Buddha-Dharma und Leistungsdruck

  • accinca:
    Onyx9:

    Die vier feinkörperlichen Jhanas (rūpajjhāna) werden so genannt, [u]weil sie im Körper lokalisierbar sind und Entsprechungen im Alltagserleben haben


    Das ist sicherlich stark übertrieben. Jedenfalls was die Lokalisierbarkeit im
    Alltagsleben der meisten Menschen anbelangt. :)


    Da steht ja auch Alltags-er-leben :)

  • Achtung: zwischendurch Threadthema beachten

    "Es gibt nichts Gutes, außer: man tut es." (Erich Kästner)
    "Dharma books and tapes are valuable, but the true dharma is revealed through our life and practice." (Thich Nhat Hanh)

  • Charlie:

    Achtung: zwischendurch Threadthema beachten


    OT: So etwas sollte als Smiley mit ins Programm genommen werden ;)

  • _()_Charlie-san:
    Meine Vorredner/innen haben es ja bereits gesagt und bei mir ist es dasselbe: Es befreit, es gibt nichts zu erreichen, fertig, aus. :P


    _()_ c.d.

    Tag für Tag ein guter Tag

  • Onyx9:

    Zu den Gefühlen und Empfindungen dazu: http://www.palikanon.com/majjhima/m111n.htm.
    Erste vier Absätze. ( Bsp.: " Verzückung und Seligkeit und Einigung des Herzens " )


    Das klingt sicher für uns sehr romantisch und ist zum Zeitpunkt der Verkündung unter den damaligen Bedingungen lehr- bzw. aufschlussreich gewesen. S. geschickte Mittel. Die westliche Praxis eines - i. d. R. - durch Buddha's Worte inspirierten Freestyle-Buddhismus sieht aber oft ganz anders aus. Buddha´s Lehre kann wie auch sonst ziemlich jedes Fragment irgendwelcher Philosophie mühelos zu einer Ideologie umgewandelt werden. Und z. B. sie bei manchen - bei genügend Freizeit und abgeschirmt von allen Mühen des praktischen Lebens sich dem Spaß und Jux im Internet widmen kann - warum sollte man da keine glückselige Gefühle haben, wenn man sich z. B. auch noch als ein Gewinner unserer Gesellschaft wähnt? Nur ist es halt nichts, was man in einem Atemzug mit Zitaten aus dem PK in Gleichklang bringen könnte.


    Onyx9:

    Gleichmut, Freud,-und Leidlos kommt erst "später" und hat null mit dem herkömmlichen Verstehen zu tun.


    Onyx9:

    Hab ich mir ja nicht ausgedacht.


    Nein, sicher nicht. Sicher begreifst du auch alles, was du hier reinkopierst. Nur eben auf deine Art und unter der Annahme, dass kein anderer genau diese nicht versteht.


    Nur ob man etwas versteht oder nicht versteht kann sehr unterschiedliche, voneinander grundsätzlich abweichende Ursachen haben. Um meine praktische Tipps wieder zu verkünden - einfach Verständnis für andere üben. Kein Lebewesen weder durch Worte noch durch Taten verletzen. Sich diesen Grundsatz zum Lebensmotto zu machen ist jedenfalls eine viel bessere Hilfe als Glückseligkeit und Herzenseinigkeit bzw. wo anders auch Leidenschaftslosigkeit dort zu predigen, wo man ev. zuvor Zwietracht gesät hat, wobei man von einer Glückseligkeit folglich praxisbezogen selbst nur träumen kann.


    Wir lernen alle dazu. Gleichmut ist jedenfalls keine Glückseligkeit, so wie sie unter uns verstanden wird. Glückseligkeit vor mehr als zwei Tausend Jahren nach dem unzähligen hin und her reichen der Texte und dem mehrmaligen Übersetzen in unterschiedliche Sprachen ist sicher nicht das, was hier in Westeuropa darunter verstanden wird, und aus dem Kontext der Lehre über Vier Wahrheiten geht das übrigens auch ganz klar hervor.


    Gruß Roni

  • Tsja. Wenn es passt - siehe Gleichmut - wird aus dem PK zitiert,
    wenn es nicht passt, -siehe Glückseeligkeit - dann eben nicht.
    So wie ich das gehört habe ist das eines der wichtigsten Theravada-Suttas
    in Südostasien. Hab ich aber nur gehört, ist bestimmt falsch und nur eine
    unbedeutende Randnotiz listiger Praktizierender, die ihre Zeit damit verschwendet haben
    andere mit romantischen Ausdrücken zum Verständnis und zur Ausübung der Lehre zu überreden.

  • rien ne va plus, tadaa...


    Gratulation! Natürlich hat das nicht mit "Asiaten" zu tun.


    Durch das Vorhalten der überweltlichen Freuden ensteht Leistungsdruck, damit triffst du wieder ins Schwarze.
    Nichts neues in Samsara.

  • Natürlich entsteht Druck wenn man der Lehre gemäß praktizieren will,
    aber nur der Unerfahrene setzt sich unter Leistungsdruck.
    Zur Praxis braucht es aber unbedingt Motivation, idealerweise entstammt diese
    fester Überzeugung und einem gewissen Maß an Leidensdruck,
    was wiederum ein gewisses Maß ein Einfühlungsvermögen voraussetzt.
    Da wir ja Sterben und allen anderen Arten von schweren Leiden
    aus den verschiedensten Gründen nicht ansichtig werden und ersteres daher in nebulöser Ferne scheint,
    und letztere durch gute medizinische Versorgung nicht
    in dem Maße erleben,
    kann es durchaus an Motivation mangeln.
    Deshalb ist es einzig sinnvoll, ob mit großer, weniger oder gar keiner Motivation
    es trotzdem auszuprobieren, sich vollständig darauf einzulassen.
    Dann wird man Erfahrungen machen und mit den Erfahrungen kommt das Vertrauen.


    Denn m.M. nach ist Leistungsdruck die Kompensation für mangelndes Vertrauen.
    Also einfach mal ruff auf den Gaul und nicht daneben stehen und sich ausdenken wie man reiten lernt.

  • crazy-dragon:

    ... es gibt nichts zu erreichen, fertig, aus. :P


    Ob das jemand realisieren will? Wenn nichts drückt, dann spürt man sich selbst doch gar nicht mehr 8)