Unterschied zwischen angenehmen und unangenehmen Gefühlen

  • monikamarie:

    Ich bin davon überzeugt, dass es all die Gefühle weiterhin gibt, nur nicht mehr den "Fühlenden". Auch für Buddha gab es sicher Trauer genauso wie Freude, jedoch keinen Trauernden und keinen sich Freuenden.
    Genauso wie Buddha auch ein Hungergefühl empfunden haben wird, jedoch nicht darunter litt.
    Ein Befreiter wird nicht denken: "oh, ich bin so traurig" oder "ach, was freu ich mich" oder gar "ich hab Hunger, also ich muss schnell meinen Hunger stillen." Er oder sie wird Trauer verspüren und sich nicht weiter darum kümmern, oder Freude und sich nicht weiter darum kümmern, oder Hunger und essen, wenn es passt und vorhanden ist, oder sich nicht weiter darum kümmern.
    _()_ Monika


    ja das klingt stimmig.


    lg
    maus

  • Gut ist immer den Gefühlen auf den Grund zu gehen. So viel verschiedene Farben gib es gar nicht und alle zusammen sind nicht schwarz sondern weiß,

  • hedin:

    Trauer, Verzweiflung, Angst etc. sind m.E. keine Gefühle, sondern das Ergebnis des Ergreifens/Ablehnens (Wollen) dieser Gefühle.
    ... Durch die Tilgung der 10 Befleckungen greifen sie aber nicht mehr nach angenehm, unangenehm, daher keine Angst, Verzweiflung,Trauer etc.


    Der Fachbegriff für unangenehme geistige Gefühle ist domanassa ( http://www.palikanon.com/wtb/domanassa.htm ).


    Es ist tatsächlich als Gefühl kategorisiert, aber natürlich hast du auch Recht, weil gleichzeitig Gestaltungen/Willensregungen des Ergreifens etc. im Geist existieren.


    Gruß
    Sven

  • monikamarie:

    Ich bin davon überzeugt, dass es all die Gefühle weiterhin gibt, nur nicht mehr den "Fühlenden"...


    Den Fühlenden gibt es schon jetzt nicht. Er ist eine Illusion und eine Illusion kann natürlich auch nicht leiden.


    Was man leidend nennen könnte, ist der Geist und er leidet um so mehr, wenn er etwas für etwas hält, was es nicht ist.


    Also wie in der Wüste, wenn wir Durst haben und eine Fata Morgana mit einer Oase sehen. Solange wir glauben, dass diese Fata Morgana unseren Durst löschen kann, werden wir weiter versuchen an ihr Wasser zu kommen. Wenn wir aber erkennen, dass es nur eine Fata Morgana ist, ist es völlig unerheblich ob sie noch existiert oder nicht, wir werden das Wasser woanders suchen und uns von der Fata Morgana nicht weiter täuschen lassen.


    Einige der geistigen Prozesse, die die Illusion des Fühlenden erzeugen, existieren auch im Erwachten weiterhin. Zum Beispiel wird der Inhalt unseres gegenwärtiges Bewusstsein in einer gewissen Art "gleichzeitig" vom Bewusstsein beobachtet/protokolliert (Achtsamkeit), dadurch lässt es sich auch wieder abrufen. Dies erzeugt den Wissenden, der sich seines Bewusstseins bewusst ist.


    Ohne diesen Prozess gäbe es zwar Bewusstsein, aber streng genommen wären wir uns nicht wirklich richtig bewusst. Diese Bewusstseinsform wird im Allgemeinen "Trance" genannt. Wir sind wach, aber wir haben keine Erinnerung daran.


    Dies passiert z. B. oft als Fahrer bei einer Autofahrt auf der Autobahn oder auch während der Meditation. Man funktioniert und plötzlich hat man das Gefühl wieder aufzutauchen und die letzten 5 min sind weg. Ein Wissender/Fühlender existiert hier natürlich jetzt schon nicht.


    Gruß
    Sven