Natürlich! Denn was soll der Erleutete ohne Leute?
Posts by Amdap
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Kann ohnehin nicht so viel schreiben, weil ich zurzeit ein orthopädisches Problem mit dem rechten Daumen habe.
Dann wünsche ich dir schnelle Genesung. LG.
Vielen Dank! Kann ich gebrauchen.
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Käme man erwacht auf die Welt, dann würde man in tiefem Frieden verhungern/erfrieren/vom Säbelzahntiger gefressen.
Es gibt ja auch immer noch so viele Säbelzahntiger auf dieser Welt.....
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Der Bodhisattva-Gedanke war meiner Meinung nach im frühen Buddhismus, insbesondere im Theravada, sehr präsent, wie ein Artikel von Hans-Günter Wagner veranschaulicht, den ich hier verlinke. Im Vajrayana hingegen wurde dieses Ideal verzerrt und schließlich sogar pervertiert.
Lieber Igor,
ich habe Deinen Link aktuell noch nicht gelesen, mache es aber gleich.
Kann ohnehin nicht so viel schreiben, weil ich zurzeit ein orthopädisches Problem mit dem rechten Daumen habe.
Nach meinem Eindruck kann man aber im Vajrayana nicht von Verzerrung sprechen, sondern nur von anderen Schwerpunkten, doch letztendlich läuft es auf dasgleiche hinaus.
Desweiteren ist das Bodhisattva-Ideal im Vajrayana ja auch mit alten Traditionen verknüpft, in diesem Fall mit dem Tulku-System.
Man muss das Ganze immer im Kontext betrachten. Das Tulku-System ist schon über 900 Jahre alt und hat mit den Karmapas angefangen. (Als "Vorfahre" der Karmapas gilt Milarepa.)
Es macht für die dort lebenden sozialen Gemeinschaften genauso Sinn, wie beispielsweise die Vielmännerehe, denn es hält die Sippen und die Dörfer zusammen. Wir können es nicht, nur aus mangelndem Verständnis, aus dem Kontext reißen und unsere eigenen Spekulationen darüber auslassen. Jedenfalls, die alten Traditionen erhalten den Tempel, und der funktionierende, lebendige Tempel erhält das Dorf und die sozialen Gemeinschaften. Bei uns war das früher ja auch so, daher der Spruch: "Die Kirche im Dorf lassen".
Darüberhinaus ist es wirklich, auch für Westler, die an Wiedererscheinen glauben, sehr sinnvoll, zu verstehen, dass ein Vollerleuchteter zielbewusst und selbstgesteuert freiwillig auf die Nichtwiederkehr verzichtet, um weiterhin zum Wohl der Wesen wirken zu können. Daran ändert sich auch nichts, wenn es um Missbrauch usw. geht.
Vor etlichen Jahren, als ich noch die Zeitschrift "Tibet und Buddhismus" abonnierte, gab es mal einen Artikel über das Bodhisattva-Ideal und -Zustand im Vergleich zwischen Theravada und Vajrayana, habe den gerade im Archiv gesucht, kann ihn aber nicht mehr finden. (Vielleicht gibt es hier jemanden unter Euch, der den Artikel findet und hier einstellt?)
Ersatzweise dieses hier:
Die 10 Vollkommenheiten in Theravada, Mahayana und Bön — Study Buddhism
Vielen Dank im Voraus für Beachtung!
Und vielleicht ist es ja auch gut, dass ich Deinen Link, Igor, jetzt nachträglich lese.
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Da ist dann immer noch Wut,Angst,Glück und alles andere auch
Sorry, aber egal welcher "Erleuchtete " sollte frei von Geistesgiften sein. LG.
"
nibbāna
das 'Nirwahn' (wörtl. das 'Erlöschen'),
bildet das höchste und letzte Endziel alles buddhistischen Strebens, d.i. das restlose 'Erlöschen' alles in Gier, Haß und Verblendung sich äußernden, das Leben bejahenden und sich krampfhaft daran klammernden Willenstriebes, und damit die endgültige, restlose Befreiung von allem künftigen Wiedergeborenwerden, Altern und Sterben, Leiden und Elend.
Im Vajrayana gilt es als das höchste Ziel, es nicht so weit kommen zu lassen, ein Nichtwiederkehrer zu sein aufgrund von Erleuchtung. Man ist erleuchtet, aber gerade diese "Macht" der Erleuchtung gibt die Kraft, sich freiwillig eine Stufe "niedriger" einzureihen, damit man wiedergeboren werden kann, um seinen Mitwesen [besser] helfen zu können. Es macht ja keinen Sinn, nicht mehr wiederzukehren, wenn einen grenzenloses Mitleid treibt, welches sich in Tat umwandeln will. Dieses impliziert unweigerlich, dass man die Kontrolle hat über den Ort und die Wahl der Wiedergeburt (um in diesem Sinne optimal handeln zu können).
Und das ist dann die "Freizeit" eines Erleuchteten, der nicht mehr unterscheidet zwischen "Dienst" und "Freizeit".
Natürlich impliziert das dann auch, dass bei einem solches Wesen Emotionen zum Tragen kommen, die zu Werkzeugen werden, den Mitwesen auf dem Weg zur Erleuchtung zu helfen.
Dieses alles erfährt man als natürliche Erscheinung.
Ein solches Wesen wird übrigens Bodhisattva genannt.
Allerdings unterscheidet man zwischen dreierlei Arten von Bodhisattvas:
1. Einer, der sich entschlossen hat, den Dharma-Weg in bedingungslosem Mitgefühl zu gehen (ein solcher befindet sich auf einer hochentwickelten Stufe),
2. Einer, der erleuchtet ist und freiwillig auf die Nichtwiederkehr verzichtet, um den leidenden Mitwesen zu helfen,
3. Ein Schaubild in Form eines Buddhas, mit den Eigenschaften, die einem am meisten liegen, um sich besser spirituell in die Aufgabe eines Bodhisattvas in der Welt vertiefen und diese Eigenschaften entwickeln zu können.
(3.a. Eine niedere Form eines Bodhisattva-Schaubilds wäre dieses, dass man es erstmal benutzt, um sich selbst zu heilen, bevor man sich darin vertieft, Anderen zu helfen, obwohl man ja schon jetzt Anderen helfen kann, indem man sein Bestes gibt, auch wenn es unvollkommen ist).
( Monika: für einen angenehmeren Textfluss habe ich auf das Gendern hier verzichtet)
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Hier auch ein Neujahrsgruß von mir:
Patricia JANEČKOVÁ: "Les oiseaux dans la charmille" (Jacques Offenbach - Les contes d' Hoffmann)
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Mir scheint, dass wir aneinander vorbeireden, denn niemand würde das heilende oder beruhigende Potenzial von Musik oder Mantras bestreiten.Doch im Buddhismus, insbesondere im Theravāda-Buddhismus, geht es primär darum, Nibbāna zu erreichen – und nicht, zugespitzt formuliert, darum, Depressionen oder Krebs zu lindern. Wenn man diese beiden Ebenen miteinander vermengt, entstehen zwangsläufig Missverständnisse.
Im Theravāda-Buddhismus lernt man, den gesamten Prozess der Wahrnehmung – der meist vollkommen automatisch und nach bestimmten Mustern abläuft – zu verlangsamen und schrittweise zu dekonstruieren.
Du verstehst es also so, dass das Bestreben, Nirvana zu erreichen, absolut nichts damit zu tun hat, Depressionen oder Krebs zu lindern.
Daraus schließe ich, dass Du von Dir weist, dass alles miteinander verwoben ist.
Desweiteren bist Du der Meinung, dass der ganze Prozess der Wahrnehmung ein automatischer Ablauf ist.
Daraus schließe ich, dass Du zustimmen würdest, wenn ich sage, eines Tages wird die KI so weit entwickelt sein, dass ihre automatischen Abläufe sie zur Erleuchtung führen. Das ist übrigens eine spannende Frage, die schon einige Zeit die Wissenschaftler und Philosophen beschäftigt.
Andererseits hast Du jedoch entgegengesetzte Ansichten, so dass ich daraus schlussfolgere, dass zwei Seelen in Deiner Brust miteinander konkurrieren:
Ein Beispiel aus meinem eigenen Erleben: Eine wunderschöne Blume auf einer Wiese ist in Wirklichkeit keine Blume – sie ist nur ein bunter Fleck. Dank einer enormen Vielzahl von Prozessen, vielleicht mehr als 17, kann ich diesen Fleck als "Blume" identifizieren. ich ettikketiere sie. Doch wenn ich diesen Prozess bewusst wahrnehme, gibt es wahrscheinlich innere Verbindung mehr zu der Blume.
Ohne Achtsamkeit und Weisheit kann man nicht nur die Schönheit einer Blume verpassen, sondern das ganze Leben. Oder? Und auch die schöne Musik, Tja..
Alles Gute!
Das elektrisiert mich regelrecht.
Im Wahrnehmungsprozess interpretieren wir nahezu augenblicklich Musik oder Klänge als angenehm oder unangenehm, wobei in diesem kurzen Moment eine enorme Anzahl von Zuständen erfasst wird. In dem Gesehenen nur das Gesehene, im Gehörten nur das Gehörte usw., denn der Prozess der mentalen Ausschweifung entsteht sofort und unwillkürlich. Was würde den Faden sprengen. Also Adieu
Das ist eine Beschreibung des Ablaufs der psychologischen Mechanik.
Dazu müsstest Du fortsetzen, was das mit Dir macht, doch stattdessen sagst Du einfach: "Adieu".
Das finde ich außerordentlich spannend.
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im Hinayana (Theravada), Hindernisse zu vermeiden, aber
im Mahayana/Vajrayana, mit Hindernissen zu arbeiten.
Sorry, aber es ist nicht korrekt. Meine Meinung, klar.
Hindernisse (nivarana) werden im Thervada
klar erkannt und durch Achtsamkeit und Weisheit transformiert.
Sieh Die Stillung störender Gedanken - Vitakkasanthāna Sutta
Nur als das Beispiel.
Alles klar!
Wenn das also nicht korrekt ist, wie Du sagst, dann darf ja aus Deiner Sicht doch ein jeder, der dem buddhistischen Pfad folgt, wunderschöne Musik hören.
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Schaut Euch mal dieses Video an, ich denke da an jemand Bestimmtes,
und achtet besonders auf die feine Musik im Hintergrund:
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In wenigen Tagen habe ich dort mehr Mitgefühl und Verständnis erfahren als in allen Jahren zuvor. Man hat meine Fehler und gesundheitlichen Schwierigkeiten nicht nur akzeptiert, sondern auch mit absolutem Mitgefühl behandelt.
Nun, man mag über Thich Nath Han sagen was man will, aber da hast du eine nicht nur positive, sondern auch einschneidende Erfahrung gemacht.
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P.S.
Igor:
ZitatDie Musik, allgemein ausgedrückt, stellt den Ausdruck der Leidenschaft dar
Diese auch?:
External Content youtu.beContent embedded from external sources will not be displayed without your consent.Through the activation of external content, you agree that personal data may be transferred to third party platforms. We have provided more information on this in our privacy policy.Hihi, ich dachte wirklich bei den ersten Takten, es geht um das Weihnachtslied "Stille Nacht, heilige Nacht"! (da ich selbst ja gerade ein Weihnachtsbuddha-Bild gepostet habe, siehe #25)
Apropos: was sagst Du denn, Igor, über all die vielen Weihnachtslieder? Führen sie Deiner Meinung nach zur Verderbnis?
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Auch ist es nicht nötig, sich selbst zu zitieren oder andere zu bewerten oder zu verurteilen.
Doch, manchmal ist das sehr, sogar bitter nötig, nämlich in solchen Fällen, wenn zu oberflächlich gelesen wird und man sich dann notgedrungen wiederholen muss.
Aber warum Du das als "Bewertung" oder "Verurteilung" deutest, ist mir ein Rätsel.
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Nicht nur die Konzentration wird beeinträchtigt, am einflussreichsten ist die rauschartige, enthemmende und süchtigmachende Wirkung bestimmter Musikarten und -stücke..., nicht umsonst sind sie Teil von (gesellschaftlichen) Strategien, um Menschen zueinanderzubringen, Paarbildungen zu unterstützen...
Es kommt immer darauf an, wie die Musik strukturiert ist und worauf sie abzielt.
Typisch ist z. B. für junge Männer, die auf ihrem Höhepunkt "in Saft und Kraft stehen" (wie man früher sagte), dass man sie leicht dabei ertappt, wie sie das Autoradio/-player auf volle Lautstärke stellen mit einem Rhythmus "wumm-wumm-wumm" in doppelter Geschwindigkeit wie der Herzschlag bei Ruhe. Manchmal ist das sogar so laut, dass einem selbst das Zwerchfell vibriert, wenn so ein Wagen an einem vorbeifährt. Das hat etwas mit Testosteron zu tun. Ich will nicht absprechen, dass Frauen das nicht auch tun, aber das habe ich bisher noch nicht so beobachtet. Diese Individuen wissen nicht wohin mit sich und ihren Hormonen. Und dieser "Wumm-wumm-wumm"-Rhythmus treibt die Lust auf Sex an, aber auch die Aggression. Gleichzeitig ist das ein Ausdruck von Unreife.
Es ist leicht zu sagen, Musik treibt die Lust an und ist zu verwerfen, wenn man, wie die meisten hier, im fortgeschrittenen Alter ist und man die Höhepunkte der hormonellen Ausschüttungen schon hinter sich hat. Nach den Wechseljahren erledigt sich das ganz von selbst.
Als der Buddha seinen Orden gründete, war ihm das wohl bewusst, denn er und seine Jünger waren noch jung.
Es gibt aber auch sehr feine Musik, die auf subtile Art die inneren Kräfte, die einen auf Ebenen erheben und die wir spirituell nennen, uns erschließen können, sofern wir uns dafür geöffnet haben. Das wird von so einer Art spiritueller Sehnsucht angetrieben, und diese Sehnsucht hat allerhöchstens mittelbar noch etwas mit Hormonen zu tun. Es findet sich schwer ein Ausdruck dafür. Auf jeden Fall ist dieses nicht an ein Lebensalter gebunden, im Gegenteil. Solche Musik kann uns auf unserem spirituellen Weg begleiten.
Auf diesem unserem spirituellen Weg versucht man
im Hinayana (Theravada), Hindernisse zu vermeiden, aber
im Mahayana/Vajrayana, mit Hindernissen zu arbeiten.
Das ist ein ganz gravierender, entscheidender Unterschied, und der Unterschied ist nach meinem Empfinden gravierender, als der zwischen Protestantismus und Katholizismus.
Nun muss man sich fragen: wenn wir doch von dieser großen, bunten Welt umgeben sind, warum sollen wir dann nahezu alles, was uns umgibt, als Versuchung deklarieren und es kategorisch ablehnen?! Das wäre unnormal.
Besser ist es doch, damit zu arbeiten.
Wie ich schon sagte, indem ich das tibetische Sprichwort zitierte:
"Es wird wohl etwas schwierig sein, eine Suppe ohne Wasser zu kochen".
Warum haben wir diese unendlich große Erscheinungswelt?
Im Hinduismus lautet die Antwort: Das ist das göttliche Spiel, "Lila". Das unfassbare All, das ein Ausdruck des Göttlichen ist, "will" sich selbst in Glückseligkeit erleben, auch wenn es uns selbst, die wir als winzige Einzelwesen nur winzige Ausschnitte davon erfahren können, nicht plausibel erscheint, da wir höchstens die Oberfläche wahrnehmen können.
Wenn wir diese Erscheinungswelt verwerfen, nur weil es uns nicht passt, dass sie uns "in Versuchung führt", dann ist das eine maßlose Überheblichkeit, die, anstatt dass sie uns durch Vermeidung in die gemutmaßte Befreiung führt, in Wirklichkeit in Höllenwelten runterzieht.
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Wenn dich die Musik noch stört, dann ist das Buchwissen noch nicht zur Herzenswahrheit geworden. Es ist nichts weiter als ein weiterer Glaube .
Ich bitte um Nachsicht, aber ich möchte meinen Gedanken ergänzen. Wie Thanissaro Bhikkhu in seinem Buch Buddhistische Romantik sehr treffend und ausführlich dargelegt hat: Weder die erotische Liebe noch der heilende Potenzial der Musik oder die transpersonale Psychologie haben etwas mit dem Buddhismus zu tun. Im Buddhismus geht es um das Ende des Dukkha. Man könnte – wenn auch etwas allegorisch – vom Ende der Wahrnehmung sprechen. Ob das nun „Buchwissen“ ist oder nicht, sollte dahingestellt bleiben.
Denn der Prinz hatte alles: die schönsten Kurtisanen, Sex, bezaubernde Musik. Aber man sollte sich fragen, warum er all das bewusst und absichtlich hinter sich gelassen hat. War er psychisch nicht gesund? So würde man, nehme ich an, Siddhattha heute betrachten.
Und das ist meine eigene Meinung, lieber Martin – zumal du mich ja nicht einmal direkt ansprichst. Aber keine Sorge, ich werde das überleben (Ironie, oder?).
Ich verlinke hier das PDF des Buches und wünsche viel Spaß … ja, beim „Buchwissen“, klar doch.
Und was hat das hier mit Buddhismus zu tun?
Ein Mönch hat mir frohe Feiertage gewünscht und mir dieses Bild dazu geschickt:
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Danke, aber das ist nur ein Aspekt von vielen.
Nein, Amdap . Ich fasse es sehr kurz.
Musik erweckt die Gefühle, aber der Weg zum Nibbana lehrt direkt, dass alle Khandhas nicht das "Selbst" ausmachen. Dafür braucht man nicht viel Theorien oder „Buchwissen“. Auch ist es nicht nötig, sich selbst zu zitieren oder andere zu bewerten oder zu verurteilen. Alles erdenkliche Gute! Herzlich.
Das widerspricht meinen Ausführungen doch nicht.
Ich verstehe wirklich nicht, was Du mir damit sagen willst, insbesondere die Motivation bleibt unklar.
Übrigens: es gibt ein tibetisches Sprichwort, da heißt es:
"Es wird wohl etwas schwierig sein, eine Suppe ohne Wasser zu kochen".
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Die Musik, allgemein ausgedrückt, stellt den Ausdruck der Leidenschaft dar, aber Nibbana kann man als die Stille im Herzen metaphorisch ausdrücken.
Und was Barock-Musik mit dem Pali-Kanon zu tun hat, kann man nur raten.
Damit alles Gute, weiterhin genießen, aber es ist die Wurzel des Leidens, oder? Ich erspare mir das Zitieren und wünsche schöne Weihnachten.
Danke, aber das ist nur ein Aspekt von vielen.
Es klingt bei Dir so, als hätte ich nur von Barockmusik gesprochen, und als hätte ich sie direkt mit dem Pali-Kanon in Verbindung gebracht.
Lies genau, dann siehst Du, dass ich das überhaupt nicht geschrieben habe!
Besonders dieses:
Dass der alte, strenge Buddhismus Musik ablehnt, kann ich nicht nachvollziehen. Der Grund könnte sein, dass man Musik früher überwiegend zur Unterhaltung und Belustigung eingestuft hat. Seitdem aber hat sich Musik, dank hochbegabter Komponisten und deren Interpreten, enorm weiterentwickelt, indem sie viele psychologische innere Vorgänge zum Ausdruck bringen kann.
Und:
...und seitdem hat der Ausdruck der Musik abermals einen riesigen Sprung gemacht.
Und:
Musik, wenn geeignet, kann heute durchaus ein tiefenpsychologisches Mittel, ein Instrument zu tiefer Meditation sein.
Sowie der ganze berührende Beitrag #16 von Mar tin !
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Wenn man bedenkt, dass Menschen sehr lange Retreats absolvieren, bei denen sogar das Schreiben verboten ist – wie verhält es sich dann mit Musik? Musik wirkt --ver-Zauber-nd. Also befördert Maya, die Illusion.
Wenn ich gezwungen wäre, in ein sehr langes Retreat zu gehen, dann würde ich vorher genug Papier und Stifte mit hineinschmuggeln. Da wird man ja wohl nicht durch so ein Röntgen-Tor geführt wie bei der Flughafenkontrolle. Vielleicht hätte man da dann endlich Gelegenheit, seine Memoiren zu schreiben.
Dass der alte, strenge Buddhismus Musik ablehnt, kann ich nicht nachvollziehen. Der Grund könnte sein, dass man Musik früher überwiegend zur Unterhaltung und Belustigung eingestuft hat. Seitdem aber hat sich Musik, dank hochbegabter Komponisten und deren Interpreten, enorm weiterentwickelt, indem sie viele psychologische innere Vorgänge zum Ausdruck bringen kann. Noch nicht einmal festliche Barockmusik
Henry Purcell: Rondeau from Abdelazer (Z570), Voices of Music; performed on original instruments 4K
Music for a while (Purcell) - The King's Singers & Jakub Józef Orliński
würde ich ausschließlich als Unterhaltung betrachten, und seitdem hat der Ausdruck der Musik abermals einen riesigen Sprung gemacht.
Morricone conducts Morricone's Once upon a Time in America: Cockey's song (Pan flute)
The Last of the Mohicans, Trevor Jones - Troy Symphony Orchestra, Gala Concert, 1/31/15
Musik, wenn geeignet, kann heute durchaus ein tiefenpsychologisches Mittel, ein Instrument zu tiefer Meditation sein.
Deine Schilderung hat mich neugierig werden und bei YouTube nachschauen lassen, ob sich da ein Video findet, das diese Art Musik wiedergibt, um mal hineinhören zu können...
Das folgende scheint in diese Richtung zu gehen, oder?
Ja, das meinte ich, wenn auch in diesem Fall es sich vermutlich um die Nyingma-Linie im Tibetischen Buddhismus handelt. Ich selbst habe bisher nur an Kagyü- und Gelug-Pujas teilgenommen; die Unterschiede sind in ihrer Grundstruktur relativ gering.
vielen Dank für deinen bereichernden Beitrag - toll, was du schon alles (live!) erlebt hast!
Tja, ich habe zwar schon viel erlebt, aber es ist bestimmt nicht mehr als bei Euch andern Allen.
Wenn Ihr Anderen mal gründlicher erzählen würdet, was Ihr schon so alles erlebt habt, dann würde ich aus dem Staunen nicht mehr herauskommen und es würden sich in meinem Innern viele außergewöhnliche Bilder auftun. Das vermisse ich hier manchmal.
Dazu ist die Musik da, dass sie hilft, Dinge auszudrücken, die Viele aus Sprachlosigkeit nicht mehr von sich geben können, warum auch immer. Dabei ist das Gefühl für Musik im Gehirn dem Sprachzentrum sowohl nah, als auch sehr nah verwandt.
Weißt Du, ich hatte einen sehr interessanten Vater, der sowohl gefährlich explosiv, als auch unfassbar kreativ war. Das lag bei ihm ebenfalls sehr nah beieinander. Das Ganze entlud sich zeitweise in einem erstaunlich schrägen Humor.
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"Musik" ist eines der Opfergaben in der traditionellen tibetischen Puja.
Beim o. a. dritten Video, in dem Mönche besondere tiefe Töne mit ihren Stimmbändern erzeugen, das gehört zwar auch beim Rezitieren in die tibetische Puja; geht es aber um die verschiedenen Opfergaben, von denen eines als "Musik" bezeichnet wird, so fühlen westliche Ohren beim ersten Hören sich fast beleidigt. Hier geht es nämlich beinahe - wenn man es nicht gewohnt ist - um Krach. Um lautes Scheppern mit den Hand-Becken, um Bimmeln mit Handglocken, um Trommeln, um lautes Tröten mit archaischen Blasinstrumenten (welche manchmal sogar aus menschlichen Oberschenkelknochen bestehen). Stellenweise sogar alle auf einmal.
Wenn dann alle Geräusche auf Kommando, genauer gesagt nach dem Ritualplan, sich auf einmal erheben, spätestens dann ist man wach, falls man vorher so halb vor sich hin gedöst hat.
Man wundert sich dann, dass sowas als "Musik" bezeichnet wird. Es hat von mancherseits auch schon geheißen, hier werden die Geräusche nachgeahmt, die einem beim Sterben hochkommen.
Ob dieses stimmt, mag dahingestellt sein; Tatsache ist aber auch, dass, wenn man bei stiller Umgebung in sich hineinhört, man als gesunder Mensch wirklich das Fiepen in den Ohren und das Herzklopfen vernimmt. Es ist daher durchaus plausibel, dass beim Sterben, während der Auflösung der Physiologie des Körpers, wirklich seltsame Geräusche aufkommen, das ist sicher nicht abzustreiten, und angeblich soll es ja so sein, dass bei diesem Vorgang von allen Sinnen das Gehör noch besonders lange funktioniert.
Wie Wilhelm Busch treffend sagte: "Musik wird oft nicht schön gefunden, weil sie stets mit Geräusch verbunden", woran mich die geräuschvolle Instrumentensalve in einer tibetischen Puja stets erinnert. Und wenn ich dann hier und da ganz benommen werde vom vielen Rezitieren, denke ich daran, dass er ebenfalls sagte: "Es ist die Länge der Gesänge zu lang für meines Ohres Länge."
Vor fast 25 Jahren war ich mal mit dem Tibetischen Förderverein auf einer Reise nach Dharamsala, da wohnten wir für gut zwei Wochen im Gästetrakt des Klosters Tse Chok Ling.
Der assistierende, bzw. stellvertretende Reiseleiter ging währenddessen manchmal ganz seine eigenen Wege, was die Organisation betraf. Er wollte uns ein Highlight bieten und lud für einen Abend einmal eine indische Musikergruppe ein, das waren richtige Profis auf der Sitar, Tabla u. Co. Sie sollten uns unterhalten in einem Gemeinschaftsraum des Klosters. Doch mit den leitenden Mönchen bekam er deswegen ziemlichen Stress, denn normalerweise duldeten sie es nicht, dass solche "weltliche" Musik in ihrem Kloster stattfand. Ich finde, diese Musik hat sehr spirituellen Charakter und ich liebe sie sehr, aber anscheinend ist man darüber in Dharamsala geteilter Meinung, je nachdem, ob man tibetischer Mönch oder frommer musikalischer Hindu ist.
So bekam der Organisator, also der assistierende Reiseleiter, noch etwas Ärger mit den Mönchen, doch schließlich gaben sie nach und ließen das zähneknirschend zu. Sie wollten es mit uns ja nicht verderben, schließlich leben sie von den zahlenden Westlern.
Ich weiß es nicht, aber ich glaube, dass beispielsweise ein schönes Barockkonzert für einen tibetischen Mönch, der im Westen lebt, kein Thema ist.
Besonders favorisiere ich zurzeit Händel-Arien, aber das ist nur eine Art von mehreren.
Philippe Jaroussky - Lascia ch'io pianga, Händel [BEST QUALITY] - YouTube
Best performance of Handel : "Ombra mai fù " (Serse) - Philippe Jaroussky - Mexico Concert
Handel: "Va tacito", from his Opera Giulio Cesare (Julius Caesar). Andreas Scholl, countertenor.
Die menschliche Stimme ist das virtuoseste Musikinstrument, dass es überhaupt auf der Welt gibt.
Ich mag auch modernen Jazz.
Und vieles mehr. Wagner... Sibelius.... Chopin... Mahler...
Es gibt da so viele Nuancen, die unser Inneres viel besser ausdrücken können, als wir jemals mit Worten sagen könnten; wenngleich das Hirnareal, das für Sprache zuständig ist, eng mit der Zuständigkeit für Musik verbunden ist.
Sogar einige höhere Tiere können sich mit Musik verbinden, welches zeigt, dass Musik mehr ist als nur ein Ausdruck höherer [menschlicher] Intelligenz.
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Nein @Amdap, der Dalai Lama ist nicht das Oberhaupt der Gelug-Sekte.
Das GEISTIGE Oberhaupt ist der Panchen Lama und hat somit den höheren Rang.
Der Dalai Lama ist lediglich das politische Oberhaupt.
Es könnte sein, dass der Dalai Lama im praktischen Leben diesen Stellenwert des Oberhaupts erlangt hat, weil die Chinesen einst den echten Panchen Lama unschädlich gemacht und dafür einen Fake-PL eingesetzt haben.
Das politische Oberhaupt ist der Dalai Lama aber schon lange nicht mehr. Dieses Amt hat er im Jahr 2011 abgegeben an Lobsang Sangay, der inzwischen aber auch wieder einen Nachfolger hat.
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Auserlesene Auswahl von Klischees, die ich bereits vernehmen durfte:
Ich habe gehört:
"Buddhisten sind Menschen, die versuchen, der Hölle zu entgehen, indem sie sich selber eine Hölle machen."
Da bin ich ja fassungslos! Wer hat denn das gesagt?
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Der dicke mönchartige Klops mit dem runden Bauch in chinesischen Restaurants sei Buddha
#5... tja, er wird als lachender oder glücklicher Buddha bezeichnet. Das ist schon missverständlich.
Das ist Pu-Tai, so eine Art chinesischer Nikolaus. Wenn er ausführlich und vollständig dargestellt wird, dann ist er noch von vielen Menschen/Kindern umringt.
Wahrscheinlich nur ein chinesischer Mönch, der Kindern Geschenke machte und den Status eines chinesischen Nikolaus inne hat. Manche sagen, er sei der kommende Buddha Martreya…
Genau, so wie ich sage. (Korrektur: Maitreya.)
Ist die Assoziation mit Gewaltlosigkeit, Meditation und Frieden denn ein Klischee?
Ja, ist es, indem es in eine Schublade gesteckt und dann nicht weiter darüber nachgedacht wird.
In Sachen Klischee fällt mir noch etwas Weiteres ein.
Ich war früher im Labor unseres Krankenhauses tätig. Der zentrale Gang des Labors endet an einer verschlossenen, durchsichtigen Glastür. Wenn man durch diese weitergeht, kommt man geradeaus direkt zum Foyer des Nebeneingangs. Das ist ca. 20 m entfernt. So kann man vom Laborgang aus gut beobachten, was im Foyer vor sich geht.
Eines Tages, als ich friedlich am Mikroskopieren war, stürzte eine Kollegin auf mich zu:
"Komm schnell, komm schnell !!!", rief sie, "da ist einer, der will zu dir!!!" - Ich war ganz perplex, denn ich hatte mit niemandem einen Termin. Widerstrebend ließ ich mich von ihr zur Glastür ziehen und dachte erst, derjenige steht direkt an der Glastür.
Doch da stand ein buddhistischer Mönch in Robe im Foyer! Ich identifizierte ihn als Mitglied einer theravadischen Linie, aus Sri Lanka. Ich war ganz verblüfft! Sowas gab es bei uns noch nie.
Inzwischen kamen auch die anderen Kolleginnen dazu und glotzten.
Langsam wurde es mir peinlich und ich kehrte als Erste an meinen Arbeitsplatz zurück.
So ist es, Viele denken, Buddhismus ist Buddhismus. Von unterschiedlichen Richtungen und Linien wissen sie nichts.
verstehe ich gut, denn er ist das Oberhaupt des tibetischen Buddhismus.
Falsch.
Erstens ist der Dalai Lama nicht einmal das Oberhaupt seiner eigenen Linie
Doch, das ist er. Aber er ist nicht das Oberhaupt der Nyingmas, Kagyüs und Shakyas.
(P.S. Warum lässt sich seine Heiligkeit eigentlich die eigene Zunge von Kindern lecken?)
Das war ein riesiges Missverständnis. Er dachte, er habe einen Scherz gemacht, wie man ihn in Tibet kennt und mit kleinen Kindern macht. Aber sein Fehler war, diesen im Westen unbekannten Scherz anzuwenden.
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Warte noch ein wenig, mir scheint, ich kann geringe Hoffnung haben, dass Hendrik den verloren gegangenen Text wiederfinden kann.
Sagen wir mal, Hoffnung zu fünf Prozent, wie ich schätze.
Aber es ist interessant, dass Dir das auch mal passiert ist.
Das zeigt, dass das Feld mit "Entwurf wiederhergestellt" noch fehlerbehaftet und auf jeden Fall verbesserungswürdig ist.
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Jetzt werde ich neugierig: Welche kitschigen oder klischeehaften Vorstellungen gibt es denn vom Buddhismus?
Buddhismus und Buddhisten werden gerne mit Gewaltlosigkeit, Meditation und Frieden assoziiert.
DJK schreibt dazu: "Und viele glauben tatsächlich, ein safranfarbenes oder rotbraunes Gewand und ein friedvolles Lächeln machten jemanden bereits zum Buddhisten."
Ich möchte hinzufügen, dass meine Kolleginnen damals auf meiner Arbeitsstelle meinten, ich würde glauben, dass ich wiedergeboren werde, zum Beispiel als Ameise (sie hatten den Roman: "Mieses Karma" gelesen, in dem einer stirbt und als Ameise wieder aufwacht). Obwohl ich gelegentlich Philosophisches von mir gegeben hatte, beispielsweise von Ursache und Wirkung sprach, und die Fortsetzung vielmehr so sei, als ob man eine Kerze mit einer brennenden Kerze anzündet und die erste dann löscht, undsofort. Aber dann hören sie einem nicht mehr zu, langweilen sich, und spielen weiterhin in ihren Klischeevorstellungen, weil das einfacher für sie ist. Sie wollen ja nicht so viel denken. Wenn man zu viel denkt, entstehen Nachteile, schlimmstenfalls solche, dass man das Gefühl hat, es werde einem der Boden unter den Füßen weggezogen.
Davor haben die Meisten Angst, darum bauen sie sich so ein Gerüst aus Klischeevorstellungen, in dem sie sich sicher fühlen und bewegen können.
Nun, zumindest fingen meine Kolleginnen damals nicht an zu schnarchen. Einschlafen kann man sich auf der Arbeit nicht erlauben, auch nicht in der Pause. Aber ich erkannte ihre Langeweile an ihrem glasigen Blick.
Das ist nicht gerade hilfreich, um festgefahrene Vorstellungen zu durchbrechen.
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Liebe Anna Panna-Sati ,
ich hatte Dir gestern eine lange Antwort geschrieben, mir viel Mühe gegeben und einiges hier und da zur näheren Erläuterung rausgesucht.
Dazu musste ich vorübergehend umblättern. Als ich in das Schreibfeld zurückkehrte und der übliche Hinweis erschien: "Entwurf wiederhergestellt", grüner Haken, rotes Kreuz, da klickte ich leider reflexhaft auf das rote Kreuz (mein Kleinhirn war wohl schuld), und der ganze Text war weg und ließ sich auch nicht wieder herholen.
Das Ganze hat fast zwei Stunden gedauert.
Tja, so ist das Leben, und es hilft, Gleichmut zu üben und nicht aus der Haut zu fahren.
Nun bleibt mir nur zu fragen, ob Du einen besseren Vorschlag hast, was das Jagdwesen, welches Du kritisch siehst, ersetzen könnte.
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Ich habe einfach keine Lust über Buddhismus zu sprechen, weil die meisten nur die übliche kitschige Idee davon haben und dazu nur aus profaner Neugier fragen; nicht aus echtem Interesse.
Das erinnert mich an Dsongsar Jamyang Khentse, der das Buch schrieb:
"Weshalb Sie kein Buddhist sind"
Am Anfang seines Buches schreibt er, dass einmal, als er im Flugzeug unterwegs war und einen Mittelsitz hatte, sein Sitznachbar ihn wohlwollend-freundlich ansprach und ihm ein vegetarisches Essen spendieren wollte. Er wollte sich zugewandt zeigen, und darum fragte er DJK sinngemäß, was es wohl sei, das einen Buddhisten ausmacht. Außenstehende haben da ja solche klischeehaften Vorstellungen.
Die Antwort ist nicht so einfach und nicht mit wenigen Sätzen abzuhandeln.
DJK entschloss sich, ihm die vier Siegel zu nennen:
Alle zusammengesetzten Dinge sind vergänglich.
Alle Gefühle sind Schmerz.
Alle Dinge haben keine eigenständige Existenz.
Nirvana ist jenseits von Konzepten.
Dies erläuterte er ihm näher, mit einfachen Worten.
Er erklärte, dass diese Botschaften keine Leitsätze, Glaubensinhalte oder dergleichen seien, auch nichts Mystisches oder Moralisches, sondern weltliche Wahrheiten, die sich auf Weisheit gründen, und erläuterte das näher. Wenn man dieses als Wahrheiten einsichtsvoll akzeptieren und annehmen könne, und zusätzlich noch ein heilsames Verhalten pflege, dann sei man Buddhist.
Wer aber z. B. glaube, dass Dinge von eigenständiger Existenz seien, dass Erleuchtung innerhalb von Zeit, Raum und Energie existiere usw., der sei eben kein Buddhist.
Er schreibt: "Als ich dem Mann neben mir im Flugzeug all dies zu erklären suchte, hörte ich auf einmal ein leichtes Schnarchen und begriff, dass er tief schlief. Offenbar hatte unsere Unterhaltung seine Langeweile doch nicht vertreiben können."