überweltliche bereiche

  • accinca:

    Im Anguttera gubt es übrigens eine Lehrrede in der der Buddha aufzeigt was rechte Sammlung bzw. rechte Entfaltung der Geistessammlung ist.


    Da gehe ich später noch im Detail drauf ein und möchte schon jetzt anmerken, dass die Vimokkhe dabei offenbar nicht genannt werden.


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • accinca:

    Im Anguttera gubt es übrigens eine Lehrrede
    in der der Buddha aufzeigt was rechte Sammlung
    bzw. rechte Entfaltung der Geistessammlung ist.


    Nun habe ich die Stelle im Digha Nikaya gefunden:


    Zitat

    Vierfach geübte Einigung (samādhibhāvanā):


    • es gibt, ihr Brüder, ein Üben der Einigung, das, geübt und gepflegt, zu Wohlbefinden bei Lebzeiten ( diṭṭhadhammasukhavihārāya ) hinlenkt;
    • es gibt, ihr Brüder, ein Üben der Einigung, das, geübt und gepflegt, zum Erlangen der Wissensklarheit ( ñāṇadassanapaṭilābhāya ) hinlenkt;
    • es gibt, ihr Brüder, ein Üben der Einigung, das, geübt und gepflegt, zu Einsicht und Besonnenheit ( satisampajaññāya ) hinlenkt;
    • es gibt, ihr Brüder, ein Üben der Einigung, das, geübt und gepflegt, zur Wahnversiegung ( āsavānaṃ khayāya ) hinlenkt. -


    (Digha Nikāya - 33. Sangīti Sutta, Übereinkunft (Teil 2))


    Und aus den darauf folgenden Erläuterungen ergibt sich, wie Du teilweise ja auch schon feststelltest, folgende Übereinstimmung:



    Insgesamt ist samādhibhāvanā also nicht mehr als eine andere Bezeichnung für wesentliche Teile des Übungsfelds der Geistesschulung:


    Zitat

    Richtige Anstrengung ( sammā vāyāmo ), Richtige Achtsamkeit ( sammā sati ) und Richtige Konzentration ( sammā samādhi ) - diese Zustände sind im Übungsfeld der Geistesschulung ( samādhikkhandhe ) enthalten.


    (M 44)


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • accinca:
    Elliot:

    Aber die Vimokkhe 4 bis 7 sind sicher nicht samma samadhi, dafür fehlen ihnen bestimmte Eigenschaften der Jhana eins bis vier.
    Weswegen ja auch die Lehrer des Buddha nicht Befreiung erlangten.


    Dazu besteht auch bei Jhana eins bis vier keine Notwendigkeit.
    In sofern gibt es da keinen Unterschied.


    Bezüglich der Notwendigkeit wird gesagt:


    Zitat

    "Das größte Gut ist die Gesundheit,
    Nibbāna ist das größte Glück,
    Der beste Pfad ist der Achtfache,
    Der sicher zum Todlosen führt."


    (Majjhima Nikāya 75: An Māgandiya - Māgandiya Sutta)


    Dennoch genügt samma samadhi allein nicht, zum achtfachen Pfad gehört eben auch samma sati:


    Zitat

    "Und was, Freunde, ist samma samadhi?


    Da tritt ein Bhikkhu ganz abgeschieden von Sinnesvergnügen, abgeschieden von unheilsamen Geisteszuständen, in die erste Vertiefung ein, die von anfänglicher und anhaltender Hinwendung des Geistes begleitet ist, und verweilt darin, mit Verzückung und Glückseligkeit, die aus der Abgeschiedenheit entstanden sind. Mit der Stillung der anfänglichen und anhaltenden Hinwendung des Geistes (zum Meditationsobjekt) tritt er in die zweite Vertiefung ein, die innere Beruhigung und Einheit des Herzens ohne anfängliche und anhaltende Hinwendung des Geistes enthält, und verweilt darin, mit Verzückung und Glückseligkeit, die aus der Konzentration entstanden sind. Mit dem Verblassen der Verzückung, in Gleichmut verweilend, achtsam und wissensklar, voll körperlich erlebter Glückseligkeit, tritt er in die dritte Vertiefung ein, von der die Edlen sagen: 'Glückselig verweilt derjenige, der voll Gleichmut und Achtsamkeit ist', und verweilt darin. Mit dem Überwinden von Glück und Schmerz und dem schon früheren Verschwinden von Freude und Trauer, tritt er in die vierte Vertiefung ein, die aufgrund von Gleichmut Weder-Schmerzhaftes-noch-Angenehmes und Reinheit der Achtsamkeit in sich hat, und verweilt darin. Dies wird samma samadhi genannt."


    (Majjhima Nikāya 141: Die Darlegung der Wahrheiten - Saccavibhaṅga Sutta)


    So ist samma samadhi das Floß, das zum anderen Ufer geleitet, aber um das andere Ufer wirklich zu erreichen, muss man das Floß dann eben auch wieder loslassen.


    Was aber im Umkehrschluß nicht bedeutet, jegliches Floß sei gleichermaßen zur Überfahrt geeignet oder es könnte gar gleich ganz auf ein Floß verzichtet werden.


    accinca:

    Die Lehrer des Gotama haben Nibbana aus anderem Grund nicht realisiert.


    Aus welchem Grund meinst Du haben die Lehrer des Gotama Nibbana nicht realisiert?

    Viele Grüße

    Elliot

  • Elliot:

    So ist samma samadhi das Floß, das zum anderen Ufer geleitet, aber um das andere Ufer wirklich zu erreichen, muss man das Floß dann eben auch wieder loslassen.
    Was aber im Umkehrschluß nicht bedeutet, jegliches Floß sei gleichermaßen zur Überfahrt geeignet oder es könnte gar gleich ganz auf ein Floß verzichtet werden.


    Der Buddha sagte die Lehre sei das Floß (M 22)
    Ansonsten stimme ich dir zu.


    Elliot:
    accinca:

    Die Lehrer des Gotama haben Nibbana aus anderem Grund nicht realisiert.


    Aus welchem Grund meinst Du haben die Lehrer des Gotama Nibbana nicht realisiert?


    Du hattest es schon selber angesprochen. Sie haben das was der Buddha
    als Befreiung bzw. Nibbana entdeckt hatte nicht verstanden und daher
    Nibbana mit einem der höheren Daseinsarten identifiziert und gedacht
    das sei das höchst möglich Erreichbare und haben sich damit zufrieden gegeben.
    Dabei hatten sie nicht einen der zehn an das Dasein bindenden Fesseln gelöst.