feste Mahlzeiten

  • Ich bin nicht ganz sicher, ob die Frage hier richtig ist - falls nicht bitte schiebt sie in das korrekte Unterforum..


    Für Mönche (alle?) gilt die Regel, mittags die letzte feste Nahrung des Tages zu sich zu nehmen. In einigen Klöstern soll das sogar noch früher sein.
    Womit wird das begründet?


    Ich habe im Palikanon Stellen gefunden, wo Buddha danach gefragt wurde. Die Antwort darauf war lang, lässt sich aber kurz zusammenfassen: 'Mir hat das bisher nicht geschadet, also stellt euch nicht so an..' :D


    Irgendwie passt diese Antwort nicht in eine Einsicht-Anschauung.


    Kann mir jemand mit Quellen helfen, die eine mehr theologische Erklärung bieten?


    -----------------------------------------
    Wenn ich schon dabei bin.. Ist eine solche Regel nicht eine recht massive Dauerversuchung mit halb'legalen' Mitteln diese zu umgehen?

  • Gegessen werden darf von Sonnenaufgang bis 12:00 (Sommerzeit 13:00)


    Gründe:


    - Abhängigkeit von Nahrungsspende (Dana).
    Ordinierte gehen einmal am Tag auf Almosengang (Pindapada/Pindapatha). Nicht öfter, denn man möchte keine Umstände machen und zur Last fallen.


    - Zügelung
    Nahrung dient nur dem Erhalt des Körpers und da reicht für meditierende/studierende Ordinierte 1 große Mahlzeit und am morgen eine leichte Mahlzeit. Für Kranke und arbeitende Ordinierte (Stupa-,Kutibau) sind Ausnahmen von der Regel vorgesehen.


    - Lagerung
    Speisen verderben. Deswegen gibt es genaue Anweisung was wie lange behalten werden darf. Zucker ist das längste (7 Tage).
    Auch soll kein Besitz angehäuft werden.


    fotost:

    Ist eine solche Regel nicht eine recht massive Dauerversuchung mit halb'legalen' Mitteln diese zu umgehen?


    Das wird natürlich immer wieder versucht :grinsen:.
    Ein Beispiel, was wohl gängig ist, von dem ich hörte: Zucker wird nach 7 Tagen an einen anderen Mönch verschenkt und man bekommt es am nächsten Tag zurück geschenkt. Kann den Zucker also wieder 7 Tage lang behalten :grinsen:


    In Thailand dürfen die Mönche am Nachmittag Käse und dunkle Schokolade essen, was aber nicht Vinayakonform ist. Wie sie das begründen weiß ich nicht. Interessiert mich auch nicht.


    Was wann und wieviel gegessen und aufgehoben werden darf, findet man alles im Mahavagga beschrieben.


    Ordination bedeutet noch keine Heiligkeit und so menschelt es auch immer wieder im Orden.


    Liebe Grüße
    Kusala

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • ...theologische Erklärung :?::lol:


    Ich habe jetzt keine Stelle impetto, aber ich erinnere mich dass eine Bergründung die Zügelung der Gier war und eine andere das Üben der Regeln der Ordinierten war (und ist).
    Ausserdem begrenzt es den Almosengang auf Vormittags ...Nachmittags haben dann die Laien sozusagen "Ruhe" vor den Ordinierten?

    Einmal nur noch möcht ich wandern, in der großen Wanderschaft,
    Einsam, ohne einen andern, bis verhaucht die letzte Kraft.
    Sterbend möcht den Blick ich lenken auf das Schneeland himmelhoch,
    Sterbend noch des Lehrers denken und der Lehre, die nie trog.

  • fotost:

    Kann mir jemand mit Quellen helfen?


    Kakacūpama Sutta:

    7. Dann richtete sich der Erhabene folgendermaßen an die Bhikkhus: "Ihr Bhikkhus, es gab einen Anlaß, bei dem die Bhikkhus meinen Geist zufriedenstellten. Da richtete ich mich so an die Bhikkhus: 'Ihr Bhikkhus, ich esse nur einmal am Tag. Indem ich so verfahre, bin ich frei von Krankheit und Unbehagen, und ich erfreue mich der Gesundheit, Stärke und eines leichten Lebens. Kommt, ihr Bhikkhus, eßt nur einmal am Tag. Indem ihr so verfahrt, werdet auch ihr von Krankheit und Unbehagen frei sein, und ihr werdet euch der Gesundheit, Stärke und eines leichten Lebens erfreuen.' Und es bestand keine Notwendigkeit für mich, jene Bhikkhus darüber hinaus noch weiter zu unterweisen; ich mußte lediglich Achtsamkeit in ihnen erwecken. Angenommen, da wäre eine Kutsche auf ebenem Untergrund an der Wegkreuzung, mit Vollblütern angespannt, und wartete mit bereitliegender Reitgerte, so daß ein geschickter Zureiter, ein Wagenlenker mit zähmbaren Pferden, die Kutsche besteigen könnte und jederzeit nach Belieben, mit den Zügeln in der linken Hand und der Reitgerte in der rechten Hand, auf beliebiger Straße ausfahren und zurückfahren könnte. Genauso bestand keine Notwendigkeit für mich, jene Bhikkhus darüber hinaus noch weiter zu unterweisen; ich mußte lediglich Achtsamkeit in ihnen erwecken."

    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.

  • fotost:

    Ist eine solche Regel nicht eine recht massive Dauerversuchung mit halb'legalen' Mitteln diese zu umgehen?


    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.

  • nibbuti:
    fotost:

    Kann mir jemand mit Quellen helfen?


    Kakacūpama Sutta:

    7. Dann richtete sich der Erhabene folgendermaßen an die Bhikkhus: "Ihr Bhikkhus, es gab einen Anlaß, bei dem die Bhikkhus meinen Geist zufriedenstellten. Da richtete ich mich so an die Bhikkhus: 'Ihr Bhikkhus, ich esse nur einmal am Tag. Indem ich so verfahre, bin ich frei von Krankheit und Unbehagen, und ich erfreue mich der Gesundheit, Stärke und eines leichten Lebens. Kommt, ihr Bhikkhus, eßt nur einmal am Tag. Indem ihr so verfahrt, werdet auch ihr von Krankheit und Unbehagen frei sein, und ihr werdet euch der Gesundheit, Stärke und eines leichten Lebens erfreuen.' Und es bestand keine Notwendigkeit für mich, jene Bhikkhus darüber hinaus noch weiter zu unterweisen; ich mußte lediglich Achtsamkeit in ihnen erwecken. Angenommen, da wäre eine Kutsche auf ebenem Untergrund an der Wegkreuzung, mit Vollblütern angespannt, und wartete mit bereitliegender Reitgerte, so daß ein geschickter Zureiter, ein Wagenlenker mit zähmbaren Pferden, die Kutsche besteigen könnte und jederzeit nach Belieben, mit den Zügeln in der linken Hand und der Reitgerte in der rechten Hand, auf beliebiger Straße ausfahren und zurückfahren könnte. Genauso bestand keine Notwendigkeit für mich, jene Bhikkhus darüber hinaus noch weiter zu unterweisen; ich mußte lediglich Achtsamkeit in ihnen erwecken."



    Danke für diese Textstelle, ich kenne sie und sie entspricht genau dem Inhalt meines Eingangsposts. Die Berufung darauf, daß eine bestimmte Form der Ernährung für eine Person gut ist, bedeutet doch lange nicht, daß man daraus eine allgemeingültige Regel ableiten kann.


    Danke auch für die anderen Antworten. Der Hinweis auf den morgendlichen Almosengang ist für mich am Interessantesten (weil so bisher noch nicht gedacht), obwohl ich hier in den Quellen keine Verbindung zu den Speiseregeln kenne. Es gibt eigentlich auch keinen wirklichen in der Lehre liegenden Grund, weshalb man die zur Verfügung stehende Mahlzeit nicht auf zwei kleinere Mahlzeiten aufteilen sollte.


    Wahrscheinlich ist der Gedanke der Mäßigung in allen Bereichen am ehesten aus der Lehre abzuleiten.


    ----------------------------------------------------------


    Schwarze Schokolade für Thai-Mönche?? http://www.focus.de/gesundheit…schokolade_aid_52723.html 8)

  • fotost:

    weshalb man die zur Verfügung stehende Mahlzeit nicht auf zwei kleinere Mahlzeiten aufteilen sollte.


    Wird doch. Morgens nach Sonnenaufgang und Mittags. Abends essen macht träge und ist der Medi nicht förderlich.
    Wer krank ist oder "härter" arbeiten muss kann auch abends (Nachmittag) essen.

  • Zitat

    'Ihr Bhikkhus, ich esse nur einmal am Tag. Indem ich so verfahre, bin ich frei von Krankheit und Unbehagen, und ich erfreue mich der Gesundheit, Stärke und eines leichten Lebens. Kommt, ihr Bhikkhus, eßt nur einmal am Tag. Indem ihr so verfahrt, werdet auch ihr von Krankheit und Unbehagen frei sein, und ihr werdet euch der Gesundheit, Stärke und eines leichten Lebens erfreuen.'


    Zitat

    Irgendwie passt diese Antwort nicht in eine Einsicht-Anschauung.


    ... irgendwie wohl. Der Erwachte an an seinem Körper erfahren wie gut es ihm tut und diese Einsicht teilt er mit seinen Schülern...


    Wie Kusala schon schrieb macht abendliches Essen träge und ist der Meditation nicht förderlich. Auf Retreats mit Bhante Vimalaramsi wird auch nur zwei mal gegessen, morgens und mittags. Er sprach davon das viele Menschen der Gesundheit wegen jährlich eine Fastenwoche machen ... - er würde jeden Tag fasten und es tut ihm so gut.
    Es ist wie alles eine Gewohnheitssache, man kann sich auch an zwei Malzeiten gewöhnen. Ich benötige weinger Schlaf, bin geistig viel klarer, habe mehr Zeit zum praktizieren. Wenn ich ein paar Kilos zuviel habe ziehe ich das eine Zeit lang so durch, macht ungefähr 0,5 Kg pro Woche aus.


    Liebe Grüße


    Norbert

    Gier, Hass und Verblendung sind weder in Werken noch in Worten zu überwinden, sondern nur durch wiederholtes weises Erkennen (A.X/23)

  • Norbert:
    Zitat

    'Ihr Bhikkhus, ich esse nur einmal am Tag. Indem ich so verfahre, bin ich frei von Krankheit und Unbehagen, und ich erfreue mich der Gesundheit, Stärke und eines leichten Lebens. Kommt, ihr Bhikkhus, eßt nur einmal am Tag. Indem ihr so verfahrt, werdet auch ihr von Krankheit und Unbehagen frei sein, und ihr werdet euch der Gesundheit, Stärke und eines leichten Lebens erfreuen.'


    Zitat

    Irgendwie passt diese Antwort nicht in eine Einsicht-Anschauung.


    ... irgendwie wohl. Der Erwachte an an seinem Körper erfahren wie gut es ihm tut und diese Einsicht teilt er mit seinen Schülern...


    Hallo Norbert,


    wir sehen das vielleicht einfach nur von verschiedenen Standpunkten, aber es einmal von Deinem Standpunkt aus zu sehen hat mir geholfen. Man kann es ja ausprobieren und dann erleben, wie es auf einen wirkt. Für mich bleibt es weiter problematisch, daraus eine der zentralen Mönchsregeln abzuleiten, aber es geht.. oder der Mönch geht eben, wenn es nicht zu ihm passt.


    liebe Grüße aus dem sonnigen Hamburg



    Zitat

    ... Wenn ich ein paar Kilos zuviel habe ziehe ich das eine Zeit lang so durch, macht ungefähr 0,5 Kg pro Woche aus.


    ok, ich müsste das also nur ungefähr 3,5 Jahre durchhalten um zu verlöschen :D

  • Zitat

    Für mich bleibt es weiter problematisch,


    Für mich sind auch verschiedene Dinge problematisch, besonders wenn meine Sichtweise mit anderen, besonders den "großen Kennern der Lehre" (Schäfer, Hecker, Debes ...) nicht so recht übereinstimmen will. Eine Dhammafreundin die die Lehre mittlerweile schon über 50 Jahre folgt sagte mir das es darauf ankommt die Lehre bei mir fühlbar zu machen. Sie muss mit und bei mir stimmig sein - "komm und sieh selbst"... Wie viele Sichtweisen es gibt sieht man ja hier im Forum, es kommt ja auch immer auf den Betrachter an. Sie sind ja meist nicht verkehrt, nur beleuchtet der eine oder andere eben die eine oder andere Stelle etwas deutlicher...


    Zitat

    ok, ich müsste das also nur ungefähr 3,5 Jahre durchhalten um zu verlöschen


    ... so kann man es auch sehen ... :lol:


    Liebe Grüße


    Norbert

    Gier, Hass und Verblendung sind weder in Werken noch in Worten zu überwinden, sondern nur durch wiederholtes weises Erkennen (A.X/23)

  • Erdmaus:

    ich hau mir soviel rein wies geht. Bin eh zu dünn.^^


    Ich auch, nehm sowieso nicht ab :grinsen: !

  • fotost:


    ...
    liebe Grüße aus dem sonnigen Hamburg


    Zitat

    ... Wenn ich ein paar Kilos zuviel habe ziehe ich das eine Zeit lang so durch, macht ungefähr 0,5 Kg pro Woche aus.


    ok, ich müsste das also nur ungefähr 3,5 Jahre durchhalten um zu verlöschen :D


    Hi fotost,
    ich habe das schon oft "ausprobiert". Es verhalf tatsächlich zu einem unbelasteten Schlaf und einer gewissen "Kühle im Kopf und Bauch". Außerdem - wie Norbert schreibt - brauchte ich weniger Schlaf, war den ganzen Tag ausgeruht und abgenommen habe ich auch, kostet weniger Geld, hatte viel mehr Zeit ... Also lauter positive Aspekte.


    Des weiteren halte ich diese Regel im Kloster auch deshalb für sinnvoll, weil nicht so viel Zeit mit dem Zubereiten und Verspeisen verbraucht wird.


    Ich wohne ganz in Deiner Nähe, bin Hamburgerin und vor acht Jahren nach Schleswig-Holstein gezogen. :D


    _()_ Monika

  • Kusala:

    In Thailand dürfen die Mönche am Nachmittag Käse und dunkle Schokolade essen, was aber nicht Vinayakonform ist. Wie sie das begründen weiß ich nicht. Interessiert mich auch nicht.


    Echt? Versteh ich völlig, und gleichzeitig gar nicht. *schmunzel*
    Versteh ich: Nach sehr langer Zeit, ohne Schokolade und Käse ist man sich erst bewusst, wie genial Schokolade und Käse ist. Wäre wohl das letzte Essen, das ich abweisen würde. *schmunzel* Schokolade und Käse nicht annehmen ist wirklich schwer *schmunzel*


    Versteh ich gar nicht: In Kambodscha ist Schokolade und Milch so gut wie nicht bekannt, erst seit vielleicht 10 Jahren, kommen Importe, dennoch würde ich sagen, das 90% der Bevölkerung das nicht wirklich kennt. Auch wenn man es nicht glaubt, in einem Land voller Kühe und Büffel, Milch kennt man nur aus der Dose und Käse ist völlig unbekannt. Da es Thailand sicher genauso gewesen ist, wundert mich gerade dieses, wobei viele Südostasiaten, Industrieprodukte als etwas besonderes und auch heilsames ansehen. So würden viele z.B. keinen Reis essen, aber Instantnudeln, oder keinen Zuckerrohrsaft, jedoch Cola, Red Bull oder Fanta. Ja alles, was man haltbar gemacht hat. *schmunzel*


    Ich denke, das wichtigste und vorallem der erste Schritt ist, "Zur angemessenen Zeit essen", so wie vielleicht viele es auch in ihrer Kindheit gewohnt waren. Frühstück ist Frühstück, Mittagessen ist Mittagessen und das dazwischen essen, das sich heute überall eingebürgert hat einfach auslassen. Eine Zeit für das Essen, eine Zeit für andere Dinge. Heute kann man vielerorts Mütter und Väter beobachten, wie sie Kindern selbst beim spielen nebenbei Essen hineinschoppen.


    Das einschränken der Mahlzeiten (und auch das einschränken der Zeiten wo getrunken wird) hat auch etwas mit Zeitmanagement zu tun. Wir beobachten gar nicht, wie viel Zeit wir oft damit aufwenden unserer Lust nachzugehen, einen Kaffe, etwas Wasser, ein Stück Brot... Alles in allem Akte aus steten Unbewusstsein.


    Alleine, oder in einer entsprechenden Gemeinschaft fällt es nach einiger Zeit nicht mehr schwer, sich auf zwei oder auch auf nur mehr eine Mahlzeit zu beschränken. Im Familienverband und in der Gesellschaft ist es oft schwieriger. Zum einen ist die Verleitung groß, aber auch die zwischenmenschlichen Dinge aus dem Sozialisieren können sehr hinderlich sein. Manchmal gibt es aufkommendes Mitleid, weil man nicht isst. Manchmal kommt dadurch sogar Ärger auf.


    Wenn man Schritt für Schritt, die Leute (Familie) um sich dazu gewinnen kann, etwas bewusster zu essen, ist das jedoch eine sehr hilfreiche Angewohnheit. Zum einen setzt man sich mit seinen Begierden auseinander und ist "gezwungen" achtsamer zu werden und erkennt das "unreale" am Hungergefühl wie wir es normal kennen bald und lehrt vielleicht auch wirkliches Hungergefühl kennen. Oft ist es jedoch so, dass man sich sehr schnell daran gewöhnt und "nur mehr" der Lust (wie Schokolade oder Käse *schmunzel*) ausgesetzt ist.


    Man gewinnt sehr viel Zeit und trainiert seine Achtsamkeit. Der Nebeneffekt, den man vielleicht übersieht, der aber auch einer der wichtigsten Dinge der Silas ist, ist das Mitgefühl. Was man nicht unnötig isst, fehlt wo anders (anderen) nicht. Für den Körper (Energetisch) und auch für den Geist ist es unbestritten, dass so eine Diat, positiv wirkt.


    Für den Anfang empfehle ich reichlich Gehmeditation um die Lust zu überwinden und an Ersatzgetränke wie sie oft verwendet werden (aber nur in den Sack lügen) wie Süßgetränke, Milch, Kaffe... würde ich empfehlen sich erst gar nicht zu gewöhnen. Auch auf das Ersatztrinken von literweise Wasser sollte man besser gleich von beginn an verzichten.
    Beginnen tut das Training beim Einhalten der Mahlzeiten, auch wenn es noch drei sind. Das Essen nur mehr vor 12:00 (Hochstand der Sonne - heißeste Zeit) ist sicher nicht so einfach in einem "normalen" Leben einzuhalten und führt oft auch zu mehr Stress als es gutes bringt.
    Ich denke auch nicht, dass es in irgendeiner Weise so genau geregelt ist (vor 12:00, jedoch zur Gewohnheit wurde, bzw. als gut so interpretiert wurde und so über die Zeit zur Regel wurde. Auch darf man das Klima nicht vergessen und die anderen Gründe warum dies zur Regle wurde. In Europa ist z.B kaum jemand vor zwölf und geregeltes Frühstück ist etwas seltenes. Auch mit ein Grund, warum es ein besonderer Mönch schwer hat in unseren Breiten, seine Regeln einzuhalten.


    Ein paar unfertig gesponnene Gedanken *schmunzel*

  • monikamarie:
    Erdmaus:

    ich hau mir soviel rein wies geht. Bin eh zu dünn.^^


    Ich auch, nehm sowieso nicht ab :grinsen: !


    Ist nur eine frage der Achtsamkeit = Disziplin *schmunzel* alles andere sind nur Ausreden. Versuche es.

  • Hanzze:
    monikamarie:


    Ich auch, nehm sowieso nicht ab :grinsen: !


    Ist nur eine frage der Achtsamkeit = Disziplin *schmunzel* alles andere sind nur Ausreden. Versuche es.


    Ach Hanzze, Dir darf man wirklich nix erzählen, Du kriegst das immer wieder in den falschen Hals. :grinsen:

  • monikamarie:
    Hanzze:


    Ist nur eine frage der Achtsamkeit = Disziplin *schmunzel* alles andere sind nur Ausreden. Versuche es.


    Ach Hanzze, Dir darf man wirklich nix erzählen, Du kriegst das immer wieder in den falschen Hals. :grinsen:


    Gehört zum "fastschonmittelüberweltlichem" (würde anicca wohl sagen *schmunzel*) Abstehen von töten, stehlen, lügen und auch (Ersatz)drogengebrauch *schmunzel* *zungezeig*

  • Hanzze:
    Kusala:

    In Thailand dürfen die Mönche am Nachmittag Käse und dunkle Schokolade essen, was aber nicht Vinayakonform ist. Wie sie das begründen weiß ich nicht. Interessiert mich auch nicht.


    ...


    Versteh ich gar nicht: In Kambodscha ist Schokolade und Milch so gut wie nicht bekannt, erst seit vielleicht 10 Jahren, kommen Importe, dennoch würde ich sagen, das 90% der Bevölkerung das nicht wirklich kennt. Auch wenn man es nicht glaubt, in einem Land voller Kühe und Büffel, Milch kennt man nur aus der Dose und Käse ist völlig unbekannt. Da es Thailand sicher genauso gewesen ist, wundert mich gerade dieses, wobei viele Südostasiaten, Industrieprodukte als etwas besonderes und auch heilsames ansehen. So würden viele z.B. keinen Reis essen, aber Instantnudeln, oder keinen Zuckerrohrsaft, jedoch Cola, Red Bull oder Fanta. Ja alles, was man haltbar gemacht hat. *schmunzel*


    erster Gedanke dazu - die "Macht" des Westens liegt nicht in Panzern, sondern in Fernsehsatelliten.


    zweiter Gedanke - völliges Verwundern, auch und besonders über diese Nebenregel für Thailändische Mönche. Die meisten Asiaten haben einfach keine Darmflora, die zum Abbau von Kuhmilch geeignet ist. Bei uns wird das seit Jahrhunderten von Mutter zu Säugling weitergegeben.
    In Asien fehlt das einfach. Für die meisten Chinesen zB. ist Käse ganz einfach ekelig - schlecht gewordene Milch, die sowieso niemand trinken würde.

  • *Offtopic*


    Nein *schmunzel* mit der Verdauung hat das nichts zu tun. Die meiste traditionelle Nahrung in Südostasien, speziell in Kambodscha ist fermentiert. Die hauptnahrung neben Reis ist zum Beispiel fermentierter Fisch oder auch andere Fleischsorten (Borhok). Ein ungewöhnter Westler könnte hier die normale Nahrung nicht essen. Aber ein normaler Westler würde es so wie hier in einem Markt, auch nicht in einer Käserei aushalten. Sie kannten es schlicht weg, zumindest über viele Jahre (vielleicht Jahrhunderte) nicht.


    Die traditionelle Essenskultur hier ist z.B. sehr dem Dhamma angepasst. Auch was die Tierhaltung und Tiernutzung betrifft, ist diese Änderung und Anpassung an westliche Gepflogenheiten eine Neuerung. Traditionell wird kaum Tierhaltung betrieben und Reis eben einmal jährlich gegen diesen fermentierten Fisch an den Flußufern eingetauscht (Fischer sind von jeher vietnamesischer Abstammung).


    Milchprodukte sind dort wo man sie kennt, Städte und größere Siedlungen ein Renner obwohl sich Frischprodukte (Aufgrund der Lagerung - Lagerung auf Dauer war nie ein bestreben bisher) noch nicht durchgesetzt haben. Die Kinder die bei uns wohnen, noch vor kurzen mit Milchprodukten nicht bekannt, lieben sie und wurden sozusagen schon davon "abhängig" gemacht. *schmunzel*


    ---


    In den meisten Klöstern ist es üblich eine "beel trotschea" (Zeit für Kühles) am späten Nachmittag abzuhalten. Da versammelt sich die Mönchsgemeinde und nimmt Eiskaffe, Cola oder andere Arten von zuckerhältigen Säften zu sich. Man darf nicht vergessen, das in den Klöstern hauptsächlich Junge Menschen sind und die meisten diese Zeit mehr für Studium und auch weltliche Bildung nützen. Generell wird hier jedoch ein abweichen von den Essensgepflogenheiten von den Menschen sehr getadelt, da es etwas ist, das von allen messbar, aber auch anerkennbar gemacht werden kann. Ich denke das deshalb auch aus diesem Hinblick ein Auge von der Obrigkeit zugedrückt wird. Man liebt hier die Religion zu sehr, als sie durch zu strenge Regeln am Ende noch zu verdrängen. *schmunzel*


    Jemand der sich hier im Essen zügelt oder vielleicht sogar vegetarisch ißt, ist sehr angesehen, da sich vor allem in den städtischen Räumen das Leben meist nur um kontinuierliches dies und das essen dreht. *schmunzel*
    Da hat man es im Westen z.B. schon schwerer, da muß man zumindest das Haus verlassen (sicher gibt's auch Wege) hier fahren alle Arten von Speisen unentwegt auf der Straße vorbei und auch die Pagoden erinnern oft sehr viel mehr an Jahrmärkte wo es alles Arten von Spezialitäten gibt. Ein Mönch hat es hier sicherlich nicht leicht. *schmunzel* daher sind sie jene, die ihrer Lust Herr werden noch mehr zu bewundern. Aber wehe es gibt die zwei Mahlzeiten kein Fleisch. *schmunzel*

  • Auch einwenig offtopic:
    Milch: ich habe einen Freund, lebt seit 6 Jahren hier in D.-Land, kam aus Kuba hier her. Er hat eine Lactose-Intoleranz und damit hat er in der "westlichen Welt" extreme Probleme ... fast überall ist Milch drin :/.
    Interessant dabei ist, dass eigentlich alle erwachsenen Menschen, die im Kleinkindalter aufgehört haben Milch zu konsumieren, ihre natürliche Laktoseintolleranz haben.
    In Kuba ist Milch sehr rar und wird von Erwachsenen eigentlich garnicht mehr getrunken ....was mich an die Aktion "Milch für Kuba" erinnert, die demnach völlig an den tatsächlichen Bedürfnissen vorbei geht?!


    (edit) In den Regeln der koscheren Zubreitung von Essen gibt es wohl eine, die ich mal wo aufgeschnappt habe, und die mich sehr beeindruckt hat:
    "Du sollst das Kalb nicht in der Milch seiner Mutter kochen" :|

    Einmal nur noch möcht ich wandern, in der großen Wanderschaft,
    Einsam, ohne einen andern, bis verhaucht die letzte Kraft.
    Sterbend möcht den Blick ich lenken auf das Schneeland himmelhoch,
    Sterbend noch des Lehrers denken und der Lehre, die nie trog.

  • Danke für die vielen konstruktiven Beiträge. Für mich als Threadstarter ist das Thema damit weitgehend abgeschlossen. Meine Frage ist mit genug Ideen zum Weiter-Denken abgeschlossen.



    offtopic:


    Hi Yoni,


    wenn man mal anfängt darauf zu achten ist es wirklich verblüffend, in wie vielen Produkten Kuh-Milch und Produkte davon enthalten sind. Gleiches gilt für Alkohol.
    Ich bin zwar kein Hallal Förderer, aber wenn ich sehe, daß im Supermarkt Produkte als 'Geflügelwürstchen' angeboten werden, die zum großen Anteil Schweinefleisch enthalten, finde ich das absolut nicht ok.


    Das ist so ähnlich wie die Werbung für vegetarische Produkte, die nur 20% Hähnchenfleisch enthalten....


    Jeder sollte das Recht haben, nach seinen religiösen (oder im mindesten Fall gesundheitlichen) Anforderungen geeignete Nahrung zu finden...

  • Hi fotost!


    ...neee, "das Recht haben ..." nö...eher "die Möglichkeit haben" - und die haben wir, auch wenn das mit ziemlich intensivem Beschäftigen mit dem Thema verbunden ist.
    Da haben es buddh. Ordinierte ohne irgendwelche Intoleranzen/Allergien wirklich "gut" - denen wird die Wahl einfach durch die Dana abgenommen :D

    Einmal nur noch möcht ich wandern, in der großen Wanderschaft,
    Einsam, ohne einen andern, bis verhaucht die letzte Kraft.
    Sterbend möcht den Blick ich lenken auf das Schneeland himmelhoch,
    Sterbend noch des Lehrers denken und der Lehre, die nie trog.

  • Hier im Westen ist es etwas schwieriger mit den Mahlzeiten.


    Erstens gibt es kaum regelmäßiges Dana zur rechten Zeit (wenn überhaupt) und zweitens mit 2 Mahlzeiten ist es zur rechten Zeit auch schwer.
    Ihr glaubt gar nicht wie sehr man im Winter auf den Sonnenaufgang am Horizont wartet. Oft erst gegen 8:00 und dann ist es bis Mittag auch nicht mehr weit. Um 12:00 muss gegessen sein nicht erst um 12 anfangen.
    Da bleibt es oft nur bei einer Mahlzeit.


    Für Laien empfiehlt es sich die Uposatha-Tage (heute ist einer) einzuhalten. Das schult auch die Einsicht zur Notwendigkeit Ordinierte mit ausreichendem Dana zu versorgen.


    Liebe Grüße
    Kusala

  • ich glaube es ist einfach ein gesundheits ding, am morgen soll man früh aufstehen, zu viel schlafen gilt als schlecht, dann gut essen und aktiv sein,mittags noch mal essen ,am abend soll man nicht mehr essen sondern zur ruhe kommen und früh ins bett. das kommt wohl auch aus der tibetischen medizin.

  • am morgen ist die energie aufsteigend am abend absteigend, diesem rythmus soll man folgen, buddhismus hat ja auch viel mit gesundheit zu tun.