    mir wurden folgende 2 Fragen gestellt.


    1. gibt es im Zen die Tradition, dass man/frau zunächst "Schüler auf Probe" wird?
    2. ist es richtig, dass man/frau 4 - 5 Jahre Schüler sein muss, bevor er/sie Buddhistin werden kann (also einen Dharma-Namen bekommt und ein Rakusu)?


    Ich kenne diese Traditionen nicht. Kennt die jemand von euch?

    Grüße


    Axel Jung


  • Bei mir sind alle nur auf "Probe".


    Das kann doch ein Zen-Meister machen, wenn er es für sinnvoll hält.
    Generell ist es sinnvoll jemanden erst einmal einige Jahre in gemeinsamer Praxis kennen zu lernen und da es auf dem Pfad keine Eile gibt - wo bitte ist das Problem?

  • Hi


    das beantwortet die Frage nicht. Es wäre ja möglich dass es irgendwo so was gibt. Es gibt doch zum Beispiel auch die Tradition das der Schüler sehr lange vor dem Kloster um Einlass bitten muss um angenommen zu werden. Und seine Bitte immer wieder abgewiesen wird um seine Entschlossenheit zu prüfen.

    Grüße


    Axel Jung

  • ajung:

    Hi


    das beantwortet die Frage nicht. Es wäre ja möglich dass es irgendwo so was gibt.


    Ja - es wäre möglich.
    Bei uns ist das möglich - heisst aber nicht so - bei uns ist jeder auf Probe. Jeden Tag.

    Zitat


    Es gibt doch zum Beispiel auch die Tradition das der Schüler sehr lange vor dem Kloster um Einlass bitten muss um angenommen zu werden. Und seine Bitte immer wieder abgewiesen wird um seine Entschlossenheit zu prüfen.


    Ja - diese Tradition gibt es.


    Was soll aber die Frage? Was würde es denn nützen, wenn jemand weiß - aha, das ist hier Tradition. Fällt es ihm dann leichter, so eine Tradition zu machen. Da kommt aber ein bestimmtes Verständnis von Tradition hervor. Es gibt auch Leute, die vergeblich vor dem Kloster um Einlass gebeten haben.
    Davon redet aber keiner.
    Wenn der Zen-Meister sagt, "Schüler auf Probe" - dann ist das so.
    Spielt es eine Rolle, ob was Tradition ist oder nicht?


    Was bitte ist Tradition? Kölner Rosenmontagszug und Määnzer Fassenacht, gell.


    Das sind im übrigen Fragen, die man mit den Leuten dieser Tradition bereden sollte und wenn das nicht gefällt - dann war es das.


    Was mir viel schlimmer erscheint, das ist die andere Seite dieses "auf Probe" - ist das dann unkündbar?
    Beamtet auf Lebenszeit? Was ist das denn für ein Zen? Katholisch?

  • Hi


    bitte vergiss nicht. Ich stelle die Frage nicht. Mir wäre das auch ziemlich egal.
    Eine Person kam auf mich zu und hat mir die Fragen gestellt. Warum auch immer.

    Grüße


    Axel Jung

  • Zitat

    1. gibt es im Zen die Tradition, dass man/frau zunächst "Schüler auf Probe" wird?


    Ist mir nicht bekannt. Da ein Lehrer / Schüler Verhältnis jederzeit auflösbar ist, wäre das auch nicht nötig.



    Zitat

    2. ist es richtig, dass man/frau 4 - 5 Jahre Schüler sein muss, bevor er/sie Buddhistin werden kann (also einen Dharma-Namen bekommt und ein Rakusu


    Bei uns liegt das im Ermessen des Lehrers.
    Bei der Zufluchtname gibt es bei uns keinen Dharmanamen. Zuflucht nehmen kann eigentlich jeder jederzeit. Mir ist nicht bekannt, das es da einen zeitlichen Rahmen gibt. Dharmanamen gibt es bei der Laienordination. Sie erfolgt in Absprache mit dem Lehrer, der um die Ordination gebeten wird. Wenn er von der Ensthaftigkeit des Fragenden überzeugt ist, wird er nicht nein sagen.
    Beides ist unabhängig von der Schülerschaft. Der Schüler muss also weder Buddhist sein, noch eine Laienorination erhalten haben.
    Um Koanschüler zu werden setzt es ein Vertrauensverhältnis zwischen Lehrer und Schüler voraus. Das heißt, ein Lehrer wird nur jemanden als Schüler akzeptieren, den er kennt. Das heißt, sie müssen schon ein Zeit zusammen verbracht haben, an normalen Sitzabenden wie auch auf Sesshins.


    So ist es jedenfalls bei uns.


    Alles Liebe,
    Ji'un Ken