Posts by Wu°

    Zitat

    Shinjin beschreibt nach Shinran das zentrale spirituelle Ereignis im Leben, welches ein Akt des totalen Vertrauens in das Gelübde Amida Buddhas ist. Es ist dabei jedoch kein Akt einer Entscheidung des Menschen, der zu diesem Ereignis führen würde, sondern eine spontane Realisierung von Vertrauen, die der Mensch ohne eigene Berechnung quasi als geschenkt erfährt. Dieses geradezu mystische Ereignis gilt im Shin Buddhismus als der Schlüssel zur Seinsfrage, da in diesem Moment die Andere Kraft (jap.: tariki) gänzlich die der menschlichen Natur eigene egoistische Berechnung (jap.: hakarai) durchbricht und dem Menschen eine Sicherheit zugänglich macht, die er selber durch eigene Kraft (jap.: jiriki) nicht erreichen kann.


    Shinjin wird oft mit Glauben übersetzt, was zu einer unzulässigen und unglücklichen Gleichsetzung shin-buddhistischer Spiritualität mit theistischen, hier besonders christlichen, Vorstellungen geführt hat. Die Übersetzung als ‘vollkommenes Vertrauen’ ist angemessener und adjektivisch hat shin die Bedeutung von ‘wahr und aufrichtig’.


    Weil Shinjin nicht nur ein wichtiger Begriff unter vielen ist, was Shinrans Lehren betrifft, sondern das zentrale Anliegen seines historischen Wirkens als buddhistischer Denker gewesen ist, ist es um so wichtiger, diesen Begriff nicht mit Vorstellungen zu verbinden, die ihm in seinem buddhistischen Kontext nicht zukommen. Durch die Übersetzung mit dem Begriff Glauben wurde es von vorneherein unmöglich Shinran zu begreifen und es führte zur aktuellen Situation, wo eine völlige Unkenntnis über seine wahren Lehren herrscht, die eine der größten und wichtigsten buddhistischen Traditionen hierzulande zum Nischendasein verurteilt hat.



    Quelle: http://shinbuddhismus.wordpress.com/2009/03/11/shinjin/

    Zu Shijin:


    Zitat

    Im Japanischen gibt es drei Worte, die alle mit Glauben oder Vertrauen übersetzt werden. Betrachten wir, was sie jeweils bezeichnen, ist leicht zu erkennen, dass sie sehr unterschiedliche Erfahrungen ausdrücken. Shinnu das erste Wort, bezeichnet eine Form von Glauben, die im Alltag eine große Rolle spielt. Wir können die entsprechende Haltung mit folgenden Wendungen wiedergeben: "Ich gehe davon aus" oder "So bin ich es gewöhnt". Man verlässt sich darauf, dass Dinge unserer bisherigen Erfahrung entsprechen, auch wenn man sich dessen letztlich nicht sicher sein kann. Wir gehen davon aus, auch morgen zu leben, obwohl es keine Garantie dafür gibt. Dieser Glaube gründet auf der Wahrscheinlichkeit: Bin ich heute jung und gesund, darf ich mit einiger Berechtigung annehmen, morgen noch zu existieren. Bin ich dagegen alt und krank, sind die Aussichten anders. Doch wahre Gewissheit spielt dabei keine Rolle, denn die Wahrscheinlichkeit muss nicht zwingend eintreffen: Trotz blühender Jugend und bester Gesundheit kann ich morgen schon tot sein. Und mancher, dem die Arzte nur Tage gaben, lebte noch viele Jahre.

    In unseren Beziehungen zu anderen ist Shinrai bedeutend, lernten wir einen Menschen im regelmäßigen Umgang kennen, sind wir bestimmte Reaktionen und Handlungsweisen von ihm gewohnt. Er wurde für uns einschätzbar, und wir rechnen für die Zukunft mit ähnlichem Verhalten. Doch können wir nie ganz sicher sein, dass sich fortsetzt, was vergangenen Eindrücken entspricht.

    Dieser auf Wahrscheinlichkeit basierende Glaube ist wichtig, denn niemand könnte existieren, hätte er in jedem Augenblick die gesamte Wirklichkeit neu einzuschätzen. Wir müssen im täglichen Leben davon ausgehen, dass Dinge und Wesen uns in gewohnter Weise begegnen.


    Shinko, das zweite Wort, steht im religiösen Zusammenhang. Shinrans Lehrer Honen und andere buddhistische Meister seiner Zeit wie Nichiren und Dogen, der Soto-Zen in Japan einführte, verwendeten dieses Wort, um bestimmte Erfahrungen auszudrücken. Neben dem gleichen Shin wie im ersten Begriff findet sich hier die Silbe Ko, die "emporblicken" bedeutet. Im Shintö, dem vorbuddhistischen "Weg der Götter", blickt man zu diesen Göttern als höheren Wesen auf. Entsprechend werden die Begriffe "Gott" und "Oben" im Japanischen gleich ausgesprochen: kami. Dies verdeutlicht die Ansicht, wie man zu etwas oder jemand Höherstehendem aufblickt. Der Gläubige kann nicht wissen, ob sein Gott wahrlich existiert, und er fragt in seinem Glauben auch gar nicht danach. Shinko fordert keine Beweise oder vernünftige Erklärungen. Es ist die Haltung, dass zweifellos etwas Höheres und meiner Erfahrung Unzugängliches über mir steht.


    Shinjin ist von Shinko und Shinrai völlig verschieden. Es bezeichnet eine Sicherheit, die der Hingabe an Buddha Amitabha und sein Gelöbnis, alle Wesen zu allen Zeiten zu befreien, entspringt. In dieser Hingabe gibt es weder Subjekt noch Objekt. Es hat nichts mit dem Empfinden oder Wissen zu tun, an etwas zu glauben. Es ist eine reine Erfahrung, für die das Sanskritwort Prasada steht: Klarheit, Reinheit, Ruhe. Cittaprasada bedeutet: Geist und Herz wurden vollkommen rein und klar. Für Shinran drückte das Wort shinjin diese Erfahrung am besten aus: Man erlebt die reine Wahrheit des eigenen Herzens und Geistes.

    Wir dürfen diese Reinheit nicht missverstehen. Keine moralische Makellosigkeit ist gemeint, die im lassen bestimmter Dinge besteht, die als unschicklich gelten. Reinheit in Shinjin reicht tiefer: Ich erlebe mich frei von egoistischer Berechnung und sehe mich als genau das, was ich wahrhaft bin. Es geht weder um weltliches Vertrauen in das Gewohnte, noch um den religiösen Glauben an etwas Höheres.

    Shinjin weist zwei Aspekte auf, Erfahrung und Weisheit. Man erfährt sein eigenes Herz, das zugleich wahrhaftig wird. Solches Erfahren bezeichnete man im Sanskrit als Prajna, ein Wort, das auch Weisheit ausdrückt. Diese Weisheit, Erkenntnis des Herzens, das dabei Läuterung erfährt, ist die Dynamik in Shinjin. Prajna und Cittaprasada, die Weisheit und das reine Herz, bilden als Wirken und Wesen von Shinjin eine nicht trennbare Einheit.

    Buddhistische Sanskrittexte verwenden das Wort Cittaprasada auch gleichbedeutend mit Samadhi, dem gesammelten Geist, der die Wahrheit schaut. Cittaprasada führt zur Fähigkeit, "den Buddha zu sehen", zum "Erwachen" (satori) und der "Geburt im Reich des Buddha".


    (Aus"Sogar der Gute wird erlöst, um wieviel mehr der Böse: Der Weg des buddhistischen Meisters Shinran")


    Die Methode von Culadasa habe ich aufgegeben. Das von dir beschriebene war auch mein Problem. Doch sie hat mir meine Intuition bestätigt, dass ich mich nicht auf den Atem konzentrieren darf, das bringt mich in eine Welt, die nicht wirklich ist.

    Mein Weg war hilfreicher: Der Atem ist ein fremder Körper, den ich aufnehme und abgebe. Ein Atem Konzentrieren oder festhaltend beobachten wollen, führt letztlich zum Ersticken. Wie ein nicht Abgeben von Dingen einen Messie erzeugt, der sich in seinem Zimmer nicht mehr bewegen kann.

    Was evtl. wieder hilfreich sein könnte, ist zu beobachten wie der Atem kommt und wieder geht - also eben nicht festhalten wollen und "distanzierter"/breiter beobachten.

    Ich bin jetzt schon manchmal bereit, den Atem als fremden Körper zu erkennen, der von mir benutzt wird und von dem ich benutzt werde. Warum er mich benutzt, bleibt mir ein Rätsel, ich benutze ihn um leben zu bleiben.

    ich bin da eher bei Michel Eyquem de Montaigne:

    "Wenn sich der Geist verirrt, so verursacht er das selbst, wenn er sich nicht mehr vom Körper leiten lässt."
    Sich vom Atem abzuspalten, klingt eher nach Dissoziation.

    ´

    Hallo Okashi


    Ich kann das systematische Studium des Buddhismus vom tibetischen Zentrum in Hamburg sehr empfehlen (Tibet.de)

    Ist allerdings nicht ganz billig (85 Euro im Monat) hat aber den Vorteil, dass es Studium und Praxis verbindet und man die Grundlagen von allen Traditionen eben systematisch vermittelt bekommt. Gibt es als Fernstudium Online und als Präsenzstudium in Hamburg.

    Sowas würde ich mir für Zen/Chan oder Theravada Buddhismus wünschen aber Tibet Buddhismus ist irgendwie überhaupt nicht kompatibel mit seiner Seele.

    Allgemein für Buddhismus gibt es etwas Ähnliches: Grundkurs Buddhismus. Ansonsten bieten sie da bald noch einen Jodo Shinshu-Grundkurs an. Da die Kurse von Volker Zotz mit erarbeitet wurden, glaube ich, dass sie gut sind. Für Zen (Rinzei) hab ich in die Richtung nur ein Buch gefunden:

    Harry Misko Teske - Zen-Buddhismus Schritt für Schritt.
    Eine gute Einführung ins Theravada war für mich: R.G. de S. Wettimuny - Die Lehre des Buddha und ihre wesentliche Bedeutung.

    Ja, das kann der tibetische Buddhismus so sehen, aber der Amida-Buddhismus sieht das eben anders.
    Dass man, wenn man hunderte Buddhas hat, da eine Systematik hereinbringen will, macht ja Sinn. Aber das Problem hat ja der Amida-Buddhismus nicht, da er sich nur auf Amida bezieht. Es sind für mich Symbole, und die kann man sicher verschieden anordnen oder interpretieren.

    Christoph Kleine schrieb in Erlösung durch Glaube und Gnade: Der japanische Amida-Buddhismus:


    Zitat

    Bei Amitabha handelt es sich um niemand anderen als Amida. Amida ist strenggenommen der japanische Name für zwei Buddhas, die im ostasiatischen Buddhismus aber zu einem verschmolzen sind: Amida steht sowohl für Amitabha, den „Buddha des Unermeßlichen Lichts" (Jap. Muryökobutsu Mm^fA) als auch für Amitayus, den „Buddha des Unermeßlichen Lebens" (Jap. Muryojubutsu SSii^HA). Diese beiden Sanskrit-Namen für

    den Buddha des Westens verweisen zugleich auf zwei Haupteigenschaften desselben, eben grenzenloses Licht und „ewiges" Leben.


    Auch die Sichtweisen auf Amida/amtabha/Amitayus und sein reines Land scheinen mir im Vajrayana und im Shin verschiedene zu sein. Im tib. Buddhismus ist meines Wissens Amitabha ein Wesen und das reine Land ein Ort, in dem man leichter Erwachen erlangen kann. Im Shin ist Amida kein Wesen und das reine Land kein Ort, sondern Nirwana.
    Man verbindet mit den selben Namen also grundverschiedene Konzepte. im tibet. Buddhismus steht auch in der Amitabha-Praxis das eigene Bemühen im Vordergrund, im Shin das Anvertrauen, das eigene Bemühen ist eher kontraproduktiv. Man betont das Jinen, das "von selbst so" (das dem daoistischen Ziran entspricht).

    Die Amida-Sutren handeln von Amitabha und Amitayus. Sie werden in den Amida-Schulen als verschiedene Namen für den selben Buddha gesehen. Buddha des grenzenlosen Lichtes und grenzenlosen Lebens.
    Sie entstanden (mal das eine ausgenommen, das erst in China entstand) auf jeden fall vor unserer Zeitrechnung (man nimmt an im 2. Jh. v.u.Z.), zumindest nahmen Nagarjuna und Vasubhandu Bezug darauf. Die Lehre von den Dhyani Buddhas entstand erst später (man datiert sie ins 6. bis 7. Jh. u.Z.).
    Welcher Buddha bei Mandalas in der Mitte steht, ist auch verschieden. Vielleicht ist es ja manchmal Shakyamuni. Aber im Kegon ist es Vairocana, in manchen Mandalas im tib. Buddhismus aber auch Vajradhara oder Samatatabadra, so ich mich recht erinnere.

    Genau genommen ist Amida/Amita eine Zusammenlegung von Amitabha und Amitayus.
    Der Amida-Buddhismus entwickelte sich in China (obwohl seine Ursprünge in Indien sind, schon Nagarjuna beschrieb ja die Praxis), aber in Japan gab es eine Weiterentwicklung (eigentlich mehrere, durch Ryonin, durch Ippen, durch Honen und durch Shinran). Aber sie war auch Teil der anderen Schulen.
    Als Nembutsu würde ich eher die jap. Variante bezeichnen, Namu Amida Bu(tsu), aber sie ist sicher deckungsgleich mit dem Nianfo Namo Amítuo Fo und dem Yeombul Namo Amitabul und sicher gehen auch die Sanskrit-Ursprünge Namo Amitabha Buddha oder Namo Amitābhāya.
    Es ist aber keine Mantra-Rezitation (die wäre Om amrita teje hara hum und ist im Kegon geläufig, im tib. Buddhismus wäre das Om ami dewa hri bzw. Om amaraṇajīvantaye svaha), sondern eine Namensrezitation.

    Ich mochte seine Notizbücher sehr. Ansonsten les ich aber lieber den anderen Krishnamurti lieber, den U.G. Krishnamurti (Krishnamurti ist nur der gemeinsame Vorname der beiden), der ist nicht so im psychologischen verhaftet wie Jiddu Krishnamurti.

    Die Zenlehrerin Toni Packer war auch sehr von Jiddu Krishnamurti beeinflusst, und entwickelte eine eher freies Zen, wo die Lehrer nicht mehr so wichtig sind.
    Jiddu Krishnamurtis Ansatz von Meditation erinnert mich eher an Fabrice Midals Ansatz, sich selbst in Ruhe zu lassen, Meditation eben nicht als Methode, sondern als fließendes Sein.

    Stehmeditation gab es vor nicht langer Zeit hier auch als Thread, da gab es auch einen Hinweis auf Stehmeditation im Koreanischen Zen.

    Zitat

    Zhàn zhuāng (chinesisch 站樁 / 站桩, Pinyin zhàn zhuāng – „wörtlich stehender Pfahl, stehende Säule“) ist eine Form von Qigong und wird in ruhigen, sorgfältig ausbalancierten Positionen geübt.

    Zhan Zhuang bedeutet wörtlich „Stehen wie ein Pfahl“ („Pfosten, Stütze oder Säule“). Die Details der Positionen können an die Stärke und Kraft des Übenden angepasst werden. Daher ist diese Qigong-Form für Menschen unterschiedlichster Konstitution geeignet.

    Das System der grundlegenden Übungen, so wie es heute bekannt ist, wurde von Großmeister Wang Xiangzhai (1885–1963) begründet.

    Einer seiner bedeutendsten Schüler, Professor Yu Yongnian (* 1919), ist das derzeitige Oberhaupt der Zhan Zhuang-Qigong-Linie. Im Jahre 1953 führte er Zhan Zhuang an verschiedenen Krankenhäusern in China als eine Methode zur Behandlung von chronisch Kranken ein.

    In den Westen gelangte Zhan Zhuang Mitte der 80er Jahre durch Meister Lam Kam-Chuen, einem langjährigen Schüler von Professor Yu. Meister Lam lebt und unterrichtet seit 1975 in London. Er ist Autor mehrerer Bücher, u. a. des ersten Buches über Zhan Zhuang das im Westen veröffentlicht wurde.

    Wiki ;)

    Es wird inzwischen auch in vielen Tai Chi-Richtungen praktiziert, obwohl es aus dem Yi Quang kam. Nur im Sun Tai Chi wird eine etwas andere Methode verwendet, die San Ti Shi heisst. Aber eigentlich kann man jede Tai Chi Form auch stehen.
    Es gibt im Zhan Zhuang verschiedene Handhaltungen. Und auch gute Einführungsvideos dazu. Aber sicher ist es besser, es bei einem Lehrer, der den Stand korrigieren kann, zu praktizieren.

    Nach meinen Erfahrungen sitzt man durch Zhan Zhuang auch besser.

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    Ich habe schon mehrere Dimensionen traditionelle Religion genannt


    1. Der erste Punkte ist der das Religion häufig das Kollektive regelt. Man hat Stammesgötter und Ahnen, gemeinsame Feste. Man hat Anbetung,Statuen, Rituale und Initiationsriten, Priesterschaften und Hymnen.
    2. Der zweite Punkt ist die Achse zwischen dem Natürlichen und den Übernaturlichen in vielen Religionen gibt es eine Parallelsetzung zwischen Heilsamen und Übernatürlichem sowie zwischen Materiellen und Unheilsamen.

    Aber z.B. der Taoismus ist nicht auf das Kollektive ausgerichtet. Auch gibt es da nicht die Achse zwischen Natürlichen und Übernatürlichen. Tao, Himmel ist Natur, Immanenz.

    Bei Religion ist es ja immer die Frage, wie man sie definiert, es gibt ja keine eigentliche Definition. Betrachtet man sie als ein Zurückkehren (Egal ob nun zu Transzendenz, Immanenz oder Einheit), ist sie eigentlich ein offenes System, das im Gegensatz zu Spiritualität auch das Körperliche enthält. Für mich auch die Natur, die Erde. Und sie ist einfach umfassender als die Rationalität der Aufklärung.

    Im Dzogchen gibt es auch eine Liegepraxis.
    Buddha sprach meines Wissens von 4 "Stellungen": Sitzen, Stehen, Gehen und Liegen.
    Beim Liegen ist nur die Wahrscheinlichkeit größer einzuschlafen. Aber ich habe davon gehört, dass es auch bei Sesshins immer mal jemand gibt, der im Sitzen schläft und schnarcht.
    Aber da Kirchenschlaf der gesündeste sein soll, warum da nicht der Meditationsschlaf auch? ;)

    Zitat

    Nie Que (Kaputtbeißer) befragte Beiyi (Deckmantel) zum Dao; Beiyi sprach:

    »Wenn du deinen Körper aufrichtest und deinen Blick auf Eines lenkst, gelangst du zum Einklang mit der Natur; nimmst du Wissen auf und misst mit einem Maßstab, heißt du den Geist in deinem Haus willkommen. Dann wird die Wirkkraft dir Schönheit verleihen, und du wirst wohnen im Dao; dann nimmst du alles wahr wie ein neugeborenes Kalb und fragst nicht, warum!«

    Er hatte noch nicht aufgehört zu sprechen, da war Nie Que eingeschlafen.

    Beiyi war sehr erfreut und sang, als er davonging: »Der Körper ist ausgedörrt wie ein Skelett, der Herz-Geist gleicht toter Asche, wahrhaftig echt ist sein

    Wissen, hat keinen Grund, sich an sich selbst zu klammern. Dämmernd, dämmernd, dunkel, dunkel, leer ist der Herz-Geist, unfähig, hineinzuquatschen. Welch ein Mensch ist das!« :grinsen:



    Zhuangzi

    Ich les gerade: Fabrice Midal - "Die innere Ruhe kann mich mal. Meditation radikal anders".

    Sein Ansatz ist eine Meditation nicht als Methode oder Geistestraining, sondern als sich selbst in Ruhe lassen. Erinnert ein wenig an Shikantaza , nur ohne diesen Fokus auf die strenge Haltung oder dem "Sitzen und Vergessen" des Daoismus. Ein Ansatz von Meditation, der nicht darauf aus ist, etwas zu erreichen. Sehr sympathisch. Hält den Ansatz aber nicht das ganze Buch durch.

    Es gibt eine (seltsame) Richtung in Korea (und auch in Deutschland inzwischen), den Won-Buddhismus, die auch Qi Gong in ihre Praxis eingebunden haben. (Aber man findet auch einige Zen-Schulen, wo beides angeboten wird (oder Tai Chi als auch Zen). Zudem soll es eine Übungsabfolge geben, die auf Bodhidharma zurückgehen soll. Auch gibt es nicht nur daoistisches, sondern auch buddhistisches Qi Gong (mal von Falun Gong abgesehen), z.B. das stille Qi Gong oder Chan Mi Gong. Und es gibt im Zen auch Berichte, dass sich einige Meister mit Qi Gong-artigen daoistischen Übungen von der Zenkrankheit (so ner Art spirituelles Burnout?) haben heilen lassen.
    In der tibetischen Tradition gibt es auch Qi gong-artige Übungen, z.B. Kum Nye und Yantra Yoga.
    Ich denke, dass Bewegungsübungen auch einigen Schwierigkeiten beim Zen wie Hämorrhoiden oder Meniskusproblemen vorbeugen können.
    Zudem gehört heutzutage zum Tai Chi und Qi Gong oft eine Art Stehmeditation (ähnliches gibt es wohl auch im koreanischen Zen), nach denen ich auch besser gesessen habe. Zudem hab ich die Erfahrung gemacht, dass Vertiefungserfahrungen leichter beim Tai Chi als beim Sitzen eintreten, auch daher vielleicht nicht schlecht. Insgesamt denke ich, dass es sich gegenseitig befruchten kann.

    Man braucht keinen Gott, und keinen Glauben , um einfach weiter zu leben, zu atmen, zu SEIN. Dafür man braucht keine "Berechtigung".

    Es geht um die Hingabe an das, was immer schon IST.

    Es ist ja nichts schon immer. Es ist nur immer das, was ist. Und das ist eine ständige Veränderung, im Fluss.
    Und das was ist, braucht letztlich auch keine Hingabe an das was ist. Ist da Hingabe, ist es das, was ist, ist da keine Hingabe, ist es das, was ist. Letztlich kein Unterschied. In beiden Fällen ist es das, was ist. Oder mit Shinran, wenn du das Anvertrauen machst, ist es kein Anvertrauen, sondern Eigenbemühung. Die Bewegung kann also nicht von dir kommen. Aus meiner Sicht ist der Schlüsselpunkt bei Shinran, dass alles Eigenbemühen scheitern muss. Es ist der Punkt, den Hisamatsu fürs Zen so formulierte: "Wenn alles, was du tust, nichts tut, was tust du dann?"

    Da es keinen Gott gibt, finde ich Gott-Vertrauen sinnlos.
    Aber Anvertrauen (egal ob an Amida oder das Leben, da würde ich nicht unterscheiden wollen) macht schon Sinn. Sich dem anvertrauen, was ist. Ethik kommt ja erst, wenn dieses Anvertrauen fehlt. Hoffnung ebenso.
    Daher bin ich schon für Trungpas "Hoffnungslosigkeit" (Erinnert mich an Richard Sylvesters Aussage: "Es gibt keine Methode, aber gäbe es eine, dann müsste sie im Wiederholen des Mantras "Hilflos, hoffnungslos, sinnlos" bestehen. Beim Rezitieren empfiehlt es sich im Auge zu behalten, dass niemand es macht. Es ist allerdings auch niemand da, der darauf achten kann.").


    Zitat

    Ein Mönch fragte Meister Ling-Yan Dschih-TschinYa: »Wie muss sich ein Mönch vervollkommnen, um den Leiden des Lebens — um Geburt, Alter, Krankheit und Tod entgehen zu können?«

    »Schau dir einmal den hochragenden, waldbedeckten Berg vor dem Kloster an«, sagte der Meister. »Er steht dort schon seit vielen Tausenden von Jahren und lässt die Morgennebel sein Haupt umhüllen, den Abendregen seine Hänge peitschen, nimmt alles an, was kommt, und lässt es gehen, gehen, wie es will.«

    Reiki und Geld: Das ist verschieden. Es gab mal eine Zeit, wo es eine Geldschneiderei war. Aber inzwischen wird es auch kostenlos weitergegeben.
    Ansonsten ist es wie bei allen Sachen: Wenn es dir und anderen guttut, dann tu es, wenn es dir und anderen nicht guttut, dann lass es. Aber mach nichts Besonderes daraus.
    In meiner Stadt gibt es einen Vipassana-Lehrer, der auch Reiki-Treffen veranstaltet. Er sieht anscheinend darin keinen Widerspruch.
    Das Mantra des Meistergrades, ist übrigens der letzte Teil eines Mantras, das auch in der Kampfkunst oft verwendet wird. (Shikin Haramitsu Daikomyo).

    Vielleicht ganz interessant: THE SIGNIFICANCE OF THREE OF THE REIKI 'SYMBOLS' FROM A JAPANESE BUDDHIST PERSPECTIVE

    Bei mir war es öfters eher zu hoch und ich habe Spreu entfernt. Es gibt also beide Möglichkeiten.
    Wie machte das Buddha? Nahm er einfach Gras?
    Naja, aber er hatte ja auch große Rückenprobleme.