Kritik an Personen ist vollkommen in Ordnung.
Warum sollten Personen nicht kritisiert werden dürfen?
Kritik an Personen bezieht sich ja immer nur auf äußerlich wahrnehmbare Verhaltensweisen, auf Manifestationen von körperlicher Aktivität in der eigenen Wahrnehmung. Eine vermeintlich kritisierte Person ist nicht auffindbar, wenn auch "Person" der Form, welche dem Auge erscheint und ggf. weiteren Sinneserscheinungen (wie z.B. der Bedeutung, welche man selbst aus Wort-Symbolen anderer synthetisiert) zugeschrieben wird.
Mit der Art und Weise der Kritik wird viel über das mittels Identifikation mit und Aneignung von Wahrnehmung, Gefühl, Bewußtsein und Willen mental erzeugte Selbst-Bewußtsein ausgesagt - allerdings wohl mehr der eigenen Introspektion gegenüber als der spekulativen Interpretation durch andere Selbst-Bewußtsein [Plural] gegenüber.
Wenn "bloßstellen" bedeutet, laut auszusprechen, was offensichtlich ist, dann ist "bloßstellen" eine gute Sache unabhängig, um welche Person es geht. Denn das Aussprechen bedeutet "ins Bewußtsein rufen" und gibt Anlass zur Analyse, um eben dieses Bewußtsein dann zum Versiegen zu bringen. Verschweigen, "nicht drüber reden", unterstützt die individuelle und kollektive Verblendung.
Wenn Schmähung/Schmähkritik an Personen nicht gewünscht wird, dann sollte sich das auf alle Personen beziehen, ungeachtet ihres Bekanntheitsgrades, ihrere Rasse, ihrer Religionszugehörigkeit, ihrer politischen Überzeugung, ihrer gesellschaftlichen politischen oder religiösen Stellung, ihres Geschlechtes oder ihres Lebensalters.
Den Werten und den daraus folgenden Verhaltensregeln, die der europäischen humanistischen Aufklärung entstammen, können religiöse Verhaltensregeln (wie z.B. die buddhistischen) nicht das Wasser reichen, weil letztere den parteiischen Gedanken, die parteiische Vorstellung, grundsätzlich über den Gleichmut stellen.