Berauschung und "falsche Absicht"

  • Was sind die tieferen Gründe dafür, daß wir Berauschung, falschen Absichten, unguten Beweggründen eher zuneigen ?
    Woher kommt die gute Gesinnung, die uns das alles ablegen lässt ?


    Der einsame Pfad
    Was auch immer in unserem Geist vorgeht: Wenn unsere Beweggründe noch nicht gut genug sind, können wir es nicht loslassen. ( hanzze mir geschrieben )
    +


    Majjhima Nikāya 29
    Die längere Lehrrede vom Gleichnis vom Kernholz - Mahāsāropama Sutta
    - bitte erst lesen. bitte kurz antworten.


    Vielen Dank, liebe Freunde !
    Segen und Gesundheit !

  • Hanzze:

    samma ditthi denke ich hilft.


    Thanks !
    Ich muß deinen Text genau lesen, das braucht Zeit.


    Womöglich treffen sich bei diesem Thema die beiden Enden eines Kreises.


    Seitdem ich mit euch schreibe, besonders mit dir, fallen mir immer wieder diese Begrifflichkeiten: Absicht, Motivation vor die Füße.
    ( nicht Ansicht ). Muß mich darum kümmern, komm sonst nicht weiter.


    Asalam Alleikum, Bruder !

  • Hab ich beides notiert.
    Wer hat das geschrieben ?


    LG

  • Hanzze:

    samma ditthi denke ich hilft als Schlüssels zur samma sankappo (rechten Absicht). Wenn man sozusagen mit seinem metta-potenzial am Ende ist. *schmunzel*



    Hilft. Scheint aber nicht zu reichen.
    :roll:
    Guck ich weita. ( Lese noch )

  • Hallo Onyx
    Ich wollte Dich noch fragen, was Du jetzt unter Berauschung verstehst?


    Meines Erachtens haben wir oft noch Gewöhnungen in falsche Dinge- wie z.B. Rauchen, Drogen etc. Wir sehen es zwar "intellektuell" ein, dass etwas falsch ist, aber die inneren Triebe sind noch zu stark . Deshalb müssen wir das unheilsame als unheilsam bewerten, also rechte Anschauung einüben und daraus rechte Gesinnung erwachsen lassen.
    Dazu hilft auch M61 ( Rahulas Ermahnung) , dass wir unsere Gedanken , Worte und Taten immer mehr und achtsamer beoabachten, um zu erkennen, ob sie uns schaden, ob sie anderen schaden, ob sie uns beiden schaden, dann diese zu unterlassen, oder anders wenn sie uns helfen, anderen helfen, uns beiden helfen, dann diese Tate, Worte , Gedanken zu stärken. Aber das ist keine einfache Sache, gelingt mir auch noch nicht 100% ! :grinsen:


    lieben gruss
    gabi

    "Das bin ich nicht, das gehört mir nicht, das hat für mich kein Selbst"

  • gabi.voelkel:

    Hallo Onyx
    Ich wollte Dich noch fragen, was Du jetzt unter Berauschung verstehst?


    Meines Erachtens haben wir oft noch Gewöhnungen in falsche Dinge- wie z.B. Rauchen, Drogen etc. Wir sehen es zwar "intellektuell" ein, dass etwas falsch ist, aber die inneren Triebe sind noch zu stark . Deshalb müssen wir das unheilsame als unheilsam bewerten, also rechte Anschauung einüben und daraus rechte Gesinnung erwachsen lassen.
    Dazu hilft auch M61 ( Rahulas Ermahnung) , dass wir unsere Gedanken , Worte und Taten immer mehr und achtsamer beoabachten, um zu erkennen, ob sie uns schaden, ob sie anderen schaden, ob sie uns beiden schaden, dann diese zu unterlassen, oder anders wenn sie uns helfen, anderen helfen, uns beiden helfen, dann diese Tate, Worte , Gedanken zu stärken. Aber das ist keine einfache Sache, gelingt mir auch noch nicht 100% ! :grinsen:


    lieben gruss
    gabi


    hallo gabi,
    also das wort hab ich dem text entnommen, der oben verlinkt ist. deswegen.
    also der hauslose in dem text "berauscht" sich ja an gewissen gewinnen/verdiensten und da erfüllt sich seine "absicht".
    also das berauschen hat nicht nur was mit drogen oder so wie wir es im herkömmlichen sinne verstehen zutun.
    sondern das verlangen sich zu berauschen betrifft allgemein alles was zur egoerhöhung führen soll, zu einem lustzustand,kann auch träumen sein,
    ablenkung.
    irgendwie ist das ein prägendes thema für mich, da ist eine tür, die sich nicht öffnen lässt
    wegen "rausch" und "absicht".
    es hat viel mit "lust" zutun.

  • ich hab gestern nacht sozuzusagen praktische lehrstunden zu diesem thema vom großen heiligen universum gekriegt.
    ich drösel na noch dran rum. ich fummle an dem knoten rum und beschau ihn mir von allen seiten.
    es gibt natürlich keinen schlüssel für "das problem". ich will mich mit den begrifflichkeiten vertraut machen.
    also guck ich nach ansicht und absicht, nach lust, nach berauschung.
    hängt ja alles miteinander zusammen.
    "ich" bin sozusagen selber des pudels kern :roll:
    ich merk einfach, daß ich bis zum hals, ach nee, bis übern scheitel drinstecke. das sich das nich an ein paar punkten festmachen lässt.
    gier,hass,verblendung ( betörung) is in allem drin, das leben selbst,samsara halt, innen und außen.
    polier ich den spiegel da und dort, wird er an ner anderen stelle schon wieder schlierig.
    weil da eben der trieb ist. und den trieb seine leine muß ich kürzen.
    da sind zwei widerstrebende "absichten". wie in der lehrrede, s.o.
    und dadrunter, "unter" den bewegungen, ist eine stille fläche, das weiß ich.
    dat muß ich aber erst verstehen alles, ich hoffe dieses begehren ist ein vorläufiges, aufrichtiges. und nicht auch
    so`n spiegeltrüber.
    und ich guck weiter den hanzze seine sachen. ( salve, hazze ! )
    ich bin mitten drin in einem strudel.
    voll die trübnis.
    wenn jetzt wieda einer behauptet das wär hormonell :D - der soll mir mal auf der straße begegnen ! 8)

  • Ich führ hier einen Monolog zum Thema, aber das ist "ausnahmsweise" mal besser,
    da ich mich darauf konzentrieren konnte diese Samma Sankappa unter http://www.vipassana.com etwas zu studieren.
    Die Erklärung dort ist ganz wundervoll. Insbesondere zielt ein Abschnitt auf Entsagung/Wunsch/Lust/Wohlgefühl und so wurde
    mir die Begrifflichkeit von "Berauschen" und "Absicht " viel klarer, die im Text vom Hauslosen vorkommen.
    Da wird eingegangen auf die Furcht vor Entsagung, vor den kleinen Entsagungen, den großen, der letzten und die Gründe;
    eben auf die widerstrebenden Pole im Geist, wenn man sie angehen will.
    Allein die "rechte Ansicht" hilft hier nicht unbedingt, eben weil es eine Gegenreaktion gibt.
    Da ist der Hauslose mit den besten Absichten und doch verfällt er dem sich berauschen an erworbenen Verdiensten, buddh. Eigenschaften usw.,
    so dass er dem Kernholz nicht nahe kommt.
    Die rechte Absicht - die letzte - kommt nicht allein von der rechten Ansicht, sondern von der Beobachtung der Mechanismen hinter den Wünschen.
    Gier ist leichter zu (be-)greifen, zu verfolgen, zu erforschen, da sie etwas geradliniges ist,
    als oft schwammige Sehnsüchte, Wünsche, Lustverlangen, die wie ein Nebel, wie eine Fata Morgana durch den Geist ziehen.
    Wenn die Absichten noch nicht "gut genug" sind, kann man nicht loslassen.
    Das hat viel mit einer genauen, aber mitfühlenden Art zutun eben diese Sehnsüchte, Wünsche, Lüste nach Berauschung zu betrachten.
    Nicht die Härte ist hier die Lösung. Da sie den Drang zu ein wenig Selbsterhöhung/Sicherheit wieder verstärkt.
    Sondern Wissen durch Betrachtung, Einsicht, daß Leid und Dhukka, stete Begleiter dieser Sehnsucht ist.
    Es muß aber eine >Begleitung durch Betrachtung verankert werden, das reine Verstehen und Bemühen, ist nur der Stil jener Blüte.


    So danke ich Hanzze und eurem Schweigen.

  • Ich denke auch sich mit den beiden Absicht und Ansicht auseinander zu setzen hat wenig sind ohne die rechte Lebensweise, da eine unrechte Lebensweise den Geist ständig trübt und so keine Einsicht, Ansicht gewährt.
    Das Retreat (als Laie oder Nonne am besten bis zum Erkennen) erlaubt die richtige Lebensweise in perfekter Art und so kann man den Geist rein von Verunreinigungen (neuem Karma) halten kann. Als Laie, wenn man nicht unterstützt wird, hat man oft nicht die Möglichkeit und ist stets in Karma (Handlungen) verstrickt.


    Des Rades Speichen sind es letztlich acht. *schmunzel* Verbunden und nicht von einender zu trennen. Beginnen tut es mit einen Beginn der Rechten Ansicht (4 EW, abhängiges Entstehen) und Enden tut es mit der Glas klaren Ansicht der Dinge wie sie sind.


    Wenn der Ofen einmal richtig errichtet wurde, kann nichts mehr schief gehen, dann muß man sich nur mehr trauen ihn auszuprobieren.



    Ein Vipassana Lehrer hilft einem wie man so einen Ofen baut.
    Vielleicht ist S.N. Goenka für den einen oder anderen Interessant, der sich vom häuslichen Leben aus Verpflichtung nicht lösen kann. Wenn man die Möglichkeit hat sein Leben zu ändern, sollte man diese Gelegenheit nutzen, man kann im loslassen nur gewinnen und wenn man z.B. nach einem Klosterleben großartiges Erreicht hat, kann man wenn man wünscht, noch immer zurück.
    So ein segenreiches Leben vergeht schneller als man glaubt, wer weiß wann es wieder kommt.


    "Alles was dich in die Meditation treibt ist dein Freund und alles was dich am sinnlichen Leben hält betrachte als deinen Feind." (sinngemäß wiedergegeben, ich glaube der Spruch war von einem tib. Yogi) habe ich einmal als "post it" eines anderen gelesen. Er hat es leider vergessen, auch wenn er es sich damals so groß aufgeschrieben hat. Schade *schmunzel*, aber vielleicht kommt es ja wieder auf. Wir haben ja so viel Zeit.

  • Das ist ein sehr guter text, sehr tiefgründig.
    der ofen ist das entscheidende.
    die stabile betrachtung. wenn diese stabilität nicht erreicht ist, bleibt rauch und feuer im äußeren,
    man hustet und fühlt sich überwältigt; der ofen zerspringt ein ums anderemal.
    die stabile betrachtung, der gute wille, die friedfertigkeit, die bodenhaftung ( hara), das mitgefühl-
    macht den ofen.
    lässt man nur eine eigenschaft weg und vernachlässigt sie- zieht er nicht.


    der tod steht an der schwelle des egos, unserer fähigkeiten, sekündlich.


    Gasho !