Lebt ihr vegetarisch?

  • Quote from crazy-dragon

    Dann greife ich gleich zur Tafel Schokolade- boah, die ist mir seit vorgestern auch verleidet. Da brachte ein TV-Enthüllungs-Redakteur einen Beitrag über die Elfenbeinküste, wo der Hauptanteil Kakao herkomt: Kinder-Sklavenarbeit...Alle wissen es bis rauf in die korrupte Regierung, auch alle Schoggi-Konzerne, aber außer einer wunderschönen Absichtserklärung passiert nix...Doch- die Polizei kam, als der Reporter vor der Nestlè-Zentrale auf neutralem Boden seinen Film abspielte, weil die ihn nicht empfingen.


    Also was tun?


    Z.B. schokolade aufgeben oder Fairtrade Schokolade kaufen. Das Geld das die mehr kostet kann man als Dana fürs Wohl anderer wahrnehmen.



    Grüße
    TM

  • Quote from TMingyur


    Z.B. schokolade aufgeben oder Fairtrade Schokolade kaufen. Das Geld das die mehr kostet kann man als Dana fürs Wohl anderer wahrnehmen.
    Grüße
    TM


    Wow, schlau- aber in unserem Kaff gibts keinen Laden, und der nächste ist 20 Kilometer weg. Da fahre ich wieder die Welt zugrunde. Dafür habe ich jetzt Butter gekauft, der 10% mehr kostet, und das geht an unsere armen Landwirte... :grinsen: Ähnlich wie früher in der DDR: Willste Seife kaufen, gibts nur Bindfaden...


    Aber da ich ohnehin gleich zunehme, habe ich Deinen Rat Punkt 1 schon sehr lange befolgt. :?
    _()_ c.d.

    Tag für Tag ein guter Tag


  • Ich lebe vegetarisch, werde aber gerade morgen zu Schweinefilet eingeladen. Würde ich auf meinem Vegetarismus beharren müsste ich die Einladung ablehnen. Das wäre doch aber schade um die Gelegenheit, gerade auch für die Gastgeberin die so eine Möglichkeit weniger hätte großzügig zu sein.

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)


  • Ach so ... Na ja. Was mich angeht, da gibt es nicht viele Menschen mit denen ich zusammen ein Essen einnehmen wollen würde. Nicht weil ich sie nicht mögen würde, sondern weil ich mich der Art von Gesprächen die sich ergäben nicht aussetzen wollen würde.


    Für meine Praxis hat also das Annehmen von Fleisch wirklich keine Bedeutung. Und sollte ich mal in so eine Lage kommen, dann würde ich dafür sorgen wollen, dass es beim im Falle einer nicht vermeidbaren Wiederhohlung des Beisammenseins kein Fleisch mehr gibt ... durch möglichst einfühlsames Reden. Freude am Geben geht ja auch ohne Fleisch. Und Freude am Nehmen ebenso. Im Gegensatz zu Ordinierten muss ich ja nicht alles nehmen, nein ich darf sogar Falsches abstellen wollen, wenn's nicht unfreundlich geschieht.



    Grüße
    TM

  • Quote from TMingyur

    Ach so ... Na ja. Was mich angeht, da gibt es nicht viele Menschen mit denen ich zusammen ein Essen einnehmen wollen würde. Nicht weil ich sie nicht mögen würde, sondern weil ich mich der Art von Gesprächen die sich ergäben nicht aussetzen wollen würde.


    :oops:


    Quote from TMingyur

    Für meine Praxis hat also das Annehmen von Fleisch wirklich keine Bedeutung. Und sollte ich mal in so eine Lage kommen, dann würde ich dafür sorgen wollen, dass es beim im Falle einer nicht vermeidbaren Wiederhohlung des Beisammenseins kein Fleisch mehr gibt ... durch möglichst einfühlsames Reden. Freude am Geben geht ja auch ohne Fleisch. Und Freude am Nehmen ebenso. Im Gegensatz zu Ordinierten muss ich ja nicht alles nehmen, nein ich darf sogar Falsches abstellen wollen, wenn's nicht unfreundlich geschieht.


    :oops:


    Lebt ihr vegetarisch ?

  • Quote from sumedhâ


    Lebt ihr vegetarisch ?


    ...In Bezug auf die "buddhistische Praxis". :)


    " Foren-Bereich ‹ Buddhismus ‹ Buddhistische Praxis"

  • Quote from Kusala
    Quote from sumedhâ


    Lebt ihr vegetarisch ?


    ...In Bezug auf die "buddhistische Praxis". :)


    " Foren-Bereich ‹ Buddhismus ‹ Buddhistische Praxis"


  • Quote
    Quote from mirco

    Vegetarismus hat noch immer nichts mit Buddha Dhamma zu tun ;)


    Für mich hat Anhaftung an Sinnesreizen sehr viel mit Buddha Dhamma zu tun.


    Sicher. Nur was unterscheidet das Anhaften durch den Geschmack einer Birne vom Anhaften durch den Geschmack von Fleisch. Anhaften bleibt das Selbe. Der Vorgang bleibt der Selbe. Dem Vorgang ist es egal, welche Qualitaet die Empfindung nach egal welchem Sinnes-Kontakt hat, durch den Anhaftung ensteht.


    Quote

    Auch hat die Vermeidung von Schaden für andere sehr viel mit Buddha Dhamma zu tun ... umso als wie im vorliegenden Falle ein direkter Zusammenhang zwischen der Anhaftung an Sinnesreizen und der Verursachung von Schaden (Leid) für andere besteht.


    Es geht doch nicht darum, das Leid der Anderen zu verringern. Dafuer kann nur jeder selbst sorgen. Es geht darum, der Meditation die rechte Grundlage zu schaffen. Dafuer muss geübt werden, bestimmte Handlungen auszulassen, welche vermehrt Hindernisse verursachen. Nicht absichtlich Schaden zufuegen gehört dazu, es beguenstigt Gier & Lust, den "Ich-will-das"-Geist. Nur das steht dahinter. Erfolgsaussichten fuer die Meditation erhoehen. Das weniger "Schaden", Leid erzeugt wird, ist Nebeneffekt und hilft niemandem direkt, sein Kamma zu verbessern. Das kann er nur selbst.


    Alles Gute :) _()_

    Edited once, last by Anonymous ().

  • Quote from mirco
    Quote from mirco

    Vegetarismus hat noch immer nichts mit Buddha Dhamma zu tun ;)


    Quote

    Für mich hat Anhaftung an Sinnesreizen sehr viel mit Buddha Dhamma zu tun.


    Sicher. Nur was unterscheidet das Anhaften durch den Geschmack einer Birne vom Anhaften durch den Geschmack von Fleisch. Anhaften bleibt das Selbe. Der Vorgang bleibt der Selbe. Dem Vorgang ist es egal, welche Qualitaet die Empfindung nach egal welchem Sinnes-Kontakt hat, durch den Anhaftung ensteht.


    Das ist richtig. Anhaftung führt, wenn ich ihr nicht entsagen kann, in allen Fällen dazu, dass sich meine Unfreiheit fortsetzt. Der Unterschied beim Anhaften am Sinnesreiz des Fleischgenusses ist jedoch, dass ich weiß, dass ich, wenn ich der Anhaftung nachgebe ich damit nicht nur mir selbst schade sondern zusätzlich anderen. Das hat also für mich eine ganz andere Qualität. Wenn ich Fleisch kaufe, dann weiß ich, dass die Auslage im Laden wieder aufgefüllt wird und ich weiß, dass Fleischprodukte nicht auf Bäumen wachsen, sondern ausschließlich durch Töten und Getötetwerden hergestellt werden. Da ich also Ursache und Wirkung kenne, kenne ich die Wirkung meines Tuns und ich nehme enweder meinen anhaftungsgetriebenen Beitrag zum Leid anderer in Kauf oder ich tue das nicht.


    Quote from mirco
    Quote

    Auch hat die Vermeidung von Schaden für andere sehr viel mit Buddha Dhamma zu tun ... umso als wie im vorliegenden Falle ein direkter Zusammenhang zwischen der Anhaftung an Sinnesreizen und der Verursachung von Schaden (Leid) für andere besteht.


    Es geht doch nicht darum, das Leid der Anderen zu verringern.


    Das ist richtig. Es geht für mich darum nicht zusätzliches Leid anderer zu verursachen.


    Quote from mirco


    Dafuer kann nur jeder selbst sorgen.


    Ich bezweifle, dass die Tiere, die zum Zwecke Gewinnung von Fleischprodukten z.T. unter quälenden Bedingungen gehalten und transportiert und gemästet werden, die ausgesondert werden, die von ihren Muttertieren getrennt werden, die z.T. bei lebendigem Leib zerlegt werden, die geschlagen und zu ihrer Schlachtung geführt werden, ihr Leid selbst vermeiden können.


    Quote from mirco


    Es geht darum, der Meditation die rechte Grundlage zu schaffen.


    Das ist richtig. Denn wenn ich entsage, dann schaffe ich die rechte Grundlage. Wenn ich dagegen nicht entsage und nach Genuss dürste und dafür sogar das Leid anderer in Kauf nehme, wenn ich versuche Ursache und Wirkung von meinem Konsumverhalten wegzurationalisieren, dann wird die Grundlage meiner Meditation gestört.


    Quote from mirco


    Dafuer muss geübt werden, bestimmte Handlungen auszulassen, welche vermehrt Hindernisse verursachen.


    Eben. Deswegen übe ich den Verzicht auf Fleisch und Fleischprodukte und meine Praxis dankt es mir. Ich werde einfühlsamer und mitfühlender, zufriedener und freudvoller. Das zahlt sich bei der Meditation enorm aus.


    Quote from mirco


    Erfolgsaussichten fuer die Meditation erhoehen. Das weniger "Schaden", Leid erzeugt wird, ist Nebeneffekt und hilft niemandem direkt, sein Kamma zu verbessern. Das kann er nur selbst.


    Ich kann nur selbst entsagen. Das ist richtig. Und es hilft mir. Und es ist vollkommen unabhängig davon, was andere tun oder sagen. Über Karma denke ich in diesem Zusammenhang gar nicht nach. Die positiven Auswirkungen in meiner Praxis und bei der Meditation sprechen für sich.
    Wenn ich dagegen die Auswirkungen meines Tuns, meines Konsums verleugnen würde, weil ich Fleisch genießen will, weil ich meiner Anhaftung nachgeben will, dann würden Zufriedenheit und Freude ab- und Rastlosigkeit zunehmen.



    Es mache einfach jeder seine eigene direkte Erfahrung. Es geht mir nicht im Geringsten darum, irgendjemanden zu irgendwas überreden zu wollen. Ich vertraue da ganz auf meine Einsicht und meine direkte Erfahrung.



    Grüße
    TM

  • Sehe ich ähnlich TMingyur.


    Es ist auch ein Unterschied, ob man von dem leben muss was einem in die Schale gegeben wird (und selbst da kann man oft signalisieren, dass man nicht unbedingt Fleisch möchte) oder ob man Geld dafür auf die Ladentheke legt, weil man es haben möchte.


    Und wenn man zum essen eingeladen wird, gibt es meist genug anderes zu essen, sodass man ruhig einen Bogen ums Fleisch machen kann.
    Selbst im Restaurant gibt es genug ohne Fleisch auf der Speisekarte bzw. man ist meist so nett etwas ohne Fleisch zuzubereiten. Alles no Problem und ohne großes Aufheben und Tamtam drum zu machen.


    Wer Fleisch isst, will Fleisch essen. (Außer die Eskimos, die keine große Auswahl haben ..... die haben halt einen karmisch schlechten Ausgangspunkt)


    Liebe Grüße
    Kusala

  • Quote from Kusala

    Wer Fleisch isst, will Fleisch essen.


    Na klar. Der Buddha hat die Grenze fuer empfohlene heilsames Verhalten aber nicht bei absichtlichem Fleisch essen, sondern bei absichtlichem Toeten angegeben.


    Vegetarismus und Verhaltensweisen und Ansichten wie

    Quote from Kusala

    wenn man zum essen eingeladen wird, gibt es meist genug anderes zu essen, sodass man ruhig einen Bogen ums Fleisch machen kann. Selbst im Restaurant gibt es genug ohne Fleisch auf der Speisekarte bzw. man ist meist so nett etwas ohne Fleisch zuzubereiten.
    ...
    Außer die Eskimos, die keine große Auswahl haben ..... die haben halt einen karmisch schlechten Ausgangspunkt.

    als Buddha Dhamma zu verkaufen, verwaessert halt weiter die Lehre.



    Alles Gute :) _()_


  • Was hat das mit Verwässern der Lehre zu tun? Es wurde an anderer Stelle gefragt, wie man sich bei einer Einladung verhalten kann.


    Der Buddha sprach aus der monastischen Abhängigkeit heraus, dass die Mönche das nehmen was ihnen gegeben wird ohne zu werten, ohne anstrengend für die Geber zu sein. So nach dem Motto, es wird gegessen was auf den Tisch kommt ohne Gemaule und wählerisches aussortieren in der Schale.


    Laien entscheiden aber selber was auf den Tisch kommt und was in die Schale gegeben wird. Sie kaufen selber ein und wählen damit den Tod für Lebewesen und zahlen sogar noch für das töten.


    Das kommt vielleicht jetzt etwas hart rüber. Es kommt wie bei allem auf die Geisteshaltung an, wie und warum man etwas tut.


    Liebe Grüße
    Kusala

  • Mirco,


    Zwischen sich mit etwas auseinander zu setzen und verwässern (weiß bis heute nicht was das letztlich sein soll) ist doch ein unterschied. Und wenn ich Kusalas oder auch TMs Post lese freue ich mich sehr, da gerade viele in der Theravadatradition das massakerhafte Töten von Lebewesen zum Wohle eines netten Geschmackes und einer Gewohnheit gerne rechtfertigen. *schmunzel*


    Da fällt mir eine nette Geschichte eines jungen kambodschanischen Mönches ein. Hier denken nur sehr wenige über Fleischessen (vorallem den Verlangen danach) nach und für die Tempel werden massenweise Tiere geschlachtet. Das heißt natürlich auch, dass nur sehr wenige Mönche, mit anderen Aspekten (ausser dem was alle machen) in Berührung kommen und tiefe Studien der Suttas eher selten sind. Wir hatten und über Fleischessen in den Pagoden unterhalten. Da erzählte zwei von ihrem Erlebnis (ich glaube sie waren in Singapur). Seit einer Wochen waren sie in der fremden Pagode und bekamen nichts anderes als vegetarisch zu essen. So ein Verlangen und Hunger nach Fleisch überlegten sie sich eines Tages in ein Restaurant zu gehen und Fleisch zum essen zu bestellen. Als sie dem Wirten ihren Wunsch äusserten, wurde dieser fuchsteufels wild, und begann sie lautstark zu beschimpfen, wozu sie Dhamma lernen und Mönche sind und ob sie den kein Mitgefühl mit anderen Lebewesen hätten. Der Wirt verwies sie umgehen aus dem Lokal (oder Stand). Jedenfalls, haben sie lachend bemerkt, dass sie ihre Lektion hier gelernt haben. *schmunzel*


    Ich denke, dass es als Laie sehr gut ist, sich an dem zu orientieren, was so nahe und so natürlich wie Möglich ist. Es ist ein Unterschied, ob man das annimmt, was aus der Nähe kommt oder "zufällig" kommt, oder nach etwas sucht, was einem zum Mund steht. Da ist der Fisch den der Nachbar gefangen hat vielleicht besser, als das Brasilianische Gemüse im Supermarkt. Man kann auch als Laie dem nachgeben, was gerade kommt und hilfreich ist und nicht nach dem Suchen, was vielleicht gut sein mag oder dem Geschmack passt. Wenn alles gleich die Wurscht des Gebehrens tief durchlaufen hat, ist das Fleischlose immer noch die bessere Wahl. Im Familienband muß man das sicher erst mal durchstehen, wenngleich ein erwünschtes anderes Behandeln auch zu sehr vielem Unguten führen kann. *schmunzel*


    Und das Argument, nicht in Geschäften mit Fleisch verwickelt zu sein, hält für eine vegetarische Haltung sicher Stand.

  • Quote from Hanzze

    Im Familienband muß man das sicher erst mal durchstehen, wenngleich ein erwünschtes anderes Behandeln auch zu sehr vielem Unguten führen kann. *schmunzel*


    Da sprichst Du einen wichtigen Aspekt an. In meiner Umgebung darf Fleisch gegessen werden, ohne dass ich da missioniere (na gut vielleicht ab und an ein kleiner Spruch über Laichenfledderei oder so :grinsen::lol: ). Ich muss aber ja wie bei so vielem, nicht mit machen.
    Fleischlos leben sollte (wie alles was aus Gier, Hass oder Verblendung heraus entsteht) aus eigener Erkenntnis heraus geschehen und nicht, weil das da jemand sagt.


    Es heißt ja nicht umsonst "Übungsweg" ...... übe Dich darin kein Lebewesen zu töten oder zu verletzen.

  • Quote from Kusala

    In meiner Umgebung darf Fleisch gegessen werden, ohne dass ich da missioniere (na gut vielleicht ab und an ein kleiner Spruch über Laichenfledderei oder so :grinsen::lol: ). Ich muss aber ja wie bei so vielem, nicht mit machen.
    Fleischlos leben sollte (wie alles was aus Gier, Hass oder Verblendung heraus entsteht) aus eigener Erkenntnis heraus geschehen und nicht, weil das da jemand sagt.


    Es heißt ja nicht umsonst "Übungsweg" ...... übe Dich darin kein Lebewesen zu töten oder zu verletzen.


    Was Praktizierende des Weges angeht, so vertraue ich darauf, dass es bei allen nur eine Frage der Zeit ist.


    Was Dharmafremde angeht, so setze ich primär auf Argumente der Gesundheit (erhöhte Krebshäufigkeit durch Fleischverzehr, Fleischskandale der letzten Zeit, Chemie im Fleisch), des Klima- und Umweltschutzes und damit auch der Zukunft ihrer Kinder usw. bevor ich mit in Worten gefassten Erscheinungen der industriellen Tierzucht, Tiermast komme usw.



    Grüße
    TM

  • Quote from TMingyur
    Quote from Kusala

    In meiner Umgebung darf Fleisch gegessen werden, ohne dass ich da missioniere (na gut vielleicht ab und an ein kleiner Spruch über Laichenfledderei oder so :grinsen::lol: ). Ich muss aber ja wie bei so vielem, nicht mit machen.
    Fleischlos leben sollte (wie alles was aus Gier, Hass oder Verblendung heraus entsteht) aus eigener Erkenntnis heraus geschehen und nicht, weil das da jemand sagt.


    Es heißt ja nicht umsonst "Übungsweg" ...... übe Dich darin kein Lebewesen zu töten oder zu verletzen.


    Was Praktizierende des Weges angeht, so vertraue ich darauf, dass es bei allen nur eine Frage der Zeit ist.


    Was Dharmafremde angeht, so setze ich primär auf Argumente der Gesundheit (erhöhte Krebshäufigkeit durch Fleischverzehr, Fleischskandale der letzten Zeit, Chemie im Fleisch), des Klima- und Umweltschutzes und damit auch der Zukunft ihrer Kinder usw. bevor ich mit in Worten gefassten Erscheinungen der industriellen Tierzucht, Tiermast komme usw.



    Grüße
    TM[/quot


    Ich praktiziere schon sehr lange in dem von, nicht nur Buddha, vorgegebenen Weg. Schon 1974 habe ich die Entscheidung getroffen keine eigenen Kinder zu wollen. Leider haben die Menschen in meinem Einflussbereich nicht gesehen das all die von Dir beschriebenen Mißstände durch viel zu viele Menschen verursacht werden. Die Frage ist schon lange Zeit nicht mehr vegetarisch oder nicht zu leben sondern: wie überhaupt leben. Die Lösung ist jedenfalls nicht im Vegetarischen zu finden. Das Problem lässt sich nicht mit Vegetarismus lösen! Es ist nicht möglich für diese Unzahl Menschen Pflanzen anzubauen ohne den ganzen Planeten noch schneller zu ruinieren. Die ernsthafte buddhistische Frage sollte laute: Wie werden wir in kurzer Zeit erheblich weniger Menschen? Es wäre nett von Vegetariern mal eine Antwort auf diese Frage zu bekommen.

  • Weil du Gesundheitsrisiko ansprichst TMingyur,
    unsere Kids haben sich vor ein paar Tagen "The Cove" angesehen und ich hab kurz mitgesehen. Eine wunderbare Geschichte über Karma und Fleisch. Die Geschichte handelt über den Flipper "Erfinder" der heute einen fast aussichtslosen Kampf, nicht alleine gegen die Interhaltungsindustie die durch seinen Film entstanden ist, sondern auch gegen die Fleischwirtschaft Japans mit diesen, ich würde Sagen, heiligen Tiere führt: The Cove Trailer
    Ich denke aus vielen buddhistischen Aspekten, vorallem Karma, sehr sehenswert.

  • Quote from Ellviral

    Die ernsthafte buddhistische Frage sollte laute: Wie werden wir in kurzer Zeit erheblich weniger Menschen? Es wäre nett von Vegetariern mal eine Antwort auf diese Frage zu bekommen.


    Das ist keine ernsthafte Buddhistische Frage. Es regelt sich letztendlich von alleine. Ursache bedingte Entstehung ...... karmische Gesetzmäßigkeiten.


    Wenn es karmisch passt wird es viele Menschen geben, wenn nicht dann nicht.


    Samsara ist uralt ..... jetzt frag nicht "seit wann". Interessiert nicht, hilft nicht wirklich weiter.
    Was zum Dasein strebt wird geboren. Wenn nicht durch Dich, dann eben durch andere. Ist samsara völlig schnurz. Alter, Krankheit und Tod werden folgen.

  • Quote from Kusala
    Quote from Hanzze

    Im Familienband muß man das sicher erst mal durchstehen, wenngleich ein erwünschtes anderes Behandeln auch zu sehr vielem Unguten führen kann. *schmunzel*


    Da sprichst Du einen wichtigen Aspekt an. In meiner Umgebung darf Fleisch gegessen werden, ohne dass ich da missioniere (na gut vielleicht ab und an ein kleiner Spruch über Laichenfledderei oder so :grinsen::lol: ). Ich muss aber ja wie bei so vielem, nicht mit machen.
    Fleischlos leben sollte (wie alles was aus Gier, Hass oder Verblendung heraus entsteht) aus eigener Erkenntnis heraus geschehen und nicht, weil das da jemand sagt.
    Es heißt ja nicht umsonst "Übungsweg" ...... übe Dich darin kein Lebewesen zu töten oder zu verletzen.


    Stimmt sicherlich und dennoch denke ich, das "missionieren" ich sag lieber eindeutige Stellung beziehen, wichtig ist. Hier vielleicht dazu: The same kamma effect. Ich denke es ist wichtig so gut wie möglich nicht involviert zu sein und zwar auch so, dass man sich nicht selbst belügt. Sich abzuwenden, oder sich raus zu halten ist eine Sache, sich weiter um das Verständnis zu mühen (aus meiner Sicht) das bessere. So feine "Sticheleien" sind sicher ein guter und sanfter Weg.

  • Quote

    Wie werden wir in kurzer Zeit erheblich weniger Menschen? Es wäre nett von Vegetariern mal eine Antwort auf diese Frage zu bekommen.


    Durch Geburtenkontrolle. Allerdings ist es unzweckmäßig in Deutschland keine Kinder zu bekommen, mit der Begründung, dass die Weltbevölkerung zu groß ist. Dies liegt schlicht daran, dass in Deutschland viel zu wenige Kinder auf die Welt kommen und die Gesellschaft zunehmend altert. Hier bei uns gibt es eben ein demografisches Problem durch zu wenige Geburten.


    Die Bevökerungsexplosion findet nicht bei uns statt, sondern in den ärmeren Ländern dieser Welt. Nur dort macht Geburtenkontrolle Sinn. Allerdings wird auch dort die Zahl der Geburten nur zurückgehen, wenn es diesen Menschen besser geht und der Wohlstand steigt. Diesen Menschen zu verbieten Kinder zu bekommen ist erstens nur durch fragwürdige Praktiken umsetzbar und zweitens ethisch problematisch. Soll man Menschen zwangssterilisieren oder das überschüssige Kind durch Strafe verhindern?


    lg
    maus

    Edited once, last by Erdmaus ().

  • Quote from Hanzze

    Sich abzuwenden, oder sich raus zu halten ist eine Sache,


    Es kommt ja immer auf die Situation und mit wem man da zusammen ist an.
    Kindern erklärt man es z. B. anders als der lieben Familie die auf den "Sonntagsbraten" und die Grillabende nicht verzichten möchte und unsereins eh als Allien ansieht, oder ob man mit Leuten redet, die sich Gedanken diesbezüglich machen usw.

  • Auch hier hab ich gemerkt, dass man gut bedient ist auf die Kinder zu achten. Es gibt so viele Kinder (vielleicht ist es aber nur ein sehr persönlicher Eindruck), die kein Fleisch essen wollen und denen das Fleischessen nach und nach mit allen möglichen Spielereien beigebracht, angewöhnt wird.
    Persönlich kann ich mich erinnern, dass ich als kleines Kind Fleisch nie möchte. Ich kann mich noch gut erinnern, wie unser Vater einen Hasen den er mit dem Auto angefahren hatte das Fell abgezogen hatte und der Braten am Sonntag am Tisch stand. Ich kann mich erinnern, wegen des Hasens gab es sehr viel Streiterei. In diesem Fall hatte mein Vater das beste aus dem Unglück mit dem angefahrenen Hasen gemacht, ich konnte damals dennoch nicht verstehen, wie man so ein Tier essen kann. Ich denke, das auch hier immer die "Himmelboten" wichtig sind und desto breiter der Horizont des Leidens wird und desto mehr man sieht, dass man Mitten in dieser Kette steht, desto mehr wird man nach Wegen daraus suchen und beginnen sich selbst zu disziplinieren.

  • Noreply


    Ich glaube du ordnest den Zusammenhang des Vegetarismus wie er hier diskutiert wird falsch ein. Es geht mir nicht darum, "die Welt zu retten" vor einem möglichen "Untergang" oder das Überleben der Menschheit auf diesem Planeten sicherzustellen.
    Vegetarismus verhält sich meiner Meinung nach zum buddhistischen Weg wie "eine Kurve fahren" zum Autofahren. Wenn du immer nur eine Kurve fährst kommt du mit dem Auto nicht voran (außer im Kreis). Aber um mit dem Auto von A nach B zu fahren muss man sicherlich auch Kurven fahren. So sehe ich Vegetarismus im Kontext des buddhistischen Weges.


    Aber eigentlich ist es mit "Vegetarismus" noch nicht getan ... aber ich will das Thema auch nicht überstrapazieren. Schließlich geht es um einen ersten Schritt. Auf den folgenden dann weitere.


    Deine Frage "wie überhaupt leben" betrifft tatsächlich den Weg. Der buddhistische Weg ist "totaler Ausstieg" ... aber nicht wie man sich das landläufig so vorstellen mag.



    Grüße
    TM



  • Quote from Kusala
    Quote from mirco

    Vegetarismus und Verhaltensweisen und Ansichten wie

    als Buddha Dhamma zu verkaufen, verwässert halt weiter die Lehre.

    Was hat das mit Verwässern der Lehre zu tun? Es wurde an anderer Stelle gefragt, wie man sich bei einer Einladung verhalten kann.


    Ich meine Verwässern ist, wenn man Vegetarismus als vom Buddha gelehrt darstellt.
    Verwässern ist hier, wenn etwas zum Dhamma entfernt oder hinzugefügt wird.



    Alles Gute :) _()_

  • Nun mirco, was ist daran A-dhamma, wenn ich mich an das 1. sila versuche zu halten und nicht für töten (Fleisch kaufen) bezahle.


    Ich bin nicht in der Almosen-"abhängigkeit".


    Auch der Buddha verbot seinen Mönchen Fleisch zu essen, wenn bei einer Essenseinladung extra ein Tier für sie geschlachtet wurde.


    ()