Beiträge von Brücke

    In Essen gibt es eine Frau, die eben erst zum apprentice teacher der Diamond Sangha berufen wurde:
    Amelie Haffer.


    Ich lege für sie meine Hand in's Feuer. Sie ist Schülerin bei Rolf Drosten Roshi, der war Schüler von Robert Aitken Roshi.
    Bei Drosten sitze ich auch — ein wirklich toller Lehrer und Amelie Haffer ist eine sehr feine Person!


    Brücke

    Hallo Onyx


    ich kenne die koreanische Zen-Tradition nicht, aber einfach so sich eine Kesa/ein Rakusu zu nähen und sich das dann umhängen, geht wohl eher nicht.
    Die Rituale sind ja letztlich äußere Zeichen einer inneren Bewegung (wenn nicht gar Realsymbole, die unmittelbar das ausdrücken, was sie sind — die Robe Buddhas), und die sagt, dass Du mit dieser "Robe" in einer Traditionslinie stehst, also gibt es da Vorläufer, die sich (idealisiert) bis auf den historischen Buddha zurückverfolgen lassen und da bist du, der du dich in diese Linie einreihst (bzw. der du anerkennst, dass du Buddha bist).
    Wenn du das einfach so selbst machst, verfehlt das Zeichen (Symbol) seinen Ausdruck.


    Wenn du dann solch ein Lätzchen trägst, machst Du ja nach außen auch etwas kenntlich und zeigst eine Realität. Diesem äußeren Signal solltest im Umkehrschluss du dann auch versuchen zu entsprechen. Es wird mit dem Textil kein Idealzustand erwartet, aber du solltest dich dann wenigstens bemühen, die Tradition, die du äußerlich durch das Kleidungsstück vertrittst, nicht durch bewusstes Fehlverhalten zu beschädigen.


    Wenn du einen "Atomkraft nein Danke!"-Button trägst, ist das ja auch ein äußeres Zeichen deiner ohnehin innerlich vertretenen Haltung.
    Die Voraussetzungen und Konsequenzen sind analog in etwa vergleichbar.


    Eigentlich ist das doch recht einfach — oder?


    _()_ Brücke

    brigittefoe


    Rinzai würde das wohl anders sehen...
    Er würde in seiner vollendeten Liebe wohl versuchen, dich auch davon noch zu befreien.
    Solange Du nämlich diesen inneren Buddhafunken nährst, nährst Du Mara.
    Deswegen ist ja auch in der Legende, die vom Erwachen des Buddha erzählt, Mara durch seine höchst attraktiven Töchter vertreten. Wer würde schon solch anziehende Verlockung von der Bettkante stoßen?
    Buddha hat es getan. Rinzai versucht, die Menschen daran zu erinnern.
    Solange Du Dich daran festhältst oder solange Du es festhältst, ist es noch nicht genug.


    _()_ Brücke

    Hekiganroku
    FALL 55: Dôgo beim Beileidsbesuch
    Dôgo kam mit Zengen in ein Haus, um das Beileid auszudrücken. Zengen klopfte auf den
    Sarg und sagte: "Ist dies Leben oder Tod?" Dôgo sagte: "Ich sage nicht Leben, ich sage
    nicht Tod." Zengen sagte: "Warum denn nicht?" Dôgo sagte: "Ich sage das nicht, ich
    sage das nicht."
    Auf dem Rückweg sagte Zengen: "Meister, bitte sagt es doch um meinetwillen schnell!
    Sagt Ihr es nicht, so schlage ich Euch." Dôgo sagte: "Wenn du mich schlagen willst,
    kannst du mich schlagen. Aber sagen werde ich es nicht." Daraufhin schlug ihn
    Zengen.
    Nach einiger Zeit starb Dôgo. Zengen kam zu Sekisô und erzählte ihm, was früher
    geschehen war. Sekisô sagte: "Ich sage nicht Leben, ich sage nicht Tod." Zengen sagte:
    "Warum denn nicht?" Sekisô sagte: "Ich sage das nicht, ich sage das nicht." Bei diesen
    Worten kam Zengen plötzlich zu einer Einsicht.
    Eines Tages nahm Zengen einen Spaten und ging in der Dharma-Halle von Ost nach West
    und von West nach Ost. Sekisô sagte: "Was machst du da?" Zengen sagte: "Ich suche
    nach den heiligen Gebeinen des verstorbenen Meisters." Sekisô sagte: "Riesige Wogen,
    weit und breit; weiße Wellen steigen zum Himmel. Nach was für heiligen Gebeinen des
    verstorbenen Meisters suchst du?"
    (Setchô bemerkt hierzu: "Guter Himmel! Guter Himmel!")
    Zengen sagte: "Es ist gut für mich gewesen, um Kraft zu gewinnen."
    Taigen Fu sagte: "Die heiligen Gebeine des verstorbenen Meisters sind noch immer da."


    Der Vollmond weint bitterlich.
    _()_

    Es ist ein Tag, die Polizei und so ein Notfallseelsorger kommen vorbei und überbringen von der Autobahn die schreckliche Nachricht ...


    ... ich glaube, mehr muss ich gar nicht ausführen. Die Frage ist aber: Wie sieht dieser "gute Tag" aus? Was ist damit?


    Das ist die entscheidende Frage, an denen sich die Geister scheiden.
    Was sagt Ihr?


    () Brücke

    Nanu?

    Zitat

    Lasst uns darüber hinaus gehen,
    darüber hinaus
    und noch jenseits des Darüber-Hinaus,
    laßt uns Nirvana erreichen.


    Das ist doch eine etwas eigenwillige Übersetzung. Üblicherweise wird es im Imperfekt und nicht als Aufforderung übersetzt:

    Gegangen, gegangen, hinüber gegangen, ganz hinüber gegangen.
    Erwachen, Heil!*



    *(≈so sei es)!


    Scheint mir auch angemessener, als dieser Wahn, das Nirvana "erreichen" zu wollen..


    _/\_ Brücke

    Hi Anfänger :)


    Die richtige Höhe für das Kissen zu finden ist gar nicht so schwer. Es gibt ja da und dort erfahrene Übende, die auch mal einen Blick darauf werfen können.


    Für den Anfang daheim tut es eine dicke Wolldecke, die man der Länge nach vier mal zusammenfaltet (also die Länge bleibt gleich, die Breite wird halbiert und nochmal halbiert) und dann zu einer festen Rolle wickelt. Die passende Höhe muss man dann erfühlen — jeder ist anders gebaut.
    Eine andere gute aber nicht ganz billige Möglichkeit ist "Samten" ein aufblasbares Kissen, das man von 6cm bis 22cm aufblasen kann. Es ist auch gut zum Mitnehmen, da es ganz flach wird.


    LG
    Brücke

    Aiko:


    Also - jetzt weiß ich wer das ist - was verstehst du unter Insider? Soweit ich das weiß und erkennen kann, sind das Leute, die sich außerhalb von Tradition stellen. D(...)


    Hi Aiko


    Nicht alle, die auf Yamada Koun Roshi zurückgehen, haben sich von der Tradition losgesagt.
    So viel ich weiß trifft der Ausstieg nur auf Willigis Jäger und etliche seiner Schüler zu, der das aus was für Gründen auch immer getan hat.
    Die anderen hiergenannten sind innerhalb des Sanbô Kyôdan geblieben. Die Linie von Robert Aitken Roshi ist wieder eine andere (Diamond Sangha), aber auch traditionell und keineswegs abgetrennt vom Sanbô Kyôdan.


    Auch wenn der Sanbô Kyôdan insgesamt einen eher schwachen Ruf hat, sind doch etliche Lehrer jenseits von Willigis' Schülerkreis durchaus sehr zu respektieren.


    () Brücke


    Hi Robo


    Du liest nicht richtig!
    Ich habe mich nicht gegen diese Praxis gewandt, da ich diese Praxis verehre und gerade diesen Weg gehe, aber Du gehst diesen Weg scheint es nicht und willst Deine mangelnde Praxis jetzt dadurch vertuschen, dass Du hier Literatur zusammenfasst, die Du nicht verstehst.
    Du denkst eh schon genug "über Koans" nach!
    Jetzt denkst Du darüber nach, wie andere über die Koan-Praxis gedacht haben.
    Ein Kopf und darauf noch einer.


    Ich wiederhole den gut gemeinten Wunsch:
    "Rübe ab!!"


    Brücke

    Du setzt also nun einen Kopf auf Deinen Kopf ...
    Darauf kannst Du dann noch einen Kopf setzen und noch einen ...
    Bis der gnädige Manjushri kommt und Dir alle diese hässlichen Beulen von den Schultern trennt, wirst Du mit dieser Wucherung wohl leben müssen.
    Mein Beileid!


    _/\_ Brücke

    Lieber Robozo


    Lass dieses Koan bei Dir. Es gehört ebenso wenig in die Öffentlichkeit wie andere intime Details.
    Arbeite DU damit und schau, wie DU darauf reagieren kannst, wie Du Deine Angst konfrontierst, wie Du auch in Deiner Angst der großem Sache gewahr sein kannst. Dafür gibt es hier in diesem Forum nichts aber auch gar nichts zu gewinnen. Da magst Du dich dagegen stäuben wie Du willst, Du kannst Unterstellungen um Dich herum streuen oder Leute für dumm erklären oder Dich an diesem oder jenem stören und daran herumkritteln. Das alles sind nur durchsichtige Ausweichmanöver, die Dir Deine Angst diktiert, um ja nicht ent-deckt zu werden.
    Das alles ist sehr offensichtlich. Lass es!


    Brücke

    Ihr Lieben alle,


    herzlichen Dank für die Ratschläge und auch für die Warnung.
    Bei dem 16-Jährigen geht es meiner Einschätzung nach zunächst einfach mal darum, die verschiedenen Schulen des Buddhismus theoretisch kennen zu lernen. Von "wilder" tantrischer Praxis kann da weit und breit keine Rede sein.
    Ich bin selber in einem festen Lehrer-Schüler Verhältnis (Zen) und kenne die Schönheit und Besonderheit solch enger Verbindung gut. Aber der junge Mann hat wohl aus bloßen Äußerlichkeiten eine Sympathie für den tibetischen Buddhismus entwickelt und will lediglich wissen, was dahinter steckt.


    ()
    Brücke

    Ich weiß, es ist immer riskant, nach einem (einem) Buch zu fragen, wenn viele verschiedene Menschen anwesend sind, aber dennoch:


    Ich selber kenne den tibetischen Buddhismus nicht gut genug, um einen Hinweis zu geben, aber ich suche für einen, der mich gefragt hat,
    (ein Schüler, etwa 16 Jahre alt, buddhistische Vorkenntnisse und auf der Suche nach vertiefter Lektüre (nicht Übung, das ist ja was anderes))
    ein gutes, fundiertes und nicht einseitiges Buch über die Grundlagen und Besonderheiten des tibetischen Buddhismus.


    Als Vertiefung für den Kern des Buddismus habe ich ihm von Rahula Walpola "Was der Buddha lehrt" empfohlen, aber das deckt ja nur die Grundlagen ab, nicht die tibetischen Besonderheiten.


    Bitte, könnt Ihr mir mit einer kurzen Erläuterung, warum das Buch so gut ist, ein Werk empfehlen?


    ()
    Brücke

    Wie in Zeitlupe
    die Blüte der Nachtkerze
    öffnet sich schweigend


    Ganz frisch geöffnet
    die Blüte der Nachtkerze
    verströmt ihren Duft


    ()



    ... nicht dass ihr meint, ich hätte nur Unordnung zu hause ;))

    Nein, das ist nicht so einfach, die alten Meister haben immer wieder um Klangeinheiten oder Zeilen gerungen. Manchmal auch längere Zeit...
    Das entscheidende ist eben, die formale Vorgabe zu erfüllen (wobei deutschsprachige Haiku-Meister mittlerweile weniger Silben verwenden) und gleichzeitig die Frische des Augenblicks nicht zu verlieren.


    ()
    Brücke