Anerkennung des Buddhismus als Religionsgemeinschaft

  • Zitat

    „So ist es denn, Anando, derart: aus Gefühl erfolgt Durst, aus Durst erfolgt Ersehnen, aus Ersehnen erfolgt Erlangen, aus Erlangen erfolgt Untersuchung, Untersuchung erfolgt Willensreiz, aus Willensreiz erfolgt Anklammern, aus Anklammern erfolgt Ergreifen, aus Ergreifen erfolgt Eigensucht, aus Eigensucht erfolgt Festhalten, infolge von Festhalten kommt es zu Wüten und Blutvergießen, Krieg und Zwietracht, Zank und Streit, Lug und Trug, gehn mancherlei böse, heillose Dinge hervor.


    Zitat

    [104] 'Infolge von Festhalten kommt es zu Wüten und Blutvergießen, Krieg und Zwietracht, Zank und Streit, Lug und Trug, gehn mancherlei böse Dinge hervor', das ist da wohl gesagt worden; das muß nun, Anando, in folgender Weise auch verstanden werden, wie es infolge von Festhalten zu Wüten und Blutvergießen kommt, Krieg und Zwietracht, Zank und Streit, Lug und Trug, mancherlei böse, heillose Dinge hervorgehn. Wenn es nämlich, Anando, kein Festhalten gäbe, ganz und gar nicht, nicht irgend irgendwo, bei keinem zu keinem, Festhalten also überhaupt nicht wäre: könnten nun wohl bei Auflösung des Festhaltens Wüten und Blutvergießen, Krieg und Zwietracht, Zank und Streit, Lug und Trug, mancherlei böse, Dinge hervorgehn?


    „Gewiß nicht, o Herr."


    „Darum aber, Anando, ist dies eben der Anlaß, dies die Abkunft, dies die Entwicklung, dies die Bedingung, daß Wüten und Blutvergießen, Krieg und Zwietracht, Zank und Streit, Lug und Trug, mancherlei böse, heillose Dinge hervorgehn, und zwar Festhalten.


    Mahānidāna Sutta, Abkunft


    Jo und wie komma ma da raus, oder vielleicht erst gar ned erst rein?
    Was bedenkt sich schon so ein Vogel?

  • Knochensack


    Ich will dich zwar nicht nerven aber......
    ....jetzt bin ich mir sicher, dass du mich nicht verstanden hast.


    Mein Beitrag hat sich auf Indoktrinierung und Konditionierung bezogen.
    Bereits als Baby (Taufe) und bei Kindern bis etwa zum 3. Lebensjahr werden die Geschehnisse in ihrer Umgebung nicht nur wahrgenommen und karmisch verarbeitet, sondern fest verankert fürs weitere Leben eingeprägt und abgespeichert. Die ersten 3 Jahre eines Menschen sind also nicht nur Lern.-sonder auch Prägejahre.
    Beispiele sind Mimik, Gesten, Gehen, Bewegen usw.. Auch die geistigen Eindrücke werden bis zu diesen Alter fixiert.

    Diese Tatsache machen sich manche Religionen zunutze und beginnen daher schon im Babyalter, diesen Menschen ihren Stempel aufzudrücken.


    Das Beispiel meines Nachbarn sollte darauf hinweisen, dass er trotz veränderter Sichtweise immer noch ein Relikt aus seiner ursprünglichen religiösen Kindheit mit sich herumträgt.


    Mir ist schon klar, dass meine mehr pragmatische Ausdrucksweise hier zu Missverständnissen führen kann.


    hedin

  • Hallo Hedin,


    genau. Das sieht man wunderbar in all den Gesellschaften, wie den buddhistischen in Asien, bei den Indigenen Völkern usw. Das werden schon Zeremonien durchgeführt, während der Geburt. Noch bevor das Kind den ersten Schluck Muttermilch getrunken hat, wird es schon religiös indoktriniert. Deshalb wird ja auch nix aus denen....


    Knochensack

  • Da gibt's natürlich welche die am werden anhaften und dann gibt's welche die am vergehen anhaften.


    Und was lehrt das Buddha Dharma?

  • @Hanzze: was der Vogel weiß? Der Vogel hat verstanden, warum Du den Thread so 'zumüllst' - und dafür Danke!


    Milou: Mir kann man so schnell nicht auf den Schlips treten. Zum Einen drücke ich mich seit Jahren recht erfolgreich davor, einen tragen zu müssen und zum Zweiten beruhte Streit auf der Anhaftung am Wunsch, dass der eigenen Meinung nicht widersprochen wird. Im Gegenteil, ich freue mich über Deinen Kommentar, möchte aber das Folgende korrigieren: Ich habe nie behauptet, das meine Kinder in der Lage sind, die Entscheidung, was sie glauben wollen, jetzt schon zu treffen. Ein Gefühl für Werte haben sie allerdings schon sehr früh (nicht nur meine). Ich habe gesagt, dass sie glücklicherweise mit einer bemerkenswerten Fähigkeit zur Differenzierung ausgestattet sind und sehr kritisch mit dem Thema Religion umgehen. - zumindest wollte ich das sagen ;)


    Der Buddha hat uns ein sehr wertvolles Geschenk mit auf unseren Weg gegeben, nämlich den Auftrag, alles (und das schließt seine Worte mit ein) selbst zu prüfen, bevor wir es annehmen. Dieses Recht spreche ich auch meinen Kindern zu und die von Knochensack in die Waagschale geworfene 'kindliche Spiritualität' möchte ich in diesem Zusammenhang dick unterstreichen. Ich würde sogar so weit gehen, dass ein Kind, welches nicht im Sinne einer Religion erzogen wird, aber mit verschiedenen Möglichkeiten konfrontiert aufwächst, eine sehr gute Chance hat, um am Ende die richtige Wahl zu treffen. Kinder sind uns in Vielem meilenweit überlegen. Und vor allem sind sie stärker, als wir es wissen.


    Was mir Sorgen macht, ist ein gewisses Schwarz-und-Weiß-Denken, das ich hier manchmal aus den Zeilen herauszulesen glaube. Entweder pro oder kontra! Das ist sehr westlich und ignoriert alle Graustufen im Spektrum der Argumente. Es hat mir nicht geschadet, dass ich zwar zuhause atheistisch erzogen wurde, in der Schule jedoch mit sämtlichen Formen des Religionunterrichtes in Kontakt gekommen bin. Und ich weigere mich, mich den Aussagen über die ach so armen, beeinflussbaren Kinder anzuschließen. Natürlich können Kinder leicht Opfer der verschiedensten ungewollten Einflüsse werden. Aber dies gilt noch mehr für Kinder, die in dem Wissen erzogen werden, dass sie leicht zum Opfer eben jener Einflüsse werden können. Traut den Kindern mehr zu!!!


    Ich halte es für unverzeihbar, den Religionsunterricht an den Schulen zu verdammen. Dann müsste ich ebenso unsere ganze Gesellschaft verdammen. Schließlich, und da widerhole ich mich, basiert sie auf dem Christentum (und um nichts anderes geht es im Religionsunterricht, alles andere wird eh nur recht kurz angeschnitten) und stellt eine fortwährende Form des Religionsunterrichtes dar. Alle 400 Meter eine Kirche, 'wir sind Papst', gesegnete Mahlzeit, Pfadfinder, Kreuze, Nächstenliebe - man wird mit christlicher Symbolik dauerhaft konfrontiert. Das ist manipulativer als einmal pro Woche 45 Minuten lang in unseren Breiten übliche Antworten auf offene Fragen zu bekommen. Auch hier gilt - gebt den Kindern die Chance, ihr eigenes Urteil zu fällen.
    Die inzwischen weitverbreitete und von oben geschürte Angst vor Manipulation führt nicht zum Schutz vor sondern zur Öffnung für Manipulation. Wenn ich keine Geistergeschichten kenne, dann habe ich im Keller auch keine Angst. Es ist viel unwahrscheinlicher, sich eine Grippe einzufangen, wenn man nicht weiß, dass man von Grippekranken umgeben ist. Die Zahl der Grippekranken jedes Jahr steigt mit der Intensität der Bericherstattung über anrollende Grippewellen...


    Für die geistige Entwicklung der Kinder halte ich den Religionsunterricht für genauso wichtig, wie das Baden im Schlamm und das Experimentieren mit Hundemist. Sie, die Kinder - und nicht wir Erwachsenen, die wir erkannt haben, welches unser Weg ist - müssen alles erforschen, um früher und erfolgreicher als ihre Eltern in der Lage zu sein, die richtigen Entscheidungen zu treffen.

    Liebe Grüße vom Niederrhein,


    Der Vogel

  • Lieber Milou,


    bei Kriegen geht es in erster Linie immer um .... Zahlen.
    Nämlich Geld.
    Das andere ist nur Tarnung, und es wird uns erfolgreich eingeredet, dass es um was anderes ginge. Ist so eine Art ewiger Urban hoax.
    http://hoax-info.tubit.tu-berlin.de/hoax/hoaxlist.shtml


    Ja, heute bin ich nicht gelassen, ich muss furchtbar lachen.
    Aber Gelassenheit und Gleichmut sind ja nicht dasselbe. Von daher ist nichts falsch.


    Knochensack

  • Lieber Knochi,


    du schreibst:

    Zitat

    ... Das andere ist nur Tarnung, und es wird uns erfolgreich eingeredet, dass es um was anderes ginge. ...


    Das klingt wieder mal nach Verschwörungstheorie. Menschen sind scheinbar nicht in der Lage zu akzeptieren, dass Dinge
    auch aus Dummheit, Ignoranz, Rechthaberei, Unbeherrschtheit, Besserwisserei, ... geschehen. Es steckt nicht hinter allem
    ein ausgefuchster Plan.


    Ergo: Es geschieht viel Leid im Namen der und ausgelöst durch die Religion. (Ich akzeptiere natürlich auch deine Meinung :D )


    LG,


    Milou


    P.S.: Zahlen <> Mathe !! ;)

    "... Wer jedoch nur Ochsenscheiße hat im Geist, der sieht nur Ochsenscheiße überall."

  • Lieber Milou,


    das sind keine Verschwörungstheorien.
    Man nehme den Krieg im Ex-Jugoslawien. Das war weder von Ethnien noch von Religionen angezettelt. Es ging um Macht und Geld.
    Da war Kalkül drin. Aber Kalkül und Berechnung heißt eben nicht klug und weise, sondern kann sehr sehr dumm sein.
    Nicht die Religion ist der Auslöser, sondern Dummheit, Gier, Machtstreben, Egoismus, Profilsucht usw.
    Religion wird als Rechtfertigung benützt. Denn sonst wären alle religiösen Menschen gefährliche Verbrecher. Und alle nicht-religiösen Engel.


    Knochensack

  • Zitat

    Denn sonst wären alle religiösen Menschen gefährliche Verbrecher. Und alle nicht-religiösen Engel.


    Es geht doch gar nicht darum, dass Religionen per se zu Krieg führen. Es geht darum, dass Religionen durch spezifische, inhärente Strukturen außerordentlich prädestiniert für die Entstehung von Kriegen und Gewalt sind. Dies ist einmal so, weil im Grunde jede Religion davon ausgeht, dass sie selbst die auserwälte ist und alle anderen ungläubig sind und desweiteren deshalb, weil sich Religionen hervorragend missbrauchen lassen. Ferner tendieren Religionsvertreter zu einer absolutistischen Haltung, welche hochbrisant sein kann. Die Unterdrückung ganzer Minderheiten basiert zum Teil auf religiösen Gedankengängen.


    Was die katholische Erziehung betrifft: Es ist doch kein Geheimnis, dass ein großer Teil der Menschen tiefen Schaden durch selbige erlitten hat. Hiervon ist insbesondere die ältere Generation betroffen. Mein Vater zum Beispiel kann ein Liedchen davon singen. Das Schlimme ist nur, dass nicht nur einzelne Menschen, sondern ganze Gesellschaftszweige massiv psychisch geschädigt wurden durch das Eingehämmere verquaster Glaubenssätze durch gewaltbereite Pfaffen.


    Religionen sind gefährlich, daran besteht kein Zweifel. Nichts desto trotz müssen wir natürlich mit den Religionen leben und Menschen die sie ausüben wollen schützen. Dies bedeutet aber nicht, dass wir indoktrinierende Strukturen durch den Steuerzahler finanzieren müssen.


    gruß
    maus

  • Lieber Knochensack,


    ein Beispiel beweist noch keine Theorie. Von einigen Extrembeispielen zu verallgemeinern stärkt die Argumentation nicht sonderns schwächt sie eher.


    Gegenbeispiele:
    - Hugenottenkriege in Frankreich
    - Einzug Mohammeds in Medina
    - Kreuzzüge
    - teilweise gewaltsame Bekehrung der Mongolen im 16./17. Jhd. durch buddhistische Mönche
    - Hexenverfolgungen
    - ...


    Hauptargument von Verschwörungstheoretikern ist übrigens immer, dass alle Beweise gefälscht sind und man genau
    das, was man behauptet, auch glauben sollte. :grinsen:


    Menschen handlen nunmal irrational und erzeugen so jede Menge Konflikte - auch ohne durchtriebene Planung und finanzielle Motivation!


    LG,


    Milou

    "... Wer jedoch nur Ochsenscheiße hat im Geist, der sieht nur Ochsenscheiße überall."

  • Zitat

    "Menschen handlen nunmal irrational und erzeugen so jede Menge Konflikte - auch ohne durchtriebene Planung und finanzielle Motivation!"


    Genau! Dazu braucht es keine Religion. Es ist nicht die Religion, es sind die Gefühle der Leute.
    Gier ist übrigens ein ganz mächtiges Gefühl. Die Schlauen benutzen andere für ihre Gier und schicken sie vor, mit allerlei Zeugs angestachelt.
    Damit kommen sie so gut wie immer durch, und das ohne Schaden. Die Dummen hauen dem Nachbarn eins über die Rübe, und kommen sehr oft nicht durch damit.


    Knochensack

  • Hanzze:

    Hmmm...
    Es ist schon so, dass man anerkannt wird oder nicht. Das Trachten nach Anerkennung ist dann meist die Bürde die man nehmen muß. Jetzt stell dir mal vor, du machst was aus ganzem Herzen und bekommst dafür keine Anerkennung.


    Da ist es schon gut wenn man nach Anerkennung strebt. Weil ja nur wenn man anerkannt ist man auch wirklich was tun kann. Kann man sich Anerkennung auch nehmen?


    meinst du das etwa Alles ernst ?
    Und das hier bei den Buddhisten ?
    Im übrigen sollte ein Jede/r bestrebt sein, alles aus ganzem Herzen ;) zu machen .. ob nun Anerkennung oder nicht ..
    Hat Mutter Theresa etwa nach Anerkennung gestrebt oder verlangt ?

  • Mal ganz ehrlich, ist der Buddhismus überhaupt eine Religion? Ich sage nein, eher eine Lebensweise.
    Nebenbei, Religionsunterricht hat in meinen Augen an öffentlichen Schulen nichts zu suchen. Ich sehe Religion als Privatsache und die Unterrichtung sollte Aufgabe der Eltern sein.

  • nyalaana:

    In Österreich ist der Buddhismus als Religion anerkannt. Es gibt dadurch eine Menge mehr Möglichkeiten. Jetzt nur mal ein ganz unwichtiges Beispiel:
    man kann nun in Österreich im Pass unter Religionszugehörigkeit Buddhismus eintragen. Wenn man diese staatliche Anerkennung nicht hat, muss man eintragen lassen "keine" oder es bei der alten zb römisch/katholisch belassen. Ich finde es schön wenn man die Möglichkeit hat dort Buddhist eintragen zu lassen.


    Wie kann man sich das vorstellen?
    Wie "wird" man vor dem Gesetz "amtlicher Buddhist"?
    Was meinst du mit "staatliche Anerkennung"?


    Man kann doch sicherlich nicht einfach aufs Meldeamt gehen und sagen, man hätte als Konfession gerne ein "BU" im Ausweis?

  • wudi:

    Mal ganz ehrlich, ist der Buddhismus überhaupt eine Religion? Ich sage nein, eher eine Lebensweise.


    Das Wort Religion kommt aus dem Lateinischen und bedeutet soviel wie Zurückführen oder Einkehren. Sogesehen ist der Buddhismus eine Religion im höchsten Sinne. Natürlich gehört dazu auch die richtige Lebensweise.

  • lagerregaL:


    Das Wort Religion kommt aus dem Lateinischen und bedeutet soviel wie Zurückführen oder Einkehren. Sogesehen ist der Buddhismus eine Religion im höchsten Sinne. Natürlich gehört dazu auch die richtige Lebensweise.


    Eines der Merkmale von Religionen ist der Dogmatismus....


    Die bedingte Entstehung, wie sie im Buddhismus gelehrt wird, verbietet den Dogmatismus.


    hedin


  • Religion und Dogmatismus ist nicht untrennbar miteinander verbunden.

  • AchimS:

    Wie "wird" man vor dem Gesetz "amtlicher Buddhist"?
    Was meinst du mit "staatliche Anerkennung"?
    Man kann doch sicherlich nicht einfach aufs Meldeamt gehen und sagen, man hätte als Konfession gerne ein "BU" im Ausweis?


    Seit 1983 ist der Buddhismus eine "staatlich anerkannte Religion" in Österreich. Ich kenne natürlich keine Details des Verfahrens. Ich nehme an, dass Vertreter einer Religion bei einer staatlichen Behörde einen Antrag auf staatliche Anerkennung stellen können. Es wird dann sicher einige Vorraussetzungen dafür geben, dass dieser Status dann vergeben werden kann und wenn das alles klappt bekommt diese Religion dann diesen Status. Folgen sind dann wohl, dass man in öffentlichen Schulen Religionsunterricht in dieser Religion erteilen kann. Wenn die Schule das so will. Man kann in Papieren "Buddhismus" angeben in der Zeile Religionszugehörigkeit. Wenn man konvertiert wird man das sicher auch ändern können. Wie die offizielle Abkürzung dafür ist, weiss ich nicht. Ich bin ja doch Deutscher. Man wird Spenden steuerlich absetzen können, obwohl das auch bei Vereinen geht.... Sprich Vertreter der Religion werden einige Rechte mehr dazugewinnen und einige Pflichten auferlegt bekommen. Wenn Du mehr Details wissen willst:
    http://www.buddhismus-austria.at
    hier wird man Dir sicher mehr Infos zukommen lassen können.

  • nyalaana:
    AchimS:

    Wie "wird" man vor dem Gesetz "amtlicher Buddhist"?
    Was meinst du mit "staatliche Anerkennung"?
    Man kann doch sicherlich nicht einfach aufs Meldeamt gehen und sagen, man hätte als Konfession gerne ein "BU" im Ausweis?


    Seit 1983 ist der Buddhismus eine "staatlich anerkannte Religion" in Österreich. Ich kenne natürlich keine Details des Verfahrens. Ich nehme an, dass Vertreter einer Religion bei einer staatlichen Behörde einen Antrag auf staatliche Anerkennung stellen können. Es wird dann sicher einige Vorraussetzungen dafür geben, dass dieser Status dann vergeben werden kann und wenn das alles klappt bekommt diese Religion dann diesen Status. Folgen sind dann wohl, dass man in öffentlichen Schulen Religionsunterricht in dieser Religion erteilen kann. Wenn die Schule das so will. Man kann in Papieren "Buddhismus" angeben in der Zeile Religionszugehörigkeit. Wenn man konvertiert wird man das sicher auch ändern können. Wie die offizielle Abkürzung dafür ist, weiss ich nicht. Ich bin ja doch Deutscher. Man wird Spenden steuerlich absetzen können, obwohl das auch bei Vereinen geht.... Sprich Vertreter der Religion werden einige Rechte mehr dazugewinnen und einige Pflichten auferlegt bekommen. Wenn Du mehr Details wissen willst:
    http://www.buddhismus-austria.at
    hier wird man Dir sicher mehr Infos zukommen lassen können.


    Welche "die Vertreter"?
    Ein Mediationszentrum? Oder nur mehrere zusammen? Sich besitmmter Schule angehörig fühlen? Wenn also ein Theravada-Zentrum in Berlin den Status bekommen, muss sich ein Thravada-Zentum in München oder ein Vajrayana-Zentrum in Köln separat bewerben? Wievielen Mitgliedern muss so ein Zentrum haben?


    Und wozu das Ganze? Spenden sind bereits steuerlich absetzbar, ein Zentrum muss sich als eingetragener Verein gründen und Gemeinnützigkeit zuerkannt bekommen (ist ziemlich einfach, ich habe so etwas in meiner anwaltlichen Praxis gereits gemacht).


    Und wie soll jmd nachweisen, dass er konvertiert ist? Eine schriflichte Bestätigung der Zufluchtnahme... *gegendiestirnklopf*


    Mit Metta


    Kat

    appamadena sampadetha!

  • Aha, und noch eine Idee ist mir gekommen.
    Wir sollen uns nichts vormachen: Es geht um´s Geld. Gemeinschaften mit beschriebenen Status hätten einen (leichteren) Zugang zu staatlichen Födermitteln.
    Jeder Topf hat aber einen Boden. Ich halte es für möglich, dass verschiedene Gemeinschaften miteinander um diese Mittel konkurrieren würden. Welche Gemeinschaft würde in jeweiligen Bundesland den buddhistischen Schulunterricht organisieren? Welche würde die Mittel für Lehrer und die Verwaltung erhalten? Welche vertritt die wahre Lehre?


    Leute, das wäre wirklich nicht lecker... Dieses Szenario ist in allen Gemeinschaften ohne ein klar defiziertes Oberhaupt denkbar, also auch bei Muslimen.


    Ich möchte wirklich keinen buddhistischen Brüderkampf ums deutsche Födergeld erleben.


    Mit Metta



    Kat

    appamadena sampadetha!

  • Kat:


    Und wie soll jmd nachweisen, dass er konvertiert ist? Eine schriflichte Bestätigung der Zufluchtnahme... *gegendiestirnklopf*


    :lol:
    Mal kurz weg vom Geld und hin zum Einzelnen:
    Keine Ahnung, habe mich damit noch nicht beschäftigt, ist es möglich zum Buddhismus "offiziell" zu konvertieren, wie auch immer?