Tsültrim Allione: Den Dämonen Nahrung geben: Die tibetisch-buddhistische Technik der Konfliktlösung

  • KDR:
    Helmut9:

    Ein Gläubiger kann nichts anderes als hinter seinem Geld herzuhetzen anstatt einfach zu warten bis es ankommt. :)
    Ein Gläubiger verteidig immer seinen Glauben, weil er Glaubt ihn zu besitzen.


    Erklär mir das doch nochmal. Offenbar bin ich gemeint. Wieso soll ich, ganz offensichtlich im negativen Sinne, "gläubig" sein und hinter "meinem Geld herhetzen"?


    Schöne Grüße
    KDR


    Ein Gläubiger verteidig immer seinen Glauben, weil er Glaubt ihn zu besitzen.
    Deutsch ist wirklich ekelhaft!!!
    Gläubiger in zwei Bedeutungen zu verwenden und in der Raktion genau die Bedeutung zu bekommen die in diesem Forum genau nicht gemeint sein kann.


    Du darfst das doch nicht mischen! Ein Glaubender wird viel tun um seinen Glauben zu schützen, nur Buddha hat da Funktionen entdeckt und offen gelegt die Dir deinen Glauben rauben wenn Du Buddhas Worte mal genau liest. Mir hat er meine Glauben so schnell gekillt das ich erst nicht bemerkte wie mir geschah.


    Der bisher letzte Killer, heute, war: Die Wesen der Dinge .......... Das Wesen der Dinge
    hat mir endlich die Schlüssel in die Hand gegeben um das achte und neunte Ochsenbild zu erkennen. Leider hab ich keine Lust viel zu schreiben darum bleibe ich eine Erklärung erstmal schuldig. ( :))

  • Kusala:

    Mensch Leute, lest doch erst mal das, was der Buddha gelehrt hat und nicht so einen Rotz.


    :lol::lol:


    Brilliant vorgetragene Kritik.



    Kusala:

    Wer kann bessere Ratschläge geben als ein vollkommen Erwachter?


    Nur Kusala. 8)


    LG

    Alle fühlenden Wesen wollen Glück und kein Leid.
    "Es gibt nichts 'Absolutes' im Buddhismus. Wenn es etwas 'Absolutes' geben würde, dann wäre es 'Mitgefühl'." (HHDL)
    oṃ vajrapāṇi hūṃ phaṭ

  • Helmut9:

    Ich werfe mich vor keinem Menschen nieder ...


    Ich schon. Das kann so hilfreich sein, sich vor seinesgleichen niederzuwerfen :)


    Fühlende Wesen und siegreiche Buddhas sind sehr ähnlich -
    Dank ihnen beiden erlangst du die Qualitäten eines Buddha.
    Wie kommt es also, dass du fühlenden Wesen nicht den gleichen Respekt entgegenbringst
    Wie auch den Buddhas?

    Shantideva


    LG

    Alle fühlenden Wesen wollen Glück und kein Leid.
    "Es gibt nichts 'Absolutes' im Buddhismus. Wenn es etwas 'Absolutes' geben würde, dann wäre es 'Mitgefühl'." (HHDL)
    oṃ vajrapāṇi hūṃ phaṭ

  • Dudjom:

    Kusala hat geschrieben:Wer kann bessere Ratschläge geben als ein vollkommen Erwachter?


    Nur Kusala.


    :lol::lol:


    Kann nicht sein. Wie du weißt, praktiziere ich nicht den Tibetischen Buddhismus. Demnach werde ich es nie jemals besser als der Buddha können. :grinsen:

  • Grüß Dich ganz recht herzlich Helmut,


    Zitat

    Helmut schreibt: Ein Gläubiger verteidig immer seinen Glauben, weil er Glaubt ihn zu besitzen.
    Deutsch ist wirklich ekelhaft!!!
    Gläubiger in zwei Bedeutungen zu verwenden und in der Raktion genau die Bedeutung zu bekommen die in diesem Forum genau nicht gemeint sein kann.


    ts,ts - :lol: Nö, deutsch ist deutsch; und nur unpraktisch für den der dessen nicht mächtig ist.
    Vertrauen, ist in dem,dem das Vertrauen [zu] eigen ist und das wird bestimmt durch ... eben, durch die vorherige Vertrauenserweckung. Die zudem auch "Stein" des Anstoßes ist. Anders formuliert: Ich glaube dem Buddha, weil ...?
    ["[bereits] geglaubtes zu meinem temporären praktisch erfahrbaren Wissen wurde bzw. wird"]. Wieder anders:
    Für mich hat sich folgendes so und so bestätigt [ vielleicht zum xten wiederholtem male], so das ich Körper Rede und Geist
    der Erhabenen vertraue. Entschuldige bitte vielmals? Wenn ich das nicht so erlebte, dann müsste ich meine Zuflucht in die Tonne hauen oder selbige [neu] überdenken [kontemplieren].

    Zitat

    Du darfst das doch nicht mischen! Ein Glaubender wird viel tun um seinen Glauben zu schützen, nur Buddha hat da Funktionen entdeckt und offen gelegt die Dir deinen Glauben rauben wenn Du Buddhas Worte mal genau liest. Mir hat er meine Glauben so schnell gekillt das ich erst nicht bemerkte wie mir geschah.


    Nein, jemand der seine [Ur-eigensten] Gedanken-Dämonen gefüttert [womit?] hat bei dem werden sie schützender Inhalt
    [Dharmapalas] und ohne das notwendigen glaubende Vertrauen ist Buddhas Lehre wertlos und nur noch intellektuelles unerfahrenes Gedankengirlanden Spiel, besser noch so jemand bemerkt nicht einmal den Unterschied zwischen sensorischem und geistigem Bewusstsein und bezeugt die Fehler in seiner Praxis oder den gänzlichen Mangel der selbigen.
    Pratityasamutpada als auch die vier edlen Wahrheiten [und die vier Siegel] sind für den der ohne oder Mangels Erfahrung/Erfahrbarkeit erstmal nur Glaubensinhalte bei dem anderen gestaltet sich das alsdann womöglich ... eben, anders.


    Z.b.:


    Mit ganz freundlichen und herzlichen Grüßen
    Dorje Sema



  • Ts'ao-shan (840 - 901), dem (zweiten) Begründer der Ts'ao-tung (Soto-)Schule in China:


    Ein Mönch fragte: »Welche Wahrheit liegt in der Form?«
    Ts'ao-shan sagte: »Form ist grundsätzlich Wahrheit.«
    Der Mönch fragte: »Wie kannst du das aufweisen?«


    Ts'ao-shan hob seine Teeschale.
    Der Mönch fragte: »Wie kann denn Illusion Wahrheit sein?«
    Ts'ao-shan sagte: »Illusion ist grundsätzlich Wahrheit.«
    Der Mönch fragte: »Wenn man der Illusion begegnet, was wird dann enthüllt?«
    Ts'ao-shan sagte: »Illusion wird enthüllt.«
    Der Mönch meinte: »Wenn das so ist, dann kann man vom Anfang bis zum Ende der Illusion nicht entgehen.«
    Ts'ao-shan sagte: »Aber wenn du illusionären Formen nachgehst, kannst du sie nicht erlangen.«

    _()_


  • Ich danke Dir!
    ()

  • @Helmut9: Da ich nicht so schlau bin wie der verehrte Dorje Sema, verstehe ich deinen neuen Beitrag kaum und kann nicht so richtig nachvollziehen, was ich damit zu tun haben soll.


    Schöne Grüße
    KDR

    DRACO DORMIENS NUNQUAM TITILLANDUS

  • KDR:

    @Helmut9: Da ich nicht so schlau bin wie der verehrte Dorje Sema, verstehe ich deinen neuen Beitrag kaum und kann nicht so richtig nachvollziehen, was ich damit zu tun haben soll.


    Schöne Grüße
    KDR


    Wenn Du mir sagtst was Du damit nicht zu tun haben sollst, kann ich antworten.
    ()

  • Helmut9:

    Wenn Du mir sagtst was Du damit nicht zu tun haben sollst, kann ich antworten.
    ()


    Moment mal - du meintest, dass ich was damit zu tun haben soll, also musst du mir sagen, was das heißen soll!


    Schöne Grüße
    KDR

    DRACO DORMIENS NUNQUAM TITILLANDUS

  • KDR: Hab Dank für den Buchtipp. Werde heute mit der Lektüre beginnen. :D

    "Und so lang du das nicht hast, dieses Stirb und Werde! bist du nur ein trüber Gast auf der dunklen Erde. (J.W.v.Goethe)

  • Hi,


    ich hatte gerade vor einen Buchtipp rein zu stellen, um den ich gestern gebeten worden bin, aber ich habe Angst bekommen und lass es besser sein.
    Scheint schlechtes Karma hervor zu bringen. Wer Interesse hat, kann mich persönlich anschreiben.


    Knochensack

  • *gelöscht vom Autor*

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • Ich habe das Buch gelesen und die beschriebene Technik seit ca. 4 Wochen angewendet.
    Für mich ist dies eine der wirkungsvollsten Methoden die ich bisher probiert habe, ich konnte damit Ängste und Konflikte auflösen, deren Ursache ich erst in der Beschäftigung mit dem Buch erkennen konnte.
    Dabei ist es für mich unerheblich, ob die Methode eine rein buddhistische Lehre verkörpert, einzig ausschlaggebend ist die Wirkung.
    Liebe Grüße
    Milan

  • Milan:

    Ich habe das Buch gelesen und die beschriebene Technik seit ca. 4 Wochen angewendet.
    Für mich ist dies eine der wirkungsvollsten Methoden die ich bisher probiert habe, ich konnte damit Ängste und Konflikte auflösen, deren Ursache ich erst in der Beschäftigung mit dem Buch erkennen konnte.
    Dabei ist es für mich unerheblich, ob die Methode eine rein buddhistische Lehre verkörpert, einzig ausschlaggebend ist die Wirkung.
    Liebe Grüße
    Milan


    Hervorragender Beitrag! :D


    Liebe Grüße

    Alle fühlenden Wesen wollen Glück und kein Leid.
    "Es gibt nichts 'Absolutes' im Buddhismus. Wenn es etwas 'Absolutes' geben würde, dann wäre es 'Mitgefühl'." (HHDL)
    oṃ vajrapāṇi hūṃ phaṭ

  • Milan:

    Ich habe das Buch gelesen und die beschriebene Technik seit ca. 4 Wochen angewendet.
    Für mich ist dies eine der wirkungsvollsten Methoden die ich bisher probiert habe, ich konnte damit Ängste und Konflikte auflösen, deren Ursache ich erst in der Beschäftigung mit dem Buch erkennen konnte.
    Dabei ist es für mich unerheblich, ob die Methode eine rein buddhistische Lehre verkörpert, einzig ausschlaggebend ist die Wirkung.
    Liebe Grüße
    Milan


    Jep... das ist die richtige Einstellung. Wenn die Wirkung so ist, wie du sie beschrieben hast, kann die Dämonenfütterung gar nicht "unbuddhistisch" sein - ganz im Gegensatz zu den hier gegen sie vorgebrachten Bedenken.


    Schöne Grüße
    KDR

    DRACO DORMIENS NUNQUAM TITILLANDUS

  • Ich habe das Buch auch mal gelesen und sehr erfolgreich damit gearbeitet. Das war jedoch, bevor ich sehr krank wurde. Heute, wo ichs wirklich bräuchte, schaffe ich es nicht mal mehr bis zur Visualisierung. Einerseits ist es ein heißer Schauder, der, wenn sich nur die Silhouette des Dämons abzeichnet, mir über den Rücken läuft, andererseits bleibt es, wenn ich den Schauder überstanden habe, nur bei der Silhouette und verschwimmt ganz schnell wieder. Es ist jedoch so unvergleichbar wichtig für mich, dass es klappt. Kann mir jemand einen passenden Ratschlag geben?


    melv0

  • melv0:

    Ich habe das Buch auch mal gelesen und sehr erfolgreich damit gearbeitet. Das war jedoch, bevor ich sehr krank wurde. Heute, wo ichs wirklich bräuchte, schaffe ich es nicht mal mehr bis zur Visualisierung. Einerseits ist es ein heißer Schauder, der, wenn sich nur die Silhouette des Dämons abzeichnet, mir über den Rücken läuft, andererseits bleibt es, wenn ich den Schauder überstanden habe, nur bei der Silhouette und verschwimmt ganz schnell wieder. Es ist jedoch so unvergleichbar wichtig für mich, dass es klappt. Kann mir jemand einen passenden Ratschlag geben?


    melv0


    Ich kann nicht wissen, ob mein Ratschlag bei Dir passt, melvo - aber bei mir ist es ganz typisch immer so, dass die Dinge nicht klappen, wenn sie "unvergleichbar wichtig" sind. Wenn ich zu gierig greife, drücke ich es ab.
    Meine neueste Idee, wenn ich mich bei sowas erwische: "Loslassen - Om mani peme hung - loslassen - Om mani peme hung - ..."
    Hilft bei Ischias ein bisschen. :?


    Aggivessano:

    ...gibt es eine Methode, diese oft verdrängten Anteile in uns, die von C.G. Jung summarisch als „der Schatten“ benannt wurden, zu erkennen und durch Akzeptanz zu erlösen. Denn wer seine Dämonen leugnet oder bekämpft, gibt ihnen letztendlich mehr Energie. Wenn wir sie jedoch annehmen und ihnen liebevolle Aufmerksamkeit schenken, können wir sie auflösen. ...


    Ah, im Eingangsposting steht es viel besser.
    Es geht also nicht nur darum zu versuchen diese Technik technisch anzuwenden, sondern der Schlüssel liegt auch im Annehmen - meine Rede. ;)
    Das braucht Zeit, das Annehmen. Also ist Schritt Nr.1 a, die verschwommene Silouette so verschwommen anzunehmen, wie sie ist. :) Vielleicht IST Dein Dämon gar nicht klar. Da kann man dann natürlich lange augenreiben.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Aggivessano:

    Wenn wir sie jedoch annehmen und ihnen liebevolle Aufmerksamkeit schenken, können wir sie auflösen. Tsültrim Allione hat eine Technik in 5 Schritten entwickelt, mit der dies gelingt. Über Identifikation (1) und Visualisierung (2) versucht man dabei herauszufinden, was der Dämon braucht, damit er wieder verschwinden kann (3). Im vierten Schritt folgt die Vorstellung der Fütterung des Dämons und zum Abschluss (5) vertieft eine Meditation in Stille den neuen, aufgelösten Zustand. "


    Hallo,



    liebevoll Annehmen: ja. Dabei braucht es nicht mal im Detail benannt zu werden.


    Weiterhin Aufmerksamkeit schenken: nein. Aufmerksamkeit ist doch ihre Nahrung und hält sie am Leben.


    Nach dem Annehmen loslassen, Körper und Geist entspannen und zum Objekt zurückkehren.



    Alles Gute, Mirco, :)

  • an jeden der meint, dass man nur das Satipaṭṭhāna Sutta zu lesen braucht:


    was macht ihr hier noch? pc aus und hinsetzen! erleuchtung erlangen! :roll:
    ihr seid doch genau so nicht unfehlbar, wie dieses buch vielleicht sein könnte.


    ich habs zum teil gelesen und fand es ganz interessant. interesssant ist auch, dass die moderne psychotherapie etwas ähnliches einsetzt.

  • So, jetzt kann ich auch mitreden - hab mir das Buch besorgt, ausprobiert und finde es gut.


    "Dass die moderne psychotherapie etwas ähnliches einsetzt" ist aber kein Wunder, denn Tsültrim Allione scheint sehr viel von C.G. Jung zu halten und versucht als Amerikanerin den Brückenschlag von tibetisch verwurzelter Tradition ("Chöd") zum westlichen Verständnis.


    Wir hier im Westen ticken so dermaßen anders als die Tibeter, dass ich ihren Versuch für überaus rechtschaffen und lobenswert halte.
    Wichtig an den Traditionen sind ja nicht die festgelegten Rituale, sondern der Inhalt, der vermittelt werden soll. Wenn wir den anderersrum erklärt erstmal besser einsehen können, dann ist das sehr fortschrittlich, hilfreich und hält den Dharma am Leben.


    mirco:

    ...
    liebevoll Annehmen: ja. Dabei braucht es nicht mal im Detail benannt zu werden.


    Weiterhin Aufmerksamkeit schenken: nein. Aufmerksamkeit ist doch ihre Nahrung und hält sie am Leben.


    Nach dem Annehmen loslassen, Körper und Geist entspannen und zum Objekt zurückkehren.
    ...


    Ganz genau dazu leitet Tsültrim Allione in "Schritt 5" der Dämonenfütterung an: alles wird in Leerheit aufgelöst und man verweilt darin solange man kann und mag. Das gehört untrennbar dazu. Eine Supersache, das. :)

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Außerdem:
    Ja, mein erster Gedanke war auch: Hä? Dämonenarbeitstagebuch führen? Stunden des Tages damit verbringen im Dreck zu wühlen? Das klingt aber nicht nach Buddhismus sondern nach Psychoanalyse.
    Hat der Buddha das gelehrt, dass man sich mit "Ich, ich & ich und meine persönlichen Dämonen" befassen soll?


    Wenn man genauer hinschaut, würde ich sagen: Ja.


    1. Geht es nicht um irgendwelche westlichen Weicheier-Wehwehchen, sondern um echte Probleme, die einen hemmen - auch auf dem Dharmaweg behindern. Hierzu gibt sie (T.A.) einen gangbaren Ausweg, den man auch gern mit seinem Therapeuten zusammen beschreiten kann/sollte.


    2. Ist es im Sinne des Mitgefühls zur eigenen Umwelt sehr sinnvoll einen Weg zu finden, die eigenen Dämonen zu erkennen anstatt sie in die Außenwelt zu projizieren.


    3. Im Buch auf Seite 145 steht eine gute Erklärung, was das alles soll:


    <<In der Nacht, als sich Prinz Siddharta aus dem Palast stahl, um nach Antwort auf seine swpirituellen Fragen zu suchen, ..., begegnete ihm als Erster Mara, die äußere Erscheinungsform jener inneren Kräfte, die ihm den Weg zu versperren drohten. Siddharta ... hatte sich entschlossen, sein früheres Leben aufzugeben und nach Erleuchtung zu streben...
    Mara schwebte vor ihm und sagte: "Geh nicht weiter. Du solltest zum Palast zurückkehren, in sieben Tagen bist du Weltherrscher und König über die ganze Erde!"
    Prinz Siddhartha erwiderte: Mara, ich erkenne dich! König über dieswe Erde zu sein, ist nicht das, was ich suche. Ich suche nach Erleuchtung und dem Aufheben allen Leidens."
    Dadurch, dass er Mara erkannte konnte Siddhartha ihn überwinden. Mara schlich sich ins Dunkel davon und Siddhartha konnte seinen Weg fortsetzen.
    >>


    Darum geht es. Den Schrott zu erkennen und zur Ruhe zu bringen, anstatt ihn weiter unbeachtet herumschimmeln zu lassen.


    Genauso: wenn man ein Haus baut, gräbt man auch erstmal ein Loch für das Fundament. Da können natürlich ein paar Klogschieter vorbeikommen und lachen: "Was soll das denn für ein Haus werden? Sieht aus wie ein großer Kaninchenbau." :lol:

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • melv0:

    Ich habe das Buch auch mal gelesen und sehr erfolgreich damit gearbeitet. Das war jedoch, bevor ich sehr krank wurde. Heute, wo ichs wirklich bräuchte, schaffe ich es nicht mal mehr bis zur Visualisierung. Einerseits ist es ein heißer Schauder, der, wenn sich nur die Silhouette des Dämons abzeichnet, mir über den Rücken läuft, andererseits bleibt es, wenn ich den Schauder überstanden habe, nur bei der Silhouette und verschwimmt ganz schnell wieder. Es ist jedoch so unvergleichbar wichtig für mich, dass es klappt. Kann mir jemand einen passenden Ratschlag geben?


    melv0


    Hallo melvO,


    so ist das mit den Antworten - manchmal kommen sie einfach viel später.


    Ich muss jetzt sagen, dass eine Visualisierung schwer klappt, ist vollkommen normal.
    Wenn Tsültrim Allione in ihrem Buch sagt, man solle unbedingt so genau wie möglich visualisieren, dann will sie damit keinen Bewertungsgradmesser angeben, sondern dazu motivieren, dass man ein bisschen zäh ist, wenn man an die Sache heran geht. Dass man es versucht und wenn's schlecht klappt, nochmal neu versucht. Zur Unterstützung des klareren Erkennens gibt sie ja auch diese ganzen Tipps, dass man malen und aufschreiben und aus Ton formen soll usw.
    Das hätte jemand, der sofort alles perfekt visualisieren kann, wohl nicht nötig.


    Ich stelle fest, dass die alten, hartnäckigen Dämonen, die Gewohnheiten und Denkmuster, die man schon allzu lange versteckt mir sich herumschleppt, sich nicht zeigen wollen. Das gehört zum Muster dazu, denn an irgendeiner Ecke des Herzens meint man, an dieser Sache könne man nun aber nichts ändern - an anderen Problemen vielleicht, aber daran nicht... Diese Dämonen sind für mich ganz schwer fassbar. Schon die Formung des Körpergefühls meandert herum. Wenn ich dann so weit bin, den Dämon personifiziert zu haben, dann zeigt er nur seine Silouette.
    Es braucht immer geduldiges Fragen ("Wie sieht Dein Gesicht aus?") und Abwarten und Notieren und Aufmalen, bis da etwas gefunden wurde. Und wenn ich nächsten Tag nochmal daran arbeiten will, sieht er wieder ganz anders aus.
    Das ist o.k. so.


    Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • :) auch, wenn ich diesen alten Thread zu guter Letzt nur noch allein bevölkere, es gibt immernoch etwas dazu zu sagen. Vielleicht interessiert es ja "spätere Generationen":


    Ich hab jetzt eine lange Pause gemacht mit dem Dämonenfüttern, weil ich etwas enttäsucht war, dass mein Ischias davon nicht weggeht. Aber ich glaube, ich fange einfach mal mit weniger hohen Erwartungen wieder damit an.


    Wenn man etwas als "Dämonen" bezeichnet, liegt darin eigentlich auch schon eine dermaßen starke Wertung, dass man dann da nicht mehr offen bleibt. Auch nenne ich für mich den sogenannten "Verbündeten" lieber "Helfer" - weil nach meinem Empfinden ein Verbündeter nur in einer Art Krieg vonnöten ist. Das ist aber alles eine nicht hilfreiche Denkweise, man kann so an das Wesen dieser Praxis nicht herankommen. Denn es geht ja gerade darum, seinen vermeintlichen Gegner nicht mehr als solchen zu begreifen, sondern ihn anzunehmen. In diese Denke komme ich schwer rein, wenn ich von "Dämonen und Verbündeten" spreche.


    Denn dieser Ischias-"Dämon" ist eher ein sehr wichtiger Lehrer für mich: ich kann nun echtes Mitgefühl empfinden, wenn mir jemand sagt "Ich habe chronische Schmerzen". Vorher war so eine Aussage für mich jenseits meiner Vorstellungskraft. Ein blödes Gefühl, wenn man jemanden trösten will: "Tja (du armes Würstchen), sowas hab ich noch nie gehabt, tut mir ja sehr leid für dich..." :roll:
    Indem ich selber Wege aus dieser Krankheit suche, kann ich, wenn ich sie denn gefunden habe, auch Anderen viel besser weiterhelfen. Unvorstellbar viele Leute begegnen mir jetzt, die auch unter kaputten Bandscheiben und Ischiasschmerzen leiden. Wie schön wäre es, denen irgendeine Art von Perspektive geben zu können.


    Wenn ich also meinen Ischiasdämonen lediglich als etwas betrachte, das gefälligst verschwinden soll, verschließe ich mich dieser Sache immernoch so weit, dass ich nichts daraus lernen kann. Es gilt, diesem Phänomen offen zu begegnen.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Grashuepfer

    Hat das Label Einführungen hinzugefügt.
  • Grashuepfer

    Hat das Label Tibetisch hinzugefügt.
  • Grashuepfer

    Hat den Titel des Themas von „Den Dämonen Nahrung geben: Buddhistische Techniken zur...“ zu „Tsültrim Allione: Den Dämonen Nahrung geben: Die tibetisch-buddhistische Technik der Konfliktlösung“ geändert.