Buddhismus und der Verzehr von Fleisch

  • Jinen:


    Ich finde nur nicht, das man sich als Vegetarier sich als auf einem besseren Weg fühlen sollte. Eigentlich ist der Begriff Vegetarier schon zu viel Identifikation.


    Auf den besseren Weg fühlen... hm...
    Wenn meine Hühner überleben, weil ich kein Fleisch esse, sind sie es die den besseren Weg fühlen (und füllen), im Gegensatz zu ihren Artgenossen.

  • ekkhi:
    Jinen:

    Und selbst diese geschieht einfach, ist also nichts, was ich tue. Das ich sie im nachhinein dann als meine Entscheidung deklariere, ändert daran ja nix.


    Das ist falsch, Handlungen haben Wirkung.


    Da eine Handlung idR ein Objekt hat, auf das die Handlung ausgeübt wird, wirkt sie sich idR auf dieses Objekt aus, ja.


    Ansonsten vertraue ich auf die heilige Gewaltenteilung- Gesetzgebung (Legislative), Vollziehung (Exekutive) und Rechtsprechung (Judikative), die dazu geignet ist, Auswüchse einzudämmen, welche ggf. aus Ansichten hervorgehen können wie eine von Jinen vorgetragen wurde. 8)

  • Fortgeschrittene Yogis kontrollieren nie ihr freies Verhalten.
    Wieso wohl nicht ?
    Weil diese Yogis an keinerlei Ideen mehr haften und den Dharma mittels mündlicher Übertragung als den auch durch Praxis und das Studium der Schriften vollkommen verwirklichen.
    Solche Yogis haben den Glauben an die Wirklichkeit von Formen, Gefühlen und Begriffen vollständig aufgegeben.
    Sie erfahren Befreiung von den ›drei Welten‹ ohne sich dabei in`s Rad des Lebens zu werfen.
    Diese Yogis blockieren nicht den Fluss ihrer Gedanken weil bei diesen genannten Yogis sich die Gedanken wie Trugbilder spontan auflösen.
    Zudem wissen diese Yogis das ›der reine Zustand‹ jenseits des Daseinskreislauf`s, die Vervollkommnung der Weisheit (Prajnaparamita) mittels Denken nicht realisiert werden kann.
    Was durch Denken verwirklicht wird gehört der weltlichen (gewöhnlichem) Realität an, ganz gleich wie sehr man sich abmüht und anstrengt ›Spirituelle‹ Verwirklichung zu erhalten, Befreiung wird so nicht erlangt, Werter Grund.
    Fleisch essen hin oder her !
    Praktiziert man einzig nur Mitgefühl und gibt dem Mitgefühl zugunsten Konzentrative Meditation auf schafft man sich im sogenannten Mitgefühl einen mächtigen zerstreuenden Feind :!:


    Lebe lange gesund & in Frieden


    _()_ Nomad

  • Nomad:

    Fortgeschrittene Yogis kontrollieren nie ihr freies Verhalten.
    Wieso wohl nicht ?
    Weil diese Yogis an keinerlei Ideen mehr haften und den Dharma mittels mündlicher Übertragung als den auch durch Praxis und das Studium der Schriften vollkommen verwirklichen.
    Solche Yogis haben den Glauben an die Wirklichkeit von Formen, Gefühlen und Begriffen vollständig aufgegeben.
    Sie erfahren Befreiung von den ›drei Welten‹ ohne sich dabei in`s Rad des Lebens zu werfen.


    Ja ja ... und der Jesus, der soll tatsächlich übers Wasser gegangen sein. 8)

  • Zitat

    Grund: Ja ja ... und der Jesus, der soll tatsächlich übers Wasser gegangen sein. 8)


    Über Magische Kräfte (Siddhis bzw. auch iddhi) wurde doch gar nichts zuvor (s.w.o.) ersichtlich oder er lesbar geschrieben :idea:
    Zumal der Buddha dies aus spezifischen Gründen (nicht grundsätzlich) ablehnte. Es ist wohl eher eine Methode, die die geschickten Mittel (upayakaushalya) entsprechend des jeweiligen Schülers betrifft.
    Insofern ist mir das im quote betreffende nichts sagend, sowie Sinn u. Inhalts leer.
    Zurück zu: Re: Buddhismus und der Verzehr von Fleisch.


    Lebe lange gesund & in Frieden


    _()_ Nomad

  • Hallo!
    Ich selbst bin seit Jahren Vegetarierin und trinke keine Alkohol seit dem ich Schülerin eines buddhistischen Lehrers bin (ca. 4,5 Jahre). Eine interessante Lektüre zu diesem Thema: "Autor": Shabkar, Titel: Nektar der Unsterblichkeit.
    Viel Spaß beim Lesen! Heidrun.

  • Mirco:

    Mögen alle Wesen glücklich sein ist keine Empfehlung, sein Handeln danach auzurichten.
    Es ist ein Einstellungssatz, um das entsprechende Gefühl zu erzeugen (Metta). Dieses dient dann als Meditationsobjekt.


    Jobrisha:

    Ist das nicht zu allgemein? Für mich dient es als Empfehlung mein Handeln danach auszurichten.
    Danach spielt es für mich keine Rolle ob es nun für andere allgemeine Buddhistische Praktiken benutzt wird.


    Es ist ja keine allgemeine, sondern eine sehr spezielle Übung.
    Für den Laien wurden ja drei Übungen vorgeschlagen: Großherzigkeit, Tugend und Meditation.


    Metta, Wohlwollen, ist ganz speziell ein Teil des geistigen Übens.

    Zitat

    Ein Mensch, der sich ganz bewuß in unbegrenzter Liebe übt,
    dem werden die Fesseln dünn, dem Schwindet bald das Anhaften.
    Liebt er so, von Bosheit frei, auch nur ein Wesen, dann bringt es ihm Heil:
    doch wer voll Mitgefühl alle meint, schafft unermeßliches Verdienst.It27


    Als Übung für den Alltag gibt es Großherzigkeit und Tugend als Werkzeuge. Sie beruhigen den Geist und fördern Klarheit.


    Das man dabei auch wieder eine geistige Haltung des Wohlwollens haben kann, ist eine andere Sache.
    Der Wunsch, allen Wesen Glück zu bringen, ist aber praktisch nicht umsetzbar.
    Metta (Wohlwollen), und erst recht Metta für alle, ist immer Teil des Geistes/Herzens,
    der Gadanke und das Gefühl, wohin die geistige Aufmerksamkeit zurückkehrt, falls abgedriftet.


    LG :)

  • mukti:

    Soll man etwa alles annehmen, weil es nicht für einen gemacht wurde? Blutdiamanten, Waren die aus Ausbeutung stammen, Diebesgut usw.? Das verstehe ich nicht, denn das Angebot wird durch die Nachfrage, oder das Annehmen bestimmt.


    Von Fall zu Fall ist es doch meist ersichtlich woher eine bestimmte Gabe kommt. Je nach Situation kann der Bikkhu oder Haushälter dann entscheiden ob er die Gabe annimmt oder nicht. Und man kann ja auch ganz konkret danach fragen. Z.B: "Hast du dieses Fleisch extra für mich gekauft oder erlegt?" Die Antwort lässt einen dann ja konkret Bescheid wissen wie zu verfahren ist.

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Geronimo:

    Z.B: "Hast du dieses Fleisch extra für mich gekauft oder erlegt?" Die Antwort lässt einen dann ja konkret Bescheid wissen wie zu verfahren ist.


    Ähem, von welchem Jahrhundert reden wir? Wenn ein Bikkhu bei mir klingeln würde, und mich um eine Mahlzeit bitten würde und mich dann fragt ob ich das Fleisch (welches ja nicht bei uns vorhanden ist) erlegt hätte, würde ich ihn etwas merkwürdig ansehen.


    Wenn man die Schriften oder Texte in dieses Jahrhundert integriert, erübrigt sich die Frage, denke ich... oder?
    Und eigentlich erübrigen sich auch einige Diskussionspunkte: Heute im Jahre 2012 haben wir die Entscheidung, bei so viel Nahrungsmittel dürfte es für einen Buddhisten eigentlich einfach sein, ein Fleischloses und leckeres Essen zu zaubern, oder beim Nachbarn zu klingeln und um ein Brot mit Butter und Käse zu bitten... dachte ich, ich werde hier gerade eines Besseren belehrt.


    hm...

  • Man macht sich hier zwar viel und zu Recht um die Wägnisse und Implikationen der aktuellen industriellen Nahrungsproduktion Gedanken.
    Was man im Hinblick auf historische Schriften meiner Ansicht nach auch immer im Auge behalten sollte: Angaben und/oder Vorschriften zur Nahrung beziehen sich auch auf die historischen regionalen und gesellschaftlichen Gegebenheiten des Alltags, in dem diese Schriften entstanden sind. Das gibt es in vielen Religionen.
    In wie weit man das interpretieren, in die eigene Entscheidung einbeziehen oder kategorisch auf das eigene Handeln im Jetzt übertragen will, sei einem jeden anheimgestellt.
    Befragbar ist ein kategorisches Übernehmen aber durchaus, wenn man nun gar nicht hinter den Text schauen will.


    Etwas anderes ist es, wenn man die ursprünglichen Apelle zum verantwortungsvollen Handeln übernimmt.


    Hochachtungsvoll
    Mal Sehen


  • Der Bikkhu ist aber auf die Gabe eines Haushälters angewiesen und kann nicht so einfach wählen, welche Speise er zu sich nimmt. Entweder ihm wird etwas angeboten, oder nicht. Das mit dem erlegen war auch auf die Regionen der Erde bezogen in der Tiere noch im eigenen Haushalt oder Hof geschlachtet werden, was in vielen Regionen dieser Erde noch immer an der Tagesordnung steht.


    Und lehnt der Bikkhu die Speise gänzlich ab, dann verbringt er diesen Tag wohl mit leerem Magen und auch entzieht er dem Gebenden die Möglichkeit sich Verdienst zu erwerben. Auch das liegt in der Verantwortung des Bikkhu.

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Tja geschieht dem Gebenden recht so, ist halt sein Karma, wenn er einem Bhikku Fleisch anbietet ^^


    Und ein hungernder Bhikku baut ja dann nur schlechten Verdienst ab ergo gewinnt jeder dabei :D


    Ne im Ernst, mein Fazit zu dem Thema ist, Buddhismus ist eine Asketenphilosophie, dass bedeutet das Verzicht und Tugend zur Kernaufgabe eines Asketen gehören.


    Der Verzicht auf Fleisch erspart vielen Wesen und der Umwelt Leiden. Und wer nichtmal auf Fleisch verzichten kann, wie soll derjenige dann erst auf die Daseinstriebe verzichten und sie abschneiden ?


    Ja hab drüber nachgedacht und meine Meinung etwas revidiert denn sie ist leer ^^
    Ansonsten ist und bleibt es jedem selbst oder nicht-selbst selbst überlassen, Stichwort Eigenverantwortung.

    Nibbana:..Befreit von der Zuordnung durch Form, Vaccha, ist der Tathagata tief, grenzenlos, hart auszuloten, wie die See. 'Wiedererscheinen', ist nicht anwendbar. 'Nicht wiedererscheinen',ist nicht anwendbar... MN72 (http://zugangzureinsicht.org/)

  • Mabuttar:

    Der Verzicht auf Fleisch erspart vielen Wesen und der Umwelt Leiden. Und wer nichtmal auf Fleisch verzichten kann, wie soll derjenige dann erst auf die Daseinstriebe verzichten und sie abschneiden ?


    Absolut. Aber alle müssen mal klein anfangen. Jedoch muss der nächste Schritt immer irgendwann auch getan werden...

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Heidrun:

    Hallo!
    Ich selbst bin seit Jahren Vegetarierin und trinke keine Alkohol seit dem ich Schülerin eines buddhistischen Lehrers bin (ca. 4,5 Jahre). Eine interessante Lektüre zu diesem Thema: "Autor": Shabkar, Titel: Nektar der Unsterblichkeit.
    Viel Spaß beim Lesen! Heidrun.


    Na wenn du das von deinem Lehrer gelernt hast, dann hast du wenistens was nützliches gelernt 8)

  • Jobrisha:

    Ähem, von welchem Jahrhundert reden wir? Wenn ein Bikkhu bei mir klingeln würde, und mich um eine Mahlzeit bitten würde und mich dann fragt ob ich das Fleisch (welches ja nicht bei uns vorhanden ist) erlegt hätte, würde ich ihn etwas merkwürdig ansehen.


    Gehört nicht direkt zur Sache, ist aber eine interessante Information: Bhikkhus dürfen niemanden um etwas bitten.
    (Es sei denn den Kappiya, aber das ist etwas anderes)

  • Mirco:
    Jobrisha:

    Ähem, von welchem Jahrhundert reden wir? Wenn ein Bikkhu bei mir klingeln würde, und mich um eine Mahlzeit bitten würde und mich dann fragt ob ich das Fleisch (welches ja nicht bei uns vorhanden ist) erlegt hätte, würde ich ihn etwas merkwürdig ansehen.


    Gehört nicht direkt zur Sache, ist aber eine interessante Information: Bhikkhus dürfen niemanden um etwas bitten.
    (Es sei denn den Kappiya, aber das ist etwas anderes)


    Ich weiß lieber Mirco,
    die Frage ist doch aber, wer ihnen das verbietet...
    Buddhismus ist eine Religion und Philosophie die sich verändert mit dem eigenen Eintritt ins Dharma, wenn heute Regeln für dich wichtig sind, muss das morgen nicht auch so sein.
    Und wenn der Bikkhu die Möglichkeit hat zu entscheiden was er essen darf, dann wird er das auch tun.
    Zeig dem Bikkhu zwei Nahrungsmittel, eines davon wird er nehmen. Wenn die beiden aus Brot und Fleisch bestehen, was denkst du für was sich ein Bikkhu entscheidet. Ich tippe auf Brot.


    Dir liebe Grüße von Jo

  • Jobrisha:


    Zeig dem Bikkhu zwei Nahrungsmittel, eines davon wird er nehmen. Wenn die beiden aus Brot und Fleisch bestehen, was denkst du für was sich ein Bikkhu entscheidet. Ich tippe auf Brot.


    Das sind Vermutungen.Es gibt klare Ordensregeln wie Mirco schon andeutete mit z.B.der Regel nicht um Essen zu bitten.
    Bei Fleisch geht, wenn kein Anhaltspunkt anzeigt, das es extra für den Mönch getötet wurde.


    Wie er sich entscheidet kommt somit auf die Situation an.
    Nun im Lankavatara Sutra steht es anders, Fleisch essen ist das verbleiben in der Fleischhölle.Wiedergeburt dort.

  • Jobrisha:

    Zeig dem Bikkhu zwei Nahrungsmittel, eines davon wird er nehmen. Wenn die beiden aus Brot und Fleisch bestehen, was denkst du für was sich ein Bikkhu entscheidet. Ich tippe auf Brot.


    Er hat aber - außer der schon in den Sutta genannten Regel - keine Möglichkeit "zu entscheiden". Das ist ja gerade das Wesen von Dana (im Annehmen). Unterscheide nicht, was und wer Dir etwas gibt. Oder anders: gegessen wird das, was grad auf den Teller kommt. Alles andere ist "wählerische Wahl".


    _()_

  • Mabuttar:

    Der Verzicht auf Fleisch erspart vielen Wesen und der Umwelt Leiden.


    Das Problem ist, daß es ohne Intergration von Planzenanbau und Tierhaltung noch viel mehr Umweltzerstörung gibt - sprich, es noch viel mehr Wesen das Leben kostet.


    _()_

  • bel:
    Mabuttar:

    Der Verzicht auf Fleisch erspart vielen Wesen und der Umwelt Leiden.


    Das Problem ist, daß es ohne Intergration von Planzenanbau und Tierhaltung noch viel mehr Umweltzerstörung gibt - sprich, es noch viel mehr Wesen das Leben kostet.


    _()_


    Hier kommt etwas ganz wichtiges zum Tragen. Leben in Samsara geschieht immer auf Kosten anderer und verursacht Leiden. Das ist eben die unvollkommene Natur von Samsara. Wir können aber versuchen, dieses von uns verursachte Leiden möglichst gering zu halten.

    Kein "Ich" - keine Probleme.

  • Lieber Simo,


    ich finde nicht, dass Samsara unvollkommen ist, sofern Du die Welt als solche damit meinst. Wenn ich etwas für unvollkommen halte, dann meine Sichtweise.
    Auch kann ich nicht sehen, dass Leben auf Kosten der anderen geht – das ist wieder nur eine Sichtweise. Ich selbst sehe es so, dass wir alle voneinander abhängig sind und immer bleiben werden. Das scheint mir ein Lebensgesetz zu sein. Wir leben von- und miteinander, Geben und Nehmen, endlos. Ich bin nur, weil unzählige starben. So werde ich sterben, damit Unzählige aus mir entstehen können (das gilt auch, ohne dass ich Kinder habe). Ich empfinde mich nur als ein Atemzug eines nicht erfassbaren Großen. Wie könnte dieser Atemzug schlecht sein? Mir genügt es mittlerweile mich einfach einzureihen. Probleme mache ich, sobald ich wieder aus der Reihe tanze.


    Liebe Grüße
    Doris - Knochensack

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

    Einmal editiert, zuletzt von Doris ()

  • Simo:
    bel:


    Das Problem ist, daß es ohne Intergration von Planzenanbau und Tierhaltung noch viel mehr Umweltzerstörung gibt - sprich, es noch viel mehr Wesen das Leben kostet.


    Hier kommt etwas ganz wichtiges zum Tragen. Leben in Samsara geschieht immer auf Kosten anderer und verursacht Leiden. Das ist eben die unvollkommene Natur von Samsara. Wir können aber versuchen, dieses von uns verursachte Leiden möglichst gering zu halten.


    Samsara ist kein Ort. "Kosten" ist eine samsarische Sichtweise. Tatsächlich ist es so, daß alles Leben miteinander untrennbar verbunden ist, auch dadurch, daß des einen Untergang die Bedingung für des anderen Leben ist (vice versa). Daran ist nix zu rütteln und sich was anderes zu wünschen - genau das ist Leiden. Leiden ist aber natürlich auch, sich über dieses gegenseitige Bedingtsein im Rahmen kurzfristiger Kosten-Nutzen-Rechnungen hinwegzusetzen.

  • Zitat

    bel: Samsara ist kein Ort. "Kosten" ist eine samsarische Sichtweise. Tatsächlich ist es so, daß alles Leben miteinander untrennbar verbunden ist, auch dadurch, daß des einen Untergang die Bedingung für des anderen Leben ist (vice versa). Daran ist nix zu rütteln und sich was anderes zu wünschen - genau das ist Leiden. Leiden ist aber natürlich auch, sich über dieses gegenseitige Bedingtsein im Rahmen kurzfristiger Kosten-Nutzen-Rechnungen hinwegzusetzen.


    Das Leid ›BEDINGTEN DASEINS‹ durchzieht alle Daseinsformen, vom Gipfel der Welt bis hinunter zur Hölle der ununterbrochenen Qualen.
    Ist das ›karmische‹ Potential von Götterwesen ohne Form und Begriffsvermögen verbraucht, fallen sie wieder in niedere Daseinsformen.
    Haben sie alsdann einen neuen ›karmischen‹ Körper erworben, ist wieder Leiden vorhanden.


    »Legt man ein einzelnes Haar auf die Handfläche, so ist dies nicht unangenehm, gelangt dasselbe Haar jedoch ins Auge so ist dies schmerzhaft«
    Abhidharmakoshabhasya


    »Da der bedingte Kreislauf so beschaffen ist, gibt es keine gute Existenz als Gott, Mensch, Höllenwesen, Hungergeist oder Tier.
    Du solltest (musst) verstehen, das das DASEIN ein Nährboden vielfältigen Unglücks ist.
    «
    Nagarjuna


    Zitat

    Simo: Hier kommt etwas ganz wichtiges zum Tragen. Leben in Samsara geschieht immer auf Kosten anderer und verursacht Leiden. Das ist eben die unvollkommene Natur von Samsara. Wir können aber versuchen, dieses von uns verursachte Leiden möglichst gering zu halten.


    Lebt lange gesund & in Frieden


    _()_ Nomad

  • bel:
    Mabuttar:

    Der Verzicht auf Fleisch erspart vielen Wesen und der Umwelt Leiden.


    Das Problem ist, daß es ohne Intergration von Planzenanbau und Tierhaltung noch viel mehr Umweltzerstörung gibt - sprich, es noch viel mehr Wesen das Leben kostet.


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    Du meinst also es ist notwendig Tierhaltung (und Pflanzenanbau) zu betreiben um die Umweltzerstörung in den Griff zu bekommen???
    Kannst du das näher erklären, ich versteh nicht warum das Gegenteil noch mehr Wesen das Leben kostet?