Ich bin noch ziemlich neu, was den Buddhismus betrifft, aber beschäftige mich zurzeit mit dem Thema Bestattungen im Buddhismus. Ich weiß, dass man als Buddhist an die sogenannte Reinkarnation, also die Wiedergeburt, glaubt. Welche Bestattungsformen sind denn dann üblich? ich frage deshalb so konkret, weil ich mich leider mit dem Thema auseinandersetzen musste, weil mein Großonkel vor einiger Zeit verstorben ist und ich seine Bestattung mitorganisiert habe. dabei habe ich erfahren, dass es einiges an alternativen Bestattungsformen gibt, diese Seite hat mir da einige Tips gegegben: http://www.alternativbestattung.de . Jetzt interessiert mich, wie so etwas üblicherweise im Buddhismus abläuft um auch den Gedanken der Wiedergeburt zu erfüllen. Kennt sich damit zufällig jemand aus?
Bestattungsarten im Buddhismus
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Hallo Pelmo,
Soweit ich informiert hin, ist die Bestattungsform nicht so relevant wie in Ruhe und Frieden zu sterben.
Im Link zur Zeitschrift "Schattenblick" ( http://www.schattenblick.de/infopool/religion/ip_religion_buddha_presse.shtml#
) hab ich diese beiden Links dazu gefunden:Buddhistische Bestattungen in Deutschland:
http://www.schattenblick.de/infopool/relig…a/rbpre573.htmlBuddhistische Bestattungsmöglichkeit in Hannover (DMW)
http://www.schattenblick.de/infopool/relig…a/rbpre827.html -
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Mir gefällt die tibetische Luftbestattung sehr gut. Ist allerdings in unseren Breitengraden nicht durchführbar.
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Das ist auch mehr eine starke Übung für den Bestatter.
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Hallo Pelmo,
die Bestattungsarten (Feuer. Luft, See u.s.w.) sind m.E. gar nicht so wichtig. Es ist nur der Körper, der bestattet wird.
Wichtig ist der Versuch, im Sterbeprozeß sein noch vorhandenes Bewußtsein auf seine Praxis auszurichten.
Ich habe am Wochenende eine intensive und berührende Veranstaltung besucht über "buddhistische Sterbebegleitung".
Referentin war Lisa Freund, Informationen findest Du (findet Ihr) auf ihrer Homepage.Liebe Grüße
Matthias -
Die Bestattung ist doch eh am wichtigsten für die Hinterbliebenen. Mir als Buddhist unter einer ganzen Verwandschaft aus Christen ist es relativ egal was sie mit mir nach meinem Tod machen. Den Buddhisten die ich persönlich kenne und die zu meiner Beerdigung kommen würden ist es auch egal. Also soll meine Familie mit meinem Körper machen was sie will.
Problematisch ist nur dass sie sich Gedanken machen wie sie mir zu Ehren verfahren sollten. Da gibt es Fragen was ich gerne hätte und die Antwort "Aus hygienischen Gründen verbrennen und dann den Klo runter" wollen nur die wenigsten akzeptieren
Da gibt es dann Gewissensbisse ob man meinem Glauben/Lebenseinstellung gemäß angemessen agieren würde. Wie denn die Verwandschaft schaut wenn es nicht die übliche christliche Beerdigung wird. Auf "war seine Lebzeiten lang ein guter Christ" aus dem Mund eines Pfarrers kann ich verzichten. Aber wenn das zum Frieden für die anderen beiträgt - von mir aus auch das.
Um diese Last abzumildern könnte ich mich jetzt nach buddhistischen Beerdigungsmöglichkeiten erkundigen, alles vorplanen. Da ich aber nicht vorhabe die nächste Zeit diesen Körper abzugeben - und die ganze Idee von haarfeiner Planung der eigenen Beerdigung recht morbide finde - spare ich mir das.
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Ja, von der buddhistischen Luftbestattung habe ich auch mal gehört. Das ist echt ne ganz andere Bestattungsform. Aber hier leider nicht durchführbar. Ich finde es sowieso schade, dass in Deutschland eine Friedhofspflicht besteht. Wenn ich an Wiedergeburt denke, fände ich es irgendwie schön, wenn auch mein Körper frei ist. Aber das Thema buddhistische Sterbebegleitung finde ich auch wichtig.
@ Matthias: Weißt du zufällig, wann Lisa Freund nochmal einen Vortrag hält? -
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Also, als ich die Bilder sah, musste ich erst mal schlucken. Ich weiß gar nichts über buddhistische Luftbestattung und muss sagen, das ist mir sehr fremd. Wenn ich mir vorstelle meine Angehörigen sehen wie mein Körper " gefressen" wird... nun das möchte ich ihnen nicht zumuten.
Allerdings ist es bei näherer Betrachtung am "natürlichsten" so in den Prozess des Vergehens und Werdens einzutauchen. Ich sehe es also nicht als verwerflich an, nur als Fremd in unserer Kultur und nicht durchführbar.Folgende Bestattungsmöglichkeiten kämen für mich in Betracht: Auf jeden Fall Verbrennung und danach Seebestattung und Baum/Waldbestattung. Ich denke meine Angehörigen werden letzteres für meinen Körper aussuchen.
Früher hatte ich bestimmte Vorstellungen, heute denke ich nur, das die Menschen die mich lieben, auch damit umgehen lernen müssen, jeder auf seine Art und aus dem Grund überlasse ich Ihnen diese letzte Handlung an meinem Körper. Sie müssen ja auch das Ganze in die Wege leiten und sich damit auseinandersetzen. Was ich nicht möchte, ist eine nach christlichen Vorbildern gemachte Beerdigung. Da bin ich eigen, ich möchte nicht für etwas herhalten, das mit mir gar nichts zu tun hat. Aber letztendlich kann ich nur darum bitten, das meine Angehörigen meinen Willen akzeptieren. Den letzten entscheidenden Weg für meinen Körper gehen andere...
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Zur Luftbestattung in Tibet:
Tibet liegt zum großen Teil im Himalaya... da ist es viele Monate im Jahr sehr kalt, also permabodenfrost und auch viel über der Baumgrenze. In der Erde bestatten, wie hier, ist schwer, wenn die Böden alle gefroren sind, ausserdem sind Berge auch felsig, nciht überall ist eine meterhohe Erdschicht da, und wenn da guter Erdboden ist, dann will man dort Pflanzen anbauen. Die Verwesung im Boden funktioniert auch nicht bei Frost. Feuerbestattung, also verbrennen mancht man ungerne, wenn Holz Mangelware ist. Das müßte extra dafür von weiter ferne importiert werden, dass macht man mit Bauholz, aber ist für viele zu teuer zum bestatten. Wasserbeerdigung scheidet aus, da kein Meer. Da ist man halt auf die Idee mit der "Luftbestattung" gekommen. Sprich, man bereitet die Leichen für aaßfressende Vögel vor. Das ist also auch zum großen Teil eine rein praktische Sache. Hohe Lamas etc wurden aber oft verbrannt.
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Ich finde es unglaublich interessant, welche Möglichkeiten in anderen Kulturen offen stehen, hierzulande ist es sehr beengt. Der Tod wird Steril gemacht. Alles möglichst unsichtbar und Sauber...
Ich habe vor einigen Jahren einen wundervollen Film gesehen, da haben - glaube ich - Großvater und Enkel den Sohn und Vater beerdigt, auf sehr ungewöhnliche Weise, sie haben die Asche an allen Plätzen verstreut die für den Vater wichtig waren.
Es wurde eine richtige Abenteuerliche Reise quer durch Amerika...Solch eine Art von Beerdigung kann ich mir auch vorstellen, meine Familie müsste dann mal wieder richtig Urlaub machen, um all die Plätze zu besuchen, die mir einst wichtig waren... sehr viel Natur und das Meer ...
Liebe Grüße von Jo
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Ich will mich im großen und ganzen Bambus anschließen. Es ist mir auch egal, was mit diesem Körper geschieht. Nur hygienisch soll es sein. Und bitte keine Umstände.
Ansonsten sollen sie machen, was sie wollen. Nur weg mit dem alten Gwand!
Selbst hätte ich es gerne ohne Brimborium und möglichst billig, damit niemandem unnötige Beschwernis entsteht. Wenn es meine Angehörigen jedoch hilft, dann können sie meinetwegen eine Seite Nachruf in der SZ schalten, ein Orchester engagieren, versilberte Sarggriffe bestellen. Wenn sie meiner gedenken wollen in meinem Sinne, dann sollen sie ein fröhliches Fest feiern, denn ich hatte ein wundervolles Leben und liebe lachende Gesichter. Als Musik fände ich "Zentralfriedhof" von Wolfgang Ambros passend. Eigentlich will ich auch kein Grab, aber ich werde wohl bei meinen Eltern bestattet. Und a Rua is!
Sie werden es wohl so machen, wie sie es brauchen. Meinen Besitz werden sie verschenken, so wie ich es festgelegt habe, und freundlich miteinander teilen, das weiß ich schon jetzt, denn meine Familie ist so gestrickt - und Streit wird es auch keinen geben. Das sind die Dinge, die mir wichtig sind.Liebe Grüße
Doris - Knochensack -
Doris Rasevic-Benz:
Ich will mich im großen und ganzen Bambus anschließen. Es ist mir auch egal, was mit diesem Körper geschieht. Nur hygienisch soll es sein. Und bitte keine Umstände.
Ansonsten sollen sie machen, was sie wollen. Nur weg mit dem alten Gwand!
Selbst hätte ich es gerne ohne Brimborium und möglichst billig, damit niemandem unnötige Beschwernis entsteht. Wenn es meine Angehörigen jedoch hilft, dann können sie meinetwegen eine Seite Nachruf in der SZ schalten, ein Orchester engagieren, versilberte Sarggriffe bestellen. Wenn sie meiner gedenken wollen in meinem Sinne, dann sollen sie ein fröhliches Fest feiern, denn ich hatte ein wundervolles Leben und liebe lachende Gesichter. Als Musik fände ich "Zentralfriedhof" von Wolfgang Ambros passend. Eigentlich will ich auch kein Grab, aber ich werde wohl bei meinen Eltern bestattet. Und a Rua is!
Sie werden es wohl so machen, wie sie es brauchen. Meinen Besitz werden sie verschenken, so wie ich es festgelegt habe, und freundlich miteinander teilen, das weiß ich schon jetzt, denn meine Familie ist so gestrickt - und Streit wird es auch keinen geben. Das sind die Dinge, die mir wichtig sind.Liebe Grüße
Doris - KnochensackJa das kann ich gut nachvollziehen.
Sie sollen Feiern auf meinem Grab... was für eine schöne Vorstellung... mal richtig Aktion auf dem Friedhof (wo immer der auch ist)
Liebe Grüße von Jo -
Jobrisha:
Also, als ich die Bilder sah, musste ich erst mal schlucken.
Und ich dachte, es wäre ein schlechter Scherz! -
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Zitat
mal richtig Aktion auf dem Friedhof
Darum geht es mir eigentlich nicht. Es soll ja nicht aufgefallen und andere Friedhofsbesucher sollen nicht brüskiert werden. Die Party soll da stattfinden, wo sonst der Leichenschmaus abgehalten wird, in einem Lokal beispielsweise. Bei uns in Deutschland ist das eben so, dass der Friedhof ein Ort der Ruhe ist. Wir sind nicht in Osteuropa und nicht in Mexiko.
Liebe Grüße
Doris - Knochensack -
Doris Rasevic-Benz:Zitat
mal richtig Aktion auf dem Friedhof
Darum geht es mir eigentlich nicht. Es soll ja nicht aufgefallen und andere Friedhofsbesucher sollen nicht brüskiert werden. Die Party soll da stattfinden, wo sonst der Leichenschmaus abgehalten wird, in einem Lokal beispielsweise. Bei uns in Deutschland ist das eben so, dass der Friedhof ein Ort der Ruhe ist. Wir sind nicht in Osteuropa und nicht in Mexiko.
Liebe Grüße
Doris - KnochensackSchade eigentlich...
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Oh Mensch Echo.. das ist ja echt..
Sag mal hast du die Bilder auch noch vergrößert...
Ich zuck da jedesmal zusammen... ich kann nicht anders...Grüße von Jo
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Zucken ist gut.Die Leiche zuckt nicht mehr
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Zorița Câmpeanu:Jobrisha:
Naja so ganz stimmt das nicht, es kommt darauf an, wie alt die Leiche ist...Grüße
stimmt eine einige minuten alte leiche zuckt, hat aber mit "lebendig" sein nichts zu tun, es sind auslaufende reflexartige bewegungen.
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genau, das ist auch bei Tieren so, die Muskeln sind noch eine Weile am Arbeiten, bis das Gehirn auf AUS schaltet. -
Müsst ihr euch eigentlich über alles lustig machen? Etwas mehr Respekt vor anderen Kulturen und Traditionen wäre besonders in einem buddhistischen Forum angebracht!
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