Gib mir ein Wort ...

  • Meister, Lehrer ... gib mir ein Wort, ein Wort, auf das ich mich fortwährend bis zum Ende meiner Tage ausrichten kann ... eines, zu dem ich Vorstellungen anhäufen, prüfen, verwerfen, bestätigen und verneinen kann ... eines worüber sich vortrefflich, jedoch ohne finales Ergebnis, immer und immer wieder debattieren lässt mit anderen Schülern von dir, denen du ebenso dieses Wort gibst ... ein Wort zu dem ich vielleicht sogar Schriftenwissen erwerben kann. Ein Wort, welches mich beschäftigt und auf Trab hält, welchem ich mich hingeben kann, welches mir hilft, anderes zu vergessen, und welches mir die köstliche bis zum Tode währende Ablenkung beschert, nach der mich so dürstet ... ein Wort, welches mir Leifaden und Gefährt sein soll bis zum letzten Atemzug.
    Willst du mir so ein Wort geben, Meister?



    Nein.



    "Nein"? Oh wie wunderbar, Erhabener. Ein köstliches Wort, Nektar für uns Sterbliche .... "Nein" ... fortan werde ich streben die Bedeutung von "Nein" zu erlangen und zu erforschen. Dank dir Meister, der du mit "Nein" einen bereits Totgeglaubten wieder zum Leben erweckst :D



    8)

  • Das erinnert mich sehr an eine Szene aus "Aus dem Leben des Brian".
    Wie Brian gerade wegrennt "Ich bin aber gar nicht der Messias." und die Menschenmenge hinter ihm her.
    Er verliert eine Sandale dabei, die Menge "Er hat uns ein Zeichen gegeben. Folgt der heiligen Sandale."
    Sehr lustig.
    Man kann sich gegen ungebetene Verehrung nicht so recht wehren, vielleicht geht es ja einigen
    echten buddhistischen LehrerInnnen ähnlich.
    _()_ ekkhi

  • Ich kann die Geschichte auch noch anders lesen … :grinsen:

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.



  • ich gebe dir kein Wort,
    sei wort-los


    :|

    Es ist eine wahre Schmach und Schande, daß wir Christen wie blinde Hühner umhergehen und nicht erkennen, was in uns ist und davon gar nichts wissen.
    Johannes Tauler