Posts by Igor07

    Das Erwachen ist nicht der Hauptgewinn, sondern nur das allerletzte Stück. Damit kann man sich befassen, wenn es so weit ist.

    Na ja, Michael, ich denke, kleine Licht-blicke des Er-wach-en-s entstehen immer dann, wenn ich wach und präsent genug bin, um tief verwurzelte, konditionierte Muster in meinem" Geist" zu durchschauen und ihnen nicht sofort auf den Leim zu gehen. Das sollte genügen, oder? :? LG.

    Deshalb ist es in Deutschland wichtig, das 'Ich' überhaupt spüren zu können, bevor ich es als Illusion loslasse.

    Man kann es auch am eigenen Leib er-spür-en, denn alles, was mich ausmacht, stellt sich heraus als der Fluss der Empfindungen, der Gedanken, der Regungen, egal ob bewusst oder nicht. Es kann mir helfen, mit dem Leben nicht zu hadern, sondern es einfach vorbehaltlos zu akzeptieren und anzuerkennen, so wie es ist. Dann kann ich auch im Alltag wacher sein und situationsgerecht, also angemessen,-- a-gieren, ohne blind durch die Kilesa oder verblendet durch die Geistesgifte zu re-agieren. Es geht also um die innere Freiheit zwischen dem Reiz, egal welcher Art, und meiner Reaktion darauf. So kann man Anatta oder Nicht-Ich ganz praktisch ins Leben integrieren. Warum nicht?

    Im Grunde genommen existiert nicht, was mir gehört; es bleibt nur das Los-lassen-- :rad:

    Wenn es um mein selbst geht, ist mir die Realität besonders wichtig, denn jeder Versuch abzulenken erzeugt seelische Schmerzen. Jede Illusion von 'Ich' kann Krebs erzeugen und das kann tödlich enden. Gut, sterben müssen wir alle mal, die Frage ist nur wann?

    ewald . Ich verstehe deine Position einfach nicht. " Ich " ist doch die Illusion, davon weiß wie die moderne Neurowissenschaft, sieh nur als das Beispiel das tolle Buch von Werner Vogd " Welten ohne Grund" so auch der Buddhismus, man kann hier nicht aussetzen.

    Ich stelle mir, sorry tausendmal, die andere Frage: " WER? Stirbt"? Meine Imagination-en und verkehrte Vorstellungen, die mich verblenden?

    Und absolut alles ist nützlich, was Dharma besser verstehen ist, hilft. LG.

    Ich vertraue darauf, dass die Lehre des Buddha ursprünglich aus seiner Erfahrung stammt, nicht bloß auf Überlegungen beruht und dass Wesentliches bis heute erhalten ist. Da geht es besonders darum über die drei Daseinsmerkmale dukkha, anicca und anattā bewusst zu werden und anattā lässt keinen Platz für irgendeinen Egotrip.

    Ich verstehe nicht, es tut mir leid, warum in diesem gesamten Faden darüber "gestritten "wird, wer in der buddhistischen Philosophie Recht hat und wer nicht. Für mich ergibt das keinen Sinn. Es geht doch um die unmittelbare innere Erfahrung, das persönliche Erleben, das in meinem eigenen"Bewusstsein" ("Mind") stattfindet. Darüber zu diskutieren ist nur dann nützlich, wenn es mir praktisch hilft, meine tief verwurzelten konditionierten Muster zu durchschauen und zu durchbrechen, um nicht an Dingen oder Personen zu haften. Denn alles entgleitet mir; ich kann Anatta nicht direkt wahrnehmen. Das ist Dukkha, der Prozess des Werdens (bhava), den ich selbst in Gang setze. Was braucht man mehr? Geistige Nahrung? :shrug: Alles Gute!

    Ganz oben bei dem Spiel angekommen - mit der Creme de la Crema der Alphawesen im Götterhimmel zu chillen, ist für mich etwas ganz anderes als aus dem Spiel auszusteigen. Es ist der Unterschied zwischen einem Deserteur und einem General.


    Vielleicht ist das übertrieben von mir, dass ich mich an dem Wort aufhänge.

    Ich zitiere dazu Hellmuth Hecker aus "Das Leben des Buddha":


    Zitat

    Gelegentlich findet sich für den Begriff Buddha auch noch eine andere Übersetzung; er wird statt "Der Erwachte" auch "Der Erleuchtete" genannt. Dies ist eine besonders im Chinesischen bevorzugte Übersetzung von für Buddha, die Fo heißt, aber nur einen Teil der Bedeutung des indischen Begriffes "Buddha" wiedergibt. Der Begriff der Erleuchtung besagt, dass ich bisher Unklares beleuchte: Es geht mir ein Licht auf, und ich sehe das, was bisher dunkel war, nun hell. Das alles bleibt aber in derselben Dimension. Der Begriff der Erwachung dagegen hat zum Inhalt, dass eine ganz andere Dimension gewonnen wird, aus der das gesamte bisherige Erleben als Schlaf, als Traum erkannt wird. Die Übersetzung mit "Der Erleuchtete" ist also zu gering, sie schöpft die Tiefe des indischen Begriffes der Erwachung nicht aus. So wie die Chinesen haben auch die Tibeter den Buddha-Begriff etwas verändert. Sie übersetzen "Buddha" mit einem Begriff, der wörtlich "Der Abgeklärte" heißt. So schön auch dieses Wort ist, so gilt es doch für jeden Weisen und sagt nicht darüber aus, dass ein Buddha aus dem existenziellen Traum erwacht ist und anderen den Weg zum Erwachen zeigt.


    Das Gegenteil von Dukkha wäre dann "Sukha", was im Allgemeinen mit "Freude", "Glück", "körperlich oder geistig angenehmem Gefühl" übersetzt wird

    Sorry, liebe Anna Panna-Sati, Sukha ist auch Teil von Dukkha, aber nur subtil.

    Das Gegenteil wäre nur Nibbana, also entsprecend der traditionellen Auslegung im Theravada.

    LG.


    Alles, was vergänglich ist, ist Dukkha, und kein Glück kann ewig dauern. Ich muss dafür nicht zitieren, das ist doch logisch, oder? :rose:

    Diese Diskussion ist müssig, weil du die klassischen Texte offensichtlich wörtlich liest, wie ein evangelikaler Christ seine Bibel. Kann man schon machen. Aber dann bitte konsequent! Du glaubst dann ja wohl auch daran, dass Buddha nicht aus dem dafür vorgesehenen Organ seiner Mutter geboren wurde, sondern aus ihrer Seite - mit einem ganzen Hofstaat, wie die Schriften berichten.

    Hendrik , wenn ich darf.


    Na ja, das ist aber echt krass; kein vernünftiger Mensch würde daran glauben. Ich persönlich denke eher, dass die Wahrheit, wie so oft, in der goldenen Mitte liegt. Die rein wissenschaftliche Interpretation der sogenannten heiligen Texte ist stets mit Schwierigkeiten verbunden, da die Mehrheit der Menschen im Buddhismus, wie in jeder Religion, Trost und Hoffnung sucht – was durchaus nachvollziehbar ist. Oder?

    Zufällig habe ich das Büchlein von Ursula Gräfe mit dem Titel "Buddha" gekauft. Sie ist bekannt als die Übersetzerin von Haruki Murakami. In ihrem Buch betont sie ausdrücklich, dass der Buddha nicht an Wiedergeburt glaubte, was in späteren Traditionen einfach missachtet wurde. In einigen Richtungen wurde sogar das genaue Gegenteil von dem gelehrt, was im Pali-Kanon zu lesen ist. Ernsthafte Forscher wie Mettiko Bhikkhu oder Anālayo konzentrieren sich auf die psychologischen Aspekte der Lehre, während sie die gesamte Metaphysik eher am Rande erwähnen. Ich denke, am Anfang stand Ñāṇavīra, den Stephen Batchelor sehr schätzte und dem er ein ganzes Kapitel in seinem letzten Buch widmet.

    Und Ñāṇavīra, kommt zurecht ohne egal welche Metaphysik aus. Aber ihn lesen sehr wenige, wenn überhaupt. Passt nicht in das Bild.. das Muster. LG.

    Im Vajrayana gilt es als das höchste Ziel, es nicht so weit kommen zu lassen, ein Nichtwiederkehrer zu sein aufgrund von Erleuchtung. Man ist erleuchtet, aber gerade diese "Macht" der Erleuchtung gibt die Kraft, sich freiwillig eine Stufe "niedriger" einzureihen, damit man wiedergeboren werden kann, um seinen Mitwesen [besser] helfen zu können. Es macht ja keinen Sinn, nicht mehr wiederzukehren, wenn einen grenzenloses Mitleid treibt, welches sich in Tat umwandeln will.

    Der Bodhisattva-Gedanke war meiner Meinung nach im frühen Buddhismus, insbesondere im Theravada, sehr präsent, wie ein Artikel von Hans-Günter Wagner veranschaulicht, den ich hier verlinke. Im Vajrayana hingegen wurde dieses Ideal verzerrt und schließlich sogar pervertiert.


    Der BODHISATTVA in den buddhistischen Traditionen

    Wahrscheinlich liegt das wiederum an der Tatsache, dass viele Menschen jegliche Gedanken an den Tod (zumindest den eigenen und den der Nächsten) - so lange wie möglich - verdrängen.

    Ich melde mich hier kurz zurück. Genau darum geht es. Auch Irvin Yalom behandelt in der "Existenziellen Psychotherapie" diese Frage sehr ausführlich.

    Der Buddhismus geht weiter. Bhikkhu Anālayo empfiehlt, sich alle möglichen Veränderungen bei der Verwesung eines Leichnams sehr bildlich vorzustellen, ebenso den Moment, als ob er der letzte wäre.

    Wenn ich mich richtig erinnere, erzählte er in einem Interview, dass bei ihm eine tödliche Krankheit diagnostiziert wurde; dann hat er alles an sich selbst ausprobiert (bei meinem Chaos kann ich momentan den Artikel nicht finden), und er berichtet, wie diese Technik ihm persönlich geholfen hat.

    In seinem praktischen Ratgeber zu Satipatthāna erweitert er die gesamte Technik; leider ist das Buch nur auf Englisch verfügbar.

    Aber du, liebe Anna Panna-Sati , hast natürlich recht: Es ist nicht für jeden geeignet.

    In einem Video des Muttodaya-Klosters erzählt auch ein Mönch über seine eigenen Erfahrungen, wie er in der Leichenhalle sehr lange meditiert hat, und für uns, die darüber hinwegsehen, klingt das eher morbide und obskur.

    Aber es ist der Kern des Theravada; man kann es drehen und wenden, aber die Vergänglichkeit kann man nicht aus Büchern studieren, sondern nur durch unmittelbare Erfahrung verstehen.

    Am Ende zitiere ich dazu eine Stelle aus dem Pali-Kanon:


    "

    "Diejenigen, ihr Mönche, die die Betrachtung über den Tod üben, indem sie denken: 'Ach, daß es mir doch vergönnt sei, einen Tag und eine Nacht am Leben zu bleiben - noch einen Tag - einen halben Tag - solange wie ein Almosenmahl dauert - solange wie ein halbes Almosenmahl dauert - solange wie das Zusammenballen und Hinunterschlucken von vier oder fünf Bissen dauert! Ich möchte des Erhabenen Weisung noch überdenken. Viel, wahrlich, könnte ich dann noch erwirken!' - von diesen Mönchen, ihr Mönche, sagt man, daß sie nachlässig leben und auf langsame Weise die Betrachtung über den Tod üben, um der Triebe Versiegung zu erreichen.

    Von demjenigen Mönche aber, der die Betrachtung über den Tod übt, indem er denkt: 'Ach, daß es mir doch vergönnt sei, solange am Leben zu bleiben, wie das Zusammenballen und Hinunterschlucken von einem einzigen Bissen Reis dauert! Ich möchte des Erhabenen Weisung noch überdenken. Viel, wahrlich, könnte ich dann noch erwirken!'

    -Oder der denkt: 'Ach, daß es mir doch vergönnt sei, noch während der Zeitspanne am Leben zu bleiben, die zwischen einer Ein- und Ausatmung oder einer Aus- und Einatmung liegt! Ich möchte des Erhabenen Weisung noch überdenken. Viel, wahrlich, könnte ich dann noch erwirken!'-

    Von einem solchen Mönche sagt man, ihr Mönche, daß er vollen Ernstes lebt und eifrig die Betrachtung über den Tod übt, um der Triebe Versiegung zu erreichen.

    Darum, ihr Mönche, habt ihr danach zu streben: 'Vollen Ernstes wollen wir leben und eifrig die Betrachtung über den Tod üben, um der Triebe Versiegung zu erreichen!' Das, ihr Mönche, sei euer Streben!"


    A.VIII.73 Die Betrachtung über den Tod I - 3. Paṭhama-maraṇassati Sutta

    Geboren am selben Ort, zur selben Zeit, unter denselben Umständen (*).

    Hm, das hat mich an die ewige Wiederkehr von F. Nietzsche erinnert. Immer dasselbe, keine Erlösung. Es gibt dazu einen sehr interessanten Roman von Peter Uspensky, in dem ein junger Mann unsterblich in ein sehr schönes Mädchen verliebt ist; am Ende begeht er Selbstmord. Und die Geschichte wiederholt sich in vielen Variationen, aber das Finale ist immer dasselbe. Schaurig, wenn man darüber nachdenkt.

    1. 'Wie einen vor ihm stehenden Mörder' bedeutet hier: als ob ein Mörder vor ihm stehe. Er soll also denken: 'Gerade als ob ein Mörder mit gezücktem Schwerte vor uns stände und uns das Messer zur Kehle führte, um uns das Haupt abzuschlagen: genau so wartet der Tod auf uns'. Und inwiefern? Eben weil der Tod gleichzeitig mit der Geburt gekommen ist und uns des Lebens beraubt. Gerade wie der Keimling des Schlangenhutpilzes mit dem Kopfe die Erde auf sich nehmend emporsproßt, so auch nehmen die Wesen bei ihrer Geburt das Alter und den Tod auf sich. Denn sobald ihr Wiedergeburtsbewußtsein, unmittelbar nach dem Entstehen, den Verfall erreicht, gelangt es, zusammen mit den damit verbundenen Daseinsgruppen, zur Auflösung, genau wie der vom Gipfel des Berges herunterfallende Felsen zerschellt. Somit ist der 'alle Augenblicke stattfindende Tod' gleichzeitig mit der Geburt gekommen. Aber auch der hier gemeinte Tod ist, insofern er eben dem Geborenen mit Gewissheit beschieden ist, gleichzeitig mit der Geburt gekommen. Daher eilt dieses Wesen, von der Zeit der Geburt ab, gerade wie die aufgegangene Sonne beständig dem Untergange entgegen; und wo immer es hingelangt, von da kehrt es auch nicht für einen Augenblick mehr zurück. Oder gleichwie der reißende Gebirgsstrom mit seinen raschen Fluten dahinfließt, genau so eilt das Wesen, ohne auch nur für einen Augenblick mehr umzukehren, beständig dem Tode entgegen. Darum heißt es (Jātaka 510): "Von jener einen ersten Nacht ab, in der der Mensch im Mutterleibe weilt, eilt er, einer aufgestiegenen Wolke gleich, dahin; und dahineilend kehrt er nimmermehr zurück".


    Die Betrachtung über den Tod (marana-sati)

    es fällt schon auf, dass du den Tod - in diesem Thread - mehrfach als bedrohlich und grauenerregend schilderst, ehrlich gesagt, weiß ich nicht, ob das - angesichts der allgemein zunehmenden Lebensangst und Todesfurcht - so viel Sinn macht..

    Anna Panna-Sati .


    Klar, es ergibt Sinn, denn auch Ananda konnte es nicht akzeptieren und weinte, als der Buddha im Sterben lag. Der Buddha sagte ihm jedoch, dass die Lehre wichtiger sei und dass alles, was bedingt ist, vergehen muss.

    Ich habe selbst gesehen, wie Menschen sterben – viele Male. Und ich war sehr jung. Das hat sich tief in mir eingeprägt.

    Damit will ich sagen, wie wichtig es ist, sich frühzeitig mit dem Tod auseinanderzusetzen. Denn absolut alles, was uns lieb ist, werden wir eines Tages verlieren. Den Tod als Bedrohung zu sehen, ist menschlich.

    Nur der Erwachte, ein Arahat, hat keine innere Identifikation mehr. Ich bin das noch nicht – das war ein Scherz, oder?

    Im alten Indien waren die Menschen tief davon überzeugt, dass der Körper nichts weiter als ein Vehikel ist. Deshalb sollte er nach dem Tod im Fluss verbrannt werden. Hier im Westen gibt es hingegen eine ganze Bestattungsindustrie, die aus dem Tod ein gutes Geschäft macht.LG.


    P.S. An anderer Stelle habe ich ein Zitat aus dem Visuddhi-Magga eingeführt("Über den Tod"), um den Fokus hier auf das Wesentliche zu lenken.

    Ich wollte nur meine eigenen Gedanken zum Thema zum Ausdruck bringen. Der sogenannte normale Mensch reagiert meistens auf eine ernste, bedrohliche oder sogar tödliche Krankheit mit Angst, Wut und Verdrängung. Er schießt sozusagen den zweiten Pfeil auf sich selbst, aber der erste Pfeil ist das Leben, wie es ist, und alles, was dazugehört.

    Meinen Geist habe ich die Möglichkeit so zu üben, dass ich akzeptiere, also innerlich, dass alles vergänglich ist. Ich kann wie jeder jeden Augenblick sterben; dann setze ich andere Prioritäten und Werte. Was ist wirklich wichtig in diesem Leben? Unter dem Blickwinkel der Vergänglichkeit, man kann auch sagen im Licht der Ewigkeit, betrachtet man alles anders.

    Ich hatte vor einigen Tagen mit einer Pflegeschwester gesprochen. Ich sagte ihr: "Angenommen, ich bekomme Krebs im Endstadium, habe entsetzliche Schmerzen – lohnt es sich, in diesem Zustand zu leben, wenn der Tod dir mit leeren, pechschwarzen Augenhöhlen ins Gesicht grinst?" Aber sie entgegnete: "Was redest du da? Man sollte das Leben genießen."

    Da das Wort "Genießen" als die Wurzel von Samsara dient, also dem unersättlichen Durst, den man niemals stillen kann, wäre es schon genug, A. Schopenhauer zu zitieren. Aber ich antwortete nicht. Es macht keinen Sinn.

    Der Tod kann so real wie möglich aus dem öffentlichen Leben verbannt werden. Aber Serien auf Netflix wie "Achtsam morden", "Hannibal" usw. präsentieren den Tod als Show. Es bereitet den meisten Menschen ein angenehmes Nervenkitzeln, im Sinne von: jemand anderer stirbt, aber bei mir ist alles im grünen Bereich. Man kann auch an "Léon – Der Profi" erinnern, der so viele Preise gewonnen hat, oder den Film "Sieben" – das sollte reichen.

    Hier kann man die Projektion oder die Verschiebung der eigenen Angst sehen, die in diesen Streifen ein Ventil findet. Aber dann frage ich mich: Ist es nicht so, dass wir alle so ticken, es aber nur nicht bemerken? :?

    Ps: in englisch sprachigen Foren wird traditioneller Buddhismus oft nochmal etwas traditioneller ausgelebt als in den deutschsprachigen Foren. Ich denke das liegt an einem höheren Anteil an asienstämmigen Buddhisten, und an einer kritischeren Betrachtung von „cultural appropriation“. Ich finde es trotzdem sehr relevant, auch für unseren DACH-Diskurs. Auch wenn die deutsche Buddhismus-Blase etwas anders gelagert ist.

    Lieber Pano,

    es kann sein.

    Ich hatte auch vor sehr langer Zeit Yoga-Lehrer, aber ich praktiziere es mein Leben lang. Allein!

    Wenn ich Fragen zum Buddhismus habe, kontaktiere ich manchmal die Mönche des Muttodaya-Klosters, den Vorstand der BGM-München und den Abhidhamma-Verein.

    Die echte buddhistische Praxis verlangt innere Abgeschiedenheit und Stille im Herzen; deswegen ist das meine eigene Meinung oder Einstellung. Das war bestimmt nicht persönlich oder verletzend gemeint.

    Ich kann nur über mich selbst sprechen. Die Frage, ob es Wiedergeburt gibt oder nicht, finde ich nicht so wichtig. Aber die Keime von Kilesa oder Geistesgiften frühzeitig zu erkennen und nicht auszuleben ( aus-agieren), das ist mein Kriterium.

    Ich kann die Position des säkularen Buddhismus sehr gut nachvollziehen. Denn wir re-agieren gewöhnlich bedingt durch unsere eigenen Konditionierungen, die wir sehr selten hinterfragen. Also geht es um die innere Freiheit, auch wenn sie eingeschränkt, also bedingt entstanden ist. Alles Gute dir!

    Es ist auch eine Verblendung, wenn geglaubt wird, dass wir Besucher in diesem Körper sind.

    Natürlich klammert der moderne Mensch in der Konsumgesellschaft an seinem eigenen Körper. Doch was geboren ist, ist dazu verdammt zu sterben. Das ist der Lauf der Natur – sei es ein kleines Insekt, ich selbst oder sogar der Buddha höchstpersönlich. Dukkha direkt zu erkennen, dem Tod ins entsetzliche Antlitz zu blicken, erfordert Mut und innere Entschlossenheit.

    Ajahn Chah, den ich sehr schätze, fragte die Menschen oft: "Kannst du es ertragen?" Dukkha zu ertragen, das Alter, Krankheit und Tod anzunehmen – man kann diese Tatsachen nur verdrängen, aber ihnen nicht entfliehen. Wie Mettiko Bhikkhu treffend bemerkt, geht es oft um einen Wellness-Buddhismus, jedoch nicht um den echten, im Sinne eines existenziellen, innigen Zugangs, der nicht aus Büchern stammt, nicht aus dem Studieren, sondern aus dem Erleben und dem Erfahren des Dukkha am eigenen Leib.


    Für dich, Qualia :


    "

    Wenn der Körper geboren ist, gehört er niemandem. Es ist wie mit unserer

    Meditationshalle. Nachdem sie gebaut ist, kommen Spinnen, um darin zu

    bleiben. Eidechsen wohnen darin. Alle Arten von Insekten und Kriechtieren

    kommen, um darin zu bleiben. Schlangen leben darin. Alles Mögliche

    kann kommen, um darin zu leben. Es ist nicht unsere Halle; die Halle

    gehört allen.

    So sind auch diese Körper. Sie sind nicht unsere. Die Menschen kommen,

    um in ihnen zu bleiben und sind abhängig davon. Krankheit, Schmerz und

    Altern kommen ebenfalls, um in ihnen zu wohnen und wir leben dort

    bloß mit ihnen zusammen. Wenn diese Körper das Ende von Schmerz und

    Krankheit erreichen und sich schließlich auflösen und sterben, dann ist

    das nicht unser Tod. Also haltet euch an nichts fest. Stattdessen müsst

    ihr diese Tatsache kontemplieren und dann wird sich euer Ergreifen nach

    und nach erschöpfen. Wenn ihr es richtig seht, endet die falsche Ansicht."

    96


    Die Quelle:


    Die gesammelten Lehren von Ajahn Chah


    https://dhammapala.ch/wp-content/uploads/2021/05/gesammelten-lehren-2021-01-21.pdf

    Da gehört aber auch zur Ehrlichkeit dazu, dass es religiöse Buddhisten gibt in großer Angst davor das nächste Leben als Hungergeist o.ä. zu verbringen. Also ob es nun Druck nimmt oder Druck gibt ist vermutlich eine sehr individuelle Sache.

    Lieber pano,

    es geht doch nicht um die Angst. All diese Bereiche entstehen und vergehen in unserem Bewusstsein. Und ich habe die Möglichkeit, es ein wenig zu gestalten – durch mein Cetana. Entschuldigung, tausendmal, ich persönlich habe keine Angst. Mein eigenes Gewissen ist mein Kriterium und die Messlatte, nichts anderes. Wie hier schon richtig bemerkt wurde, geht es im Buddhismus um den phänomenalen inneren Zugang. Existieren diese ganzen Bereiche real, also objektiv, dann sollte man folgerichtig die Frage nach dem Wesen der Realität stellen. Der Buddha hatte im Pali-Kanon, soweit ich weiß, kein Interesse an Metaphysik. Das Ende des Dukkha, das ist alles. Die modernen Buddhisten, ich entschuldige mich nochmal, sind nicht so naiv; sie sind meistens hochgebildet und belesen.

    Noch ein wenig über das Bewusstsein. Soweit ich verstanden habe, bedingt das Bewusstsein Nama-Rupa und umgekehrt. Was war zuerst, die Henne oder das Ei? Bewusstsein oder die Materie? Die Realität ist nicht dual; man kann sie eher als ein Modell des holografischen Universums betrachten.

    Liebe Grüße.

    Da Buddhas Ziel die Befreiung von Dukkha war - etwas was auf der subjektiven, phänomenologischen Ebene auftaucht - meint er mit Welt natürlich die subjektive, phänomenologische Welt. Und es ist diese Welt die sich eben zu einem nicht unwesentlichen Welt durch Benennung ergibt.

    Korrekt, ich sehe es genauso wie Mettiko Bhikkhu und Ñāṇavīra Bhikkhu: Es gibt keine andere 'Welt'.

    Die Welt ("") stellt keine objektive Realität unabhängig von unserer Wahrnehmung dar.

    So die moderne Neurowissenschaft:


    Zitat

    Roth: Also, philosophisch gesprochen können wir natürlich überhaupt keine Gewißheit haben über die Existenz einer Welt außerhalb unseres Kopfes. Wir haben nur die Gewißheit über unsere eigenen Sinnesdaten. Ob diese Sinneseindrücke aus einer äußeren Welt stammen, kann ich nicht unmittelbar überprüfen. Ich kann sie ja nicht anfassen, sondern was mein Gehirn verarbeitet sind immer nur Sinneseindrücke, von druckempfindlichen Tastsensoren in meinen Fingerspitzen etwa. Die Frage kann also nicht sein, ob ich nachweisen kann, daß es eine unabhängige Welt gibt, sondern nur, ob es plausibel ist, von ihrer Existenz auszugehen. Meine Antwort: Es ist sehr wahrscheinlich, daß es eine äußere Welt gibt.


    Das Gehirn weiß wenig von der Wirklichkeit

    Da ist dann immer noch Wut,Angst,Glück und alles andere auch

    Sorry, aber egal welcher "Erleuchtete " sollte frei von Geistesgiften sein. LG.


    "

    nibbāna

    das 'Nirwahn' (wörtl. das 'Erlöschen'),

    bildet das höchste und letzte Endziel alles buddhistischen Strebens, d.i. das restlose 'Erlöschen' alles in Gier, Haß und Verblendung sich äußernden, das Leben bejahenden und sich krampfhaft daran klammernden Willenstriebes, und damit die endgültige, restlose Befreiung von allem künftigen Wiedergeborenwerden, Altern und Sterben, Leiden und Elend.


    • Versiegung der Gier, (lobha)
    • Versiegung des Hasses (dosa)
    • Versiegung der Verblendung (avijjā):

    nibbāna

    Wenn ich darf, ich weiß nicht, welche Argumentation du meinst.
    Solltest du meinen, ein Mensch könne ohne "8fachen Pfad" erwachen, so stimme ich nicht zu, mir ist auch kein "säkularer Buddhist" bekannt, der das tut, der wäre dann ja dann ja gar kein Buddhist.

    Hm, ich hatte doch auf das Sutra hingewiesen:


    "

    „Wahrlich, so sage ich, o Freund: Nicht ist man imstande, durch Gehen das Ende der Welt zu erreichen, da, wo es weder Geburt gibt, noch Altern und Sterben, weder Erstehen, noch Abscheiden. Doch nicht kann man, sage ich, o Freund, ohne der Welt Ende erreicht zu haben, dem Leiden ein Ende machen. Das aber verkünde ich, o Freund: In eben diesem klafteftlerhohen, mit Wahrnehmung und Bewusstsein versehenen Körper, da ist die Welt enthalten, der Welt Entstehung, der Welt Ende und der zu der Welt Ende führende Pfad.

    Durch Gehen kann man nie gelangen

    bis an das Ende dieser Welt;

    doch ohne dies erreicht zu haben,

    wird man vom Leiden nimmer frei.

    Daher ein weiser Weltenkenner,

    der, heilig, hin zum Ende kam,

    der, still geworden, um das Weltenende weiß,

    verlangt nicht mehr nach dieser Welt und jener.“

    ([SN 2, 26] und AN 4, 45 – Übers.: Ñāṇatiloka Bhikkhu)


    Klar, ohne den Pfad geht es nicht. Keine andere Fragen. Danke. _()_

    Wäre das denn so schlimm? Es wäre vielleicht ein Trost für diejenigen, die sich hierzu nicht in der Lage sehen:

    Oder es ist nur ne Ausrede, sich nicht anzustrengen zu müssen.

    Lieber Metta,

    wenn ich darf: Die Welt entsteht eigentlich in unserem Kopf, besser gesagt, in unserem eigenen Bewusstsein. Meiner bescheidenen Meinung nach reichen dazu SN 2.26 und AN 4.45 über das Ende der Welt aus, und dann kann man diese Argumentation von Elliot nachvollziehen. Bhikkhu Anālayo hat einmal einen kritischen Artikel verfasst, weil Ñāṇavīra den Arahat so verstanden hatte, als ob er keine Wahrnehmung mehr hätte. Wenn man über die Überwindung der Wahrnehmung spricht, sollte man sich fragen, wie ein Arahat oder ein Heiliger im Alltag funktioniert. Denn er sollte die Phänomene ohne Verzerrungen sehen, in der Leerheit (eher allegorisch) und bestimmt absolut frei von allen Geistesgiften. Und er hat keine innere Identifikation mit den khandha mehr. Und wie sollte das zustande kommen? Rein praktisch gesehen? Deine Antwort?