Posts by Christopher

    Wenn wir schon dabei sind, hier ein Link zu einer Podiumsdiskussion, die ich mit Tenzin Peljor und Stuart Lachs damals zum Thema Machtmissbrauch im Buddhismus organisierte. Tenzin referierte (auf Englisch) ausführlich über das Thema der Lamas im tibetischen Buddhismus.


    Buddhism Panel Discussion at 2017 International Cultic Studies Association Conference
    GUEST POST   In 2012 I presented an essay called Zen Has No Morals! at the annual conference of the International Cultic Studies Association (ICSA) in my home…
    buddhism-controversy-blog.com

    Das ist eine sehr wohlwollende Interpretation von Hingabes Post - aller Achtung :)


    Dazu würde ich aber zwei Sachen anmerken: erstens soll es letztendlich völlig Wurscht sein, warum jemand einen solchen Fall beleuchten möchte. Man soll die Fakten für sich sprechen lassen, ohne die Motivationen bzw. "Agenda" des Berichterstatters gleich zu hinterfragen. Das ist einfach billig und lenkt vom Thema ab; siehe die krasse Vorwürfe, die Hendrik hier vor einiger Zeit wegstecken musste.


    Zweitens wäre es sowieso durchaus legitim, "Lamas und Tulkus abschaffen" statt die Institution reformieren zu wollen. Das ist zwar ein radikalerer Ansatz, aber trotzdem kein Grund, den Berichterstatter unter der Gürtellinie anzugreifen. Ich hatte mal einen katholischen Bekannten, der sich damals für den Reform der katholischen Kirche eingesetzt hatte. Fand ich OK, aber ich persönlich hätte meine Energien gespart und den ganzen Laden einfach dicht gemacht. Oder wäre einfach ausgetreten und basta.


    Beide Ansätze sind akzeptabel und haben ihre Berechtigung.

    Quote from Tenzin Peljor

    Jeder macht Fehler. Die Frage ist nur: wie gehen wir dann damit um? Mein Vorschlag: Ehrlichkeit, Transparenz und Wohlwollen.

    Genau. Oder wie ich das schon oft formuliert habe: manchmal sagt der Umgang nach dem Skandal mehr über die strukturelle Probleme innerhalb einer Gruppe als der ursprüngliche Skandal selbst.

    Man sollte vielleicht hier klarstellen, dass die "Causa Lama Dawa" bislang nur ein Einzelfall und (vielleicht!) tatsächlich nur eine Liebesgeschichte war und von daher nicht wirklich mit Mumon-Kai oder die Zen Studies Society zu vergleichen. Nichtsdestotrotz ist alles, was Tai da schreibt, wirklich vorbildlich und sollte eigentlich vom TTC umgesetzt werden.


    Auf der anderen Seite, gerade dies finde ich kritisch:

    Ich habe diese dunkle Seite Lama Dawas, seine Überheblichkeit, selbst erlebt, im Schriftverkehr. Darum braucht mir keiner etwas vormachen, von wegen "Spekulation". Das Nettsein gehört auch zu dieser dunklen Seite, besonders Sponsoren gegenüber.

    und deshalb sollte man tatsächlich den Lama schon jetzt transparent und unmissverständlich mitteilen, dass das so nicht geht. Weil die erste Frau ist jetzt Geschichte, er hat nach wie vor die ganze Macht, und so wäre der Raum eigentlich frei für das nächste Opfer. Und irgendwann könnte die TTC zu einem zweiten Rigpa ausarten.

    Entwickelt sich da womöglich (bei einigen) Eifersucht und/oder Neid/Missgunst?

    Welche sich dann anschließend in empathielosem Verhalten, ohne Mitgefühl für das spätere "Opfer", zeigen?

    Diese ganzen Vorgänge, die überwiegend subtil ablaufen, hat die Justiz natürlich nicht auf dem Schirm.

    Und das ist genau was ich meine mit dieser fehlgeleiteten Obsession wg. StGB und Unschuldsvermutung. Sogar im Fall Zernickow wurde mir vorgeworfen, es sei doch gar keine Anklage erhoben worden. Als ob seine dutzende, gut belegte und teilweise eklatante - aber eben nicht strafbare - Verfehlungen nicht genug gewesen wären, um von "Missbrauch" zu sprechen.


    Wir sind doch alle Menschen mit Augen und Hirn, wir sehen doch was in so einem Zentrum passiert und wie die Verantwortlichen mit Problemen umgehen. Und in diesem Fall müsste ich persönlich gar nicht wissen, was genau zwischen den beiden war - der sonstige Umgang mit dem Fall wäre bezeichnend genug, um zu sagen, da gehe ich nicht mehr hin.

    "Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist."

    Das ist jetzt nur eine weitere Randbemerkung, aber im Kloster wo ich war gab's 2 Schläge je Schulter im Sommer und 4x im Winter, wohl wegen der dickeren Klamotten.


    Und dass gerade im Rinzai bzw. bei Macho-Typen wie Deshimaru die Mönche sich gegenseitig nach Karate-Art mit dem Keisaku austoben, ob als "Massage" oder sonstwas, wird immer mal vorkommen - auch im Westen. Wenn beide Parteien einverstanden sind, bitte schön.

    Mir liegen inzwischen Deine Geschäftsberichte der letzten Jahre vor.

    Schon krass, die Frau: geht auf keine Frage ein, ist nur auf Attacke und möchte offenbar mit allen Mitteln vom Thema ablenken bzw. den Hendrik einfach abschießen, bis hin zur mafiosen

    Pass gut auf Dich auf…

    Das kenne ich sonst eigentlich nur von Sekten.

    Nö. Die Beweislage reicht noch nicht mal aus, um eine Anklage zu erheben

    Diese Obsession mit dem StGB wundert mich nach wie vor. Als ob das Fehlen einer Strafanzeige wegen eines schweren Sexualverbrechens eine Art Gütesiegel für buddhistische Lehrer wäre.