Posts by Amdap

    Es kommt natürlich immer auf die Motivation an, und was das betrifft, da kann man in keinen Menschen hineinschauen.

    Zugleich finde ich, um dieses hier nochmal extra herauszupicken:


    Einmal als ich mich zum Meditieren hin saß dachte mir: „Oh, ich mache das heute Abend nicht, weil ich ziemlich müde bin .

    Ich werde es heute Abend auslassen.


    Dann dachte ich: „Oh, aber warte mal. Du machst das nicht nur für dich selbst. Du machst das für all die Lebewesen, die nicht wissen, wie man es macht.

    Man vergesse nicht, auch liebevoll zu sich selbst zu sein.

    Zu hart zu sich selbst zu sein, dabei kann auch der Schuss nach hinten losgehen.


    Und wir können nicht die ganze Welt retten, das wissen wir alle.

    Meistens genügt es schon, je nach dem Bedarf, wie es spontan auf uns zukommt, zum Wohle meiner Mitwesen zu handeln. Nicht selten ist das eine größere Herausforderung als das beschriebene Beispiel!

    Ich bin wirklich positiv erstaunt, dass meine kleine Neckerei Dich auf diesen Gedankengang gebracht hat, obwohl ich nur einen kleinen Spaß aus einer verunglückten Grammatik gemacht habe.

    zitiere ich kurz Buddhadasa Bhikkhu aus „Auf den Punkt gebracht“:


    Zitat

    "Wird das nicht klar verstanden, kommt es leicht zu einem blinden Haften an Regeln und Riten, zum Ausführen von bestimmten Praktiken, ohne ihren Zweck zu verstehen.1 Dies kann an jedem beliebigen Punkt in der buddhistischen Praxis auftreten, beim Erwerben von spirituellem Verdienst, bei der Einhaltung der Übungsregeln, bei der asketischen Disziplin und bei der Meditation. Manche Laien sind davon überzeugt, dass eine bestimmte Art Verdienste zu erwerben die Essenz des Buddhismus ist."


    Thanissaro Bhikkhu führt in seinem Buch „Das Gewicht von Bergen“ aus, dass das Festhalten an äußeren Erscheinungen wie Mantras, Bildern, Klängen( oder Visualisierungen) – wie auch das Festhalten an bestimmten Praktiken und Vorstellungen – Beziehungen zwischen Lehrer und Schüler beeinflussen kann, was Missbrauch einfacher möglich macht.

    Das Ausführen von Ritualen ist unter den tantrischen Methoden die niedrigste Stufe.

    So wird es gelehrt, und das ist allen Insidern klar.

    Und trotzdem, ja, gibt es sehr Viele, die vom Ritual überzeugt sind und glauben, dass diese "bestimmte Art Verdienste zu erwerben die Essenz des Buddhismus" sei.

    Leider ist das überall so! Andernfalls würden nicht sogenannte Christen nur zu Weihnachten in die Kirche gehen, oder wenn es überhaupt sehr feierlich zugeht und besonders viel das Weihrauchfass geschwenkt wird. So ist die menschliche Natur!

    Denn unser Geist ist sehr schwach, und wir wissen nicht, wie wir ihn schulen können, und der Meister ist weit weg. Was liegt da näher, als ein gemeinschaftliches Ritual zu pflegen, durch welches der Einzelne sich geborgen und verstanden in der Gruppe fühlt? Schon die Neandertaler hatten ausgefeilte Rituale, ja sogar der Homo erectus!


    Doch denke ich, dass im tib. Buddhismus das allgemeine-, und Haupt-Ritual, die Puja, eher nicht die Ursache ist, welche die Beziehung zwischen Lehrer und Schüler zum Krankhaften wandeln kann - derart, dass es in Richtung Missbrauch geht. Der Weg dorthin ist ein anderer: eine engere Zusammenarbeit. Beispielsweise, der klassische Fall: eine Schülerin möchte ehrenamtlich mehr tun und betätigt sich zum Beispiel im Büro, oder hält die Sakralräume in Ordnung. So kommt man sich näher.


    Ich muss gestehen, dass mir persönlich die Rituale stets eine aufgebrummte Pflicht sind. Bis heute weiß ich nicht, an welcher Stelle man bimmeln und trommeln muss, und auch die Opferungs-Mudras sind mir ein Buch mit sieben Siegeln; immer, wenn sie "dran" sind, starre ich wie gebannt auf die Hände des zelebrierenden Lamas und bin selbst wie gelähmt. Das ist sogar schon aufgefallen. Am anstrengendsten jedoch sind die Texte (in tibetischer Sprache), die man mitrezitieren muss. Da muss man im Halbdunkeln eine gute Brille haben, um nicht den Faden zu verlieren. Und dann dieses lange Sitzen dabei, bis der Hintern platt ist! Das ist wirklich nichts für mich. Ich kann von mir nicht sagen, dabei Hochgefühle zu haben. Und ich kann nicht sagen, dass das meine Achtsamkeit verbessert.


    Da sind mir doch die Mahasiddhas viel sympathischer.

    Viele von ihnen waren unkonventionelle Lehrer, die oft außerhalb der traditionellen Klöster lebten und einen asketischen oder sogar exzentrischen Lebensstil pflegten. Sie konnten als Mönche oder Laien auftreten und ihre Lehren und Praktiken waren häufig stark auf persönliche Erfahrung und direkte spirituelle Einsicht ausgerichtet.

    Ihre Lehren betonen oft die direkte Erfahrung des Göttlichen, jenseits von bloßer intellektueller oder ritueller Praxis, und haben eine starke Verbindung zur Tantrischen Praxis und zu fortgeschrittenen Meditationsmethoden.

    Aber leider wird man ja in der Realität "subtil" immer wieder zurückzitiert, da mögen einem die Mahasiddhas noch so sympathisch sein, es nützt nichts: ohne an einer Puja teilzunehmen wird man zum Außenseiter.


    So kommt es leicht dazu, dass man Rituale, die ja nur ein Werkzeug sind, mit dem Ziel verwechselt. Es ist wie in dem berühmten Gleichnis "Mit dem Finger auf den Mond zeigen" - siehe dort.

    "„Ich weiß, dass ich nichts weiß“ ist ein geflügeltes Wort antiken Ursprungs: „Denn von mir selbst wusste ich, dass ich gar nichts weiß ...“ (Platon: Apologie des Sokrates 22d).[1] Es ist in der Fassung „ipse se nihil scire id unum sciat“[2] auch bei Cicero bezeugt, der in seinem 45 v. Chr. verfassten literarischen Dialog Academici libri den Gesprächspartner Marcus Terentius Varro feststellen lässt, es handle sich um eine bekannte Aussage des griechischen Philosophen Sokrates." ;)

    Das ist der Klassiker über echte Weisheit:

    "Ich weiß, dass ich nichts weiß" (Sokrates) _()_

    Wer also glaubt zu wissen, weiß nicht, dass er nichts weiß.

    Bezogen auf meinen aufzuklappenden Text in #47:

    Amdap , Ich schlafe mit niemandem, egal wem, denn Befriedigung( Verlangen, Begehren, "Begnügen", usw..) ist die Wurzel des Leidens, und ich bin einfach alt. ( MN1). Sorry, aber direkt. Es gibt den Faden auf diesem Forum.

    Aber Igor!!! Du musst doch gemerkt haben, dass es neckisch gemeint war aufgrund einer kleinen grammatischen Unregelmäßigkeit!!!!

    Habe als Reaktion eigentlich von Dir ein :lol: erwartet!


    Also wäre - im tibetischen Buddhismus - nur die konzentrative Samatha-Meditation mit der Befreiung des Geistes assoziiert? :?

    Das wäre, aus meiner Sicht, doch eher eine verdrehte Logik, gleichsam wie:

    "Der Elefant ist ein vierbeiniges Tier; daraus folgt, dass jedes vierbeinige Tier ein Elefant ist!"


    Vielleicht sollten wir das Ganze nicht unnötig verkomplizieren durch die - zusätzliche - Differenzierung von Fokussierung und Konzentration...? :?

    Da bin ich anderer Meinung. Präzision ist sehr wichtig, und genauso wichtig ist es, dass man Definitionen versteht. Das ist die Grundlage zum Studium, und das Studium wiederum ist die Grundlage für spirituelle Praxis, im Tibetischen Buddhismus übrigens in ihrer ausgefeiltesten Form zu finden bei den Gelugs.

    Die Differenzierung von Fokussierung gegenüber Konzentration habe ich mir keineswegs ausgedacht.

    Und wir Menschen sind denkende Wesen, das hat schon seinen Grund. Wir stehen nicht einfach nur auf der Wiese und machen "muh". Man darf die Denkfähigkeit nicht verachten, denn sie ist zurzeit die höchste Expression der irdischen Evolution. Vermutlich gibt es noch unzählige andere habitable Planeten, auf denen die Wesen weiter entwickelt sind als wir, aber bei uns hier, da ist die Denkfähigkeit so eine Art Krönung.

    Auch die Unterteilung in "gewöhnliche" Achtsamkeit und "spirituelle" Achtsamkeit ("Ekayana") erstaunt mich:

    Nein, das braucht Dich gar nicht zu erstaunen. Wenn man es ernst meint, macht man kein Eia popeia, und Wischiwaschi schon gar nicht.

    Es ist eine Tatsache und ich bin sicher, dass das auch mittels MRT nachweisbar ist. Bestimmt wurde es schon bei begabten Meditierern erkannt und unterschieden, z. B. Matthieu Ricard und Yongey Mingyur Rinpoche.


    In Verbindung mit Hingabe besteht eine höhere Qualität von Achtsamkeit, die gleichzeitig - eben deswegen - leichter zu halten ist, obwohl man denken könnte, dass das wegen des höheren Qualitätsgrades schwieriger sei.

    Es gibt auch eine "weltliche" Hingabe, die durchaus ebenfalls eine höhere Qualität von Achtsamkeit erzeugt, und die verwandt damit ist, sich damit aber nicht 100% gleichsetzen lässt.

    Der Dalai Lama weist in seinen anspruchsvolleren Büchern immer wieder darauf hin, dass es bei der Meditation unterschiedliche Grade von Sinken gibt: grobes Sinken, mittleres Sinken, feines Sinken und äußerst subtiles Sinken. Letzteres merkt Otto Normalmeditierer noch nicht einmal, so subtil ist es. Ich habe jahrelang mehrere Lehrer gefragt, wie man das tückische subtile Sinken bei der Meditation verhindern kann, da man es ja gar nicht bemerkt. Ich habe sogar damals noch (analoge!) Briefe geschrieben, so wichtig war mir das! Ungefähr 70-80% der befragten Lehrer haben mich gar nicht verstanden, und vielleicht haben sie mir ja auch nicht richtig zugehört. Sie dachten immer, ich meine das grobe Sinken, obwohl ich ja das "äußerst subtile Sinken", laut dem Dalai Lama, genau beschrieben habe. Ich habe bestimmt im Verlauf von 20 Jahren immer wieder dieselbe Frage gestellt.


    Doch eines Tages bekam ich eine verblüffende Antwort: die Hingabe schütze vor dem äußerst subtilen Sinken.

    Ich war wie vom Donner gerührt.

    Daraufhin habe ich nie wieder gefragt.

    Sokrates nannte den Eros eine der vier Arten des göttlichen Wahnsinns.

    Wäre er nur ein biologischer Trieb wie bei den Tieren, gäbe es im menschlichen Liebesleben so gut wie keine Dramen. Er ist jedoch die Bühne der zerstörendsten wie auch der edelsten Szenen, und der Mensch hat nicht die Möglichkeit, diese Extreme zu vermeiden. Der große Dämon Eros hat sich zu allen Zeiten als der Stärkere erwiesen. Wir können nicht zurückkehren zur sexuellen Unschuld der Bonobos.

    Nun ja, ganz so "unschuldig" sind die Bonobos auch wieder nicht.

    Sie machen es ganz gezielt, als Werkzeug in ihrem Belohnungssystem. Das kommt daher, weil sie sehr intelligent sind (stehen dem Menschen genetisch am nächsten) und daher ein sehr ausgefeiltes Netzwerk von sozialen Beziehungen betreiben.

    Am "unschuldigsten" sind wohl eher die Schnecken und Würmer.

    Es hat mich nicht getriggert, aber ich wollte damit nur betonen, dass Theravada die Satipatthana und den Begriff "Achtsamkeit" anders versteht als Mahayana und Vajrayana. Um dies zu verdeutlichen, ....

    Hm - bei Vorträgen vonseiten der K.-Kagyü-Linie hatte ich bisher immer den Eindruck, dass inhaltlich die Grundlagen mit der Abteilung "Theravada" übereinstimmen.

    In meiner Antwort #34 habe ich daher die Sicht und Erfahrung aus Richtung Vajrayana hinzugefügt (letzter Absatz). Zu dem Zeitpunkt ging es hier noch um den Stellenwert von Achtsamkeit, Konzentration und Fokussierung und die Unterschiede.


    Ich zitiere Dich hier erneut:

    So haben wir sicherlich den Nährboden für sexuellen Missbrauch im TB geschaffen. Eine Praktizierende, mit der ich lange kommuniziert habe, sagte mir unverblümt, dass es ein Segen für sie wäre, wenn der Buddha oder sein Lehrer mit mir schlafen wollte. Sie ist verheiratet und hat ein kleines Kind. Ich enthalte mich eines Kommentars.

    Nur meine eigene Position, nicht persönlich gemeint, danke!

    ...aus dem Grunde, weil ich hinzufüge:

    man kann sehr genau unterscheiden, ob der Inhalt dieser Aussage Deiner damaligen Bekannten in spiritueller Hinsicht heilsam oder unheilsam ist. Man braucht es nur nicht zu tun, sondern abzuwarten und zu beobachten, ob genau diegleiche Tendenz jenseits der Wechseljahre immer noch besteht. Wenn nicht, dann war die Tendenz in spiritueller Hinsicht unheilsam.

    Der einzige Nachteil ist, dass man dann 20 bis 30 Jahre abwarten muss, um vergleichen zu können. Aber das Warten lohnt sich.

    Zum Trost sei gesagt, dass wirklich mit über 95prozentiger Wahrscheinlichkeit der Hormonspiegel die Ursache ist, wie sich dann herausstellt. In spiritueller Hinsicht also unheilsam.


    Quote
    Helmut: Der Begriff Achtsamkeit in diesem Sinne hat also eine andere Bedeutung als im Alltagsgebrauch. Er bedeutet im Kontext des Dharma also etwas anderes als sich im Straßenverkehr achtsam zu verhalten oder als Kind achtsam durchs Haus schleichen.
    Quote

    (Zitat von Igor07 ) "Warum nicht?"

    Lieber Igor07, hierauf habe ich mich bezogen in meiner Antwort #34, und wunderte mich etwas über Deine Gegenfrage an Helmut.

    Ich habe dann im weiteren Verlauf auch meine eigene Erfahrung mit einbezogen, und die ist natürlich deutlich vajrayanisch geprägt, was gleichzeitig kein Widerspruch dazu ist.


    Ganz klar ist mir nicht, warum Du das hiermit verbindest:

    So haben wir sicherlich den Nährboden für sexuellen Missbrauch im TB geschaffen. Eine Praktizierende, mit der ich lange kommuniziert habe, sagte mir unverblümt, dass es ein Segen für sie wäre, wenn der Buddha oder sein Lehrer mit mir schlafen wollte. Sie ist verheiratet und hat ein kleines Kind. Ich enthalte mich eines Kommentars.

    Nur meine eigene Position, nicht persönlich gemeint, danke! LG.

    ...obwohl, wie Du weißt, ich sehr wütend über die bekanntgewordenen Vorkommnisse bin.

    Doch wie gesagt, diese Assoziation, die hier bei Dir aufkommt, scheint mir nicht kompatibel.

    Möglicherweise hat Dich meine Nennung des Begriffs "Hingabe" getriggert.

    Aber Hingabe im spirituellen Sinne hat nichts mit den Verirrungen des sexuellen Missbrauchs im Tibetischen Buddhismus zu tun.

    Interessant für Igor07:


    Mantras wie das Namensmantra von Buddha Sakyamuni,


    Jede konzentrative Meditation ist mit der Visualisierung eines Objektes verbunden. Auf dieses Objekt richtet man den Geist einspitzig aus. Die konzentrative Meditation gibt es doch auch im Theravada.

    Ich habe in den Neunzigern öfter ein theravadisches Haus besucht. Dort lernte ich, dass sie auch ein Mantra benutzen, das Namensmantra des Buddha Shakyamuni: "Budd-ho, Budd-ho, Budd-ho...", was sie insbesondere mit einer Geh-Übung verbanden.

    Danke Amdap, ich würde die Fokussierung allerdings nicht als Achtsamkeit, sondern als Konzentration bezeichnen.

    _()_

    Welche Fokussierung meinst Du jetzt?

    Auf die Alltagsdinge oder bei der spirituellen Übung?

    Und ich habe die Fokussierung mit Achtsamkeit ebenfalls nicht gleichgesetzt.

    Auch würde ich Fokussierung nicht mit Konzentration gleichsetzen. Bei der Fokussierung besteht immer eine Beziehung zum (Meditations-)Objekt, während die Konzentration den Intensitätsgrad dieser Fokussierung meint.

    Nochmal mit anderen Worten ausgedrückt:Konzentration bezieht sich auf den Grad der Aufmerksamkeit, also wie intensiv man bei einer Sache bleibt.

    Fokussierung bezieht sich auf die Richtung der Aufmerksamkeit, also worauf man seine Aufmerksamkeit lenkt.

    Die meisten Menschen sind nicht von vornherein in der Lage, Achtsamkeit (im engeren Sinne) rund um die Uhr zu praktizieren.

    Im buddhistischen Kontext unterscheiden wir zwischen zwei Arten von Achtsamkeit.

    Die Achtsamkeit im engeren Sinne wird im tibetischen Buddhismus im Fachausdruck als "Ekayana" bezeichnet, auch "Ekagrata", was man auf Deutsch in dem Wort "Einspitzigkeit" (des Geistes) am bestem zum Ausdruck bringen kann.

    Also: Gewöhnliche Achtsamkeit ist auf die Welt um uns gerichtet, während Achtsamkeit im Sinne von Ekayana auf die vollständige Befreiung des Geistes fokussiert ist.


    Man kann das auch als Metapher ausdrücken: Genau wie Sonnenstrahlen, die durch ein Brennglas gebündelt werden und dadurch genug Energie entwickeln, um etwas zu entzünden, bündelt die Einspitzigkeit der meditativen Praxis den Geist auf ein einziges Objekt. Dadurch gewinnt der Geist an Klarheit, Schärfe und Durchdringungskraft, was letztlich zur tiefen Einsicht und zur Befreiung führt.

    Im Vajrayana, bzw. im tibetischen Buddhismus, wird der Fokus oft auf bestimmte Visualisierungen, Mantras oder Meditationsobjekte gelenkt, um den Geist zu konzentrieren und zu transformieren. Auch hier geht es letztlich darum, den Geist auf das Ziel der Erleuchtung zu richten und die Zerstreuung aufzulösen.


    Ekayana geht also über die alltägliche Achtsamkeit hinaus. Während gewöhnliche Achtsamkeit darauf abzielt, aufmerksam im Hier und Jetzt zu sein (z.B. beim Verkehr aufpassen oder achtsam mit Lebewesen umgehen), ist Achtsamkeit im Sinne von Ekayana die fokussierte, tiefgehende Ausrichtung des Geistes auf das höchste spirituelle Ziel – die Erleuchtung.


    In diesem Sinne stimme ich Helmut vollkommen zu.


    Doch möchte ich noch etwas Wichtiges - aus eigener Erfahrung - hinzufügen:

    Für Anfänger ist es sehr schwer, eine Visualisation in der Meditation für längere Zeit aufrechtzuerhalten. Man benutzt Mantras als Hilfsmittel, trotzdem ist es schwer. Immer wieder muss man den zerstreuten Geist zurückordern und zur Sammlung zurückführen.

    Für Fortgeschrittene dagegen ist es einfach, weil sie gelernt haben, die Fokussierung mit Hingabe zu verschmelzen. Der Geist ruht dann natürlicherweise in einem "ekayanischen" Zustand.

    Ich möchte daher das "Ekayana" noch einmal in zwei Qualitätskategorien unterscheiden:

    Erstens, mit Anstrengung verbunden*), und....

    zweitens, fokussiert und ganz natürlich, ohne weitere Anstrengung, auf dem Objekt ruhend.

    Letzteres kann man auch fühlen, je nachdem, mit welchem Chakra man die Übung verbindet.

    ------------------------------------------------

    *) hier ähnelt es in der Qualität eher der gewöhnlichen Achtsamkeit im Alltag, siehe oben.

    Ja das ist es . Vielleicht ist der Mahayana Buddhismus doch etwas anders strukturiert. Die arbeiten viel mit Visualisierungen. zb. soll man sich ein leuchtendes OM in der Schädeldecke vorstellen. Zudem das man von weißen licht erfüllt ist und schwarzes licht beim Ausatmen. Ist schon ganz schön viel was dann da im Geist abläuft. Ich bin skeptisch . Fand die Vorträge im Aryatara Institut ansonsten ganz gut. Ich denke aber das es vielleicht besser ist wenn ich mich am Theravada Buddhismus orientiere.

    Das von dir Genannte ist nur eine von unzähligen Möglichkeiten. Die einfachste Form, die Du zudem nicht ganz korrekt in Erinnerung hattest. Sehr entfernt erinnert das an den zweiten Teil des Ngöndro, hier kommt allerdings das HUM ins Spiel und nicht das OM.

    Ja, das ist nicht für jeden etwas, das kann ich sehr gut verstehen.

    In meinen ersten (buddhistischen) Jahren, als ich noch sehr jung war, habe ich davon auch nicht besonders viel gehalten und habe nur das Theravada akzeptiert.

    Ich kann mich da gut hineinversetzen, so wie es Dir vorkommt.

    Ohne Denken wird man sich nicht in Achtsamkeit schulen können. Es geht ja darum, sich bewusst zu sein, was im eigenen Geist vor sich geht. Was im eigenen Geist vor sich geht, kann man aber nicht mit den Sinnesbewusstseinsarten erfassen.

    Ganz genau!


    ich habe das an anderer Stelle bereits ausgeführt:

    Was haben die Lehrer Buddha Shakyamunis falsch gemacht gehabt ? - Seite 4 - Allgemeines zum Buddhismus - Buddhaland Forum

    aus dem Anlass, dass meine denkende Art des Vorgehens negativ kritisiert wurde.

    Dass man Deine Aussage verwirrend finden kann, ist mir ein Rätsel.

    Ich nicht: Jemanden eine unlautere Absicht unterstellen, zeigt nicht die Absicht dessen, dem sie unterstellt wird, sondern die, die der Untersteller hat, sie aber sich nicht eingestehen möchte.

    Sag ich doch immer. Die Spiegelneuronen.

    Nein, soziale Interaktionen der Menschen. Die müssen nicht freundlich oder unfreundlich sein, sie sind ganz einfach. Bei jedem sozial interagierendem Menschen. Die Bewertungen und Urteile ohne Grundstein sind das Problem.

    Nicht Nein, sondern Ja.

    Ja, ohne Spiegelneuronen können Interaktionen zwischen Menschen nicht sozial sein.

    Denkt nicht Zuviel nach:

    Dem kann ich nicht zustimmen.

    Wir Menschen sind denkende Wesen, und welche das Denken mit Gefühl verbinden können, mittels Visualisation zum Beispiel.

    Das Denken macht mir große Freude und es macht aus, dass ich ein Mensch bin, wofür ich sehr dankbar bin. Ich versuche mich manchmal in ein Tier zu versetzen, was in ihm wohl so vorgeht.

    Beispielsweise habe ich auf meinem Balkon einen Käfig, in den kleine Vögel, wie Meisen und Spatzen, selbstständig hinein- und hinausschlüpfen können. Aber die Jungvögel haben das Hinausschlüpfen noch nicht gelernt und geraten in leichte Panik, wenn es ihnen noch nicht gelingt. Anfangs habe ich den einen oder anderen befreit, aber das unterlasse ich inzwischen, denn die Jungvögel sollen es eigenständig lernen. Und sie lernen es auch, kein Problem.

    Allerdings sind die Lernprozesse, wenn sie anspruchsvoller sind, bei höheren Säugetieren und Vögeln doch viel schwerfälliger als beim Menschen (ich habe auf meinem Balkon auch zwei Spiegel aufgestellt; sehr interessant, wie meine Vögelchen darauf reagieren). So kann der Mensch das Objekt seines Denkens als Werkzeug für spezifischere Dinge benutzen, lernfähige Tiere dagegen sind sind viel zu viel mit herausfordernden Aufgaben beschäftigt als der Mensch, so dass ihnen spirituelle Aktionsfreiheit fehlt.

    Darum heißt es auch, dass das Menschenleben keine selbstverständliche Sache ist, sondern etwas Besonderes, das nicht jedem Wesen widerfährt. Ein Mensch zu sein ist eine Kostbarkeit.


    Natürlich kann man in das Innenleben eines Tieres nicht hineinschauen.

    Aber man kann aus seinen unmittelbaren Reaktionen Rückschlüsse ziehen.

    Die Tiere leben in jeder Sekunde in dieser Umwelt und atmen die Emanationen des Alls, aber könnten sie so tief berührt sein von einem solchen Sinnspruch?


    Ich füge noch hinzu:

    Wir Menschen sind sehr vielfältig gestrickt. Während zum Beispiel aus dem einen spontan heraussprudelt, was ihm gerade in den Sinn kommt, zieht der andere sich zurück und ernährt sich von dem Glück, das sich in der tiefschürfenden Analyse findet.

    Beides ist menschlich.

    Sollten wir uns nicht an der Vielfalt des Menschlichen erfreuen, anstatt die Andersheit seines Gegenübers zu verurteilen? Das heißt ja nicht, dass man nicht kritisieren soll. Und Kritik bedeutete früher: jede Art von Anmerkung von jeder Färbung, egal ob Missbilligung oder Würdigung. Heute wird Kritik leider nur negativ interpretiert - es scheint keine positive Kritik zu geben!

    Wir sollten alles achtsam willkommen heißen, was zum Ausdruck des Menschlichen gehört. Und Tipps darf man auch geben, bzw. annehmen. Das kann unter Menschen besser klappen als unter Tieren. Nicht umsonst hat die Evolution den Menschen hervorgebracht.


    Und, um zum Titel des Themas zurückzukommen:

    Vermutlich mangelte es den gemeinten Personen an ausgefeilter zwischenmenschlicher Kommunikation. Und vermutlich haben sie die Kostbarkeit der menschlichen Existenz nicht weitreichend genug erfasst.

    Du könntest meine Beiträge auch ignorieren. Keiner kann so sein, dass er jedem gefällt, oder nur sehr schwer. Um deine Nerven zu schonen, solltest du meine Beiträge einfach nicht mehr lesen. Es gab dabei bei mir ja keine üble Absicht und ich habe ja vorher recherchiert. Und außerdem gibt es hier keine Regel, dass man so und so viele Stunden oder wenigstens eine Stunde selbst recherchieren muss, ehe man hier was fragen darf.

    Na, nun sei man nicht gleich so empfindlich.

    Es wird nichts so heiß gegessen, wie's gekocht wird.


    Und es gibt noch ein anderes Sprichwort aus der Küche, das aus Tibet stammt:

    Eine Suppe ohne Wasser zu kochen, wird wohl schwierig sein.

    Fast hätte ich vergessen zu erwähnen, dass in der westlichen Welt die Sakya-Schule in Deutschland nicht so sehr vertreten ist. In Europa liegt ihr Schwerpunkt in Frankreich, Schweiz und GB.

    Stark vertreten ist sie in den USA und Kanada.

    Auch in Australien ist diese Schule gut präsent, insbesondere in Städten wie Sydney, Canberra und Melbourne.


    LG

    Ich habe für Dich die KI gefragt.

    Was die KI antwortet, ist ja stets ohne Gewähr, doch gleichzeitig lernt sie immer dazu. Also, was die KI antwortet, kann man überwiegend für Bare Münze nehmen. Vorwissen ist günstig, damit man abgleichen kann.

    Die Grundrichtung der Sakya wusste ich schon vorher. Doch geht es mithilfe der Künstlichen Intelligenz nicht nur einfacher, sondern auch erheblich schneller.


    Schau mal hier:


    Zitat

    Die vier Hauptlinien des tibetischen Buddhismus sind die Nyingma, Kagyu, Sakya und Gelug. Jede dieser Schulen hat ihre eigenen Traditionen, Schwerpunkte und historische Entwicklungen. Die Sakya-Linie unterscheidet sich von den anderen drei Hauptlinien durch mehrere Aspekte, die ich im Folgenden erläutern werde:

    1. Historischer Ursprung und Gründerfamilie:

    • Sakya: Die Sakya-Schule wurde im 11. Jahrhundert von Khön Könchog Gyalpo gegründet und ist stark mit der Khön-Familie verbunden, einer aristokratischen Familie Tibets. Die spirituelle und weltliche Führung der Schule liegt traditionell in den Händen dieser Familie. Die Sakya-Linie betont den Erhalt der Familienlinie und verbindet spirituelle Autorität mit familiären Dynastien.
    • Unterschied: Im Gegensatz dazu haben die anderen Linien, wie Kagyu und Nyingma, nicht dieselbe enge Bindung an eine spezifische Familie, obwohl sie auch bedeutende Familientraditionen haben. Die Gelug-Linie ist hingegen stark klösterlich organisiert und weniger durch familiäre Kontinuität geprägt.

    2. Philosophischer Schwerpunkt:

    • Sakya: Die Sakya-Schule ist besonders bekannt für ihre Lehren des Lamdré (Pfad und Frucht), das sich stark auf die tantrische Praxis des Hevajra-Tantras stützt. Die Sakya-Schule legt besonderen Wert auf eine philosophische Methode, die als "Die Mittlere Ansicht" (Madhyamaka) bekannt ist, wobei sie einen besonderen Kommentar dazu hat, der als "Taschenkommentar" (Tib.: thig le) bezeichnet wird.
    • Unterschied: Während auch andere Schulen die Madhyamaka-Philosophie betonen, sind die Kagyu-Schulen oft für ihre Betonung der Mahamudra-Meditation bekannt, die Nyingma-Schule legt besonderen Wert auf die Dzogchen-Praxis und die Gelug-Schule folgt stark den philosophischen Lehren von Tsongkhapa und betont die scholastische Ausbildung und das Studium der Prasangika-Madhyamaka-Tradition.

    3. Spirituelle Praxis und Meditation:

    • Sakya: Die Sakya-Schule ist bekannt für ihre systematische Herangehensweise an tantrische Praktiken, insbesondere das Hevajra-Tantra. Die Praxis ist oft formaler und stark ritualisiert, und der Lamdré-Lehrzyklus bietet eine umfassende Praxisanleitung vom Beginn des Pfades bis zur Erleuchtung.
    • Unterschied: Die Kagyu-Schule legt größeren Wert auf spontane Meditationserfahrungen und die direkte Übertragung von Einsicht (Mahamudra), während die Nyingma-Schule oft die nicht-dualistische Dzogchen-Meditation betont, die jenseits von formalen Praktiken als direkter Weg zur Erleuchtung angesehen wird.

    4. Institutionelle Struktur:

    • Sakya: Die Sakya-Schule ist in ihrer Führung stark zentralisiert, insbesondere durch die Rolle der Sakya-Trizin (Thronhalter der Sakya-Schule). Die Sakya-Führung bleibt traditionell innerhalb der Khön-Familie.
    • Unterschied: Die Gelug-Schule, die durch den Dalai Lama vertreten wird, hat eine viel stärker zentralisierte und politische Struktur entwickelt, besonders in Verbindung mit der tibetischen Regierung in Exil. Die Kagyu-Schulen haben eine Vielzahl von Untertraditionen (Karma Kagyu, Drikung Kagyu, etc.), und die Nyingma-Schule hat eine lockerere, weniger zentralisierte Struktur, da sie viele verschiedene Lamas und Linien umfasst.

    5. Politische Rolle:

    • Sakya: Die Sakya-Schule spielte im 13. Jahrhundert eine bedeutende politische Rolle in Tibet, als die Mongolen die Sakya-Führer zu weltlichen Herrschern über Tibet machten. Diese politische Machtposition der Sakya-Schule dauerte über mehrere Jahrzehnte, bevor andere Schulen, wie die Phagmodrupa-Dynastie (aus der Kagyu-Tradition) und später die Gelug-Schule, die politische Führung Tibets übernahmen.
    • Unterschied: Die Gelug-Schule übernahm später durch die Institution des Dalai Lama eine dominierende Rolle in der politischen Führung Tibets. Die Nyingma-Schule war historisch weniger politisch aktiv, während die Kagyu-Schulen zeitweise ebenfalls politische Macht innehatten, besonders unter dem 5. Karmapa.

    Fazit:

    Die Sakya-Schule unterscheidet sich durch ihre enge Verbindung zu einer aristokratischen Familie, ihre spezielle Interpretation der Madhyamaka-Philosophie, ihren systematischen und ritualisierten Ansatz zur tantrischen Praxis sowie ihre historische Rolle in der tibetischen Politik.


    Da in der Sakya-Tradition das Hevajra-Tantra im Mittelpunkt steht, habe ich auch dieses noch einmal für Dich erfragt:


    Zitat

    1. Hintergrund und Bedeutung:

    • Hevajra: Hevajra ist eine zornvolle Manifestation des Buddha, ein Yidam (Meditationsgottheit) und die zentrale Figur des Hevajra-Tantras. Hevajra wird als eine Form von Akshobhya, einem der Fünf Dhyani-Buddhas, angesehen. In seiner tantrischen Erscheinung verkörpert er die transformative Energie, die Leidenschaften und negative Emotionen in Weisheit verwandeln kann.
    • Bedeutung im Vajrayana: Das Hevajra-Tantra wird als eine der wichtigsten Quellen für die Praxis der Muttertantras im Vajrayana betrachtet, die als besonders kraftvolle Mittel zur Erleuchtung angesehen werden. Die Muttertantras betonen die Weisheitsaspekte der Erleuchtung und haben oft zornvolle, transformative Gottheiten im Fokus.

    2. Inhalt des Hevajra-Tantras:

    • Zwei Teile: Das Hevajra-Tantra besteht aus zwei Hauptteilen:
      1. Das Wurzel-Tantra (Mula Tantra), das die Grundprinzipien und Praktiken beschreibt.
      2. Das Explanatorische Tantra (Vistara Tantra), das weitere Erläuterungen und detaillierte Praktiken bietet.
    • Lehre von Leerheit und Glückseligkeit: Ein zentraler Aspekt des Hevajra-Tantras ist die Lehre, dass die letztendliche Natur aller Phänomene leer ist, aber diese Leerheit durch die Praxis als Glückseligkeit erfahren werden kann. Diese Verbindung von Leerheit und Glückseligkeit (Sanskrit: Shunyata und Sukha) ist ein Kernthema in vielen Vajrayana-Tantras.
    • Vereinigung von Weisheit und Mitgefühl: Das Tantra betont die Vereinigung von Weisheit (symbolisiert durch die weibliche Gottheit, Nairatmya, die Partnerin von Hevajra) und Mitgefühl oder Geschick im Handeln (verkörpert durch Hevajra). Diese Vereinigung ist entscheidend für die spirituelle Transformation.

    3. Praktische Anwendung:

    • Sadhana-Praxis: In der Praxis des Hevajra-Tantras meditiert der Praktizierende auf Hevajra als Meditationsgottheit (Yidam) und visualisiert sich selbst als Hevajra. Durch diese Praxis identifiziert man sich mit den erleuchteten Qualitäten des Hevajra, um schließlich die eigene Buddha-Natur zu verwirklichen. Die Praxis umfasst Visualisierungen, Mantra-Rezitationen und ritualisierte Handlungen.
    • Anuttarayoga-Tantra: Das Hevajra-Tantra gehört zur höchsten Klasse der Tantras im Vajrayana, dem Anuttarayoga-Tantra. Diese Tantras sind dafür bekannt, dass sie fortgeschrittene Praktiken der sexuellen Vereinigung und des Energieflusses (Tummo) lehren, um die Erleuchtung zu erreichen. Solche Praktiken werden jedoch nur unter strenger Anleitung eines qualifizierten Lehrers durchgeführt.
    • Ermächtigungen (Wang): Bevor jemand das Hevajra-Tantra praktizieren kann, ist eine formelle Ermächtigung (Wang) von einem qualifizierten Lama notwendig. Diese Einweihung überträgt die spirituelle Kraft und Erlaubnis, die Praxis zu beginnen.

    4. Hevajra in der Sakya-Schule:

    • Lamdré-Lehren: In der Sakya-Schule ist das Hevajra-Tantra von zentraler Bedeutung für das Lamdré (Pfad und Frucht)-System. Diese Lehren wurden von Virupa, einem großen indischen Mahasiddha, an die Sakya-Schule überliefert. Das Lamdré-System bietet eine umfassende Praxisanleitung, die auf den Prinzipien des Hevajra-Tantras basiert und schrittweise zur Erleuchtung führen soll.
    • Strukturierte Praxis: Die Sakya-Schule hat das Hevajra-Tantra systematisiert und eine strukturierte Methode der Praxis und Meditation entwickelt, die es den Praktizierenden ermöglicht, die komplexen Lehren des Tantras in ihr spirituelles Leben zu integrieren.

    5. Philosophische Aspekte:

    • Leerheit und Nichtdualität: Das Hevajra-Tantra lehrt die Nichtdualität von Samsara und Nirvana und zeigt, dass alle Phänomene letztlich leer von inhärenter Existenz sind. Diese Leerheit wird jedoch nicht als Nihilismus verstanden, sondern als Raum für die Entfaltung der höchsten Glückseligkeit und Weisheit.
    • Transmutation von Leidenschaften: Ein zentraler Punkt in vielen Tantras, einschließlich des Hevajra-Tantras, ist die Umwandlung von leidenschaftlichen Emotionen (wie Begierde oder Zorn) in Weisheit. Die Praktiken des Hevajra-Tantras sollen es dem Praktizierenden ermöglichen, diese Emotionen nicht zu unterdrücken, sondern sie als Mittel zur Erleuchtung zu verwenden.

    Fazit:

    Das Hevajra-Tantra ist ein tiefgründiges und machtvolles Tantra im Vajrayana-Buddhismus, das die Praxis der Vereinigung von Weisheit und Mitgefühl durch Visualisierungen, Mantras und Meditationen lehrt. Es spielt eine zentrale Rolle in der Sakya-Schule, insbesondere durch das Lamdré-System, und bietet einen umfassenden Pfad zur Erleuchtung, der auf den Prinzipien der Leerheit und Glückseligkeit basiert.


    Ich hoffe, ich kann Dir damit weiterhelfen.

    Bist Du sicher?

    Es ist etwas sehr Besonderes, Außergewöhnliches, und gleichzeitig sehr Merkwürdiges, als ein Ich scheinbar in diesem Körper zu hausen. Und es ist etwas Kostbares, mit allen Chancen, die es bietet. (Bevor man im Tibetischen Buddhismus jegliche Praxis beginnt, hat man über die Kostbarkeit des Menschenlebens zu kontemplieren und zu reflektieren).

    Es irritiert mich, dass Du das als eine Bewertung siehst. Denn es ist eine Erfahrung, und in diesem Thread geht es ja um Erfahrungen. Albert Einstein sagte: "Die Realität ist eine Illusion, wenn auch eine sehr hartnäckige". Und Stephen Hawking erklärte dazu: „Es gibt keine Möglichkeit, die Realität als solches zu erkennen. Wir können nur Modelle erstellen, die mit dem übereinstimmen, was wir beobachten, und Vorhersagen machen.“

    Man muss sich fragen, ob die Welt überhaupt noch existiert, wenn dieses eigene Leben ein Ende hat. Darüber könnte man sich streiten, aber es würde zu nichts führen.

    Und egal, ob es einem ums Thema geht und scheinbar nicht um einen selbst: ohne ein (vorübergehendes) Selbst zu sein, kommt auch ein Thema nicht zustande. Das beweist, dass unser Selbst nicht unabhängig sein kann vom Thema.

    Der Beobachter und das Objekt des Beobachters hängen unweigerlich zusammen.

    Und auch das wiederum ist kein Problem, sondern ein ganz natürliches Phänomen. Denn so ist es nun mal, auf der Welt zu sein (doch dieser Satz impliziert wiederum eine gefährliche Aussage, die nicht als Beweis, sondern eher als Axiom anzusehen ist).

    Es ist eine Vermutung, wie ich mich sehe.

    Natürlich kann das auch dazu führen, dass das alles, aus Sicht eines Ich, als eine Vermutung erscheint, auch das eigene Selbst. Und es ist sehr interessant, dass wir Menschen - im Gegensatz zu den Tieren - vermuten können, ob wir selbst auch nur eine Vermutung sind.

    Aber auch eine Vermutung resultiert aus Erfahrungen. Ohne Erfahrung keine Vermutung!


    Während Du mein "Erwachen" sofort mit dem Erwachen des Buddha vergleichst. Ich aber das Wachwerden nach dem Schlafen meinte.

    Haha, da muss ich auch lachen.

    :lol:

    Hättest Du "Aufwachen" anstatt "Erwachen" geschrieben, hätte ich das gleich verstanden.

    Es ist sehr weise, über eine schwierige und sehr herausfordernde Sache noch einmal zu schlafen, bzw. "die Sache zu überschlafen". Völlig unabhängig davon, ob man das mit vorheriger Meditation verbunden hat oder nicht, denn es geht darum, dass im Hirn während des Schlafs aufgeräumt wird. Das Gegenteil wäre dieses:

    Ich, schlaflos | Psycho | ARTE (youtube.com)

    Ich glaube, hier liegt eine Verwechslung vor. Du meinst wahrscheinlich die Sikhs.

    Ich glaube nein. Sikkhs waren es nicht. Sie haben Meditationen für Kundalini Erweckung angeboten. Sikkhs haben eher nichts mit Kundalini zu tun, oder ? Kann auch sein, das waren welche, die haben sich einfach Turbane angezogen und waren keine Jains da es bei den Jains nicht üblich ist :) (soweit ich das nach kurzer Recherche sehe ).

    Hingabe, Du hast doch Internet. Google doch mal die Sikhs.

    Du kannst auch die KI fragen.

    Mir scheint, Du denkst zu laut und zu viel. Es klappert und scheppert in meinem Kopf, wenn ich Deine vielen Spekulationen lese, entschuldige!

    Bevor Du hier aufwändig herummutmaßt, kannst Du doch schon vorher recherchieren. Das ist wirklich ganz einfach, das kannst Du mir glauben.

    Es ist hier nur mein heißer Tipp, nichts weiter.

    :?


    Ich verstehe nicht, was Dich zu dieser Beurteilung veranlasst.

    Verstehe ich auch nicht.

    Was für eine Beurteilung? Ich habe ja gar keine Beurteilung daraus gezogen.

    Nenne mir die vermeintliche Beurteilung!

    Und was soll mich veranlassen, wenn es denn eine Beurteilung wäre? Was vermutest Du? Das wäre sehr interessant.

    Gibt es vielleicht irgend etwas, bei dem Du Dich schnell angefasst fühlst, und darum nicht selten, evtl. durch Übersensibilität, bestimmte Gegebenheiten in ihrer Kombination innerlich als persönlichen Trigger erlebst? Etwa als negativen Trigger? - Ja, aber das ist schon sehr persönlich, sowas sollte man hier nicht öffentlich ausdiskutieren. Außerdem passt es nicht zum Thema.


    Du müsstest doch erkennen, dass ich Satori und Aha-Erlebnisse als verwandt wähne und darum vermute, dass sie - rein theoretisch - im Hirn-MRT ähnlich aussehen könnten, man das aber wahrscheinlich nie wird beobachten können aufgrund der Unberechenbarkeit und Zufälligkeit.


    Desweiteren ist hervorzuheben, dass das Ich-Empfinden nichts Verwerfliches ist, sondern etwas ganz Natürliches. Die Phänomene, die damit zusammenhängen, sind somit genauso natürlich.

    Ich finde es sehr wichtig, dass man sich das regelmäßig vor Augen führt, damit man erkennt, dass die besonderen Aha-Erlebnisse, die Knotenpunkte im Leben, für einen selbst zwar sehr besonders sind, und so soll es ja auch sein - wenn wir jedoch mit Anderen im tiefen inneren Austausch sind, können wir erkennen, dass sie ebenso besondere Erfahrungen machen wie wir selbst. Das hat etwas mit Empathie und Spiegelneuronen zu tun, was ebenfalls ganz natürlich ist.


    Ich habe jetzt dasgleiche noch mal anders, und ausführlicher, ausgedrückt.

    Warum das eine Beurteilung sein soll, ist mir jetzt rätselhaft.

    Amdap, die "Satoris", die ich Jahre später erlebte, hatten ganz andere Einsichten und Wirkungen zur Folge, sie beruhten nicht auf konkreten Fragen, sondern waren Teil meines Weges.

    _()_

    Ja, das ist bei jedem wieder anders, allerdings habe ich meine naheliegende Vermutung dargelegt, dass Satori-Erfahrungen durchaus Ähnlichkeit mit Aha-Erlebnissen haben können und ich habe geäußert, dass mich darum ein MRT-Vergleich interessieren würde, so etwas aber abwegig ist wegen zufälligen Auftritts. Man kann nicht vorsätzlich ein Satori- oder Aha-Erlebnis zum Zweck einer MRT-Untersuchung erzeugen.

    Ich verstehe, dass Du Dein Leben als sehr besonders wahrnimmst.

    Das schließt aber nicht aus, dass Andere ebenso außergewöhnliche Erfahrungen machen auf Teilen ihres Weges.

    Von allen Wesen, sich selbst eingeschlossen, fühlt man sich selbst als das besonderste. Das ist weder außergewöhnlich noch verwerflich, sondern ist dem Ich-Empfinden geschuldet. Ist also alles ganz natürlich.

    Danke, du hast mich auf die Idee gebracht mich bald etwas näher mit dem Jainismus zu beschäftigen. Sind das nicht die, wo die Männer so ein Tuch auf dem Kopf tragen( Turban ) und die Frauen meistens eine Art Kopftuch oder auch manchmal so einen Turban ? So wie in manchen muslimischen Ländern. Oder verwechsel ich sie ? Ne, also ich glaube das sind sie, ich habe mal zwei auf Youtube gesehen ( zwei Deutsche, eine Frau und ein Mann ). Es ist ja anscheinend eine ähnliche Biographie die der Gründer hat wie von Gautama Buddha. Hm. das finde ich nun doch etwas merkwürdig. Nicht, dass Gautamas Biographie doch nicht wahr ist und die beiden ein und die selben waren.

    Ich glaube, hier liegt eine Verwechslung vor. Du meinst wahrscheinlich die Sikhs.

    Nach einer solch stundenlangen intensiven Meditation erwachte ich morgens mit einem total klaren Geist, wusste was zu tun ist und war 4 Wochen später in Hamburg.

    Das musst Du mir näher erklären.

    Du erwachtest morgens also mit einem total klaren Geist.

    Nach stundenlanger Meditation.

    Aber wieso erwachtest Du? Denn da müsstest Du ja während der Meditation geschlafen haben.

    Denn auch wenn ich Dich nicht persönlich kenne, kommt mir da sofort der Gedanke: um Erwachen, wie der Buddha es meint, kann es sich nicht gehandelt haben.

    Tut mir Leid! Aber ich glaube nicht, dass Du im Sinne des Buddha erwacht bist. Mit dieser Art Erwachen ist noch etwas ganz anderes, Übergeordnetes gemeint, etwas, das die Tatsache in sich birgt, dass es aufgrund dessen keine Wiederkehr mehr gibt (Theravada).


    Solche Momente aber, wie Du es ansprichst, habe ich öfter gehabt und sie waren die "Wegekreuzungen", welche die Bahn meines Lebens in bestimmte Richtung weiterführten. Ich denke, das geht den Meisten so. Das sind die entscheidenden Schlüsselerlebnisse, Weichenstellungen, die dem persönlichen Schicksal eben diese bestimmte Färbung (in) der Richtung geben.


    Ich selbst führe solche Augenblicke nicht zwingend auf die Meditation zurück.

    Es ist nur einfach so: man ist im Leben in eine Sackgasse oder in eine Notlage gedriftet, und es gibt, wie es scheint, keinen Ausweg. Innerlich staut sich etwas an, undzwar staut es sich dermaßen, dass man glaubt, gleich zu "platzen". Es staut sich bis zur Unerträglichkeit. In diesem Moment kann ES passieren.

    Solches ist ja auch im Zen eine große Tradition. Man bekommt als Hausaufgabe ein Koan, das inhaltlich widersprüchlich, widersinnig erscheint. Man merkt sehr bald, dass die sogenannte Hausaufgabe zu einer Lebensaufgabe wird. Immer wieder brütet man über diesen sinnwidrigen Inhalt, wieder und wieder. Einige jahrelang! Manche können dann scheinbar schon gar nicht mehr meditieren, weil das Brüten über dem Koan ihnen vermeintlich alle Energie dazu raubt. Bis der große Knall kommt!

    Im Gegensatz aber zum "gewöhnlichen" Lebensverlauf (mit seinen typischen Problemen) handelt es sich hier um die Sehnsucht, Erleuchtung zu erlangen, undzwar im Sinne von: dauerhaft. Doch in einem Zen-Kloster wird nicht zwingend darauf abgezielt, dass der Kandidat dabei im "Erwachen" eine Dauerhaftigkeit erreicht. Oder ich sollte besser sagen: permanenter Erwachtheitszustand (was ja Erleuchtung impliziert). Nein, hier geht es vielmehr darum, Satori zu erfahren, kleine "Mikro-Erleuchtungen", welche wichtige Treppenstufen auf dem Weg zum - wie gesagt - dauerhaften Erwachtheitszustand bilden.

    Satori-Erfahrungen können durchaus wieder verblassen, genau wie Aha-Erlebnisse im gewöhnlichen Leben, selbst wenn es hier bedeutende Schritte sind.

    Kurzum: so erschütternd es auch für einen ist, man muss es nicht überinterpretieren.

    Aber vielleicht hast Du, Monikadie4. , es mit Deinem "Erwachen" ja auch so gemeint: ähnlich wie beim Satori. Eine "Mikro-Erleuchtung".

    Es wäre mal spannend zu erfahren, ob sich in der MRT-Darstellung Satori mit einem typischen Aha-Erlebnis (wie es im Leben passiert) vergleichen lässt. Aber da so etwas zufällig passiert, werden wir wohl so schnell nicht die Chance haben.


    Vor einigen Monaten nahm ich an einem Bardo-Kurs teil. Der vortragende Lama berichtete von einem sehr hochrangigen Lama bzw. Rinpoche(?), welcher bei der gemeinsamen Meditation im Kloster stets einschlief. Scherzhaft wurde er schon "The Sleeping Yogi" genannt.

    Aber als es für ihn dann ans Sterben ging, erkannte man an ihm außergewöhnliche Zeichen, wie sie typisch sind für hoch verwirklichte Individuen, und alle waren sehr erstaunt und perplex.

    Nachträglich schlussfolgerte man dann, dass er wohl doch nicht während der Gruppen-Meditation geschlafen hatte!


    So, hier breche ich erstmal ab, obwohl es noch Stoff gibt zum Reden.

    Bis später!