Trägheit des Herzens

  • Was ist wohl damit im buddh. Kontext gemeint ?
    Oder findet sich überhaupt etwas ähnliches ?




    * Superbia: Hochmut (Eitelkeit, Stolz, Übermut)
    * Avaritia: Geiz (Habgier)
    * Luxuria: Wollust (Ausschweifung, Genusssucht)
    * Ira: Zorn (Rachsucht, Vergeltung, Wut)
    * Gula: Völlerei (Gefräßigkeit, Maßlosigkeit, Selbstsucht)
    * Invidia: Neid (Eifersucht, Missgunst)
    * Acedia: Faulheit (Feigheit, Ignoranz, Trägheit des Herzens)

  • In dem Kontext kenne ich Trägheit als eines der fünf Hindernisse bei der Meditation. Ich weiß nicht, ob du das gemeint hast.


    Als Gegenmittel werden empfohlen (Grundkurs Buddhismus Triratna):
    - die Folgen erwägen
    - das Gegenteil entwickeln
    - Blauer-Himmel-Perspektive
    - Hindernis unterdrücken
    - Zufluchtnahme


    Gruß,
    Holger

  • Müde und Mattheit nehme ich mal an. Faulheit, Ignoranz, Trägheit, ist wohl das selbe.


    Halt nicht "einsichtig" bzw "bewusst" und somit auch nicht "Achtsam". Ohne diese Faktoren wird Praxis fast unmöglich, wenn überhaupt.


    Trägheit des Herzens triffts ganz gut find ich...

    "Nur eines verkünde ich heute, wie immerdar: Leiden und seine Vernichtung."
    Buddha


  • Was unterdrückt wird, löst sich nicht auf. Es kommt erscheint spaäter an der selben Stelle gestärkt erneut. Oder umgewandelt in anderer, negativer Form.


    Unterdrückt ist es weg und seine Funktionsweise kann nicht beobachtet und erkannt werden.



    Gruß, :)

  • Hallo Mirco,


    soweit ich weiß, wird unterdrücken hier als "Abstandnehmen bzw. Desidentifikation" verstanden.
    Es stimmt aber, dass unterdrücken relativ negativ klingt, es ist aber glaube ich ein psychologischer
    Fachbegriff, der eben nicht verdrängen meint.


    Gruß,
    Holger

  • Darum kann folgende Passage auch nicht vom Buddha stammen:


    "Falls dann immer noch üble unheilsame Gedanken, die mit Begierde, mit Haß und mit Verblendung verbunden sind, in ihm entstehen - während er die Aufmerksamkeit auf die Stillung der Gestaltung jener Gedanken richtet - dann sollte er mit zusammengebissenen Zähnen und an den Gaumen gepreßter Zunge den Geist mit dem Herzen niederwerfen, ihn zu Boden zwingen und überwältigen." (http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m040z.html)


    LG
    Onda

  • Onda:

    Darum kann folgende Passage auch nicht vom Buddha stammen:


    "Falls dann immer noch üble unheilsame Gedanken, die mit Begierde, mit Haß und mit Verblendung verbunden sind, in ihm entstehen - während er die Aufmerksamkeit auf die Stillung der Gestaltung jener Gedanken richtet - dann sollte er mit zusammengebissenen Zähnen und an den Gaumen gepreßter Zunge den Geist mit dem Herzen niederwerfen, ihn zu Boden zwingen und überwältigen." (http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m040z.html)


    LG
    Onda


    Und warum nicht?

    "Nur eines verkünde ich heute, wie immerdar: Leiden und seine Vernichtung."
    Buddha

  • Onda:

    Darum kann folgende Passage auch nicht vom Buddha stammen:


    "Falls dann immer noch üble unheilsame Gedanken, die mit Begierde, mit Haß und mit Verblendung verbunden sind, in ihm entstehen - während er die Aufmerksamkeit auf die Stillung der Gestaltung jener Gedanken richtet - dann sollte er mit zusammengebissenen Zähnen und an den Gaumen gepreßter Zunge den Geist mit dem Herzen niederwerfen, ihn zu Boden zwingen und überwältigen." (http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m040z.html)


    LG
    Onda


    Doch, denn das kommt dann zum Tragen, wenn - vorausgesetzt ein Mönch wünscht auch wirklich die Befreiung - ein Hindernis derartig hartnäckig kleben bleibt. Manchmal nützt eben nur noch ein Tritt in den Ar..., wenn jemand sich wirklich von einer Fessel lösen will. Auch ein Haushälter kann dies bewerkstelligen, sofern er denn mit allen anderen Methoden üble unheilsame Gedanken nicht losgeworden ist.
    _()_ Monika

  • Onda:

    Darum kann folgende Passage auch nicht vom Buddha stammen:


    "Falls dann immer noch üble unheilsame Gedanken, die mit Begierde, mit Haß und mit Verblendung verbunden sind, in ihm entstehen - während er die Aufmerksamkeit auf die Stillung der Gestaltung jener Gedanken richtet - dann sollte er mit zusammengebissenen Zähnen und an den Gaumen gepreßter Zunge den Geist mit dem Herzen niederwerfen, ihn zu Boden zwingen und überwältigen." (M40)


    Der Meinung sind einige :) Ich glaube aber, das immer noch mehr Leute meinen, diese Passage/Anweisung wäre authentisch.


    Gruß, :)

  • Manchmal gibt es schon Fälle bei denen man akut etwas unterdrücken muss, z.B. wenn man merkt , dass bei einem Gespräch Zorn hochkommt und man gleich den anderen anschreien wird- wenn man eben nicht dann diesen Wunsch mit zusammengebissenen Zähnen unterdrückt und so den anderen nicht verletzt. Oder enen auch in der Meditation wenn alles nicht klappt mit zusammengebissenen Zähnen das Hindernis unterdrückt , um weitermachen zu können. Das geht auch gegen die Trägheit des Herzens, die sonst sagen würde :" Ich hab alles versucht , aber es klappt nicht, also lass ich es!" Man kann ja im nachhinein nochmal die Situation reflektieren , also warum der Zorn hochkam- der einem letztendlich nur selber schadet-
    oder warum in der Meditation dieses Hindernis hochkam. Es ist dann eine Momentane Unterdrückung, aber keine dauernde!


    ( Das war gestern ein Punkt in einem buddhistischen Gesprächskreis , also nicht alles auf meinem Mist gewachsen ! ;) )


    mit metta
    gabi

    "Das bin ich nicht, das gehört mir nicht, das hat für mich kein Selbst"

  • gabi.voelkel's buddhistischer Gesprächskreis ;-):

    Manchmal gibt es schon Fälle bei denen man akut etwas unterdrücken muss, z.B. wenn man merkt , dass bei einem Gespräch Zorn hochkommt und man gleich den anderen anschreien wird - wenn man eben nicht dann diesen Wunsch mit zusammengebissenen Zähnen unterdrückt und so den anderen nicht verletzt.

    Es gibt andere Möglichkeiten, mit Zorn umzugehen. Zum Beispiel (aus der Situation gehen,) loslassen und entspannen.


    gabi.voelkel's buddhistischer Gesprächskreis ;-):

    Oder denen auch in der Meditation wenn alles nicht klappt mit zusammengebissenen Zähnen das Hindernis unterdrückt , um weitermachen zu können. Das geht auch gegen die Trägheit des Herzens, die sonst sagen würde :" Ich hab alles versucht , aber es klappt nicht, also lass ich es!" Man kann ja im nachhinein nochmal die Situation reflektieren , also warum der Zorn hochkam - der einem letztendlich nur selber schadet - oder warum in der Meditation dieses Hindernis hochkam. Es ist dann eine Momentane Unterdrückung, aber keine dauernde!


    Wenn man unterdrückt, hat man doch schon aufgehört zu üben.


    Was soll es bringen, etwas im nachhinein zu reflektieren und zu wissen, warum es entsteht.
    Dann ist es doch schon längst vorbei und man hat nur noch lückenhafte Erinnerungen an die Vergangenheit. Erkenntnis geschieht jetzt! :)

  • gabi.voelkel:

    Es ist dann eine Momentane Unterdrückung, aber keine dauernde!


    La Hesse - douze point!

    Zitat


    ( Das war gestern ein Punkt in einem buddhistischen Gesprächskreis , also nicht alles auf meinem Mist gewachsen ! ;) )


    War gleichwohl guter Dünger.
    ;) Shebop

  • Onda:

    Darum kann folgende Passage auch nicht vom Buddha stammen:


    "Falls dann immer noch üble unheilsame Gedanken, die mit Begierde, mit Haß und mit Verblendung verbunden sind, in ihm entstehen - während er die Aufmerksamkeit auf die Stillung der Gestaltung jener Gedanken richtet - dann sollte er mit zusammengebissenen Zähnen und an den Gaumen gepreßter Zunge den Geist mit dem Herzen niederwerfen, ihn zu Boden zwingen und überwältigen." (http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m040z.html)


    LG
    Onda


    Danke ! Onda, sehr interessant ! In dem Text finde ich den Herzgeist , citta, Hsin-hsin-min. Deine Zeilen hab ich noch nicht rausfiltern können,
    muss nochmal in Ruhe lesen. Er entsteht ja in der Sammlung -durchdringendes Mitgefühl. Ein Anzeichen von Bodhi.


    In den ( Tod)-Sünden gehört die Trägheit des Herzens zur Faulheit....ich weiß noch nicht ob sich das decken könnte; es könnte auch zuwenig Willen bedeuten....
    Weiß ich noch nicht.


    Ich hab mal gelesen, dass der Begriff Totsünde erst viel später entstanden ist. Zuerst gab es nur die Sünde mit o.g. Charakterverfehlungen; erst durch gewohnheitsmäßige Verfehlungen der einen oder anderen Art wurden sie zur unumkehrbaren, zur Todsünde.