Onda,
nach kurzem Durchlesen hätte ich kein Problem, dein Dharma Modell zu unterschreiben.
Ist es Zufall, dass der Begriff der Leerheit darin fehlt?
Wenn ich den Dalai Lama richtig interpretiere, bildet die Erkenntnis der Leerheit jedoch das Zentrum seiner Belehrungen. Ja, ich würde diese Erkenntnis beinahe als die buddhistische Erleuchtung bezeichnen.
Ich selbst habe ordentliche Probleme damit und bin mir derzeit nicht mal sicher, ob ich diese Erkenntnis überhaupt erlangen möchte. Trotz größtem Respekt für den DL und großem Interesse!
Wir sehen den Wandel, wie du schreibst, und zwar Veränderungen in unserer Welt, die zunehmend rascher passieren. Betrachtet man die Annahme der Leerheit aber ganz simpel als Nullsummenspiel von Ursachen und Wirkungen, dann passt das gar nicht zu einer Welt, die sich schon in einer Generation komplett verändert, finde ich.
Gibt es eine Erklärung für die Leerheit der Phänomene, die ich übersehe?
Gerne akzeptiere ich Erfahrungen und freue mich, wenn sie authentisch mitgeteilt werden, d.h. wie diese Erfahrung passiert ist, was ihr vorangegangen ist, woher die Sicherheit kommt, warum dieses Erlebnis so berührt etc.
(Bloß die Aussage: ich seh was, was du nicht siehst, hilft nicht weiter. Ganz böse könnte man hier nämlich das Märchen „Des Kaisers neue Kleider“ unterstellen.)
Auch interessiert mich der Zusammenhang von Erkenntnis der Leerheit und umfassendem Mitgefühl. Sicher muss diese befreiende Erkenntnis zum starken Bedürfnis führen, andere Menschen aus der Unwissenheit zu helfen. Dennoch frage ich mich, ob nicht eine gewisse öde Gleichgültigkeit in diesem Zusammenhang zu vermeiden ist. Dabei denke ich z.B. an Indien.