at home include ?

  • Um uns herum giert die ganze gesellschaft nach lust, sinnlichkeit, befriedigung.
    ich red nicht nur vom sexuellen.
    die ganz große lust, das : ich-bin-gott-getue; abzocke, betrug, korruption, heuchelei.
    süchte, depression als kehrseite.
    muß man ab jetzt im kämmerlein sitzen ? um nicht in den ego-wahn reingezogen zu werden ?
    wenn man noch nicht so stabil ist, noch ängste hat, selber lüste, bedürfnisse, aber kapiert, daß
    es um erlösung geht ?
    war das jetzt ne frage ?



  • das frag ich mich auch :grinsen:


    Wenn Du doch Dein EGO durchschaut hast,
    gehst Du nicht nur einen Schritt zurück, sondern mehrere.
    Irgendwann bleibst Du einfach stehen.
    Wenn kein EGO ist, fallen die Begierden, Süchte, Leidenschaften ect pp. einfach wech.
    Du lebst im Grunde genommen in einer Welt, die Dich nicht mehr betrifft, bist einfach nur DA.
    Dienend und hilfreich für andere, soweit es Dir möglich ist.
    Geben ist seliger denn nehmen !
    Das ist für mich Er - lösung, da ich nichts mehr bedarf.
    Ich hege keine Erwartungen, klebe nicht an Besitz,
    gebe mich mit den einfachsten Dingen zufrieden.
    Das macht einen ruhigen und friedlichen Geist.


    ;)

    Es ist eine wahre Schmach und Schande, daß wir Christen wie blinde Hühner umhergehen und nicht erkennen, was in uns ist und davon gar nichts wissen.
    Johannes Tauler


  • Was haltet dich (andere) ab ein längeres Retreat zu machen?

  • Onyx9:

    ...
    muß man ab jetzt im kämmerlein sitzen ? um nicht in den ego-wahn reingezogen zu werden ?
    wenn man noch nicht so stabil ist, noch ängste hat, selber lüste, bedürfnisse, aber kapiert, daß
    es um erlösung geht ?
    war das jetzt ne frage ?


    Sieht so aus :P


    Man kann das "Stille Kämmerlein" auch im Herzen mitnehmen, wenn man zum Retreat keine Möglichkeit hat.


    Man hat's nicht leicht - aber leicht hat's einen. (sagt man im Norden)

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Onyx9:

    Um uns herum giert die ganze gesellschaft nach lust, sinnlichkeit, befriedigung.
    die ganz große lust, das : ich-bin-gott-getue; abzocke, betrug, korruption, heuchelei.
    süchte, depression als kehrseite.
    muß man ab jetzt im kämmerlein sitzen


    Ziehst du da nicht eine unangemessen saubere Trennlinie zwischen dir und der verderbten Welt?
    Welche Funktion hat es (für dich), wenn du mit dem Finger auf die schlechte Welt zeigst?


    LG
    Onda

  • Wie zieht man eine Trennlinie zwischen etwas was miteinander verbunden ist und gegenseitig bedingt ist? *schmunzel*

  • Hanzze:

    Wie zieht man eine Trennlinie zwischen etwas was miteinander verbunden ist und gegenseitig bedingt ist? *schmunzel*


    Ebend!

  • ich les zuviel zeitung, guck immer noch tv. das sollte ich wirklich abstellen.
    ich sollte in jeder hinsicht spartanischer werden.
    in bärlin ist das aber auch ein graus, es zieht einen hierhin und dorthin.
    dauernd flüstert es: mach dir keinen kopf, lenk dich ab, und das ist hier verdammt einfach.
    man kann hier den ganzen tag und die halbe nacht rumdösen, rumroedeln und wenn man wieder klar ist,
    denkt man, ey, was hasten jetzt wieder vergeudet.
    ich kenn da ein paar selbstversorger, die ohne tv, radio, zeitungen, net leben und wenn ich da bin,
    tadeln sie mich, daß ich beim ausmisten manchmal musik höre. ham ja recht, aber manchmal übertreibens sie auch.
    wie hanzze sagt, kann man keine trennlinie ziehen.
    je mehr einflüsse, desto mehr versuchungen.
    aber hanzze: wo retreat machen ? wo machst du denn retreats ?


    liebe grüße an alle guten seelen.
    aber da gott seine sonne über den gerechten und ungerechten scheinen lässt:
    liebe grüße auch an alle missgünstigen seelen.


    übrigens zeig ich nicht auf die schlechte welt.
    ich mach mir sorgen um mein seelenheil. 8)


  • nu ja, du sprichst hier von der ganz großen Leuchte.
    hoffe sie zieht mich mal gewaltsamer an, als das glimmen des vergänglichen, - mich motte.
    bisher muß ich immer rückwärts laufen. 8)


  • Werter Onyx,
    vielleicht bin ich ja Dir gegenüber im Vorteil,
    weil es für mich nichts Vergängliches gibt;
    daß ist nur augenscheinlich so.
    In der Natur sieht man die Transformation:
    aus einer Raupe wird ein Schmetterling, und die Schlange häutet sich.
    Wer weiß, als was die Motte wieder ersteht . . .
    Nichts geht in diesem Universum verloren, es wandelt sich.
    LG

    Es ist eine wahre Schmach und Schande, daß wir Christen wie blinde Hühner umhergehen und nicht erkennen, was in uns ist und davon gar nichts wissen.
    Johannes Tauler


  • zunächst sollte man kapieren, daß man sich von "der ganzen Gesellschaft" in keinster Weise unterscheidet - schon überhaupt nicht mit der Ansicht, daß es um irgendwas "ginge", was außerhalb von einem läge. Erst da kann Heilung beginnen.


    _()_

  • Onyx9:

    ich les zuviel zeitung, guck immer noch tv. das sollte ich wirklich abstellen. ich sollte in jeder hinsicht spartanischer werden. in bärlin ist das aber auch ein graus, es zieht einen hierhin und dorthin.


    Nicht Ideal, das stimmt. Ich bin seit 10 Jahren ohne TV und seit vier ohne Radio & Zeitung. Das geht, selbst in Berlin ;)


    Zitat

    dauernd flüstert es: mach dir keinen kopf, lenk dich ab, und das ist hier verdammt einfach.


    Und genau an dieser Stelle darfst Du üben :) Immer und immer wieder anders Antworten.
    Flüstern tut es eh ständig. Du brauchst nicht zu antworten, mit eine Handlung oder einem Gedanken,
    du darfst es loslassen.


    Zitat

    man kann hier den ganzen tag und die halbe nacht rumdösen, rumroedeln und wenn man wieder klar ist,
    denkt man, ey, was hasten jetzt wieder vergeudet.


    Das können untuen Menschen überall. Ob ich in Berlin bin oder aufm Land - unaufmerksam und ohne Meditation Zeit vertrödeln dann ich überall.


    Aber ebenso kann ich hier, mitten in der Wuselhauptstadt, mich immer wieder daran erinnern (sati), die Gedanken loszulassen, mich zu entspannen, zu lächeln und meine geistige Aufmerksamkeit zurück zur Gegenwart zu bringen.



    Alles Gute :) _()_



  • Naja, liebe Brigitte, Vergänglichkeit heißt ja auch nich unbedingt Beendigung, sondern "nur",
    daß jeder Zu,-und Umstand sich wandelt.
    Passt schon.

  • Hi Mirco,


    hast ja recht, hast ja recht ! Dankeschön !
    Wollte nur ein bischen rumjammern, glaub ich. ; )


    Dir auch alles jute !
    matti

  • Im Dharma-Forum hab ich das gefunden:


    Re: Politik und Buddhismus – Gabriele Hendricks antworten
    28.05.2007 14:27
    Auch Buddha konnte nur lehren. Was die Belehrten verstehen, annehmen und umsetzen (wollen), liegt nur in ihrem eigenen Geist, ihrem Vermögen und ihrer Bereitschaft, begründet.


    Im Samyutta Nikaya - 3. Kosala-Samyutta - Von den Kosala beschreibt der Buddha (S.3.21.) die Vier Arten Persönlichkeit. Es ist ihm bewusst, dass sie zu dieser Welt gehören, und dass man "damit leben muss".


    1. Sāvatthī.


    2. Da nun begab sich der König Pasenadi, der Kosala, dorthin, wo sich der Erhabene befand. Nachdem er sich dorthin begeben und den Erhabenen ehrfurchtsvoll begrüßt hatte, setzte er sich zur Seite nieder. Zu dem zur Seite sitzenden König Pasenadi, dem Kosala, sprach da der Erhabene also:


    "Vier Arten Persönlichkeit, o Großkönig, finden sich als vorhanden hier in der Welt.


    3. Welche vier?


    * Eine finstere, die das Finstere zum Ziel hat;
    * eine finstere, die das Licht zum Ziel hat;
    * eine lichte, die das Finstere zum Ziel hat;
    * eine lichte, die das Licht zum Ziel hat.

  • Und denn noch das:


    Er erklärt ferner (S.3.23. Die Welt), >wie viele Eigenschaften, die der Welt entstehen, zu ihrem Unheil, zu ihrem Leiden, zu ihrem Übelergehen entstehen.<
    ------------------------------------------------------------------------------------------------
    3. "Drei Eigenschaften, o Großkönig, die der Welt entstehen, entstehen zu ihrem Unheil, zu ihrem Leiden, zu ihrem Übelergehen.


    4. Welche drei?


    * Die Eigenschaft Lust, o Großkönig, die da der Welt entsteht, entsteht zu ihrem Unheil, zu ihrem Leiden, zu ihrem Übelergehen.
    * Die Eigenschaft Haß, o Großkönig, die da der Welt entsteht, entsteht zu ihrem Unheil, zu ihrem Leiden, zu ihrem Übelergehen.
    * Die Eigenschaft Betörung, o Großkönig, die da der Welt entsteht, entsteht zu ihrem Unheil, zu ihrem Leiden, zu ihrem Übelbefinden.


    5. Diese drei Eigenschaften, o Großkönig, die da der Welt entstehen, entstehen zu ihrem Unheil, zu ihrem Leiden, zu ihrem Übelergehen."


    6. "Lust und Haß und Betörung, im eigenen Selbst entstanden,
    Verderben den Mann sündigen Herzens,
    wie einen Grashalm die eigene Frucht."
    --------------------------------------------------------------------------------------------

  • Is halt alles heute nur so konkret zugespitzt in den Persönlichkeiten, weil sich die Persönlichkeiten
    mehr denn je für unantastbar halten, mangels leidvoller Erfahrungen, oder weil sie glauben drüber zu stehen
    oder weil sie Krankheit, Sterben, Hunger usw. nicht mehr so direkt ansehen müssen.

  • Onyx9:

    Is halt alles heute nur so konkret zugespitzt in den Persönlichkeiten, weil sich die Persönlichkeiten
    mehr denn je für unantastbar halten, mangels leidvoller Erfahrungen, oder weil sie glauben drüber zu stehen
    oder weil sie Krankheit, Sterben, Hunger usw. nicht mehr so direkt ansehen müssen.


    Hi Onyx,
    meinst Du wirklich, das ist erst heute nur so?
    _()_ Monika

  • Liebe Monika,
    also so konkret, ganz ehrlich : Ja ! ( deine Frage )
    Verwöhnung, das Werben der Verkaufsgesellschaft sich zu befriedigen, das Abschieben der Kranken und Sterbenden,
    die medizinische Versorgung, das Übermaß - scheinbar - an Genussmitteln und ihre Legitimation, das Übermaß an Möglichkeiten sich abzulenken und die Werbung dafür, das Anheizen von niedrigsten Gelüsten, die Unerfahrenheit in Bezug auf Versehrtheit, Verletzung, das Obendrüberstehen können durch "Bildung", durch Rationalisierung
    von Schmerz, Verlust, Angst.
    Ganz ehrlich: Ja ! Der Turm zu Babel kriegt legitim ne schicke neue Spitze.

  • Onyx9:

    Liebe Monika,
    also so konkret, ganz ehrlich : Ja ! ( deine Frage )
    Verwöhnung, das Werben der Verkaufsgesellschaft sich zu befriedigen, das Abschieben der Kranken und Sterbenden,
    die medizinische Versorgung, das Übermaß - scheinbar - an Genussmitteln und ihre Legitimation, das Übermaß an Möglichkeiten sich abzulenken und die Werbung dafür, das Anheizen von niedrigsten Gelüsten, die Unerfahrenheit in Bezug auf Versehrtheit, Verletzung, das Obendrüberstehen können durch "Bildung", durch Rationalisierung
    von Schmerz, Verlust, Angst.
    Ganz ehrlich: Ja ! Der Turm zu Babel kriegt legitim ne schicke neue Spitze.


    Er wird fallen, wie alles andere in früheren Zeitaltern auch !


    :|

    Es ist eine wahre Schmach und Schande, daß wir Christen wie blinde Hühner umhergehen und nicht erkennen, was in uns ist und davon gar nichts wissen.
    Johannes Tauler

  • Die Schönheitskönigin


    »Das hab ich gehört. Zu einer Zeit weilte der Erhabene im Lande der Sumbher in einem Städtchen der Sumbher namens Sedakam. Dort nun wandte sich der Erhabene an die Mönche:


    "Gleichwie, ihr Mönche, auf die Kunde, 'Die Schönheitskönigin, die Schönheitskönigin, ihr Mönche, eine große Menschenmenge zusammenströmte. Wenn aber diese Schönheitskönigin auch noch hoch begabt wäre im Tanzen, hoch begabt wäre im Singen, da würde auf die Kunde hin, daß sie tanzt und singt, eine noch weit größere Menschenmenge zusammenströmen. Und es käme ein Mann herbei, der zu leben und nicht zu sterben wünscht, der Wohl wünscht und Wehe verabscheut. Zu dem würde man also sprechen: 'Lieber Mann, hier ist eine Schale, randvoll mit Öl gefüllt: Die mußt du zwischen dem Menschengewühl und der Schönheitskönigin herumtragen. Hinter deinem Rücken aber wird dir ein Mann mit gezücktem Schwert folgen. Wenn auch nur ein Tropfen Öl verschüttet wird, wird er dir den Kopf abschlagen'. Was meint ihr, ihr Mönche, würde da wohl dieser Mann die Ölschüssel unaufmerksam herumtragen und leichtsinnig abschweifen?"


    "Gewiß nicht, o Herr".


    "Ein Gleichnis, ihr Mönche, habe ich gegeben, um den Sinn zu erklären und dies ist der Sinn:


    Das randvolle Ölgefäß, ihr Mönche, ist eine Bezeichnung für die Achtsamkeit auf den Körper. Daher, ihr Mönche, habt ihr euch also zu üben:


    'Die Achtsamkeit auf den Körper wollen wir entfalten, ausbilden, zum Fahrzeug machen, zur Grundlage machen, sie befestigen, stärken und wohl anwenden' - so habt ihr euch, ihr Mönche, zu üben".«


    S.47.20. 10.Janapadakalyāṇī Sutta


    añjalī अञ्जलि
    Dorje Sema


  • Onyx9:

    Um uns herum giert die ganze gesellschaft nach lust, sinnlichkeit, befriedigung.
    ich red nicht nur vom sexuellen.
    ...
    muß man ab jetzt im kämmerlein sitzen ? um nicht in den ego-wahn reingezogen zu werden ?
    wenn man noch nicht so stabil ist, noch ängste hat, selber lüste, bedürfnisse, aber kapiert, daß
    es um erlösung geht ?


    Wenn man (noch) nicht "innerlich" abgeschieden ist von "der Welt", dann kann die physische Abgeschiedenheit hilfreich sein (abhängig von der eigenen mentalen Verfassung).
    Soll heißen: Wenn die Gefahr besteht den Lockungen "der Welt" zu erliegen, dann kann Vermeidung (des Sich-aussetzens) diesem Erliegen vorbeugen. Allerdings können ggf. vorhandene weitere mentale Defizite in der physischen Abgeschiedenheit andere Gefahren heraufbeschwören.



    Grüße
    TM

  • Zitat

    Allerdings können ggf. vorhandene weitere mentale Defizite in der physischen Abgeschiedenheit andere Gefahren heraufbeschwören.


    Kannst du uns das näher erklären, was ist mit Defiziten gemeint? *schmunzel*

  • Hanzze:
    Zitat

    Allerdings können ggf. vorhandene weitere mentale Defizite in der physischen Abgeschiedenheit andere Gefahren heraufbeschwören.


    Kannst du uns das näher erklären, was ist mit Defiziten gemeint? *schmunzel*


    Es ging nicht um "Defizite" im Allgemeinen, sondern um "weitere Defizite". Also welche, die zusätzlich zu den sowieso allgegenwärtigen wie Anhaftung, Abneigung und Unwissenheit zusätzlich vorhanden sind. "Zusätzlich" meint dabei nicht notwendigerweise gänzlich andere, sondern es kann sich durchaus um besondere Ausprägungen der Allgegenwärtigen handeln. Im Kontext des zitierten Satzes waren solche gemeint, welche das Individuum bei physischer Abgeschiedenheit in mentale ("Ausnahme"?)-Zustände bringen kann, aus denen es sich selbst ohne fremde Hilfe nicht mehr befreien kann.


    Als Verständnishilfe sei das Stichwort "psychische Labilität" genannt.


    Grüße
    TM