Wie aus dem Bereich des Menschlichen bekannt, wird durch Hören-Sagen und Weitererzählen ein Vorkommnis immer verfälscht. Die Menschen neigen dazu, zu Geschichten die sie erzählt bekommen, ihre eigenen Vorstellungen und Hoffnungen beizumengen, ganz unbewußt und vollkommen überzeugt, dass es genau so gewesen ist oder gewesen sein muss. Allzeit spielt sich das ab zwischen den Polen von Hoffen und Fürchten.
Angenommen es hat mal einen Shakyamuni gegeben, dann war er sicherlich ein kluger Mann und hatte, da er aus wohlhabendem Haus stammte, so einige Zeit sich mit Dingen zu beschäftigen, die jenen, die sich um den Broterwerb kümmern mussten, erst gar nich in den Sinn kamen.
Und so kam er denn auch auf einen Weg wie man es anstellen muss, das sinnlose Dasein zwischen Geburt und Tod stressfrei und möglichst entspannt zu überstehen. Den religiösen Gepflogenheiten seiner Zeit gehorchend nahm er dabei Konzepte von Wiedergeburt und Karma auf. Der Weg, den er entdeckte, war ein yogischer Weg also ein Weg mentalen Traninings und nicht etwa ein Weg des Denkens. Da die Leute seiner Zeit allerdings derart von Vorstellungen wie Karma und Wiedergeburt konditioniert waren, setzte er diese Vorstellungen ein, um diejenigen, die von ihm wissen wollten, was sie tun sollen, zum yogischen Weg zu führen.
Im Laufe der Zeit wurden jedoch seine Hilfskonzepte verdinglicht und zu metaphysischen Größen erhoben oder wurden sogar zu Selbstzwecken deformiert wie es z.B. bzgl. des Erwerbes von Verdiensten oder sog. gutem Karma der Fall ist.
Auch die entspannte Stressfreiheit wurde verdinglicht und zu einer metaphysischen Größe erhoben, welche bei entsprechender Anstrengung zukünftig zu erlangen sei, so der menschlichen Neigung folgend Ersehntes in die Zukunft zu projizieren um die Gegenwart besser ertragen zu können.
Dem menschlichen Triebe nach Übertreibung und Überhöhung und Anbetung entsprechend entstanden auch vollkommen abgehobene Religionen, die es sich zum Ziel setzten einem idealisierten Shakyamuni, den es so nie gab, nachzueifern, d.h. ebenso wie die Phantasie es vorgab, werden zu wollen.
Dem menschlichen Triebe nach Klügeleien folgend entstanden auch komplizierte Philosophien, um per Denken zu ergründen, was wohl die eigentliche und benennbare Ursache für alle Irrungen und Wirrungen und den ganzen Stress sei und was die benennbare Auflösung dieses Missgeschickes sei.
Derweil ging es doch nur um eines: Welches Yoga muss man anwenden um das Leben stressfrei und entspannt zu überstehen, ohne Furcht vor Leben auf der einen Seite und Tod auf der anderen Seite, und ohne sich dabei von den Irrungen und Wirrungen des (gesellschaftlichen) Umfeldes und der dazu gehörenden Heilslehren in unentwirrbare und stressige Umstände locken zu lassen.