Verfügbar: Einige Zitate aus: Maha Ghosananda : Step by Step - Wenn der Buddha lächelt

  • Universelle Liebe



    Viele religiöse Führer predigen, daß ihr Weg der einzige Weg zur Erlösung sei. Ich höre ihnen lächelnd zu, aber ich bin nicht ihrer Meinung.
    Vor 2500 Jahren sagte der Buddha zu seinem Schüler Kalama:


    Akzeptiere nichts einfach nur deshalb, weil dein Lehrer es gesagt hat
    Oder weil es in deinem heiligen Buch geschrieben steht
    Oder weil viele Menschen daran glauben
    Oder weil es von deinen Vorfahren an dich weitergegeben wurde.
    Akzeptiere nur das, was dich befähigt, der Wahrheit ins Auge zu sehen, und lebe entsprechend.


    In unserem Tempel in Providence lebte ein guter Freund, der „Bodhisattva“ genannt wird und den Mönchen Englisch beibringt. Bodhisattva ist ein weiser und geduldiger Lehrer, aber er steht auch immer von neuem vor einer großen Herausforderung: Er stottert, wenn er spricht.
    Eines Tages hielt Bodhisattva eine Unterrichtsstunde. „H-h-haus“, sagte er. Und alle Mönche wiederholten getreulich „H-h-haus!“ Bodhisattva war bestürzt. „N-n-nein!“, sagte er. Und alle Mönche sagten einstimmig „N-n-nein!“
    Bodhisattva zeigte den Mönchen den Weg zur Erleuchtung. Die Wahrheit ist nicht einfach das, was wir hören. Wir können sie nicht einfach von Lehrern, aus Büchern oder Dogmen erfahren. Der Buddha lehrte uns, die Wahrheit am Prüfstein unserer Erfahrungen zu erproben. Die Wahrheit kann nur durch unsere eigene achtsame Erfahrung erkannt werden.
    Keine Religion steht höher als die Wahrheit. Unser Ziel als Menschen besteht darin, wahrzunehmen, daß wir alle in universeller Weise Brüder und Schwestern sind. Ich bete darum, daß sich diese Erkenntnis in unserer unruhigen Welt immer weiter ausbreiten möge. Ich bete darum, daß wir lernen mögen, einander in der Suche nach Frieden zu unterstützen.

  • Geben



    Jesus hat gesagt: „Was ihr für einen meiner Brüder tut, das habt ihr für mich getan.“
    Große Wesen erhalten ihr geistiges Gleichgewicht aufrecht, indem sie das Wohlergehen anderer ihrem eigenen Wohlergehen voranstellen. Sie bemühen sich, das Leid anderer zu mindern, freuen sich am Erfolg anderer und behandeln alle Lebewesen gleich.
    Große Wesen empfinden Freude am geben. Weil sie anderen nicht schaden möchten, beachten sie die fünf Regeln. Sie üben Enthaltsamkeit, um ihre Tugend zu vervollkommnen. Sie meditieren, um klar erkennen zu können, was für die Lebewesen gut ist und was nicht.
    Große Wesen bringen immer wieder neue Energie auf, indem sie sich um das Wohlergehen anderer bemühen. Wenn sie durch diese Anstrengung großen Mut erlangen, haben sie Geduld mit den Fehlern anderer. Sie betrügen nicht. Sie sind unerschütterlich dem Wohlergehen und dem Glück anderer verpflichtet. Erfüllt von liebevoller Güte, stellen sie das Wohlergehen anderer über das eigene Wohlergehen. Erfüllt von Gleichmut, erwarten sie dafür keine Belohnung. Auf diese Weise vervollkommnen sie alle guten Zustände, indem sie mit dem Geben beginnen.

  • Wir selber sind unser Tempel



    Viele Buddhisten leiden – in Tibet, in Kambodscha, in Laos, Burma und Vietnam und an anderen Orten der Welt. Die Befreiung des menschlichen Geistes in jedem Volk der menschlichen Familie zu nähren ist das Wichtigste, was wir Buddhisten tun können. Wir müssen die Quelle unseres religiösen Erbes nutzen.
    Was kann der Buddhismus dazu beitragen, die Wunden der Welt zu heilen? Was hat uns der Buddha gelehrt, das wir nutzen können, um die Situation der Menschen zu erleichtern und zu verbessern? Eine der mutigsten Handlungen des Buddhas war es, ein Schlachtfeld zu betreten, um einen Kampf zu beenden. Er bleib nicht in seinem Tempel sitzen und wartete darauf, daß die Kämpfenden zu ihm kommen würden. Er begab sich mitten aufs Schlachtfeld, um den Konflikt zu beenden. Im Westen wird so etwas „Konfliktlösung“ genannt.
    Wie können wir einen Konflikt lösen, ein Gefecht, einen Machtkampf beenden? Was bedeutet Versöhnung wirklich? Gandhi hat gesagt, daß das Wesen der Gewaltlosigkeit darin besteht, daß sie dem Widerstreit ein Ende zu setzen versucht, nicht den Widerstreitenden. Dies ist wichtig. Wir respektieren unseren Gegner. Wir vertrauen unausgesprochen darauf, daß seine Böswilligkeit durch Unwissen verursacht ist. Indem wir gegenseitig an das Beste im anderen appellieren, erreichen wir beide den angenehmen Zustand des Friedens. Beide werden wir zu Friedensstiftern. Gandhi nannte dies einen „bilateralen Sieg“.
    Wir Buddhisten müssen den Mut aufbringen, unsere eigenen Tempel zu verlassen und uns in die Tempel der menschlichen Erfahrungen zu begeben, Tempel, die erfüllt sind von Leiden. Wenn wir auf den Buddha, auf Christus oder Gandhi hören, bleibt uns gar nichts anderes zu tun. Dann werden die Flüchtlingslager, die Gefängnisse, die Ghettos und Schlachtfelder unsere Tempel sein. Es gibt so viel zu tun.
    Diese Verwandlung wird langsam vonstatten gehen, denn viele Menschen in ganz Asien haben gelernt, auf das traditionelle Mönchstum zu vertrauen. „Ehrwürdiger, Mönche gehören in den Tempel“, sagen in Kambodscha viele Menschen zu mir. Es ist schwierig für sie, sich an unsere neue Rolle zu gewöhnen, aber wir Mönche müssen auf die immer lauter werdenden Schreie des Leidens reagieren. Wir müssen einfach nur daran denken, daß unser Tempel immer bei uns ist. Wir selber sind unser Tempel.

  • Der Friede wächst langsam



    Es gibt kein Selbst. Es gibt nur Gründe und Bedingungen. Darum ist es nutzlos, gegen uns selbst und andere zu kämpfen. Die Weisen unter uns wissen, daß letztlich Ursachen und Bedingungen aller Konflikte in unserem Geist liegen.
    Ein Sieg erzeugt Haß. Eine Niederlage erzeugt Leiden. Die Weisen unter uns wünschen weder den Sieg noch die Niederlage.
    Wir können dem Egoismus mit der Waffe der Freigiebigkeit begegnen, dem Unwissen mit der Waffe der Weisheit, dem Haß mit der Waffe der liebevollen Güte.
    Der Buddha hat gesagt: „Wenn uns unrecht getan wird, müssen wir all unseren Ärger beiseite lassen und uns sagen: ‚Mein Geist wird nicht gestört werden. Kein Wort des Ärgers wird über meine Lippen kommen. Ich werde weiterhin gütig und freundlich sein, ich werde keinen versteckten Groll hegen, sondern Gedanken der Liebe.‘“ Der Frieden beginnt im Geist. Ja, wir erweisen selbst unserem Unterdrücker liebevolle Güte.
    Nach einer langen Zeit tiefer Dunkelheit sehen wir in Kambodscha den Frieden heraufdämmern. Wir sind dankbar für das Mitgefühl und das Licht Buddhas, für seine Verwirklichung des Friedens, der Einheit und der Weisheit. Wir beten darum, daß diese Einheit, die das Herz der Versöhnung bildet, der mittlere Weg, bei jedem Treffen und bei jedem Gespräch derer anwesend sein möge, die die Geschicke Kambodschas leiten.
    Wir streben danach, Friedfertigkeit zu erlernen und zu lehren. Wenn wir das Dharma leben, entwickeln wir den Frieden in uns und die äußeren Fertigkeiten, die notwendig sind, um den Frieden wirklich werden zu lassen. Gemeinsam mit den Friedensstiftern aller Glaubensrichtungen ist der Frieden der einzige Sieg, den wir akzeptieren können. Wir brauchen keine persönliche Ehre, keinen Titel und auch keinen Ruhm.
    Die liebevolle Güte lebt in jedem Herzen. Man muß nur genau hinhören. In Kambodscha wächst der Frieden, langsam, Schritt für Schritt.

  • Selbstbestimmung



    Das Leiden Kambodschas ist ein Spiegel des Leidens in der ganzen Welt. Der Buddha sagte uns, daß die Erleuchtung mit der Erkenntnis beginnt, daß zu leben zu leiden heißt.
    Vielen Menschen mag dies negativ oder pessimistisch vorkommen, aber das ist es nicht. Es ist nur die Feststellung dessen, was uns allen gemeinsam ist, ohne das man dies bedauert oder sich daran festhalten sollte.
    Mahatma Gandhi hat gesagt, daß unser Leiden ein Weg zur Selbstreinigung ist. Er sagte: „Wenn der satyagraha das ahimsa praktiziert und freiwillig leidet, so entwickelt sich daraus eine ungeheure Liebe. Sie ergreift und erhöht jeden in ihrer Umgebung, auch den Gegner.“ Gandhi nannte dies „das Gesetz des Leidens“. Auch der Buddha lehrte, daß das Leiden uns das Mitgefühl lehrt. Immer wenn ich an das Leiden des kambodschanischen Volkes denke, bin ich erfüllt von Mitgefühl.
    Der Buddha hat gesagt: „Ihr müßt unaufhörlich an eurer eigenen Erlösung arbeiten.“ Was bedeutet das? Jeder von uns ist verantwortlich für seine eigene Erlösung. Das ist Selbstbestimmung in ihrer reinsten, wesentlichen Form. Jedes Verständnis von Befreiung, sei es die persönliche oder die eines ganzen Volkes, muß an diesem Punkt beginnen.
    Der Gedanke der persönlichen Erlösung ist in vielen verschiedenen Religionen und philosophischen Schulen erörtert worden. Persönliche Erlösung bedeutet nicht eine Erlösung, die den Rest der Menschheit ausschließt. Wenn wir den achtfachen Pfad folgen, dem Weg zum Ende des Leidens, dann entfaltet sich ganz natürlich wachsende Einheit mit dem universellen Geist, und unsere Liebe gelangt dahin, daß sie alle Lebewesen umgreift. Die persönliche Erlösung ist nichts als die Erlösung der Menschheit im Mikrokosmos.
    Wenn wir über die zehn Perfektionen meditieren, werden wir immer selbstloser, und wir können gar nicht anders als diejenigen, die um uns sind, zu inspirieren. Gandhi hat gesagt: „Der satyagraha erstrebt Selbstverwirklichung durch den Dienst an anderen.“ Der Dalai Lama sagte kürzlich zu mir: „Um die Wurzel allen Leidens zu vertilgen, müssen wir Zuflucht bei den drei kostbaren Edelsteinen suchen – dem Buddha, dem Dharma und der Sangha. Wir müssen Selbstlosigkeit und einen starken Willen entwickeln.“ Er sagte, daß er fest daran glaubt, daß dies der gesamten Menschheit zu dauerhaftem Glück und Frieden verhelfen wird.
    Der Schlüssel zum Dienst an anderen und einer Ethik, die sich an den Bedürfnissen des anderen orientiert, ist liebevolle Güte. Liebevolle Güte unterscheidet sich nicht von Ahimsa, dem Streben danach, keinen Schaden zuzufügen. Sie beinhaltet das Wohlergehen aller. Nach den Worten des Buddha können wir selbst dann, wenn unser Körper zerstückelt ist, unseren guten Willen auf alle Lebewesen ausstrahlen und dabei Geduld üben mit denen, die das Leid verursacht haben und ihnen keinen Schaden zufügen, nicht einmal in Gedanken. Haß wird niemals durch Haß beschwichtigt. Haß läßt sich nur durch Liebe beschwichtigen.

  • Wer ist der Feind



    Im Jahre 1981 beriefen die Vereinten Nationen eine Konferenz ein, auf der über die Zukunft Kambodschas beraten werden sollte. Wir führten während während dieser Konferenz eine buddhistische Friedenszeremonie aus. Am Ende der Zeremonie näherte sich einer der Führer der Roten Khmer mir behutsam und fragte, ob ich nach Thailand kommen würde, um an der Grenze zu Kambodscha einen Tempel zu bauen.
    Ich sagte, daß ich das tun würde.
    „Oho“, dachten viele Leute, „er redet mit dem Feind. Er hilft ihm! Wie kann er das nur tun!“ Ich erinnerte sie daran, daß die Liebe alle Lebewesen umfaßt, ganz gleich, ob sie von edler oder von niedriger Geistesart, gut oder böse sind.
    Aber die Edlen und Guten werden von der liebevollen Gute gleichsam umarmt, weil sie ihnen spontan zufließt. Diejenigen, deren Geist unvollständig ist, müssen einbezogen werden, denn sie sind diejenigen, die der liebevollen Gute am meisten bedürfen. In vielen von ihnen ist der Keim des Gut-Seins vielleicht abgestorben, weil die Wärme fehlte, die ihn zum Wachsen gebracht hätte. Er verkümmerte durch die Kälte einer Welt ohne Mitgefühl.
    Gandhi sagte, daß er immer bereit war, Kompromisse zu schließen. Er sagte: „Hinter meinem Nicht-Kooperieren stand immer der tiefste Wunsch, zusammenarbeiten, selbst unter dem geringsten Vorwand, selbst mit dem schlimmsten Widersacher. Für mich bedarf selbst der unvollkommenste Sterbliche ständig der Güte Gottes, des Dharma. Es gibt niemanden, der nicht erlöst werden könnte.“
    Ich stelle nicht in Frage, daß seine Feinde zu lieben – für Kambodschaner, die Roten Khmer zu lieben – vielleicht das Schwerste von allem ist. Aber es ist ein Gesetz des Universums, daß Vergeltung, Haß und Rache den Kreislauf nur Fortsetzen und niemals beenden können. Versöhnung bedeutet nicht, daß wir uns bedingungslos ergeben und auf unsere Rechte verzichten, sondern eher, daß wir bei allen unseren Verhandlungen Liebe walten lassen. Das bedeutet, daß wir uns selbst in unserem Feind erkennen – denn was ist schon unser Feind anderes als ein unwissendes Lebewesen, und wir selbst sind ebenfalls in vielem unwissend. Darum können liebevolle Güte und rechte Achtsamkeit uns befreien.
    Gandhi hat gesagt: „Je mehr Ahimsa du in deinem Leben entwickelst, desto ansteckender wird es, bis das es schließlich deine gesamte Umgebung überwältigt und nach und nach die ganze Welt!“ Jeder von uns ist verantwortlich für seine Erlösung und sein Glück. Indem wir anderen dienen, finden wir einen Weg zur Erlösung. Dieser Dienst besteht allein in unserer Liebe zu allen Lebewesen und der Erhöhung unserer Unwissenheit ins Licht.

  • Die menschliche Familie



    Sein ganzes Leben hindurch hat der Buddha sich für den Frieden und die Menschenrechte eingesetzt. Wir können viel von ihm lernen.
    Die Menschenrechte beginnen damit, daß jeder Mann zu einem Bruder und jede Frau zu einer Schwester wird, da wo wir uns aufrichtig umeinander kümmern. Dann werden Kambodschaner Juden helfen und Juden Afrikanern, und Afrikaner werden wieder anderen helfen. Wir alle werden uns in den Dienst der Rechte des anderen stellen.
    Das gilt selbst für mein kleines Land. Man wird Kambodscha solange seine Rechte absprechen, wie es sich nicht um das Recht Vietnams, in Freiheit zu existieren, und das Recht Thailands und sogar das Recht Chinas bekümmert.
    Wenn wir akzeptieren, daß wir alle Teil der großen menschlichen Familie sind, daß jeder Mann und jede Frau das Wesen Buddhas, Allahs und Christi in sich trägt, dann können wir uns zusammensetzen, miteinander reden, Frieden schließen und die Menschheit zu ihrer vollen Blüte bringen.
    Ich bete darum, daß jeder von uns in seinem Leben den Frieden verwirklichen und andere Lebewesen vor dem Leiden bewahren möge!
    Frieden zu schließen ist das Herz allen Lebens. Wir Friedensstifter müssen so oft wie möglich zusammentreffen, damit wir in uns selbst, in unseren Ländern und in der ganzen Welt Frieden machen können.
    Jeder wirkliche Frieden wird weder den Osten noch den Westen, weder den Norden noch den Süden begünstigen. Ein friedliches Kambodscha wird gegenüber allen freundlich sein. Der Frieden ist gewaltlos, und so werden wir Kambodschaner allen anderen gegenüber gewaltlos bleiben, während wir unser Land wieder aufbauen. Der Frieden basiert auf Gerechtigkeit und Freiheit, und so wird ein friedliches Kambodscha gerecht und frei sein.
    Unser Weg zum Frieden beginnt heute und an jedem neuen Tag. Frieden zu schließen ist unser Leben. Wir müssen Menschen aus aller Welt dazu einladen, uns auf unserem Weg zu begleiten. Indem wir Frieden für uns und unser Land schließen, schließen wir Frieden für die ganze Welt.

  • Unser Erbe bewahren



    Nordamerika ist ein Schmelztiegel. Wir Kambodschaner leben hier erst seit einer Generation. In den letzten Jahren haben wir uns auch in Europa, in Australien und in ganz Asien angesiedelt. Indem wir in einem neuen Land unser Leben wieder aufbauen, werden wir Teil einer neuen Gesellschaft. Es ist wichtig für uns, dabei auch unsere kulturelle Identität aufrechtszuerhalten. Ohne unsere Kultur werden wir uns verloren vorkommen und verwirrt sein wie Fische auf dem Trockenen. Die Kambodschaner besitzen ein kostbares Erbe. Der Reichtum beinhaltet viele Gaben:


    Kambodschaner sind furchtlos, denn sie können Zorn, Begierde und Wahn überwinden.
    Kambodschaner sind bescheiden, höflich und edel.
    Kambodschaner sind Mütter und Vätern dankbar, denen, die sie leiten, ihrem Land und der ganzen Welt.
    Kambodschaner halten sich an die fünf moralischen Regeln aller Menschlichkeit, und an des Dharma des Gut-Seins.
    Kambodschaner besitzen Achtsamkeit und klares Verständnis als beschützer.
    Kambodschaner praktizieren liebevolle Güte, Mitgefühl, mitfühlende Freude und Gleichmut.
    Kambodschaner sind geduldig. Sie können große Schwierigkeiten, großes Leid und Härten ertragen.
    Kambodschaner vergessen und vergeben die Fehler anderer Menschen. Sie lernen aus der Vergangenheit. Sie nutzen die Gegenwart, um die Zukunft zu errichten.
    Kambodschaner sind wahrheitsliebend und maßvoll in ihrem Verhalten. Sie folgen dem mittleren Weg.
    Kambodschaner sind sanft und freundlich. Sie reden aufrichtig, liebevoll und mit Sinn für das Praktische, klar, vibrierend und süß. Was sie sagen, besitzt Kraft, den Geist von Furcht zu befreien, ihn vom Wahn zu reinigen und ihn zu stärken.
    Kambodschaner kennen die Tradition der Solidarität. Sie sind vereint durch den Buddhismus und durch ihre Liebe zum Dharma.


    Wenn wir in einem Fluß steigen, fließen wir mit dem Strom des Wassers mal nach rechts, mal nach links. Aber wir können unser Boot nicht vergessen: unsere Tradition. Mögen die Kambodschaner, wie alle Buddhas, Friedensstifter sein. Mögen wir in der Tradition unseres heiligen Landes Einheit, liebevolle Güte und Frieden praktizieren, vereint mit tiefster Dankbarkeit.

  • Brücken bauen



    Kambodscha wurde von Tod, Hunger und dem Kampf ums Überleben zerrüttet. Die Menschen wandten sich gegeneinander, der Bruder kämpfte gegen seinen Bruder. Wir erhielten Waffen, die uns dabei helfen sollten, einander zu töten.
    Nun gelangen wir wieder zurück in das, was uns allen gemeinsam ist – den mittleren Weg des Dharma. Es gibt für uns keinen anderen Weg. Wir müssen den mittleren Weg miteinander gehen, Schritt für Schritt. Auf unserer Reise streben wir danach, die Buddha-Natur in jedem von uns zu erwecken, das Wesen Christi, das Licht des Friedens. Wir erstreben das gewaltlose Wesen der Kambodschaner. Krieg, Waffen und das Kämpfen haben uns furchtbar leiden lassen. Jetzt ist es Zeit für den Frieden, für eine gewaltlose Lösung aller unserer Probleme. Wir streben danach, die Sangha wieder aufzubauen, die Gemeinschaft der kambodschanischen Buddhisten. Wir möchten buddhistische Mönche und Nonnen unterstützen, damit in Kambodscha und in der ganzen Welt Tempel errichtet werden können. Wir möchten die Brücken zwischen den Menschen unseres Volkes wieder aufbauen, wie groß die Differenzen zwischen ihnen auch sein mögen.
    Wir sind vereint durch unsere Buddha-Natur, und mit ihrer Hilfe können wir Brücken der Einheit, des gegenseitigen Verständnisses und des Friedens bauen. Wir werden Kambodscha und jeden anderen Winkel der Welt bereisen, in dem es Buddhisten gibt. Auf dieser Reise wird jeder Schritt ein Gebet sein, und jeder Schritt wird eine Brücke bauen. In unserer Pilgerschaft vereinigen wir uns mit allen Religionen der Welt und ihren religiösen Führern. Die Gebete und Meditationen jedes einzelnen Menschen sind eine machtvolle Schwingung des Friedens für Kambodscha und die ganze Welt.

  • Vier Gesichter, ein Herz



    In der Angkor-Periode unserer Geschichte bauten die Könige kunstvolle Tempel. Diese Tempel aus Stein reichten bis zum Himmel und erstreckten sich über Meilen, und darum wurden sie „Tempelberge“ genannt. Einer der berühmtesten unter ihnen ist Angkor Thom. Teile dieses Tempels stehen noch heute.
    Am Haupttor von Angkor Thom befindet sich eine sich eine schöne Skulptur. Es ist ein sehr großer Kopf mit vier Gesichtern des Buddha, die in alle vier Himmelsrichtungen schauen. Die Gesichter stehen für große Eigenschaften des Buddha: liebevolle Gute, Mitgefühl, Gleichmut und mitfühlende Freude.
    Warum hat diese Skulptur so viele Jahrhunderte überdauert? Weil sie ein Versprechen in sich birgt – das fast vergessene Geheimnis des Friedens Kambodscha: liebevolle Güte, Mitgefühl, Gleichmut und mitfühlende Freude. Vier Gesichter, ein Herz. Vier Parteien, ein Kambodscha. Der Frieden kommt langsam, Schritt für Schritt.

  • Das Lächeln des Buddha



    Was bedeutet das Lächeln des Buddha? Alle Buddha-Statuen – tibetische, japanische, koreanische, vietnamesische, chinesische, kambodschanische und thailändische – zeigen unterschiedlich aussehende Buddhas, aber alle haben sie dasselbe Lächeln. In Kambodscha nennen wir es „das Lächeln der Khmer“. Dieses Lächeln besitzt acht Kennzeichen. Die Augen sind ein wenig geschlossen. Die Lippen sind geöffnet. Der Geist ist erfüllt von Verständnis. Das Herz ist erfüllt von Mitgefühl. Dieses Lächeln ist frei von Furcht und Gebundensein, von Ärger und Verwirrung. Wenn der Buddha lächelt, ist keine Spur von Furcht mehr da.

  • Eine Armee des Friedens



    Es wird Geschichte gemacht. Vier Armeen legen ihre Waffen nieder. Vier Parteien regieren gemeinsam. Wir machen unseren Weg gemeinsam.
    Ganz Kambodscha weint um die Toten. Jede Handlung hat seine Folge. Jahre der Gewalt haben eine große Tragödie mit sich gebracht. Noch mehr Gewalt kann nur noch mehr Schaden bringen.
    Jetzt ist es an der Zeit für den Frieden, und buddhistische Mönche werden eine fünfte Armee nach Kambodscha bringen – die Armee des Buddha. Wir werden die Waffen der liebevollen Güte auf die Menschen abfeuern.
    Die Armee des Buddha wird strikte Neutralität wahren. Achtsamkeit wird unsere Rüstung sein. Wir werden eine so mutige Streitkraft sein, daß wir uns von der gewalt abwenden werden. Unser Ziel wird es sein, dem Leid ein Ende zu setzen.
    Wir werden uns für Einheit, Freiheit und eine internationale Politik der Freundschaft einsetzen. Wir werden in der Zukunft damit fortfahren, die geistige Grundlage des Friedens zu erweitern. Wir werden unsere Friedfertigkeit weiter stärken. Wir werden uns bemühen, uns zu einer Armee des Friedens zu formieren.
    Laßt uns auf unserem Weg folgende sieben grundlegenden Prinzipien verfolgen:


    • In Kambodscha lebt ein besonderes Volk mit einer spezifischen Kultur und religiösen Tradition, die es zu bewahren und aufrechtzuerhalten gilt.
    • In kambodschanischen Volk gibt es eine überwältigende Sehnsucht nach Gewaltlosigkeit, Abrüstung und Neutralität.
    • Dem Volk Kambodschas müssen alle grundlegenden Menschenrechte zugestanden werden. Dies schließt das Recht auf Selbstbestimmung und auf eine freie wirtschaftliche, soziale und kulturelle Entwicklung ein.
    • Vorrangiges Prinzip der kambodschanischen Geschichte, Kultur und Religion ist die Gewaltlosigkeit.
    • Kambodschaner in allen Teilen der Welt sollten dazu eingeladen werden, sich dieser Meditation und den Friedensbemühungen anzuschließen.
    • Der Buddhismus beinhaltet einen Geist der Versöhnung, der Universalität und der Einheit.
    • Dem achtfachen Pfad zu folgen – rechtes Verständnis, rechte Achtsamkeit, rechte Sprache, rechtes Handeln, rechte Lebensweise, rechte Anstrengung, rechte Aufmerksamkeit, rechte Konzentration zu praktizieren – wird den Frieden bringen.


    Mögen der Reichtum und die Macht unseres Erbes, das Gut-Sein der Kambodschaner überall auf der Welt und die Weisheit und das Mitgefühl Buddhas uns zu einer friedlichen Wiedervereinigung bringen.

  • Frieden in unserer Zeit



    Wir beten um Frieden und für die Toten, ganz besonders für diejenigen, die während des Krieges und durch Landminen getötet wurden. Wir beten um Frieden in Kambodscha und in der ganzen Welt. Wir wissen, daß es keinen Frieden geben kann, solange es noch Landminen gibt. Wir müssen Frieden schließen und unablässig daran arbeiten, daß Landminen geächtet werden. Um Frieden in der Welt zu machen, müssen wir Frieden in unserem Geist haben. Und so beginnen wir mit Stille – mit Meditation und Gebet. Um Frieden zu machen, müssen wir zunächst einmal alle Landminen aud unseren eigenen Herzen entfernen, die uns daran hindern, Frieden zu schließen: Begierde, Haß und Wahn. Wir können der Begierde Freigebigkeit entgegensetzen, dem Haß liebevolle Güte, dem Wahn Weisheit. Frieden zu schließen beginnt bei uns selbst.
    Wir müssen außerdem denjenigen zuhören, die durch Landminen verstümmelt wurden – mitfühlend, nicht mitleidend. Wir müssen liebevolle Güte für unsere verstümmelten Brüder und Schwestern üben, so wie eine Mutter ihr Neugeborenes liebt und beschützt. Die Welt ist unser Zuhause, und alle Menschen, die auf ihr leben, sind unsere Brüder und Schwestern. Es ist unsere Pflicht, sie zu lieben und zu beschützen und ihnen zu dienen. Wenn wir Landminen entfernen und unser Zuhause für andere Menschen sicherer machen, dann schützen wir unsere Brüder und Schwestern, unsere Eltern und Kinder. Wir müssen denjenigen, die in Kambodscha und an anderen Orten der Welt die Minen entfernen, sehr dankbar sein, denn sie machen unser Zuhause für die ganze menschliche Familie sicherer.
    Frieden zu machen erfordert Selbstlosigkeit. Um Frieden zu machen, ist die Fähigkeit, mit anderen zusammenzuarbeiten, von wesentlicher Bedeutung. Um die Verwüstungen zu beenden, die durch Landminen verursacht werden, müssen wir alle zusammenarbeiten, in Kambodscha ebenso wie in Afghanistan, Ruanda, dem ehemaligen Jugoslawien und jedem anderen Land auf der Welt. Unser Ziel darf nur der Frieden und eine Ächtung von Landminen sein, nicht aber Ruhm, Glanz oder auch nur Ehre. Nach Ruhm, Glanz und Ehre zu streben, wird unseren Bemühungen nur schaden.
    Wir müssen uns dafür entscheiden, daß es wichtiger ist, Frieden zu schließen als Krieg zu führen, daß es wichtiger ist, Landminen zu ächten als sie herzustellen, zu verkaufen oder einzusetzen. Wir müssen uns dafür entscheiden, dem ersten Gesetz zu gehorchen, das besagt, daß man andere nicht töten und ihres Daseins berauben darf. Wir können keinen anderen Sieg als den Frieden akzeptieren. Ohne eine vollständige Ächtung aller Arten von Landminen wird es keinen Frieden geben. Wir beten darum, daß Weisheit und Mitgefühl bei allen Treffen der führenden Politiker der Welt anwesend sein mögen, wenn sie über internationale Gesetze bezüglich der Waffen und ganz besonders der Landminen verhandeln. Wir beten darum, daß sie sich nicht mit weniger als einer vollständigen Ächtung dieser Waffen zufrieden geben.
    Zusammen mit den Friedensstiftern aller Glaubensrichtungen widmen wir uns der Aufgabe, täglich Frieden zu schließen, denn wir wissen, daß die Arbeit am Frieden unaufhörlich ist. Es gibt keinen Anfang und kein Ende. Wir dürfen uns niemals entmutigen lassen und müssen bereit sein, immer wieder von neuem zu beginnen. Wir üben ständig unsere Fähigkeit zum Frieden: für den Frieden und eine von Landminen befreite Welt zu beten, Märsche zu veranstalten und zu handeln.
    Wir beten zu Gott und bitten um Frieden. Gleichzeitig unterstreichen wir in allem Ernst, daß Religionen niemals Haß, Gewalt und Krieg rechtfertigen. Vor den Augen der Welt erinnern wir uns selbst und alle anderen daran, daß Religionen nicht für den Krieg, sondern für den Frieden stehen. Dies ist eine sehr alte Überzeugung, die mit neuer Kraft aus den Tiefen verschiedener religiösen Traditionen aufgestiegen ist. Gott will Frieden, nicht Krieg. Jeder, der den Namen Gottes dazu verwendet, seine Brüder zu hassen, steht außerhalb einer reinen, unbefleckten Religion, denn die vielen Namen Gottes bedeuten niemals Krieg, sondern sie ergeben, wenn man sie alle zusammen betrachtet, das Wort „Frieden“.
    Von einem Krieg um der Religionen willen zu sprechen ist eine Absurdität. Es ist meine feste Überzeugung und ein Appell an jede Frau und jeden Mann: Laßt das Wort und das Leben der Religionen Frieden sein. Frieden ist die Übereinkunft, die Angehörige verschiedener Traditionen miteinander getroffen haben, damit sie einander begegnen und verstehen und zusammenarbeiten können. Der Frieden ist ein unteilbarer Wert, der von Gott kommt und der gesamten Menschheit gehört. Der Krieg ist grausam; er ist die Mutter aller Grausamkeiten. Keinem Menschen und keinem Volk darf es gestattet sein, den Frieden durch Krieg zu entweihen.
    Viele Menschen wünschen sich ein Ende der Gewalt und der Konflikte. Sie stammen von allen Kontinenten und bezeugen den zerstörerischen Schrecken des Krieges und seiner Methoden. Ihre Stimmen fordern uns auf, uns selbst zu fragen, ob wir uns in unseren religiösen Gemeinschaften für Frieden eingesetzt haben. Wir bitten um Vergebung für unsere Fehler und für die unsere Mitbrüder und –schwestern, und wir verpflichten uns dazu, die Erneuerung unserer Herzen zu vertiefen und dem Pfad des Friedens zu flogen.
    Viele Menschen aus der südlichen Hemisphäre der Welt bitten darum, daß der weniger entwickelte Teil unseres Planeten nicht in Vergessenheit gerät, daß es wieder zu einer Politik der Zusammenarbeit in gegenseitigem Respekt kommen möge und im Etat eines jeden Landes ein Entwicklungfonds eingerichtet werden möge. Es gibt viele Zeugnisse dafür, welche Qual durch Nationalismen hervorgerufen wird, und das in einer Zeit, die in anderer Hinsicht dazu neigt, die Welt als eine Welt zu verstehen. Die Religionen der verschiedenen Kontinente, die die Wirklichkeit der Menschen einbeziehen, können nicht umhin, sich diesem Appell der Kriegsopfer und der Menschen aus dem Süden anzuschließen.
    In vielen Teilen der Welt ist nur in der Zukunft, nicht aber in der Gegenwart Zeit für den Frieden. Wenn es jedoch gegenwärtig möglich ist, daß eine Vielzahl von Menschen einen Krieg beginnen, dann ist es ebenso möglich, daß eine Vielzahl von Menschen Frieden schließt. Unser Traum ist, daß jeder Gläubige sich unmißverständlich dem Frieden verpflichtet und dies allen Menschen guten Willens mitteilt.
    Der Frieden ist verletzlich. Darum richten wir unseren Appell an uns selbst, an alle Gläubigen, an die führenden Politiker, an jeden Menschen. Frieden steht in der Macht jedes einzelnen Menschen. Wir müssen daran arbeiten. Vor allem aber richten wir unseren Appell an Ihn, der größer ist als wir alle: daß er gewalttätige Herzen erweichen möge, daß er Krieg, Ungerechtigkeit und Schrecken von der Erde verschwinden lassen möge und uns schon bald das große Geschenk des Friedens zuteil werden lasse.
    Mögen alle Lebewesen frei von Furcht sein. Mögen alle Lebewesen frei vom Leiden sein. Mögen alle Lebewesen in Frieden leben.

  • Die Umarmung der Liebe



    In Kambodscha begrüßen die Menschen einander auf eine spezielle Weise. Sie wölben ihre Hände in der Haltung eines Gebetes und neigen den Kopf. Dies wird sompeah genannt: „Ich beuge mich vor deiner Buddha-Natur.“
    Wenn Kambodschaner Menschen begrüßen, die ihnen besonders wichtig sind, dann geschieht dies in einer langen und liebevollen Umarmung. Sie heben den Geehrten vorsichtig ein wenig hoch. Dadurch wird der Kopf des Geehrten über den des Grüßenden erhoben. Diese Geste besagt: „Ich empfinde für dein Dasein eine besondere Ehre.“
    Als ich mit Papst Johannes Paul II. Auf den Stufen des Vatikan zusammentraf, umarmten wir einander lang und liebevoll. Dann versuchte ich ihn hochzuheben, um ihm meinen Respekt zu erweisen. Aber ich ich bin ein kleiner Mönch und der Papst ist recht groß. Mein Arm hat mir hinterher noch wochenlang wehgetan. Mitgefühl bedarf der Weisheit!
    Manche Menschen sagen, daß Buddhismus und Christentum sich nicht vereinbaren lassen. Ich meine: „Warum nicht?“ Die Liebe kann alles umgreifen.
    Ich bringe dem Papst Liebe entgegen, und er ist glücklich. Durch die Liebe sind wir gemeinsam furchtlos.

  • Jeder Schritt ist ein Gebet



    Der Buddha hat die Übung der Achtsamkeit „den einzigen Weg“ genannt. Immer in der Gegenwart sein. Immer in diesem Augenblick sein. Von Augenblick zu Augenblick. Bei jeder Handlung. Bei jedem Schritt, den man gerade tut.
    Darum sagen wir: „Schritt für Schritt. Jeder Schritt ist eine Meditation.“ Wenn die Kinder in Providence mich zum Bahnhof bringen und ich in den Zug einsteige, rufen sie: „Langsam, langsam, Schritt für Schritt, jeder Schritt ist ein Gebet!, und alle anderen Passagiere schauen zu und lächeln. Dieser Spruch ist inzwischen berühmt!
    Diese Kinder sprechen nicht sehr gut Englisch, aber sie erkennen den Sinn dieses Satzes mit ihren Herzen. Sie sind das neue Kambodscha, und sie kennen schon den Weg zum Frieden.
    In Kambodscha sagt man: „Eine Reise von 10.000 Meilen beginnt mit einem einzigen Schritt.“
    Langsam, langsam, Schritt für Schritt. Jeder Schritt ist eine Meditation. Jeder Schritt ist ein Gebet.

  • Gewaltlosigkeit



    Beim Essen benutzen wir unsere sechs Münder. Der erste Mund sind die Augen. Wir essen Form. Wenn eine Form schön ist, haben wir einen angenehmen Geschmack in unseren Augen. Ist eine Form häßlich, so haben wir einen unangenehmen Geschmack in den Augen. Wenn unser Auge gar nicht darauf achtet, was es ist. Haben wir einen neutralen Geschmack in den Augen. Der zweite Mund sind die Ohren. Wenn ich dich lobe und du nimmst das Lob auf, dann schmeckt es dir sehr gut. Wenn ich dich beschuldige, dann schmeckt die das nicht sehr gut. Wenn du meine Sprache nicht verstehst, dann hast du beim Hören einen neutralen Geschmack. Mit der Nase ist es dasselbe. Die Nase ißt Gerüche. Wenn ich ein Parfum auftrage, würdest du mich am liebsten küssen. Wenn mein Körper schlecht riecht, dann magst du ihn nicht. Wenn du ohne Bewußtsein ein- und ausatmest, dann ist dein Empfinden neutral. Mit dem Körper ist es dasselbe. Wenn ich dich massiere, bist du glücklich. Wenn ich dich schlage, hast du ein unangenehmes Gefühl. Der Körper ißt in jedem Augenblick den physischen Kontakt. Der stärkste Esser aber ist der Geist. Wir haben so viele Gedanken. Nun befrage mich zur Gewaltlosigkeit. Was ist Gewaltlosigkeit? Wir sind was wir essen. Wenn wir Gewaltlosigkeit essen, werden wir gewaltlos. Jeder liebt das Leben, sogar gewalttätige Menschen. Darum töte bitte nicht. Wenn wir uns gewaltlos verhalten, ziehen wir daraus 52fachen Nutzen. Wir schlafen gut. Wir wachen auf und fühlen uns gut. Wir haben gute Träume.
    Der Geist ist ein großer Kassettenrecorder, der alles aufnimmt. Wir nehmen auf durch unsere Ohren, Augen, durch die Nase, die Zunge, den Körper und den Geist. Der Geist nimmt jeden Augenblick durch unsere Sinnesorgane auf. Wir Menschen können uns der Wahrheit nicht widersetzen. Wir können sie erfahren. Wir können sie ausprobieren. Die Idee, jedes Jahr einen Friedensmarsch – Dhamma Yietra – zu veranstalten, haben wir von Mahatma Gandhi.


  • Preah Maha Ghosananda verstarb am 12.März 2007



    Der ehrwürdige Bhikkhu Santidhammo trägt als engagierter Mönch die Geschichte Maha Ghosanandas mit ganzem Herzen weiter und neben den vielen Arbeiten im Wikipedia und anderen Medien, betreibt er auch einige Webseiten um den Geist eines ganz besonderen Menschen am Leben zu halten.



    Auf Facebook kann man das Erbe Maha Ghosananda unter Maha Ghosanada - Facebook mitverfolgen.


    Oddom Van Syvorn, die starke Laienanhängerin, die von Beginn an bei den Dhammayietra Märschen dabei war, mobilisiert jedes Jahr zahlreiche Mönche und Laienanhänger und kämpft sich immer wieder aufs neue durch Politik und Interessen um den jährlichen Marsch wieder zu veranstalten.



    Bob Maat ist eine Legende, die seit über dreißig Jahren Gewaltlosigkeit in Kambodscha übt und stets eng mit Maha Ghosananda schon zu den Zeiten der ersten Hilfeaktionen in den Flüchtlingslagern in Thailand in Verbindung war. Er ist einer der wenigen Menschen, die Maha Ghosanandas oder Buddhas Botschaft in allen Aspekten lebt. Bob Maat kann man nur persönlich antreffen.



    Mögen die zahlreichen Unterstützer der Gedanken Buddhas, Jesus, Mohamends, Ghandi, Maha Ghosananda... nie in Vergessenheit geraten und es immer wieder Menschen geben, die genug Mut aufbringen können um ihrer Courage entsprechend zu leben und Vorbilder sind.


    Frieden ist möglich! Schritt für Schritt.



    (Bitte verantwortungsbewusst damit umgehen)

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