QuoteDavid lectures nationally and internationally on various topics, focusing primarily on the encounter between Buddhism and modernity: what each can learn from the other. He is especially concerned about social and ecological issues. A popular recent lecture is “Healing Ecology: A Buddhist Perspective on the Eco-crisis”, which argues that there is an important parallel between what Buddhism says about our personal predicament and our collective predicament today in relation to the rest of the biosphere. You can hear David's podcast interview with Wisdom Publications here. Presently he is offering talks and workshops on Ecodharma: Buddhist Teachings for the Ecological Crisis”, his latest book published in 2019. He also leads meditation retreats. (To find out about forthcoming lectures, workshops and retreats, please see the Schedule page.)
Posts by Igor07
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o.k., habe verstanden, auch, wenn ich genau diese "klare Positionierung" immer noch für schwierig halte.....
Kein einfaches Thema!!
Nein! Die ist nicht so" besonders "schwierig.
Das ist Bhikkhu Bodhi, und dies ist mein letzter Beitrag in diesem Faden:
(Es geht dabei nicht um Politik per se.)ZitatAls ich sah, wie der Buddhismus in diesem Land assimiliert wurde, fiel mir der Kontrast auf zwischen den riesigen Wellen des Leidens, die über die Weltbevölkerung hereinbrechen, von denen ich über das Internet erfuhr, und der selbstgefälligen, fast selbstverliebten Haltung vieler amerikanischer Buddhisten zu beobachten war. Viele amerikanische Mittelklasse-Buddhistinnen schienen sich des Elends, das 90 Prozent der Weltbevölkerung bedrückte, kaum bewusst zu sein – Elend aufgrund von Armut, sozialer und politischer Unterdrückung, Militarismus und der wirtschaftlichen Globalisierung. Es schien, als würde der Buddhismus selbst eher als ein bequemer Weg zur persönlichen Verwirklichung aufgefasst, denn als ein Werkzeug, um sich mit den tiefsten Wurzeln des Leidens, des eigenen wie des Leidens anderer, zu beschäftigen und sie anzugehen. Mit einiger Bestürzung stellte ich fest, dass der Buddhismus zwar Qualitäten wie Güte und Mitgefühl preist, dass aber zu viele zeitgenössische buddhistisch Praktizierende dazu neigen, diese Tugenden in erster Linie als subjektive innere Zustände und nicht als Ansporn für transformatives Handeln zu betrachten.
LG.
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Angesichts der schrecklichen Prozesse in den großen Konflikten dieser Welt, fühle ich mich eher klein und wirkungslos.
Edith: Ich finde es absurd, wie sinnlos Menschen in kriegerischen Konflikten geopfert werden und andererseits in der Medizin soviel für den Menschen geforscht wird, um auch jede Krankheit zu heilen, wo wir schon so viel erreicht haben.Als Krankenpfleger empfand ich das besonders widersinnig und hoffe, nie im Krieg eingesetzt werden zu müssen.
Railex , ich kann sehr gut nachvollziehen, was du meinst. Ich habe im Rettungsdienst gearbeitet, also habe ich mit eigenen Augen gesehen, wie Menschen sterben. Das hat mein ganzes Leben geprägt.
Die Welt, in der wir leben, erscheint mir sehr grausam. Überall kann man den Anstieg von Gewalt und Zerstörung beobachten. Und warum bekommt die AfD so viele Stimmen? Sie wollen Frieden mit Russland – einem Land, das Menschen einfach so abschlachtet, wie ich es auch heute wieder lese.
Und das bringt mich zu deiner Frage. Klar, wir können nicht überall auf der Welt den Krieg beenden. Das ist nicht möglich.
Aber wir können eine klare Haltung einnehmen.
Ein reales Beispiel: Ein Freund von mir – ein wirklich guter Mensch und dazu noch Buddhist – stimmt für die AfD und sagt mir, alles, was in den Medien steht, sei eine glatte Lüge. Es macht keinen Sinn, weiter mit ihm zu diskutieren. Denn der sogenannte „normale Mensch“ sollte doch erkennen, dass es sich hier um eine eindeutig faschistische Partei handelt.
Aber das gilt natürlich nicht für alle.
Wenn wir nicht schweigen, sehe ich das schon als Fortschritt. Oder?
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Dass in deinen Zitaten die tragende Rolle der Hamas nicht einmal erwähnt wird Igor07 ist typisch, dennoch wieder erstaunlich, aber das möchte ich hier bitte nicht diskutieren, erlebe den Konflikt hier fast jedes Wochenende auf den Straßen von Berlin.
Zuerst einmal: Ich selbst bin jüdischer Abstammung und wurde jahrelang/ und jeden Tag!/ in der Schule – sowohl körperlich als auch seelisch – misshandelt.
Ich käme niemals auf die Idee, die Hamas zu verteidigen.
Aber ich zitiere erneut Bhikkhu Bodhi dazu:ZitatWenn 1.200 Israelis von militanten Hamas-Kämpfern getötet werden, wird dies als schreckliche Tragödie beklagt, und die Presse stellt uns persönliche Profile der Opfer vor. Wenn 36.000 Palästinenser durch israelische Militäroperationen getötet werden, erhalten wir lediglich Statistiken, und die einzelnen Menschenleben werden als reine Kollateralschäden behandelt. Wenn Universitätsstudierende gegen den israelischen Feldzug protestieren, werden sie von führenden Vertretern des Kongresses als "Antisemiten" bezeichnet. Wenn die Studierenden diesen Vorwurf zurückweisen und behaupten, dass sie in Wirklichkeit gegen das Abschlachten der Menschen in Gaza sind, werden sie suspendiert oder von der Universität verwiesen.
Wie viel Mal noch?
P.S. Keine 36.000 heute, aber viel mehr, leid-er.
Zitatich kann nämlich überhaupt keine Motivationen/Absichten von anderen Menschen oder gar Diktatoren überprüfen, ich weiß auch nicht inwieweit es zulässig ist von den Ergebnissen zuverlässig rückwirkend auf Absichten zu schließen.
Doch! Es ist möglich:
ZitatPutin, so ruchlos und tumb wie sein amerikanisches Gegenüber, nutzt die Charakterzüge gnadenlos zu seinen Gunsten aus. Der Massenmörder im Kreml ist geschickt darin, Trump das Gefühl zu geben, sein Kumpel und mit ihm auf Augenhöhe zu sein. Das ist aber nicht der Fall. Der Russe ist - anders als der US-Präsident - ein ruhiger Stratege, der einen Plan hat und ihn eisern durchzieht, ohne Tag für Tag was anderes zu erzählen. An Verschlagen- und Gerissenheit ist Putin Trump weit überlegen - was etwas heißen will. Der erste Mann im Weißen Haus schaut zu ihm auf, weil Putin genau das tut, was sich der Amerikaner nicht oder noch nicht traut: Seine Macht mit allen erdenklichen Mitteln zu sichern - und sich mit Gewalt zu nehmen, was er will.
Putin kann nur noch Krieg
Dahinter steckt die bewusste Absicht, lieber Railex.
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ja, wandelbar, aber iwie braucht der Mensch verdammt lange, um zu begreifen, was seine Existenz gefährdet, um dann eine Verhaltensänderung umzusetzen.
Railex , hast du jemals einen echten Diktator gesehen, der gute Absichten hegt, um sein eigenes Verhalten zu ändern? Dann bin ich wirklich perplex..
Ich zitiere besser wieder Bhikkhu Boddhi ( und vergleiche es bitte mit den Nachrichten von heute):
ZitatDie Nahrungsmittelblockade hat die gesamte Bevölkerung, einschließlich der Kinder, an den Rand des Verhungerns gebracht. In einem Beitrag für den Guardian Ende Januar schrieb Alex de Waal, der Autor von Mass Starvation: The History and Future of Famine (Geschichte und Zukunft der Hungersnot), dass "Gaza eine Massenverhungerung erlebt, wie es sie in der jüngeren Geschichte noch nie gegeben hat". Er sagte voraus, dass Tausende von palästinensischen Kindern im Gazastreifen sterben werden, selbst wenn die Barrieren für Hilfslieferungen sofort aufgehoben werden. Einige Wochen später warnte der stellvertretende UNICEF-Exekutivdirektor für humanitäre Maßnahmen und Versorgungsoperationen, Ted Chaiban: "Wenn der Konflikt jetzt nicht beendet wird, wird sich die Ernährungslage der Kinder weiter verschlechtern, was zu vermeidbaren Todesfällen oder Gesundheitsproblemen führen wird, die die Kinder in Gaza für den Rest ihres Lebens beeinträchtigen und möglicherweise generationsübergreifende Folgen haben werden.“
Seit diesen Warnungen hat die Blockade nicht nachgelassen, und die Vorhersagen werden wahr. Es gibt bereits Berichte, wonach mindestens 25 Kinder an Dehydrierung und Unterernährung gestorben sind, und es wird befürchtet, dass dies nur der Anfang einer eskalierenden Zahl von Todesfällen ist. Und um Salz in die Wunden zu streuen, haben israelische Streitkräfte in letzter Zeit, wenn Hilfstransporte zur Verteilung von Nahrungsmitteln eintrafen, auf Menschen geschossen, die an den vorgesehenen Verteilungspunkten auf Hilfe warteten. Berichten zufolge sind auf diese Weise bereits mehrere hundert Menschen getötet worden. Die einzige Möglichkeit, diese Katastrophe abzuwenden oder zumindest abzumildern, besteht darin, den Krieg sofort zu beenden und die Blockade der humanitären Hilfe durch Israel aufzuheben.
Gegenwärtig werden rechtliche Schritte eingeleitet, um ein Ende der Blockade zu erzwingen. Oxfam und Human Rights Watch haben Israel vorgeworfen, den Hunger als "Kriegswaffe" einzusetzen, und Südafrika hat in seiner Klage gegen Israel vor dem Internationalen Gerichtshof (IGH) das Aushungern der Bevölkerung des Gazastreifens als völkermörderischen Akt bezeichnet (siehe Abschnitt 50 in seiner Klageschrift, S. 35). Vor kurzem hat Südafrika den IGH ersucht, zusätzliche Sofortmaßnahmen gegen Israel anzuordnen und dabei auf die von Israel im Gazastreifen betriebene Aushungerungspolitik hingewiesen.
Was lese ich heute? Rate mal:
ZitatDer Nothilfeexperte der deutschen Welthungerhilfe, Marvin Fürderer, kritisiert: "Viele Menschen sind auf der Flucht oder leben unter schlimmsten Bedingungen in Notunterkünften, ohne zu wissen, ob sie den nächsten Tag noch erleben und 500.000 von ihnen sind akut vom Hungertod bedroht. Da reicht es nicht jetzt, vier Tage lang 100 Lkw reinzulassen."
Was sagt der Buddhismus dazu?:
ZitatEine grundlegende Wahrheit, die der Buddha gelehrt hat, besagt, dass "alle Wesen durch Nahrung erhalten werden". So einfach und offensichtlich diese Maxime auf den ersten Blick erscheinen mag, ihre Bedeutung sollte nicht unterschätzt werden, denn sie ist der Schlüssel sowohl zu tiefer Einsicht als auch zu tiefem Mitgefühl. Zu erkennen, dass wir alle in gleicher Weise auf Nahrung angewiesen sind, bedeutet zu verstehen, dass unser Leben in einem komplexen Netz der Gegenseitigkeit verwoben ist, das niemandem Raum lässt, andere zu unterdrücken oder zu schädigen. Wir sind alle zerbrechliche Geschöpfe, alle verletzliche Wesen, deren Leben Tag für Tag von der Nahrung als Rohstoff für unser Überleben abhängt.
Bhikkhu Bodhi.
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Na ja, die Natur des Menschen ist bestimmt kein festes Ding – sie ist wandelbar. Aber die Kilesa, ebenso wie alle möglichen Geistesgifte, bleiben im Samsara bestehen.
Ich richte diese frohe Botschaft an alle Diktatoren dieser Welt: Sie sollten sich um ein reines Herz bemühen. Ich hoffe, es würde helfen – vielleicht in ihrem nächsten Leben.
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Wir wohl leider akzeptieren müssen, dass Krieg zur Natur des Menschen gehört und wir
den glücklichen Umstand des momentanen Friedens hier nutzen könnten, um vernünftig zu helfen und zu vermitteln, anstatt zu befeuern und zu zerstören.
Wenn es um den momentanen Frieden geht – was kann man tun, um ihn zu bewahren?
Zugespitzt formuliert: Was wäre passiert, wenn die NS-Diktatur nicht mit Gewalt beendet worden wäre?
Diese Analogie lässt sich auf Russland übertragen. Russland will die Grenzen von 1997 wiederherstellen – das bedeutet, es würde immer weitermachen. Die baltischen Staaten haben das früh erkannt und sich deshalb sehr schnell um Aufrüstung bemüht.
Egal welcher Diktator – ein solcher Mensch kennt weder Gewissen noch Moral. Er versteht nur die Sprache der Abschreckung. Alles andere würde nicht funktionieren.
Das ist meine persönliche Argumentation. Weiter würde ich das nicht öffentlich posten.
Wer das Ganze anders betrachtet – dafür kann ich nichts.
Das Recht auf Verteidigung ist in der Verfassung verankert.
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Krieg gehört nicht zur Natur des Menschen, sondern zu seinen sozialen, politischen und religiösen Systemen.
Wenn das nicht so wäre, dann gäbe es für Menschen keine Befreiung vom Leiden. @ Qualia
Das kann man sehr gut kontern. Wer erschafft all diese politischen oder religiösen Systeme? Bestimmt kein Gott – oder?
Zitatdass wir darüber selber nicht in Hass und Groll verfallen sollten.
Das sollten wir nicht tun. Aber zum Beispiel die eigene Familie zu schützen, wenn keine andere Option als Gewalt bleibt, kann man nicht ausschließen. Das Böse sollte gestoppt, aber nicht toleriert werden, denn sonst würde es sich noch weiter verbreiten. Es ist ein sehr schwieriges Thema – das ist mir klar – und es gibt keine Patentlösung für alle Fälle.
Siehe hier:
ZitatIm alten Königreich Sri Lanka war es den Mönchen strikt verboten, Gewalt auszuüben und zu töten. Den Königen jedoch, die als Bodhisattvas galten und deren Aufgabe es war, Dhamma und Sangha zu schützen, war die Ausübung von Gewalt und Kriegführung nicht nur erlaubt, sondern geradezu geboten. Dem folgten später auch die theravāda-buddhistischen Königreiche Südostasiens. Einige Herrscher hatten keine Skrupel, sich gegenseitig verheerende Kriege zu liefern und dabei auch wertvolle Buddhastatuen und Texte zu erbeuten. Das schlechte Karma, das sie sich damit schufen, versuchten sie durch den Bau von Stupas, die Stiftung von Klöstern und den Unterhalt von Mönchen wiedergutzumachen. Auf den Pāli-Kanon konnten sie sich dabei allerdings an keiner Stelle berufen. Noch fataler war darum die Rechtfertigung von Töten und Gewalt in späteren Mahāyāna-Texten. Dort sind Bodhisat tvas „bereit“, das schlechte Karma des Tötens auf sich zu nehmen, um den Täter vor schlimmen Höllenstrafen zu bewahren; solches Töten wird gar als „Befreien“ bezeichnet. Da das Motiv lauter sei, würden im Gegenteil große Verdienste erworben.(9) Sogar das Töten von Irrlehrern wird gerechtfertigt, weil jene großen geistigen Schaden verursachten. Im Mahāparinirvana-Sūtra, einem zentralen indischen Mahāyāna-Text, der viele Jahrhunderte nach Buddhas Tod dessen Lebensende beschreibt, wird von dem Erwachten behauptet, er habe in einem früheren Leben als König einen Brahmanen getötet, um ihn vor dem schlechten Karma zu retten, das der Brahmane auf sich lud, indem er den Mahāyāna schmähte. Das für die Yogācāra-Schule bedeutende Bodhisattva-Bhūmi vertritt dieselbe Auffassung. Ein Bodhisattva, der sehe, wie sich jemand durch sein Handeln selber schwere karmische Folgen schaffe, habe das Recht, den Übeltäter zu töten, um ihn vor den Folgen zu bewahren.(10) Asanga, der Begründer der für Tibet zentral gewordenen Yogācāra-Schule, erklärt in seinem Kommentartext Bodhisattvabhūmi-Shāstra, dass ein Bodhisattva töten dürfe und sogar müsse, wenn ein Mensch im Begriff sei, ein fühlendes Wesen zu verletzen. Dies sei ein mitleidiger Akt und schaffe kein schlechtes Karma. Das waren keine rein abstrakten und folgenlosen Überlegungen. Überliefert ist das Beispiel jenes tibetischen Mönchs, der 842 König Langdarma tötete, um ihn von weiteren Gewalt maßnahmen gegen Dharma und Sangha abzuhalten.(11) Als Gewalt legitimierende Begründung wird auch auf die Lehre von der Leerheit (sūn yatā) Bezug genommen: Niemand sterbe letztlich wirklich, da die sinnlich wahrnehmbare Welt ohnehin nur eine Fiktion sei. Eine weitere Begründungsrhetorik wird mit dem Verweis auf „geschickte Mittel“(upāya) geliefert, die den hehren Zweck zusätzlich rechtfertigen sollen. Das erinnert an den im Abendland beliebten Satz: „Der Zweck heiligt die Mittel“, der auch dort aller Art unheiliger Verbrechen Tür und Tor geöffnet hat. Tatsächlich zeigten sich fatale praktische Konsequenzen in der Geschichte des chinesischen, japanischen und tibe-tischen Buddhismus. Chinesische Shaolin-Mönche zum Beispiel kämpften gegen Gegner und Herrscher mit härtester Gewalt und erstritten sogar Grundbesitz für ihren Orden. Auch in Tibet gab es jahrhundertelang blutige Kämpfe zwischen der Gelugpa-und der Kagyü-Schule, ebenso solche zwischen Tibet und Bhutan. In Japan unterhielten viele Klöster schlagkräftige Mönchstruppen, die sich untereinander regelrechte Kleinkriege lieferten. Während die Ethik des Buddha die Produktion und den Vertrieb von Waffen sogar den Laien untersagte und Mönche nicht einmal Knüppel und Äxte aufbewahren durften, war im Japan des 16. Jahrhunderts das Kloster Negoro-ji der Hauptproduzent von Feuerwaffen europäischer Bauart.(12) Im Samurai-Zen (Bushidō, „Weg desKriegers“) entgleiste das Bodhisattva-Ideal gar zu einer nihilistischen Todesmystik. Bekannte japanische Zenmeister feuerten im 2. Weltkrieg ihre Schüler an, „im Bodhisattva-Geist“ mit dem Schwert „Leben zu schenken“, was bedeutete, fremdes Leben zu töten.(13) Dies alles markiert einen radikalen Bruch mit der frühen Lehre. So fragt zum Beispiel im Salāyatana-Sūtta 42 (Samyutta Nikāya IV) des Pali-Kanon ein Hauptmann den historischen Buddha, ob ein Krieger, der in der Schlacht sterbe, in den Himmel komme. Buddha erklärt daraufhin, dass er keineswegs in die höheren Sphären, sondern in eine der Höllen gelange. Dabei wird keine Grenzlinie zwischen Angriffs- und Verteidigungskrieg gezogen. Im Abhidharmakosha wird sogar das Töten in Notwehr oder um eine befreundete Person zu schützen abgelehnt. Angehörige der Familie des Buddha hatten sich bei der Eroberung ihres Landes Sakyadurch den König von Kosala lieber niedermetzeln lassen, als durch gewaltsamen Widerstand ihre ethische Selbstverpflichtung zur Gewaltfreiheit (ahimsā) zu brechen.(14)
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Leider wird das Morden nicht aufhören – egal wo auf der Welt. Die Natur des Menschen ist im Wesentlichen dieselbe geblieben wie vor 2500 Jahren, zur Zeit des Buddha, und ebenso auch heute.
Leid-er trage ich keine rosarote Brille.
Nebenbei bemerkt: Sowohl Arthur Schopenhauer als auch die Psychoanalyse sehen dies ähnlich.
Sigmund Freud spricht vom „Thanatos“, dem Todestrieb, den Erich Fromm als „bösartige Destruktivität“ beschreibt.
Ich wollte dieses Thema eigentlich nicht weiter vertiefen, aber auch Konrad Lorenz spricht vom schleichenden Verfall des Menschlichen (vgl. Konrad Lorenz: Der Abbau des Menschlichen, München 1983, Piper Verlag, 294 Seiten, ISBN 3-492-02833-0).
Im Theravada-Buddhismus heißt es in diesem Zusammenhang, dass der Praktizierende „gegen den Strom“ schwimmen müsse – oder, wie Mettiko Bhikkhu vom Muttodaya-Kloster es treffend formuliert, „gegen den Strich“.
Diesen Gedanken findet man auch bei Volker Zotz in seiner Darstellung der Geschichte der buddhistischen Philosophie.
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Wenn die Hamas die palästinensische Bevölkerung opfert und sich nicht namentlich um sie kümmert, zeigt es, wie egal Ihnen jedes Menschenleben ist, dies kann man Israel nicht vorwerfen.
Railex , ich würde das bestimmt nicht in der Nacht weiter diskutieren.
Deine Position empfinde ich als eine Relativierung menschlichen Leiden-s unter dem Deckmantel des Buddhismus.
Ich sehe das anders – und die aktuellen Nachrichten kann man überall lesen.
Alles Gute!Zitatnur in Abhängigkeit unseres Bewusstseins existieren,
Das bedeutet: "
Nicht real"? Wie du wolltest. -
Genozid in Gaza?
Ja, so der Autor:
ZitatDie buddhistische Ethik lehrt uns, dass jedes Menschenleben wichtig ist, dass kein Leben von Natur aus kostbarer oder wertvoller ist als ein anderes. Doch die Art und Weise, wie der Konflikt in den westlichen Medien dargestellt wird, zeigt eine starke Voreingenommenheit zugunsten des israelischen gegenüber dem palästinensischen Leben. Wenn 1.200 Israelis von militanten Hamas-Kämpfern getötet werden, wird dies als schreckliche Tragödie beklagt, und die Presse stellt uns persönliche Profile der Opfer vor. Wenn 36.000 Palästinenser durch israelische Militäroperationen getötet werden, erhalten wir lediglich Statistiken, und die einzelnen Menschenleben werden als reine Kollateralschäden behandelt. Wenn Universitätsstudierende gegen den israelischen Feldzug protestieren, werden sie von führenden Vertretern des Kongresses als "Antisemiten" bezeichnet. Wenn die Studierenden diesen Vorwurf zurückweisen und behaupten, dass sie in Wirklichkeit gegen das Abschlachten der Menschen in Gaza sind, werden sie suspendiert oder von der Universität verwiesen.
Railex ,
Hast du den ganzen Artikel gelesen?
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"Der Erhabene sprach zu Anāthapindika, dem Hausvater, also:
»Ein edler Laienjünger, o Hausvater, der Nahrung darreicht, spendet den Empfängern vierfachen Segen. Welchen vierfachen Segen?
- Er spendet langes Leben,
- spendet Schönheit,
- spendet Glück,
- spendet Kraft.
- Dadurch aber, daß er langes Leben spendet, wird ihm selber ein langes himmlisches oder menschliches Leben zuteil;
- dadurch, daß er Schönheit spendet, wird ihm selber himmlische oder menschliche Schönheit zuteil;
- dadurch, daß er Glück spendet, wird ihm selber himmlisches oder menschliches Glück zuteil;
- dadurch, daß er Kraft spendet, wird ihm selber himmlische oder menschliche Kraft zuteil.
Ein edler Laienjünger, o Hausvater, der Nahrung darreicht, spendet den Empfängern diesen vierfachen Segen.«
Quote»Wer Selbstbezähmten, die von anderer Gabe leben, zur rechten Zeit in Ehrfurcht Speise reicht, der spendet ihnen vierfach großen Segen: ein langes Leben, Schönheit, Glück und Kraft.
Der aber, welcher Schönheit spendet, ein langes Leben, Glück und Kraft, erwirbt sich, Ansehen und ein langes Leben, wo immer er ins Dasein tritt.« -
Na ja, der springende Punkt hier ist, dass der Buddha mit dem "himmlischen" Auge sieht – ich aber sehe mit dem "gewöhnlichen", sozusagen. Für mich ist Genozid das, was er ist: der absichtliche und bewusste Völkermord.
Was der Buddha laut dem Pali-Kanon dazu sagt, ist für mich nicht entscheidend. Was mein eigenes "Ge-wissen "dazu sagt, das ist für mich ausschlaggebend.
Man kann das Mitgefühl als Begleiterscheinung sehen – ich aber sehe es als das, was uns als Menschen ausmacht.
Wenn wir bloß reflektierende und denkende Maschinen wären, dann stellt sich doch die Frage: Was unterscheidet uns dann überhaupt noch von KI?
Ich weiß es nicht.
Es war ein Scherz, oder?
P.s. Igor, deine Signatur und was Sokrates da behauptet haben soll, halte ich für unangemessen. Der Wert des Lebens steht für sich in Abhängigkeit seiner natürlichen Vollkommenheit, unabhängig von Aktivitäten, wie "Selbsterforschung".
Ich bin auch keine Katze, Railex .
Oder?
ZitatDie Hass und Gierdynamiken werden zum Selbstläufer, wir Menschen können sie nur noch gering willentlich beeinflussen.
Können wir, und sogar bestimmt!
Siehe hier:
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Vielen Dank fuer diesen Link. Mitgefuehl in Aktion. Das spricht mir echt aus dem Herzen.
Danke
Na ja, das war eigentlich mein Anliegen – und genau deswegen habe ich meine Bedenken, oder sogar meine Angst, überwunden. Es hat mich sehr viel Kraft gekostet.
Wenn ich in den Nachrichten lese, was Israel tut – und das ist echter Völkermord –, dann spricht auch der Autor davon, der selbst jüdischer Abstammung ist.
Wenn ich lese, was Russland Tag für Tag tut – auch darüber spricht der Autor.
Wenn ich lese, was in den Schulen der USA passiert – über die Schießereien, Amokläufe und all diese Fälle –, dann wird auch das vom Autor thematisiert.
Sollen wir all das um uns herum ausblenden und einfach verdrängen? Ist das der echte Buddhismus?
Ich sage ganz klar: Nein!
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Ich möchte hier ein sehr interessantes und aktuelles Interview mit Bhikkhu Bodhi mit euch allen teilen.
Denn der Buddhismus – wie in diesem Gespräch deutlich wird – bedeutet keineswegs, die Augen vor dem Weltgeschehen zu verschließen.
Im Gegenteil: Er ruft zu aktivem Engagement auf, um allen lebenden und leidenden Wesen in diesem Leben ein glückliches Dasein zu ermöglichen – frei von sozialer, wirtschaftlicher oder politischer Ungerechtigkeit und der Willkür unserer Zeit.Buddhistische Ethik für eine krisengeschüttelte Welt
ZitatDieses Interview wurde online von William Edelglass, Studiendirektor am Barre Center for Buddhist Studies, geführt. Es erschien gleichzeitig bei Buddhist Global Relief und in der Juni-Ausgabe des Insight Journals. Verwendung und Übersetzung ins Deutsche mit freundlicher Genehmigung des Interviewers und des Interviewten. Veröffentlicht am: 15. Juni 2024. Ven. Bhikkhu Bodhi ist der Gründer und Vorsitzende von Buddhist Global Relief und der Schirmherr von Mitgefühl in Aktion e.V.
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"Einst wanderte der Buddha mit seinem Aufwärter, Ananda, und traf auf einen Mönch, der an der Ruhr erkrankt war und in seinem Kot daniederlag. Er fragte ihn: „Mönch, warum hilft dir niemand?“ Dieser antwortete: „Ehrwürdiger, ich habe den anderen Mönchen nicht geholfen und jetzt helfen sie mir nicht.“ Da wies der Buddha den Ananda an, Wasser zum Waschen zu holen. Und er hob den Mönch an seinen Beinen hoch, während Ananda ihn wusch. Dann zogen sie ihm neue Kleidung an, legten ihn in ein Bett und gaben ihm Essen und Medizin.
Danach rief der Buddha die Mönche zusammen und sagte ihnen: „Mönche, ihr habt keine Mutter und keinen Vater. Wenn ihr einander nicht helft, hilft euch niemand. Ihr solltet euch um Bedürftige kümmern"
Der Buddha hilft einem RuhrkrankenEinst wanderte der Buddha mit seinem Aufwärter, Ananda, und traf auf einen Mönch, der an der Ruhr erkrankt war und in seinem Kot daniederlag. Er fragte ihn:…www.mia.eu.com -
Es geht immer auch um Mitgefühl.....nicht nur mit sich selbst.
("Mein" Altwerden, "mich" als Pflegefall, "mein" Sterbeprozess - das sind ja starke Identifikationen...
)
Das ist wirklich der springende Punkt – so sieht es auch Jiddu Krishnamurti:(sinngemäß) „Ich bin nicht die Summe meiner Konditionierungen – ich bin selbst die ver-körper-te Konditionierung.“/"Identifikationen"/
Aber ich sehe das nicht – oder ich will es nicht wahrhaben. Denn hinter all den Masken, hinter all den Persönlichkeiten( Per-sonen=), die als ob "mich" ausmachen, verbirgt sich die absolute Leere. Und zwar buchstäblich – in dem Sinne: Wie sah mein Gesicht aus, bevor ich geboren wurde?
Und wer wollte das wirklich sehen? Hier reicht Nietzsche mehr als genug aus:ZitatUnd wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein."(Zitat auf S. 71 in diesem Buch) "Jenseits von Gut und Böse" erschien erstmals 1886 und zählt bis heute zu den wichtigsten und meistgelesenen Werken Friedrich Nietzsches.
Am Rande bemerkt: Die andere Seite der Leerheit ist immer das Mitgefühl – oder besser gesagt, es sind zwei Seiten derselben Medaille.
ZitatDas Nirvana ist die wahre "Quelle von Weisheit (prajna), denn es ist völlig frei von jedem
diskriminierenden Denken und deswegen fähig, alles Sein in seiner Einzigartigkeit und
Besonderheit zu begreifen, ohne Anhaften zu entwickeln. Es ist auch die Quelle von
Erbarmen (karuna), denn es widmet sich selbstlos der Erlösung aller anderen im Samsara
gefangenen Wesen, was dadurch möglich ist, daß man selbst ins Samsara zurückkehrt." Der
Mahayana-Buddhismus betont also, "daß man um der Weisheit willen nicht im Samsara
verweilen soll und daß man nicht im Nirvana verweilen soll, um sein Erbarmen zur Erfüllung
zu bringen". Dieses vollkommene Nicht-Verweilen, dieses freie Pendeln zwischen Samsara
und Nirvana, zwischen Nirvana und Samsara, ist das wahre Nirvana im mahayanistischen
Sinne. Und dies ist die soteriologische Bedeutung der Leerheit.
Masao Abe ist einer der führenden Interpreten des japanischen Zen-Buddhismus und der
heutigen Vertreter der sog. "Kyoto-Schule" der japanischen Philosophie. Er lehrt an
zahlreichen Universitäten Japans, Europas und der USA.
Der Text ist entnommen dem Kapitel "Buddhismus" aus dem Buch: "Innenansichten der
grossen Religionen", Herausgegeben von Arvind Sharma, Fischer Taschenbuch, 1997.
Sorry:
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Ja, der Volksmund sagt: " Jeder stirbt für sich allein".
Railex .
Dieser Gedanke, dass jeder für sich alleine stirbt, findet sich auch im Pali-Kanon. Zum Beispiel hier:Zitat1) "'(Das Leben in) jeglicher Welt ist instabil, es wird hinweggefegt': dies ist die erste Zusammenfassung des Dhamma, die vom Erhabenen, der weiß und sieht, der verwirklicht und vollständig erleuchtet ist, gelehrt worden ist. Als ich dies wußte, sah und hörte, zog ich vom Leben zu Hause fort in die Hauslosigkeit."
(2) "'(Das Leben in) jeglicher Welt ist ohne Schutz und ohne Beschützer': dies ist die zweite Zusammenfassung des Dhamma, die vom Erhabenen, der weiß und sieht, der verwirklicht und vollständig erleuchtet ist, gelehrt worden ist. Als ich dies wußte, sah und hörte, zog ich vom Leben zu Hause fort in die Hauslosigkeit."
(3) "'(Das Leben in) jeglicher Welt hat nichts von wirklich eigenem Besitz; man muß alles zurücklassen und weitergehen': dies ist die dritte Zusammenfassung des Dhamma, die vom Erhabenen, der weiß und sieht, der verwirklicht und vollständig erleuchtet ist, gelehrt worden ist. Als ich dies wußte, sah und hörte, zog ich vom Leben zu Hause fort in die Hauslosigkeit."
(4) "'(Das Leben in) jeglicher Welt ist unvollständig, unersättlich, von Begehren versklavt': dies ist die vierte Zusammenfassung des Dhamma, die vom Erhabenen, der weiß und sieht, der verwirklicht und vollständig erleuchtet ist, gelehrt worden ist. Als ich dies wußte, sah und hörte, zog ich vom Leben zu Hause fort in die Hauslosigkeit."
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Es interessiert mich gerade sehr, weil ich immer mehr empfinde,dass von der Leidensgefühl/Erfahrung meine ganze Sicht und Motivation abhängig ist,
Railex , wenn ich darf: Das ist meine eigene Motivation, die mich bewegt, dem Pfad zu folgen. Sie ist nicht kompliziert, aber sie wirkt kraftvoll, wenn ich sie mir immer wieder vor Augen vergegenwärtige:
ZitatVier Verkehrtheiten gibt es, ihr Mönche, in der Wahrnehmung, den Gedanken und den Ansichten (*1). Welche vier?
- Vergängliches für unvergänglich halten: das, ihr Mönche, ist eine Verkehrtheit in der Wahrnehmung, den Gedanken und den Ansichten.
- Leiden für Glück halten: das, ihr Mönche, ist eine Verkehrtheit in der Wahrnehmung, den Gedanken und den Ansichten.
- Was ichlos ist, für ein Ich halten: das, ihr Mönche, ist eine Verkehrtheit in der Wahrnehmung, den Gedanken und den Ansichten.
- Was widerlich ist, für lieblich halten: das, ihr Mönche, ist eine Verkehrtheit in der Wahrnehmung, in Gedanken und in Ansichten.
Und im Grunde genommen ticken wir alle so.
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Ich bezweifle sehr, dass sich sogenannte westliche Demokratien nicht selbst durch ihre eigenen Gesetze aushebeln würden. Ich hatte dazu bereits einen Link geteilt.
Der zweite Einwand: Es geht um kleine/eigene/ Kinder, die auf unsere unmittelbare Hilfe angewiesen sind –
aber nicht um Kinder im Allgemeinen.
Es geht weniger um die Zukunft der Kinder,
das regeln sie selbst, es geht um mein alt werden, um mich als Pflegefall und um die Qualität meines Sterbeprozesses.Kleine Kinder? Tja?
Sogar die Säuglinge auch?
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Ist es also so, dass man das Glück im Inneren dadurch maximiert, dass man das Elend ins Außen verlagert. Ist die Gleichzeitigkeit zwischen Idyll und Alptraum kein Zufall?
Mir fällt gerade ein, dass es durchaus möglich ist, einen Albtraum als Idylle darzustellen – denn alles ist sowieso relativ, in dem Sinne auch abhängig -bedingt entstanden ist. Tja, das war ein Scherz, oder?
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Ja, mag sein, dass die Realitaet 'schroecklich' ist. Aber ich muss sie mir diese Schrecklichkeit nicht extra noch 'ankleiden'.
Jeder kann sich ihr – also der Realität – stellen, aber sie nicht
weg-meditieren. Eigentlich sollte das sogar jeder tun. Den Verweis auf den zweiten Pfeil finde ich wirklich unangemessen. Es geht um die Zukunft unserer Kinder. -
Durch Unwissenheit und Kleshas werden die Skandhas ergriffen/angenommen.(gestalten?)
Mittels Dharma kann die Überwindung des Leidens erreicht werden.
Da es nur genau so läuft und laufen muss, kann man das dukkha der Bedingtheit, auch als dukkha des Zwangs bezeichnen. Oder?Ich schalte mich kurz ein. Also, durch die rechte Ansicht erkennen wir, dass alle abhängig entstanden-e Phänomene Dukkha sind. Im zweiten Schritt fassen wir die bewusste Absicht, also Cetanā, dem Pfad zu folgen, um am Ende das Leiden zu überwinden. Aber das Leiden ist kein Schmerz, nur am Rande bemerkt. Alles Gute dir! So hatte ich es verstanden.
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Und wie sieht diese "goldene Mitte" KONKRET aus, lieber Igor?
Ich kann dir antworten, Anna – und zwar sehr direkt und persönlich. Die Moderation kann es sofort löschen, das ist für mich kein Problem.
Ein sehr guter Bekannter von mir (ich möchte nicht näher darauf eingehen, wen ich meine) ist Programmierer auf höchstem Niveau. Er sagte mir – obwohl er keine Nachrichten verfolgt –, dass es eigentlich nur eine Frage der Zeit sei, bis die AfD überall regiert und die Verfassung vollständig ausgehebelt wird. Warum ist das sogar in Deutschland möglich? (Ich verlinke die Seite am Ende.)
Im zweiten Schritt könnte das auch bedeuten, dass Russland den Westen gezielt provoziert – zum Beispiel mit einem kleinen Dorf im Baltikum, in dem viele Russen leben, die dann angeblich „verteidigt“ werden müssen.
Die USA werden keinen Finger rühren, weil sie – seiner Meinung nach – selbst längst zur Diktatur geworden sind.
Und das alles ist absolut real.
Für mich persönlich bedeutet der „mittlere Weg“, dass ich offen darüber spreche und keine Angst habe – weder im realen noch im virtuellen Leben. Wenn jeder von uns schweigen würde, wäre das kein mögliches Szenario mehr, sondern Realität. Aber: Wir haben noch Zeit. Alle!
Das ist dasselbe wie beim Missbrauch im Zen oder im tibetischen Buddhismus. Es muss öffentlich gemacht werden. Nicht schweigen – sonst wiederholt sich alles immer und immer wieder.
ZitatEin Blick in andere Staaten zeigt, welche zentrale Rolle die Justiz und insbesondere die Verfassungsgerichte bei der autokratischen Umgestaltung von Staaten spielen. In Polen arbeitete die nationalkonservative PiS-Partei acht Jahre am Umbau der Justiz – mit Auswirkungen, die den Politikwechsel vom Oktober 2023 noch lange überdauern. In Ungarn beschnitt Viktor Orbán gleich nach seiner ersten Wahl 2010 die Kompetenzen des Verfassungsgerichts und besetzte die Gerichte mit linientreuem Personal. In den USA traf Donald Trump Personalentscheidungen für den Obersten Gerichtshof, die dessen Entscheidungen heute, in der Amtszeit Joe Bidens, prägen. Die Liste ließe sich fortsetzen.
ZitatAm Max-Planck-Institut für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht in Heidelberg arbeitet Florian Kriener als Wissenschaftlicher Referent, unter anderem mit dem Forschungsschwerpunkt Demokratieförderung. „Autokratien entstehen nicht über Nacht“, sagt er, „aber vielfach durch Recht.“
Quote„Autokratien entstehen nicht über Nacht, aber vielfach durch Recht.“
Florian Kriener
ZitatWie schnell etablierte Demokratien demontiert werden können, zeigt das Beispiel Polens. „Innerhalb weniger Jahre wurde das Verfassungsgericht politisch instrumentalisiert und ist aufgrund politisierter Richter an den obersten Gerichten und eines politisierten Staatspräsidenten auch nach dem Regierungswechsel noch nicht vollends zu einer demokratischen Rechtsstaatlichkeit zurückgekehrt“, sagt Kriener. Auch Deutschland steht vor der Frage, ob es seine Demokratie besser schützen muss und, wenn ja, wie. Braucht es neue Gesetze? Im Fall des Bundesverfassungsgerichts sind die Überlegungen schon konkret. „Die Justiz ist in der Regel eine der ersten Stellen, an denen Autokraten ansetzen, weil gerade die Verfassungsgerichte eine Autokratisierung verhindern können. Umgekehrt hat eine umgestaltete Justiz eine Beschleunigerwirkung für autokratische Bestrebungen“, sagt Kriener.
Auf immer und ewig?Demokratie lässt sich mit demokratischen Mitteln abschaffen. Diese Lehre aus der Weimarer Republik war lange nicht mehr so aktuell wie heute. Wie weit können…www.mpg.de