Sprechen – die Wahrheit ist der Tod der Kommunikation

  • Natürlich, ich meinte auch Vertrauen. Hätte den zweiten Kaffe abwarten sollen.

  • Was heißt denn bitte (für Dich) autonom (bzw. auch autark) sein ?
    Was heißt denn bitte (für Dich) vertrauen (sowie) verantwortungsvoll ?
    Sind wir Dir Deiner Dir gehörigen Vorstellung, von was ist was wie wodurch wie unterworfen.
    Kennst Du den Begriff der Megalomanie :?:
    Kritisch sein ist ne` feine Sache.
    Allerdings kann "man" es auch verdunkelnd überziehen.
    Alsdann von sich behaupten wie (verdunkelt) man erhellend sei.
    Nicht berücksichtigend das die Sonne einhundertfünfzig - Millionen Kilometer von der Sonne entfernt ist.
    Übrigens im Rheinland ( ein klitzekleiner Teil vom vielem) ist`s trüb und regnet.
    Ich wünsche Dir eine autark autonome erhellende Sichtung.



    Lebe lange gesund & in Frieden


    _()_ Nomad

  • Nomad, Deine ersten beiden Fragen sind rund.
    Das Ziel ist interessant, und der Tonfall macht erkennbar, dass Du da ggf. anders in der Welt stehst.
    Wohin soll aber das Einbringen des Begriffs des Größenwahns führen?
    An jemanden gerichtet, der gerade gesagt hat, er hat hier eine Anregung für sich mitgenommen?


    Hochachtungsvoll
    Mal Sehen

  • Kein Widerspruch erkennt sich in sich selbst.
    Nirgends eine Regung.
    Auf den Frühling folgt der Sommer
    auf den Sommer der Herbst
    auf den Herbst der Winter.
    Hörst du den Kuckuck, er stört dieses hörbare fließen des Bachs nicht.


    Kagyü- like ist nicht Kagyü- Sein.
    Kann "man" Kagyü werden ?
    Eindeutig sind alle fühlenden Wesen bereits Kagyüs ?
    Kagyüs sind autonome selbstverantwortliche miteinander füreinander fühlende Wesen!
    Niemals werde ich mein Vertrauen in Dich -- Werter malsehen-- verlieren, kein Zweifel.
    Kein Widerspruch.


    Quote

    malsehen: Wohin soll aber das Einbringen des Begriffs des Größenwahns führen?


    Quote

    malsehenAn jemanden gerichtet, der gerade gesagt hat, er hat hier eine Anregung für sich mitgenommen?


    Wenn Du wüsstest wie sehr ich Dich schätze [ehrlich & wahr] ›mein bester:idea:
    Hast Du auch etwas für Dich mitnehmen können dürfen :?:


    Lass Dich nicht klauen :!:


    Lebe lange gesund & in Frieden


    _()_ Nomad

  • Quote from Nomad

    Hast Du auch etwas für Dich mitnehmen können dürfen :?:


    Die Verortung der Linie zwischen Vertrauen und Autonomie in mir zu betrachten und hier in Anderen ahnen zu können, lässt wiederum mich ahnen, wie ich meine verschieben kann. Sie auflösen? Mal sehen…


    Hochachtungsvoll
    Mal Sehen

  • Nein, keine Butterfahrt...oder bisweilen doch :lol:
    Es gibt Leute, die ihre Autonomie gefährdet sehen im Angesicht einer "Autorität",
    sei sie nun eine aus sich selber heraus oder eine gebastelte.
    Diese wahrgenommene "Autorität" kann sonstwas sein;
    irgendwas findet sich immer von dem man sich angezickt fühlt:
    Naturgewalten, Würdenträger, der Nachbar, die buddh. vertrauensvolle "Szene",
    eine Buddhastatue, die verbreitete Lesart eines Textes, eine kaltschnäuzige Verkäuferin,
    eine Windmühle, der eigene Körper, religiöse Rituale, die eigene Mutter, der
    Sheriff, Frauen, Interaktionen in Gemeinschaften, der Kanon, Bier alle im Salon.......und und und :grinsen:
    Ihre Lösung ist, wie der Marlboro-Man, auf Einzelkämpfer und Einzelgänger zu machen.
    Sie möchten sich selber die höchste Instanz sein,
    darin verfangen sie sich. Freiheit ist gut; hier kommt aber eine Abhängigkeit
    von Gegenwehr zum Tragen, die nicht frei ist. Darum hat der
    Marlboro-Man auch immer die Knarre griffbereit. Kein Vertrauen mehr.

    Edited once, last by Anonymous ().

  • Ah, ok,


    ich hatte beim Begriff Butterfahrt eher das Gespenst des »Wohlfühlbuddhismus« (in dem Fall halt mit zollfreiem Einkauf :D ) im Kopf.


    Hochachtungsvoll
    Mal Sehen

  • Das mit der Butterfahrt und den Robenträgern.. das erinnert mich an ein Erlebnis das ich als junges Mädchen hatte.


    Mein damaliger Freund war Abgestellter in einer Bank. Einmal habe ich ihn dort besucht, ich war damals noch Punk. Also fuhr ich im Aufzug zu ihm, in voller Kluft. Neben mir im Aufzug stand ein Anzugträger, wir lächelten uns an und ich fragte ihn höflich: "Sag mal, ist dir nicht heiß in den Ding das du da trägst?" ich meinte den Anzug.
    Er zuckte mit den Schultern und meinte: "Gott lob kann ich meinen Anzug ausziehen, wenn ich zuhause bin"
    Ich sagte: "warum erst wenn du zuhause bist, du schwitzt, es ist unangenehm, du stinkst, bist eingeengt. Blöde Welt!"
    Er lachte. Sagte aber dazu nichts. Der Aufzug hielt an, die Tür ging auf und mein Freund stand vor mir.


    Er sah total erschrocken aus, mich in der Kluft neben dem Mann im Anzug zu sehen.
    Und ich war so unverschämt und klopfte dem Anzugmann auch noch auf dem Rücken.
    "Machs gut und schönen Tag noch!"


    "Dir auch!" Sagte er. Er lächelte meinem Freund zu, der immer kleiner wurde.


    Wir fuhren im Aufzug nach unten.


    "Jo um alles in der Welt, weißt du denn nicht wer das war?"


    "Nöö, wieso auch!" sagte ich.


    Es war der oberste Chef der Deutschen Bundesbank, dem ich mal so locker auf die Schulter gehauen hatte.


    Und es war mir so was von egal.


    Ganz ehrlich mich interessiert keine Robe, kein Anzug, keine soziale/politische Stellung, mich interessiert nur der Mensch.
    Ein Penner kann mir genauso viel geben, wie ein Mönch und ich kann mich vor beiden verbeugen.
    So war ich als siebzehnjährige, so bin ich heute...


    Und was die Butterfahrt betrifft, warum nicht, wem es etwas bringt...


    Liebe Grüße von Jo

  • malsehen: "Das Gespenst des Wohlfühlbuddhismus", ja das trifft es.


    Ansonsten: Ich kann verstehen wenn manche Leute hier auf mich nicht gut zu sprechen sind. Kein Problem. Ich bin auch nicht zimperlich wenn mir jemand dumm kommt.


    Etwas ganz anderes wäre es, sich in einer Situation zu treffen die von vorne herein als Offenes Gespräch ausgelegt ist. Das ist eine ganz andere Versuchsanordnung als hier. Es ist z.B. eine geschlossene Gesellschaft in dem Sinne, daß nicht einfach jeder mal hereinschauen und was sagen kann was ihm gerade so einfällt. Es ist vielmehr ein Entwicklungsprozess hin zu einer autonomen Gruppe die von gegenseitigem Respekt geprägt ist.


    Trotzdem zeigt sich hier, nachdem ich jetzt auch was geschrieben habe, etwas was ich in einem Offenes Gespräch nicht wollte. Es ist die allgemeine Unterstellung vermuteter Motive. In diesem Fall jetzt z.B. des "Größenwahns" und der "Rechthaberei". Wenn die Leute mich so sehen. Kein Problem. Wir würden uns ja wahrscheinlich nie wirklich zu einem Gespräch zusammensetzen. Man muß ja nicht, wenn man sich nicht riechen kann. In einem Thread wie diesem aber sind diese Meinungsäußerungen deswegen kontraproduktiv, weil sie nicht-kommunikativ sind. Oder anders gesagt, sie beinhalten genau die Form von Wahrheit die der Tod der Kommunikation ist.


    Das liegt daran, daß eine solche Meinung nicht daran interessiert ist, was jemand jetzt zu sagen hat, sondern auf etwas etwas zielt, daß irgendwann mal gesagt, gewollte, gedacht oder interpretieret wurde und was nun immer noch gelten soll. Dabei ist das Jetzt unwichtig. Das Bild, das sich irgendwann entwickelt hat, wird weiterentwickelt ohne mit der Realität abgeglichen zu werden.


    Das Angebot ein anderes Gespräch jetzt zu beginnen, wird abgelehnt.

  • Lieber Kainer Wahr,


    Das Problem an der Kommunikation über die Medien ist, das die Sätze interpretiert werden können und teils auch müssen. Mit Müssen meine ich: Wenn mir jemand schreibt, dessen Worte ich nicht verstehe und ich frage nach, erhalte aber keine Antwort, muss ich von dem ausgehen, was ICH in der Aussage vermute zu erkennen.


    Eine Kommunikation über z.B. Internet /EMails usw. kann niemals JETZT beginnen, sie beginnt immer erst dann, wenn der andere es wahrnimmt - die Mail ankommt, das Posting schon längst geschrieben wurde usw.
    Es ist eine - meiner Meinung nach - Fehlinterpretation zu denken, der andere hat das JETZT eben gedacht, die Gedanken fliegen, was eben noch gesagt/geschrieben wurde kann eine ganz andere Bedeutung haben, wenn der andere es Sekunden später liest.


    Dieses Risiko muss man bei einer "Unterhaltung" über solche Medien eingehen, oder man muss es lassen.
    Es gibt - in meinem Fall - immer die Möglichkeit zu fragen und die Möglichkeit eines Gesprächs von Gesicht zu Gesicht. Diese Offenheit hat aber nicht jeder.
    Manchmal braucht man das auch nicht, um seine Meinung darzulegen, denn manchmal ist es nur eine Meinung von vielen... aber das ist eine andere Sparte.


    Um sich vor Verletzungen zu schützen, kann es helfen, immer beim ICH zu bleiben und den anderen zu bitten, ebenso zu agieren. Das ICH in dem Fall verhindert, das sich der andere durch meine Meinung angegriffen fühlt... es verhindert es leider nicht immer. Wenn man beim ICH bleibt kann man nicht so gut angreifen. Klar man kann sagen: Ich finde dich blöd.
    Aber was sagt das schon aus, der andere kann antworten. Ich nicht.
    Und Ende.


    Kommunikation kann Wellen schlagen im Miteinander, sie kann auch trennen. Für mich persönlich ist es eine Bereicherung, das es dieses Medium gibt.
    Ich bin nicht so gerne unter vielen Menschen, hier habe ich die Möglichkeit viele unterschiedliche Meinungen und Gedanken zu lesen.
    Ich kann mich dort wiederfinden, oder auch nicht.
    Und ich kann das Knöpfchen am PC drücken, wenn ich mal keinen Bock habe auf das viele Gequatsche ... meine Meinung, nicht mehr und nicht weniger.


    Liebe grüße von Jo





  • Ohne Frage ist Kommunikation via Zwischennetz - eben weitaus weniger offen, als ohne Netz - oder als im Netz der Ansichten.


    Wenn mir jemand sagt - lass uns mal offen reden - dann weiß ich - dass das heißt, rede doch mal offen - und dann bin ich ganz offen und höre zu. Aber ich sag' da nichts.
    Wenn mir jemand sagt - also ehrlich! - dann ist das gar nicht ehrlich - sondern da will jemand, dass ich glaube, dass das jetzt "ehrlich" ist.


    Kommunikation kann man lernen und verbessern, man kann Rhetorik an der VHS buchen und besuchen und dann lernt man Rollen. Die Rolle des Redners ist dazu da, zu überzeugen, vor einem Publikum. Das ist eine Form der Kommunikation.


    Ein Forum ist vor allem eine Selbstoffenbarung VOR einem vorgestellten Publikum - allerdings muss man dazu das auch erkennen können.


    Lieber Keiner Wahr, Du hast jederzeit die Möglichkeit deine Selbstoffenbarung zu ändern.

  • Lieber Takumi,
    ich kann dir da nicht ganz zustimmen, wenn mir jemand etwas "ehrlich" sagt, dann glaube ich das auch, bis er mir das Gegenteil beweist (unehrlich ist).
    Ich habe selbst schon solche Seminare besucht und schnell festgestellt, das man leicht in die Falle tapst, zu denken: DAS IST IMMER SO.
    Die Wahrheit sieht anders aus, die Wahrheit ist individuell.


    dir liebe Grüße von Jo


  • Lieber Kainer Wahr,


    Quote from Kainer Wahr

    Ansonsten: Ich kann verstehen wenn manche Leute hier auf mich nicht gut zu sprechen sind. Kein Problem. Ich bin auch nicht zimperlich wenn mir jemand dumm kommt.


    in Deinem Blog habe ich schon einige wirklich interessant Ideen den Buddhismus betreffend gelesen. Hier im Forum bist Du mir hauptsächlich im Kopf als jemand der versucht eine bestimmte Form der Kommunikation zu propagieren um nicht zu sagen einzufordern. Das ist nur meine lückenhafte, subjektive Sicht von Dir, und Du hast natürlich alles Recht der Welt dazu Dich eben so hier einzubringen.


    Allerdings wird alles "Lamentieren" nichts an den grundsätzlichen Bedingungen in einem offenen Board ändern. Da heißt es diese zu akzeptieren und sich zu diesen Bedingungen zu beteiligen oder es zu lassen. Du hast Dich für letzteres entschieden, was ich ob des zu erkennenden Potentials von guten Beiträgen bedaure. Sicher ist es wichtig immer wieder auf angemessene Kommunikation hinzuweisen und Missstände aufzuzeigen. Das ändert die Situation aber nicht dauerhaft. Ähnlich wie alle Appelle im Straßenverkehr nicht unter Alkoholeinfluss zu fahren wichtig sind um die Leute immer wieder zu erinnern. Aber es wird nie der Punkt eintreten wo keiner mehr besoffen fährt.


    Ach ja, der Quote: Ich bin gut auf Dich zu sprechen. Auch wenn wir uns schon ein paar mal im Grund unbedeutend in die Haare gekommen sind. :D


    Quote from Kainer Wahr

    Das Angebot ein anderes Gespräch jetzt zu beginnen, wird abgelehnt.


    Vielleicht schaust Du Dir mal die "Geschlossenen Gruppen" an. Eine halboffene Gruppe wie z.B. die Ungläubige/Postbuddhismus könnte eine für Dich angenehme Umgebung bieten. Dort können nur "ausgewählte", sprich explizit freigeschaltete Leute schreiben. Und trotzdem jeder mitlesen. Das ist genau die Mischung zwischen Blog und Forum die Du - meiner Ansicht nach - suchst. Dort können Regeln vereinbart werden und Leute "entfernt" werden wenn Sie sich partout nicht daran halten wollen. Etwas was im offenen Forum so unmöglich ist.


    Liebe Grüße


    Bambus

    Von mehreren Theorien, die die gleichen Sachverhalte erklären, ist die einfachste allen anderen vorzuziehen.


    Die Leute von denen Du am meisten lernen kannst sind die mit denen Du nicht einer Meinung bist.

  • Quote from Jobrisha

    Lieber Takumi,
    ich kann dir da nicht ganz zustimmen, wenn mir jemand etwas "ehrlich" sagt, dann glaube ich das auch, bis er mir das Gegenteil beweist (unehrlich ist).


    Wenn mir jemand was sagt - dann ist das immer ehrlich. Und wenn er dabei lügt, dann ist auch das ehrlich.


    Ich mach' jetzt meinen Computer zu und bin für ein paar Tage weg. Ehrlich.