Buddhismus und der Verzehr von Fleisch


  • Tut mir leid.... du verstehst einfach nicht, was ich meine. Würde Buddhas Lehre auf Samsara aufbauen, wäre sie keine gültige Lehre, die aus dem Leiden herausführt, da Samsara unvollkommen ist, weil aus Unwissenheit hervorgegangen und illusionär. Buddhas Lehre baut auf dem erleuchteten Geist Buddhas auf, der von aller Unwissenheit und aller Illusion gereinigt ist. Samsara ist lediglich eine Beschreibung der Umstände, in denen sich leidende Wesen befinden. Samsara ist in sich Illusion.Für mich hat Buddhas Lehre eher einen Geschmack von Wirklichkeit, als alle samsarische Illusion.

    Kein "Ich" - keine Probleme.

  • Nomad:

    Du wirst heute Abend :idea: sehen das kein Spieler der deutschen Nationalmannschaft ein Orangefarbenes Trikot trägt. Da gibt es keine individuelle Entscheidung eines Einzelspielers :idea:


    Ich sehe es mit sicherheit nicht, denn ich habe kein Fernsehprogramm ;)
    Liebe Grüße von Jo

  • Simo:

    Tut mir leid.... du verstehst einfach nicht, was ich meine. Würde Buddhas Lehre auf Samsara aufbauen, wäre sie keine gültige Lehre, die aus dem Leiden herausführt, da Samsara unvollkommen ist, weil aus Unwissenheit hervorgegangen und illusionär. Buddhas Lehre baut auf dem erleuchteten Geist Buddhas auf, der von aller Unwissenheit und aller Illusion gereinigt ist. Samsara ist lediglich eine Beschreibung der Umstände, in denen sich leidende Wesen befinden. Samsara ist in sich Illusion.Für mich hat Buddhas Lehre eher einen Geschmack von Wirklichkeit, als alle samsarische Illusion.


    Der Glaube an eine Götterwelt.Erlernt in Samsara und basierend darauf.
    Da unterscheiden wir uns.
    Es gibt einen beherrschbaren reinen Teil von uns.Aber auch viele erlernte Mißverständnisse.

  • ChangPuerk:
    Simo:

    Tut mir leid.... du verstehst einfach nicht, was ich meine. Würde Buddhas Lehre auf Samsara aufbauen, wäre sie keine gültige Lehre, die aus dem Leiden herausführt, da Samsara unvollkommen ist, weil aus Unwissenheit hervorgegangen und illusionär. Buddhas Lehre baut auf dem erleuchteten Geist Buddhas auf, der von aller Unwissenheit und aller Illusion gereinigt ist. Samsara ist lediglich eine Beschreibung der Umstände, in denen sich leidende Wesen befinden. Samsara ist in sich Illusion.Für mich hat Buddhas Lehre eher einen Geschmack von Wirklichkeit, als alle samsarische Illusion.


    Der Glaube an eine Götterwelt.Erlernt in Samsara und basierend darauf.
    Da unterscheiden wir uns.
    Es gibt einen beherrschbaren reinen Teil von uns.Aber auch viele erlernte Mißverständnisse.


    Ich kann die nicht ganz folgen. Was meinst du mit Götterwelt?

    Kein "Ich" - keine Probleme.

  • Simo:


    Ich kann die nicht ganz folgen. Was meinst du mit Götterwelt?


    Wenn aus Unwissenheit Samsara bedeutet Wissen eine andere Welt.Du kannst sie nennen wie du willst aber sie soll anscheinend perfekter sein als das leidvolle hier.Ich bestreite das.
    Ich bin zwar Schüler Buddhas aber es gibt einiges was ich ablehne egal ob es falsche Überlieferung ist oder "Fußabdruck" der menschlichen Vorstellungswelt vor 2500 Jahren.
    Für mich gilt:Was kann ich aus einer Lehre gebrauchen, was sinnvoll ist oder was kann ich ignorieren weil es aus einer Illusion geboren sein kann.
    Interpretationsfehler der Lehre inklusive.

  • Hallo Leute,


    Simo hat mich gerade darauf hingewiesen, dass dieser thread sich doch inzwischen sehr weit vom ursprünglichen Thema entfernt hat und verweist in diesem Zusammenhang auch auf seinen eigenen Austausch mit ChangPuerk, der jetzt eher zu einer Diskussion 'Samsara ändern' geführt hat. Mit Simos Idee, die entsprechenden Beiträge abzutrennen, tue ich mich etwas schwer, weil teilweise auch Andere dabei zitiert werden.


    Daher meine Bitte: kommt wieder zum ursprünglichen Thema zurück - ich glaube, mit der Frage, wie der Buddhismus zum Fleischverzehr steht, hat das jetzt nur noch sehr bedingt zu tun.


    Danke,
    Axel

  • Simo:

    Habe ein OT. Samsara ändern erstellt.



    .......................................................................


    Gibt es einen Link... ich habs nicht so mit Abkürzungen, was bedeutet noch mal OT?
    Grüße

  • Jobrisha:


    1. Beim Jahrelangen Fleischkonsum wird das Adrenalin im Menschen verstärkt, Adrenalin gibt Energie und verhilft zu enormen Leistungen.
    2. Sport treibt den Adrenalinspiegel in die Höhe.
    3. Der Körper schüttet als Botenstoff Endorphine aus, man fühlt sich alleine dadurch Glücklich weil man seinen Körper trainiert.
    Jo


    Da Du redest wie ein Wasserfall, weißt Du nicht so genau, was ich meine...
    1. Ich habe meine sportlichen Leistungen im Wettkampf als Vegetarier erzielt. :P
    2. Das ist Blech, wie Mascha zu recht sagt...
    3. Das war das, was ich als grottenfalsch bezeichne. Das ist Doppel-Blech.
    Künftig werde ich Dich mit posts verschonen, ich verspreche es... :D


    _()_ c.d.

    Tag für Tag ein guter Tag


  • Siehe hier:


    http://www.experto.de/b2c/gesu…ort-gluecklich-macht.html
    http://www.faz.net/aktuell/spo…luecksmomente-180385.html
    http://www.innovations-report.…dorphinrausch_140932.html
    http://www.sportmedregio.ch/fo…/pdf/Sport_und_Stress.pdf
    http://www.institut-biophysika…-medizin.de/oxistress.htm
    http://psycnet.apa.org/psycinfo/1997-42628-005
    http://www.sueddeutsche.de/spo…elbstoptimierer-1.1140026
    http://www.derberater.de/sport…iche-extremsportarten.htm


    Sport kann Stress und Adrenalin abbauen - ich bin zu lasch mit dem Begriff Sport umgegangen (Sorry), ich hätte vielleicht schreiben sollen: bestimmter Sport, bestimmte Sportaktivitäten. Als ich den Post schrieb dachte ich nicht an Fitness. oder Walking, sondern genau an das was du Crazy unter Sport bezeichnest: Leistungssport und Extremsportarten.
    Nach den neusten Erkenntnissen treiben immer mehr Menschen vermehrt Sport in Verbindung mit Leistung, was genau das Gegenteil auslöst, was eigentlich erreicht werden sollte - nämlich Adrenalinabbau.
    Der Druck sich selbst möglichst schnell auf Platz 1 zu bringen, seine eigenen Zeiten zu übersteigern oder den Kontrahenten zu überbieten erzeugt Stress.


    Sport wirkt dadurch nicht Adrenalinabbauend, sondern fördernd.


    Noch mehr Infos hierzu bietet das Internet in ausreichender Menge.


    Liebe Grüße von Jo

  • Jobrisha:

    Nun den Kreislauf von werden und vergehen lässt sich schon ändern, durch den Eintritt ins Nirvana.


    Alles ist Dukkha, darüber müssen wir nicht diskutieren, das ist uns bewusst (zumindest geh ich davon aus), unser eigenes Dukkha können wir durch den edlen achtfachen Pfad verändern und auflösen.
    Ich glaube jedoch das dies nicht die Grundesenze im Buddhismus ist, ich glaube vielmehr das wir ebenso anderen Menschen wie Tieren (eben anderen Wesen) verhelfen müssen, das Dukkha zu überwinden.
    Dabei spielt es keine Rolle ob diese anderen Wesen genau wie wir Buddhisten sind.


    Hmmm, wenn wir nicht darüber reden müssten, was Leid und Samsara bedeuten, dann müsste auch klar sein, dass wir Samsara nicht entgehen. Wer lebt, leidet und erzeigt Leid. Das Ja, aber ... zeigt evtl., dass da doch noch diskutiert (bzw. kontempliert) werden könnte.


    Zitat


    Wenn ich anderen Wesen verhelfen möchte Leid aufzulösen, dann sollte ich in meinem Leben auch kein Leid verursachen. Wenn ich aber Tiere esse, verursache ich Leid, Leid an dem Tier - dabei spielt es keine Rolle ob dieses Tier extra für mich geschlachtet wurde oder nicht. Dieses Tier musste sterben und ich esse einen Teil des gestorbenen Tieres.
    Wenn ich mich aber weigere Tiere zu essen, kann auch kein Tier für mich sterben. Es stirbt dann vielleicht für andere Menschen, aber nicht für mich.


    Nimmt man sich nicht letztlich zu wichtig, wenn man so öffentlich argumentiert?


    Zitat


    Diese Diskussion hier ist für meine Begriffe sehr damit verbunden, das viele Menschen Fleisch als etwas "normales" erachten und sich einfach nicht vorstellen können, das ihr Leben ohne Fleischkonsum funktioniert. Auch denke ich, das das Loslösen vom Fleischverzehr sehr problematisch sein kann, weil man dann einfach offener ist und sensitiver für das Leid anderer Wesen. Diese Offenheit kann weiteres Leid in einem selbst verursachen, weil man das Leid des Anderen wieder intensiver wahr nimmt.


    Ich vermute eher, dass, wenn jemand sensitiv hinschaut, er eher geneigt ist, den Fleischkonsum zu beenden. Dass Fleisch abstumpft, während Pflanzenkost sensitiv macht, halte ich für ein Gerücht.


    Zitat


    Ich habe eine Freundin, sie ist Kinderkrankenschwester auf der Intensivstation, sie sieht jeden Tag Kinder sterben, Eltern trauer. Sie sieht den Verlauf vom Leben zum Tod und kann nur dabei sein und begleiten. Ich kenne sie schon lange und wenn wir Frühstücken bringt sie ihre Wurst mit. Ich habe sehr schnell verstanden, das sie das Fleisch braucht um sich innerlich zu erden, ohne das kann sie diese Arbeit nicht tun. Sie wäre zu sensitiv, der schmerz der Kinder würde sie verzweifeln lassen, vorallem weil sie selbst kein Kind hat.


    Aua, jetzt wird es ganz komisch. Es verlangt viel, so eine Arbeit zu tun und sicher benötigt man gute Schutzinstrumente, um zwar feinfühlig arbeiten zu können, aber nicht (zu sehr) verletzt zu werden. Diese innere Arbeit ist sehr wichtig und ich mag glauben, dass Essen und Psyche miteinander korrespondieren. Aber nein, man muss nicht Fleisch essen, um nicht zu verzweifeln!



    Zitat


    Ich fragte sie irgendwann, um meine Vermutung bestätigt zu bekommen und ja es stimmt, sie sagt von sich:


    "Wenn ich Fleisch esse, verliere ich ein Stück meines Mitgefühls, ich kann dann neutral an die pflege der Kinder gehen. Ich habe versucht vegetarisch zu leben und war am Ende des Tages so fix und fertig, das ich dachte ich müsste meine Job aufgeben. Ich kann das nicht!"


    Klingt als ob du Beweise für deine Theorie suchst. Hast du mit anderen Schwestern gesprochen, die vegetarisch leben? Oder konnten diese das Leiden besser ertragen, weil sie Kinder hatten?
    Nein, Fleisch zu verzehren und Kinder zu haben macht nicht geeigneter für die Arbeit.


    Zitat


    Als Fleischesser bekommt man eine Menge vom Tier, das Tier schüttet vor und während des Todes, Hormone, Medikamente (Antibiotika) und Adrenalin aus, dieses Adrenalin verbleibt auch während der Zubereitung im Fleisch, genau wie alle anderen Ausschüttungen.


    Wenn der Mensch Adrenalin ausschüttet macht ihn das angstfreier, er kann dann Stärken besser ausnutzen und schwächen leichter überwinden. Er ist Mutiger und Selbstbewusster.
    Beim Jahrelangen Fleischkonsum wird das Adrenalin im Menschen verstärkt, Adrenalin gibt Energie und verhilft zu enormen Leistungen.


    Adrenalin ist vor allem ein Stress- und Angsthormon. In lebensgefährlichen Situationen wird massenhaft davon ausgeschüttet, es hält den Körper wach und handlungsfähig (kampffähig, fluchtfähig), trotz großer Gefahr.


    In Situationen des täglichen Lebens, besonders aber in der feinfühligen Arbeit mit Kindern, Kranken, Menschen in Not verlangt es nicht nach Kampf und Flucht, nicht nach Abspaltung von Furcht sondern nach Integration und Ganzheit. Warum sollte also deiner Theorie folgend, Fleisch (= angebl. Adrenalin) befähigen, besser mit kranken Kindern zu arbeiten?


    Zitat


    Normalerweise wird Adrenalin sehr schnell wieder abgebaut, viele Menschen erleben diesen Abbau als erschreckend, es kann schnell eine Art Sucht entstehen.
    Für mich ist es daher fast schon logisch, das der Mensch nach einfachen Möglichkeiten sucht, das Adrenalin im eigenen Körper aufrecht zu erhalten. Eine einfache Möglichkeit ist der tägliche Verzehr von Fleisch.


    Es gibt tatsächlich solche Menschen. Sie suchen Extremsituationen, sie werden oft als ADHS'ler bezeichnet - und sie haben oft eine/ mehrere alte extremen Belastungssituationen nicht verarbeiten können. Der Körper sucht dann gewohnheitsmässig nach den alten Zuständen. Leider. Das auf alle Fleischesser zu beziehen ist nicht begründbar.



    Jo, das war kein Denkanstoss, das war eine Belehrung mit eigens für deine Argumentationskette zusammengestellten 'Beweisen'.


    Passiert mir auch oft genug ;)


    Ist aber auch so ein Ego-Ding, finde ich ....

  • Liebe Mascha,


    das sind meine Erfahrung die ich weiter gebe, du hast vollkommen recht, im Grunde genommen ist es ein Ego-Ding, sonst würde ich hier nicht schreiben, ich würde gar nicht schreiben.


    Zu deinen Fragen, ich gehe von oben nach unten:


    Sicher halt ich mich für wichtig, sonst wäre ich nicht hier. Aber diese Frage kannst du allen stellen die sich hier an dieser Diskussion beteiligen - oder im Forum schreiben, oder sehe ich das falsch.


    ABER, noch wichtiger - und deshalb beteilige ich mich auch so intensiv - sind mir die Tiere die verzehrt werden, weil wir Menschen noch kein Bewusstsein für ihren Schmerz entwickeln. Wir sind so sensibel wenn es um unsereins geht.


    Ich habe jetzt mehrfach hier gelesen wie einige User über Tiere und Tierhaltung denken. Und entsetzt mich, weil ich dachte gerade in einem buddhistischen Forum mehr Achtsamkeit für das Leid der Tiere zu finden, die tagtäglich auf dem Essenstisch eines Menschen landen.
    Aber ich musste feststellen, das dem nicht so ist. Hier wird zwar über die Achtsamkeit und Aufmerksamkeit gegenüber Menschen geschrieben.
    Über beim Fleischverzehr wird so dermaßen mit Belehrungen und Erklärungen um sich geworfen, es werden Texte rezitiert, die den Fleischverzehr erklären und entschuldigen. Wir gehen uns fast an die Gurgel und das Buddhaland spaltet sich dermaßen in zwei Reihen, das hier keine Rede mehr von Gemeinsamkeit sein kann.
    Und deshalb fühle ich mich ein wenig dazu genötigt mehr für die Tiere zu argumentieren. Ich bin allerdings abgedriftet und wenn man mir etwas vorhalten kann das das, das ich selbst meine Motivation aus den Augen verloren habe.


    Meine Freundin begleitet Kinder bis in den Tod, sie ist Hospitzschwester in einem Kinderkrankenhaus. Dort kommen die Kinder die sterben werden. Sie arbeitet mit Babys und Kleinkindern.
    Diese Gedanken die sie zum Fleischkonszum hat, und die ich nachvollziehen kann, haben nicht viel mit den Kindern zu tun, sondern mit dem Dauerangebot an Tod. Sie ist täglich 12 Stunden lang mit dem Tod beschäftigt. Sie isst enorm viel Fleisch, obwohl sie ein sehr sensitiver und Tierachtender und Tierliebender Mensch ist. Ich habe mir einfach die Frage gestellt, warum sie soviel Fleisch zu sich nimmt und kam irgendwann zu der Theorie das sie es braucht um nicht so durchlässig zu sein.


    Das Fleisch Medikamente, Hormone und Adrenalin enthält, ist mittlerweile bekannt, ich habe einen Bekannten der Biologe ist, er hat mir vieles bestätigt, auch was z.B. diese Bestandteile im Menschen auslösen, bzw. welche Wirkung sie haben.
    Aus dem Grund ist es für mich nicht verwunderlich, das meine Freundin das Fleisch benötigt um ihre Arbeit zu machen und nicht daran zu zerbrechen. "Das hat kein eigenes Kind", dies war als Nachsatz geschrieben, sie sieht das Leid der Kinder, kann aber selbst keine Kinder bekommen - mehr hatte dieser Satz nicht zu bedeuten, es hat mit dem Eigentlichen nichts zu tun.


    NEIN ich glaube nicht,das Menschen / Krankenschwestern die Kinder haben, ihre Arbeit besser erledigen/ertragen können. Das habe ich auch in keinem Satz erwähnt.


    Ich habe mit vielen Menschen gesprochen die Fleisch essen, aber gerne Vegetarier werden würden, alle haben einen einzigen Satz gesagt, der sich immer wieder wiederholt: "Ich kann das nicht / schaff das noch nicht!"
    Ich habe auch mit Fleischessern gesprochen, die keine Religiöse Gesinnung haben und bekam z.B. den Satz zu hören: "Ich will nicht aufhören/für mich gehört Fleisch zum leben dazu usw."


    Das was ich über Adrenalin und co. und auch Sport geschrieben habe ist nicht auf meinem Mist gewachsen, sondern mittlerweile durch genug wissenschaftlichen Untersuchungen bestätigt. Ich habe es in meinen Worten wieder gegeben, vielleicht hätte ich stattdessen einfach einige Sätze aus Büchern übernehmen sollen... Oder wie später von mir eingefügt, einfach Links aus dem Internet nehmen sollen, das wäre im Nachhinein sicherlich besser gewesen.


    Ansonsten denke ich, werde ich mich jetzt hier in diesem Thread zurückhalten. Es macht mir ganz persönlich etwas aus, wenn Tiere für die Belange der Menschen so dermaßen benutzt werden, das ihr Leid ignoriert und toleriert wird, nur damit der Mensch genug Auswahl hat an Nahrungsmitteln.


    Es geht mir nahe, es tut mir weh. Auch das ist eine Motivation hier geschrieben zu haben. Leid zu verhindern hat viele Wege....
    Das diese Motivation so dermaßen nach hinten losging, und zum Selbstläufer wurde, tut mir leid!
    Im Endeffekt ändert das jedoch nichts an meiner Einstellung.
    Ich kann damit nicht umgehen... und ich muss es aber lernen irgendwie. Auch hier... besonders hier ....


    Alles liebe von Jo

  • Jo,


    Zurückhaltung ist das eine, Aussprechen das andere.
    Mascha hat aus meiner Sicht zu Recht einige Deiner Kausalketten in Frage gestellt. Dass Du einige Deiner Beobachtungen in eine Form »Ich beobachte in einer Person ein Setting A und eine Tätigkeit B. Dann nehme eine Information C, die dazu passen mag und sage dann ›wenn eine Person in einem Setting A steckt, folgt daraus B‹« Das mag Deine Wahrnehmung vollständig wiedergeben ist aber als kausale Folgerung gelinde gesagt außerordentlich fragwürdig.
    Deine Freundin ist in einem belastenden Setting, sie isst viel Fleisch und Fleisch wird allgemein mehr oder minder real begründet eine besondere Art der ich sag’s mal »verschwurbelt« Kraft-Lieferung zugeschrieben.
    Schon allein Maschas rein statistisch gemeinte Gegenfrage im Sinne von »… wie viele Personen in einem vergleichbar belastenden Setting essen deswegen nicht Fleisch« führt den Schluss, den Du ziehst zurück auf die reine Wahrnehmung einer einzigen Situation zurück. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.


    Meine Meinung: Essgewohnheiten sind in uns in unserem Aufwachsen fest programmiert. Essen ist in der Zivilisation inzwischen entkoppelt von dem Ursinn der reinen Notwendigkeit der Zufuhr nötiger Nährstoffe. Da Essen bestimmte Zufriedenheitsreflexe auslöst, erleben wir diese außerhalb dieses Ursinnes. Es gibt Nahrungsmittel, die diese Zufriedenheit noch stützen (die alte Schokolade-Thematik …). Aber letztlich sind wir mit unseren Essgewohnheiten durch die Erfahrungen unseres Lebens auch programmiert, Zufriedenheiten zu erleben.
    Ob diese Zufriedenheiten nun toll, so eben moralisch vertretbar oder fragwürdig sind, steht auf einem ganz anderen Blatt. Wenn ich nun aber diesen Zufriedenheitsreiz entferne und dabei gleichzeitig all mein Sein in einer Umgebung verstrickt bin, die in sich Leid bringt, dann ist allein das ausreichend um ohne genauere mechanistische Herleitung zu erkennen, dass das jeweilige Individuum trotz kopfseitiger Erkenntnis nicht so kann, wie es wohlmeinend wollen würde. Man könnte sagen »Alles ist so schrecklich, und jetzt soll ich mir das wegnehmen, was mir noch ein wenig Freude bereitet?«
    Dass diese Erkenntnis nicht zwingend dazu führen muss, auf diesem Standpunkt stehen zu bleiben, halte ich für selbstverständlich. Manche Freude ist auch schon sehr banal. Bei mir ist es das Fernsehen. :roll: Eine weitere ausgefeilte Begründung hat jedoch in der Regel wenig Sinn, es sei denn ich habe mit speziellen Suchtproblematiken zu kämpfen. Genauer zu wissen, was jetzt am Fleisch oder Fernsehen Befriedigung bringt, hilft nicht wirklich weiter. Der Blickwinkel darauf, was mir auf der anderen Seite so viel Leid bringt, dass ich von diesem Befridigungs-Punkt nicht lassen kann, ist dafür aber ggf. wieder sehr interessant…


    Hochachtungsvoll
    Mal Sehen

  • malsehen:

    Jo,


    … wie viele Personen in einem vergleichbar belastenden Setting essen deswegen nicht Fleisch« führt den Schluss, den Du ziehst zurück auf die reine Wahrnehmung einer einzigen Situation zurück. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.


    Dann hast du meinen letzten Text - und den Text davor nicht gelesen Malsehen.


    Ich halte mich mit Bestimmtheit nicht an nur eine Person, um meine Beobachtungen zu veröffentlichen. Aber ja doch, es sind Wahrnehmungen gepaart mit Erkenntnissen aus der Wissenschaft... viele Beobachtungen, viele interessante Menschen, viele Meinungen...
    Was ich auch an deinem Posting interessant finde ich die Trennung von deiner Person zu anderen. Auch du schreibst deine Meinung öffentlich, ich habe einige Kausalitäten gelesen.... Was macht den Unterschied zu meinen Beiträgen. Ich sehe da keine. Ich sehe auch keine Unterschiede zu anderen Beiträgen.
    Wir alle sind Egos, weil wir hier schreiben.
    Kausalitäten - oh damit wird im wahrsten Sinne des Worte um sich geworfen.


    Es ist immer das eigene Leben und Leid worüber wir reden und schreiben und dann fällt es leicht über das Leben eines Anderen zu spekulieren und zu werten. Wenn es um die eigene Person geht, werden wir zu Kriegern auf eisernen Rössern.
    Ihr seid nicht anders als ich. Es ist nur nicht leicht in den Spiegel zu schauen, nicht wahr!


    Liebe Grüße von Jo

  • @Jobrisha
    Was mir etwas Bauchschmerzen verursacht, ist die Schnelligkeit und der Umfang deiner Entgegnungen. Ich lese noch den einen Einwand gegen eine deiner Positionen (und versuche, ihn zu verstehen), da hast du schon wortreich auf drei andere geantwortet...

  • Jo,


    besser oder schlechter war nicht meine Frage, glaube ich zumindest.


    Kausalitäten halte ich z.T. für überbewertet, immer dann wenn sich Menschen zu sehr daran klammern, um eigene Unsicherheiten niederzuringen.
    Dabei ist es mir völlig egal, ob wir wissenschaftlich, spirituell oder gar esoterisch danach suchen, die Unsicherheit aus unserem Leben herauszukürzen.
    Es annehmen und milde damit werden/sein, das finde ich interessant.


    Und wo trenne ich mich von anderen?
    Z.B. bei den Unsicherheiten trenne ich mich gar nicht. Ich unterliege diesem Wunsch, nicht unsicher sein zu müssen, jeden Tag, und spüre, wie ich mich darin verheddere.
    Ich verwende jetzt ganz bewusst nicht den Begriff »anhaften«. Im oft fragwürdigen Streben nach Sicherheit und der Problematik dieses Strebens hat der Buddhismus in der Formulierung dieser Tatsache nichts neues erfunden, von dem ich wüsste. Umgehensweisen damit können ggf. neu sein.
    Da wir aber alle, ich nehme mich nicht aus, auf Suche nach Sicherheit sind, kommt naturgemäß Kausalität offen ausgesprochen oder verdeckt vorausgesetzt häufig vor. Das ist auch ok so.
    Unsicherheit zulassen bedeutet ja nicht, Kausalitäten zu verbannen, sondern sich der Wichtigkeit der Fragen und ihrer möglichen Unlösbarkeit zugleich bewusst zu werden.


    Hochachtungsvoll
    Mal Sehen

  • Liebe Jo,


    eigene Erfahrungen - super und gerne.


    Mir kam nur vor, dass du darüber hinaus beweisen wolltest, dass du recht hast.


    Das ist so ein Allergieauslöser bei mir :)


    Bestimmt auch, weil ich das selber schon 1000mal versucht habe.




    Auch das ist Samsara - wir haben es nicht (immer) in der Hand, was mit unseren Meinungen passiert, nachdem wir sie losgelassen haben.


    _()_

  • Axel Benz:

    @Jobrisha
    Was mir etwas Bauchschmerzen verursacht, ist die Schnelligkeit und der Umfang deiner Entgegnungen. Ich lese noch den einen Einwand gegen eine deiner Positionen (und versuche, ihn zu verstehen), da hast du schon wortreich auf drei andere geantwortet...


    Ja Axel seufz...
    Erleb mich mal im wahren Leben, da ist der Begriff "Schnelligkeit" noch harmlos.
    Die Zeit anderer Menschen (oder auch die Zeiger der Uhr) sind für mich nicht nachvollziehbar, da ich die Zeit anders erlebe.
    Mein Zeitempfindung verläuft schneller als das anderer Menschen. ich weiß das und ich kann es nicht ändern.
    Ich denke quer, mehrfach und übereinander. Ich habe keine ADHS oder dergleichen (falls jemand nun auf die Idee kommen sollte mir kurzerhand eine Diagnose zu verpassen). Mein Gehirn ist in der Lage mehrere Dinge gleichzeitig zu lösen. Was unter die Begrifflichkeiten Divergentes/Laterales/Paralelles Denken fällt. Welche für mich zutreffen, weiß ich nicht, man (Neurologen) vermutet jedoch das divergentes Denken.
    Interessant ist, das wohl des Rätzels Kern im Amygdala (Teil des lymbischen Systems) mit Verbindung zum Hypothalamus liegt... zumindest wird dort vermutet (anhand von CT Aufnahmen und Nervenmessungen), warum ich viele Dinge gleichzeitig tun kann und viele unterschiedliche Gedanken/Richtungen gleichzeitig verfolgen kann. Man vermutet auch, das bei mir ein Gendefekt vorliegt... alles nur Vermutungen. Man dachte auch schon an Schlaganfall, MS, Hirntumor, sogar an AIDS... alles schon dagewesen.
    Ich kann zwar mehrere Dinge gleichzeitig tun, mein Körper hat mir doch im Laufe meines Lebens Grenzen gesetzt... Meine Wirbelsäule ist mittlerweile die einer 75 Jährigen Frau, der Rest meine Körpers altert Zeitgemäß. Vor 14 Jahren wurden in meinem Blut Yersinien festgestellt, die immer noch vorhanden sind, vielleicht liegt es auch daran... keine Ahnung. Es gibt jedenfalls noch keinen Namen für diese "Erkrankung" solltest du Leute kennen, die auch so merkwürdig sind, schick sie zu mir, dann fühle ich mich vielleicht weniger wie ein Alien.


    -


    Das das meine Mitmenschen verwirrt, ist logisch, ich kann es nur leider nicht ändern.
    Sorry wegen der Bauchschmerzen


    Grüße von Jo


  • Liebe Mascha,
    Ums Rechthaben geht es mir gar nicht.


    Vielleicht geht es mir einfach nur um ein besseres Bewusstsein für die Lebewesen die neben uns leben und die wir nur auf eine Art kennen, nämlich als Brotbelag... Ganz ehrlich, ich weiß gar nicht worum es mir geht. Irgendwie ist der Sinn des ganzen Thread verloren gegangen, zumindest für mich.


    Liebe Grüße von Jo

  • Yep, ist ein bisschen aus dem Ruder gelaufen.


    Ich will das nicht kritisieren, aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass es oft so ist, wenn man (nicht abwertend gemeint) alltägliche Dinge im Lichte des Buddhismus beleuchten will.
    Die Verantwortung im Bereich Nahrung ist ein Alltagsphänomen. Das gilt für die Rücksichtnahme – auf mich als Esser, auf den Ursprung der Nahrung, etc. pp. Und es ist leider ebenso alltäglich, dass die Industrialisierung der Lebensmitelproduktion zu einer Entfremdung von der Entstehung und dem Wert der Nahrung geführt hat.
    Ich sehe in der Beschau dieses Dilemmas nichts spezifisch buddhistisches, da der Apell, sich über das bewusst zu sein, was man tut, kein orignär budhistischer Wert ist. Das wird zwar immer wieder unterstellt oder so wahrgenommen. Dann betrachtet man »X im spezifischen Kontext Buddhismus« Dabei kann X wie in den letzten Tagen gesehen, Fleischverzehr oder das Tragen von Totenkopfbedruckten T-Shirts sein. Morgen kommt vielleicht einer und fragt uns nach einer buddhistischen Achtsamkeitsbetrachtung, um den optimalen Einstellwinkel seines Autositzes zu ergründen.
    Ich finde das – milde ausgedrückt – eine Überlastung des Buddhismus und eine Unterschätzung der eigenen Kompetenz. Das finde ich so schade, weil ein wesentlicher Teil meiner Buddhismus-Rezeption völlig ohne die Wahrnehmung auskommt, dass man sich als dem Buddhismus Zugetaner irgendwie klein machen muss. Was ja in vielen anderen Religionsgebäuden der Fall ist. Wir sind nun alle im christlichen Abendland großgeworden und haben die hier begründete Nichtswürdigkeit der eigenen Existenz mehr oder minder aufgenommen, ob wir das nun wollten, oder nicht. Wenn ich mir ganz ketzerisch die buddhistische Lehre wie eine Kummerkasten-Redaktion vorstelle, dann würden solche Fragen bestimmt nicht auf dem Tisch des Teams landen. Es ist meiner Meinung manchmal hilfreich, sich die eigenen Fragen an den Buddhismus in einem so platten Stil zu vergewärtigen. So kann man sich manchmal schmunzelnd zurücklehnen uns erleben, dass man sich die Frage eigentlich selbst beantworten kann.
    »Glaube an Deine Stärke, dann wirst Du jeden Tag stärker!« um ein ein beliebtes buddhistisches Postkartenmotiv zu zitieren. Das würde ich vielen gerne zurufen, die sich fragen, ob es auch buddhistische Fußpflegevorschriften gibt. :shock:


    Buddhistische Haltungen sind für mich oft nicht originär im Vergleich zu vielen anderen Moral- und Ethik-Kodizes. Der Buddhismus – das interessiert mich wiederum sehr – bietet einen mehr oder minder spannenden Zugang zur Gewinnung und inneren Aufrechterhaltung dieser Werte.


    Hochachtungsvoll
    Mal Sehen

    Einmal editiert, zuletzt von malsehen ()

  • Lieber Malsehen


    stimmt schon mit dem was du sagst...
    wahrscheinlich habe ich zuviel hier erwartet...


    Es macht mich nachdenklich...
    Danke


    Liebe Grüße von Jo

  • Jobrisha:

    ...
    wahrscheinlich habe ich zuviel hier erwartet...


    Es macht mich nachdenklich...


    Macht nix, wenn du dir vom Nachdenken nicht zuviel erwartest 8)