Beiträge von Amdap

    Hallo,


    ich habe während meines aktiven Buddhistseins die Gemeinschaft gewechselt. Bei der ersten Gemeinschaft habe ich öffentlich Zuflucht genommen zu Buddha, Dharma und Sangha, und das ist vollständig. Es besteht weder die Notwendigkeit, noch habe ich das Bedürfnis, erneut Zuflucht zu nehmen. Mein Zufluchtsname ist endgültig in diesem Leben.
    Mein Lama hat noch nie gefragt, ob ich erneut Zuflucht nehmen möchte. Er akzeptiert es so, wie es ist. Wenn ich ihm schreibe, unterschreibe ich immer mit meinem Zufluchtsnamen, obwohl er mich mit meinem weltlichen Namen anspricht und meinen Zufluchtsnamen nicht beachtet (wie mir scheint). Aber Letzteres ist ja nicht das Wichtigste.
    Ich habe beobachtet, dass die Zufluchtnahme in meiner jetzigen Gemeinschaft ziemlich anstrengend ist für Leute, die kein Tibetisch verstehen und es nur nachsprechen müssen.
    Daher bin ich froh, dass ich schon vorher Zuflucht genommen hatte und dieses entspannt auf Deutsch tun konnte.


    Liebe Grüße, Amdap

    Übrigens, die einzig wirksame Maßnahme, Tauben zu vertreiben, ist die, dass man in angemessener Dichte Stacheln in die Blumenkästen steckt. Denn die Taube hasst es, wie ein Yogi auf dem Nagelbrett zu sitzen. Alles andere ist unwirksam.


    Aber das weiß ja meine Mutter nicht.


    LG - Amdap

    hier in unserer Stadt habe ich festgestellt, dass das Präsentieren tibetischer Gebetsfahnen auf dem Balkon langsam aber stetig zunimmt. Der nächste Balkon mit Gebetsfahnen ist ca. 100 m von unserem Haus entfernt. Es dürfte also nicht "gefährlich" sein, es nachzumachen.
    Eine andere Sache ist die, dass es nicht erlaubt ist, Wäsche höher zu hängen als bis zum oberen Rand des Balkongeländers. Man könnte in diesem Zusammenhang tibetische Gebetsfahnen mit Wäsche verwechseln (habe ich schon gehört) und dann könnte es ein Problem geben.
    In der Praxis ist es aber nicht so. Im Nebeneingang zum Beispiel, da gibt es Nachbarn aus dem Kosovo, die hängen ganz ungeniert ihre Wäscheteile und Teppiche sogar über das Balkongeländer, was auch nicht erlaubt ist, und man kann sehen, was sie alles so tragen und wie es zu Hause auf ihrem Fußboden aussieht, mit was für Teppichen. Aber obwohl es nicht erlaubt ist, hat sie bisher noch niemand daran gehindert. Sie sind zwar von der Hausverwaltung wegen der Wäscheteile ermahnt worden, aber es hat sich darauf nichts getan.
    Also würde mich auch niemand daran hindern, wenn ich hier im 2. Stock in 2 m Höhe überm Fußboden Gebetsfahnen auf dem Balkon aufhängen würde - da bin ich sicher.
    Bis jetzt habe ich es noch nicht getan, mit Rücksicht auf meine Mutter, aber das wird sich bald ändern, denn sie ist dement und durchschaut das alles nicht mehr. Ich werde ihr sagen, dass das eine Maßnahme sei, um Tauben zu vertreiben.


    Amdap

    Beim AMM-Orden wurden Mantras nicht als Anrufungen angesehen.


    Denn die Gestalten, auf die man meditiert, wurden ganz betont als Geistesformationen betrachtet, die wir innerlich aufbauen und die sich wieder auflösen, die also nicht sustanziell oder gar außerhalb von uns existieren.
    Darum sprach man auch nicht von Anrufungen.
    Wen soll man denn anrufen, wenn da außerhalb von uns keiner ist?


    Also, wie gesagt, ob Mantra oder Dharani - der Unterschied bestand aus AMM-Sicht im Wesentlichen aus der Länge.


    LG - Amdap

    Vor ungefähr sechs Jahren, als ich noch zeitweise mit der Mala agierte, schenkte mir mein Lehrer eine Handmala. Die hatte aber komischerweise 19 Perlen (ohne die Guru-Perle mitgezählt).
    Der Lehrer wies mich damals an, zusätzlich zu meiner damaligen Praxis immer am Schluss 21 lange Vajrasattva-Mantras zu rezitieren. Weil die Handmala aber zwei Perlen weniger hat, habe ich immer bei den zwei Perlen neben der Guru-Perle jeweils zwei statt ein Mantra gesprochen.


    Die Perlen sind ziemlich groß, vielleicht hat die Mala deswegen zwei Perlen weniger, denn sonst wäre das als Armband zu weit für's Handgelenk.


    LG - Amdap

    ...und übrigens, Lukas, ich habe die Erfahrung gemacht, dass mein Lehrer mir gar nicht mehr die vorgeschriebenen Details beibringt. Für die erste Ngöndro-Hälfte hat er es mir ganz genau im Detail vorgemacht, aber inzwischen weiß er, dass er mir nur zu sagen braucht, ich solle dieses oder jenes machen, wobei er nur den Titel der Übung nennt. Alles andere überlässt er mir.


    Das finde ich sehr gut, da hat er Recht, denn jeder muss es in sich selbst herausfinden.
    Der Lehrer kann nur den Fingerzeig geben, aber arbeiten muss man an sich selbst.
    Das ist sowohl mit als auch ohne Lehrer so, da gibt es keinen Unterschied.


    Früher habe ich immer gedacht, man braucht unbedingt einen Lehrer, aber mein Lehrer war es, der mich darauf brachte, dass man keinen Lehrer braucht, jedenfalls nicht zwingend.


    Also, entspanne Dich und schaue, was in Dir los ist, alles andere entwickelt sich von selbst, auch wenn es Jahrzehnte braucht (ich vermute, Du bist noch sehr jung?).


    Alles Gute, Amdap

    Liebe Turmalin,


    ich bin etwas perplex, bitte studiere doch noch einmal die Bedeutung der Ebenen Dharmakaya, Sambhogakaya und Nirmanakaya.
    Ist Dir die Bedeutung dieser drei Ebenen klar und somit plausibel?
    Wenn nicht - denn Deine Ausführung, mit Verlaub, erscheint mir doch sehr verwirrt - kann ich Dir auch nicht Akshobhya, Vajrasattva, Vajradhara und Samantabhadra erklären.
    Ohne das Wissen um die Grundlagenbedeutung der Kayas macht es einfach keinen Sinn.


    Darüberhinaus spielt auch noch die jeweilige Traditionslinie eine Rolle, wie genannte Formen aufgefasst und kontempliert werden.


    Ich meine auch, es ist nicht so wichtig, wenn man die Grundlagen nicht genau durchschaut, dass man über sie und die darin zugeordneten Erscheinungsformen spekuliert, sondern man soll es einfach ruhen lassen.
    Denn das Allerwichtigste ist doch, in Ausgewogenheit Verstand und Herz anzuwenden und einfach echtes Mitgefühl zu entwickeln, um die Ich-Illusion zu durchschauen und letztendlich aufzulösen.


    Was bringt Dir das Spekulieren? Rein gar nichts, sei doch mal ehrlich.


    Und Lama Dawa ist nicht aufgeschlossen für solche Fragen, wie Du sie stellst. Seine Antwort wäre: "Du sollst praktizieren und nicht solche Fragen stellen". Er will so etwas einfach nicht beantworten.


    Wenn man das Gefühl hat, dass man mehr Mitgefühl für seine Mitwesen entwickeln kann, indem man solche Fragen stellt, dann ist es sinnvoll. Ansonsten wäre es nur Zeitverschwendung.


    Und es ist auch äußerst schwierig, durch ein Forum auf diese Weise weiterzukommen.


    Liebe Grüße, Amdap

    Zitat

    kilaya: Die Länge allein wäre also kein Unterscheidungsmerkmal per se, denn wenn man an das 100-Silben-Mantra von Vajrasattva denkt oder an das lange Amitayus-Mantra o.ä. dann habe ich diese noch nie als "Dharani" bezeichnet gehört oder gesehen. Ausserdem gibt es dazu immer auch noch ein kurzes Mantra als Essenz, aber das ist ein anderes Thema.


    Hallo Kilaya,
    im Orden Lama A. Govindas wurde das lange Vajrasattva-Mantra definitiv als Dharani bezeichnet.
    Ich kann mich aber nicht mehr erinnern, ob es nur wegen der Länge so bezeichnet wurde oder ob noch andere Kriterien genannt wurden. Mir ist es jedenfalls so in Erinnerung geblieben, dass der Grund dieser Bezeichnung nur seine Länge war.
    Vermutlich kennst Du den damaligen Orden nicht? Er war in seinen letzten Jahren auch nur noch eine kleine, unbedeutende Gruppe.


    Nach meinem Empfinden ist mir eine Dharani zu lang, somit auch die des Vajrasattva.
    Ich bin ein Fan von kurzen Mantras, am liebsten noch Bija-Mantras. Ich will meditieren, aber nicht mit endlosem Aufsagen tiefere Meditationszustände blockieren.


    Doch das ist etwas ganz Individuelles und ich bestehe nicht darauf, dass es auch für Andere gilt.


    LG - Amdap

    Es kommt darauf an, was man unter Meditation versteht.


    Für mich ist Meditation ganzheitlich. Ich trenne sie nicht mehr vom Alltagsleben.
    Sieht man aber Meditation als Gegensatz, dann kann man alle möglichen Gründe finden, warum man nicht meditieren kann.


    Seht mal, im Grunde ist doch alles ganz einfach.
    Du spürst in dich hinein und nimmst wahr, was genau in diesem Augenblick IST.
    Man kann dazu auf dem Kissen sitzen, muss es aber nicht.
    Du musst dein Hirn nicht vergewaltigen. Sei sanft zu dir und nimm dich so an, wie du bist.
    Das reicht schon.
    Du musst auch nichts Besonderes dabei machen. Sei einfach da.


    Und wenn du erfährst, dass du gerade in "schlechter Verfassung" bist, dann frage dich, wie es kommt, dass du es "schlechte Verfassung" nennst.
    Was ist gut, was ist schlecht? Du wirst es nicht herausfinden. Es ist einfach so wie es ist.


    LG - Amdap

    Hatte hier nicht mal jemand geschrieben, er/sie benutze bei den Niederwerfungen eine elektronische Lichtschranke? :grinsen:


    Also, ich habe sämtlichen derartigen Aufstand aufgegeben.
    Eines Tages bekam ich bei der Vajrasattva-Dharani eine solche Krise, dass ich spontan den Zettel, auf dem ich meine gesamten Striche gemacht hatte für die Anzahl, zerrissen und weggeschmissen habe.
    So ein Aha-Erlebnis hatte ich schon lange nicht mehr gehabt. Es war die reinste Befreiung!
    Mein Lama kommentierte nichts dazu, guckte bloß. Er hat mich seitdem nie wieder gefragt, ob und wie viel ich gezählt habe.


    Nun bin ich entspannt und will keinen Rückschritt mehr gehen. Das Tempo ist mir sch...egal, und ein Bija-Mantra reicht vollkommen.


    Liebe Grüße, Amdap


    Ich kann mein bereits Gesagtes hier nur nochmals unterstreichen.


    LG - A.

    Lieber Kilaya, ich mag unseren Austausch sehr!


    kilaya:

    Der Begriff Raum ist etwas schwierig im Buddhismus, weil damit oft auch das gemeint sein kann, was allem zugrunde liegt, was gleichzeitig alles und nichts ist. In diesem Zusammenhang ist aber wirklich der Raum gemeint, das worin alles erscheint, das aber selbst keine Form hat. Was willst Du tun, um Raum zu zerstören? Man kann ihn nicht teilen, wenn man ihn komplett "füllen" wollte, stellte sich die Frage: womit? Nimmt man alles heraus, ist nur noch Raum da. Es gibt schlichtweg nichts, was man tun könnte, um Raum zu zerstören. Es gibt auch keinen Raum im Universum, der von allem anderen Raum getrennt wäre. Somit ist Raum etwas unteilbares, alles verbindendes. Die Frage, was dieser Raum dann nun eigentlich ist und ob es sowas wie ein "Nichts" überhaupt gibt, ist dann eine Frage auf einer anderen Ebene.


    kilaya


    Wie ich schon geschrieben habe, gibt es Raum nur, wenn es Phänomene gibt, und Phänomene nur, wenn es Raum gibt.
    Mit anderen Worten, beides bedingt sich gegenseitig.
    Gibt es keinen Raum, so gibt es auch keine Phänomene, und umgekehrt.
    Es gibt keinen leeren Raum wie ein leeres Zimmer zum Beispiel, in dem sich keine Phänomene befinden!
    Auch ein leeres Zimmer enthält etwas, nämlich Luft.
    Im Grunde genommen sind beide, also Raum und Phänomene, nur Aspekte eines Komplexes. Oder zwei Seiten oder Betrachtungsweisen Ein und Desselben.
    Durch diese gegenseitige Bedingung ist es nicht möglich, dass ein Phänomen, wie meine Wenigkeit zum Beispiel, Raum zerstören kann, denn auch meine Erscheinung, die sich aus Körper, Persönlichkeit undsoweiter zusammensetzt, ist ein Aspekt dieses Gesamten.
    Aber es gibt eine ununterbrochene Dynamik. Pulsierend und rhythmisch. Indem die Universen sich in einem Punkt zusammenziehen und immer wieder erneut "explodieren". In dem Moment, wenn es nur in einem einzigen Punkt zusammengezogen ist, gibt es keinen Raum (und keine Zeit).
    Martin Rees, der Hofastronom des britischen Königshauses, ist aufgrund verschiedener Berechnungen und Recherchen sogar indirekt darauf gekommen, dass vermutlich die Informationen über die Phänomene vor und nach Expansion der Universen in diesem einzigen Punkt gespeichert sind (er kann es nur noch nicht mathematisch beweisen).
    Für uns unvorstellbar!!!, denn automatisch haben wir dann in der Metapher wieder ein dreidimensionales Bild vor Augen, wir können nicht anders.


    "Zerstörung" ist auch nicht der richtige Ausdruck.
    Denn wenn alles in ständigem Wandel begriffen ist, so ist da doch immer etwas, egal ob in materieller Form oder virtuell gespeichert in einem einzigen Punkt.
    Aber gleichzeitig auch nichts, bzw. weder - noch.


    Liebe Grüße, Amdap


    Wie schon andersherum gesagt, bin ich da anderer Ansicht als dieser, dass man Raum nicht zerstören könne.
    Ein einzelnes Wesen kann natürlich Raum nicht zerstören, das stimmt schon, denn würde der Raum auf der Stelle verschwinden, so das Wesen dann genauso, da Raumzeit und Phänomene sich gegenseitig bedingen und somit eine Einheit bilden. Das Wesen wäre ja ein Aspekt dieses Komplexes, in welchem sich alles gegenseitig bedingt.
    Sowohl andererseits, als auch deswegen, ist die unvorstellbare Gesamtheit der Universen im ständigen Wandel begriffen.
    Wenn man also von Unzerstörbarkeit spricht, so ist der ständige Wandel der gesamten Erscheinungswelt das, was verlässlich nicht zerstörbar ist, mit anderen Worten, was die einzig mögliche Unzerstörbarkeit darstellt.
    Aber der ständige Wandel, das ist eine Abstraktion, ein Begriff - nichts Wahrnehmbares unter den Phänomenen.


    Darum verstehe ich einerseits, dass man den Diamant zum Symbol nimmt für Kristallklarheit und Unzerstörbarkeit.
    Doch gleichzeitig ist das, wie mir andererseits scheint, ein etwas unglückliches Symbol.


    Nach der vedischen Mythologie entspricht das ständige Entstehen und Vergehen der unendlichen Zahl der Universen den Atemzügen des schlafenden Vishnu.
    Atmet er ein, nimmt er alle Universen in sich auf, atmet er aus, erstehen sie neu aus ihm.
    Tja - aber wer ist dann der schlafende Vishnu... ?
    Wir Menschen können uns so etwas nicht vorstellen, daher brauchen wir immer Bilder...


    Liebe Grüße von Amdap


    Was Du über das "Element" Kristall schreibst, kann ich in meiner Vorstellung schwer nachvollziehen.
    Allerdings erblickt man immer in K.-Kagyü-Gompas den zentralen Buddha Shakyamuni mit einem Kristall in der Hand, die in seinem Schoß liegt, und manchmal liegt er auch vor dem Buddha (Als Imitat natürlich immer hier aus Glas).
    Vielleicht ist das eine Kagyü-Spezialität, habe das aber in den Schriften des Dalai Lama zum Beispiel nicht gefunden, obwohl dieser in allen vier Tibetischen Hauptrichtungen bewandert ist.
    Naturwissenschaftlich gesehen, ist ein Kristall ein seltsames Ding, fast wie eine Vorstufe von Leben. Man hat auch eine Zeitlang vermutet, dass sich erste, virenähnliche Lebewesen auf der Basis von Kristallen gebildet haben könnten (weiß nicht, ob die Theorie noch aktuell ist).
    Bei Kristallen sind die Moleküle durch eine ganz bestimmte Gitterstruktur an ihren festen Platz gebannt. Daher ähneln für mich Kristalle eher dem Element Erde. Eine Stufe subtiler wäre dann das Element Wasser, noch subtiler die Luft (Gase).
    "Spiegelung von Raum und Kristall", das ist auch merkwürdig, also dieses noch hinzuzufügen ist in meinen Augen doppelt gemoppelt, denn diese Weisheit ist ja schon im Grund-Dhyanibuddha Akshobhya, also Weisheit des Inneren Spiegels, ausgedrückt.
    In der Wissenschaft ist von der Raumzeit die Rede, die ich eher mit Vairocana in Verbindung setzen würde.
    Von der Raumzeit kann allerdings nur die Rede sein, wenn auch Phänomene auftreten. Ohne Phänomene keine Raumzeit.
    Wenn weder Raumzeit noch Phänomene wahrnehmbar sind, so haben wir einen unbeschreiblichen Zustand (selbst "Zustand" ist der falsche Ausdruck), wie er im tief philosophischen Herzsutra am besten angedeutet ist, falls man darüber überhaupt etwas sagen könnte.
    Dann wäre selbst eine "Gipfelerfahrung" nur ein Spiel der Phänomene in der Raumzeit.


    Zusammengefasst:
    Vairocana und Akshobhya stehen sozusagen für Raumzeit und (Spiegelung der) Phänomene.
    Besonders diese beiden Dhyani-Buddhas "bedingen" sich somit gegenseitig, weil sie die Voraussetzung für die gesamte Erscheinungswelt des Universums bilden.
    Damit ist schon der Urgrund da.
    Was mir Bauchschmerzen macht, ist das "Unzerstörbare".
    Und dieses mit "Nicht-dualer Weisheit" in Verbindung zu bringen.
    Es mag ein Attribut sein, das man viel später hinzugefügt hat, um irgendetwas zu erklären, wo es doch nichts mehr zu erklären gibt.
    Es gibt nichts Unzerstörbares, alles bedingt sich gegenseitig und darum ist alles im Wandel begriffen.
    Und darum empfinde ich ein "unzerstörbares Element Kristall" als Fremdkörper.


    Liebe Grüße, Amdap


    P. S. ich habe anfangs Vajrasattva nicht als Reinigungsübung, sondern als Erkenntnisübung gelernt. Da war von einem fiktiven sechsten Element "Kristall" auch nicht die Rede.

    Cybervajra:

    Amdap, könntest du Bitte mein Frage beantworten gern auch in PM Form.


    Gruss CV



    Unsere Posts haben sich zeitlich überschnitten.
    Es dauert natürlich, bis so ein langer Text fertig ist, und ich hoffe, dass ich, während Deine erneute Anfrage (von mir unbemerkt) erging, in der Zwischenzeit Deine Frage beantwortet habe.


    So, jetzt muss ich aber raus hier, habe schon zu viel Zeit vorm Schirm verbracht und weitere Pflichten drängeln.


    Liebe Grüße, Amdap


    Hallo Cybervajra,


    weißt Du denn, dass die fünf Dhyani-Buddhas die fünf grundlegenden Weisheiten verkörpern, oder ist es Dir nicht bekannt?


    Hier noch einmal zur Erinnerung:
    Vairocana - Weisheit des universellen Gesetzes,
    Akshobhya - Weisheit des Großen Spiegels,
    Ratnasambhava - Weisheit der Wesensgleichheit,
    Amitabha - die Schauende Weisheit (der Unterscheidung),
    Amoghasiddhi - die Allesvollendende Weisheit.


    Mit dem Bestreben, diese Weisheiten zu verwirklichen, verbrennt/reinigt der Adept nach und nach die entsprechenden Skandhas.
    Die Skandhas sind die fünf Gruppen, welche die Persönlichkeit ausmachen, und das sind: Körperlichkeit, Empfindungen, Wahrnehmung, Gestaltungen und Bewusstsein.


    Wo sollte denn hier nach Deiner Meinung Vajrasattva als die Nummer Sechs angesiedelt sein? Welche spezielle Weisheit sollte er denn Deiner Meinung nach verkörpern?
    Vajrasattva ist nicht einfach einer von Sechs, sondern die Zusammenfassung aller Fünf.
    Als Reinigungsübung ist das Vajrasattva-Sadhana am meisten verbreitet, aber es gibt auch Vajrasattva als Erkenntnisübung und in etlichen anderen Formen.


    Dhyani-Buddhas, das heißt: Meditations-Buddhas. Du kannst Dir durchaus auch jeden der fünf Dhyani-Buddhas einzeln vornehmen und Dich mit der jeweiligen Weisheit beschäftigen. Und es heißt, dass die Beschäftigung mit einem von ihnen alle anderen (Weisheiten) beinhaltet. Den Beweis dafür bilden die Texte des Bardo Thödol.
    Es bleibt einem selbst überlassen, ob man Schwerpunkte setzen will oder vielmehr auf die zusammenfassende Wandlung vertraut.
    Nur sollte man im Leben die Sadhanas nicht dauernd wechseln, meistens kommt man da nicht weit.


    Liebe Grüße, Amdap

    Jetzt hier die Fortsetzung.


    Samantabhadra ist nicht gleich Samantabhadra.


    A) Einmal handelt es sich um den Adibuddha Samantabhadra, der nackt und ohne Attribute dargestellt wird, da er von Beilegungen frei ist.
    Fast immer wird er mit seiner Partnerin in Vereinigung dargestellt, die ebenfalls unbekleidet ist. Um die Gleichheit Beider auszudrücken, ist ihr Name Samantabhadri.
    Und auch hier haben wir wieder die enge Beziehung zwischen den Farben Weiß und Blau. Das Weiß des Urgrunds und das Blau des allumfassenden Himmelsraums.


    B) Zum anderen haben wir es mit einem Transzendenten Bodhisattva zu tun, wenn von Samantabhadra die Rede ist.
    In diesem Falle ist er tatsächlich dem Dhyani-Buddha Vairocana zugeordnet, ähnlich wie z. B. Avalokiteshvara dem Dhyani-Buddha Amitabha zugeordnet ist.
    Ist Samantabhadra als Bodhisattva gemeint, dann gilt er als Schützer der Buddhalehre (daher wird er auch oft zusammen mit Manjushri abgebildet). In der Darstellung hat er den rechten Arm abgewinkelt und hält einen Vajra, die Hand in Bannungsmudra; während er die linke Hand vor der Brust hält mit der Innenfläche nach vorn, dabei einen Lotos haltend. Es kommen aber auch andere Symbole als Beigaben vor. Er sitzt nicht im Lotos-Sitz, sondern mit angezogenen Beinen (d. h. die Beine unverschlungen). Manchmal reitet er auf einem Elefanten.
    Ist er mit Partnerin dargestellt (kommt selten vor), so heißt diese Dhupa. Das ist aber nicht allgemeingültig, sondern es gibt unterschiedliche Texte, die sich da widersprechen können.
    Manchmal wird er auch stehend dargestellt, dann hält er mit der rechten Hand einen blauen Lotos und die linke in Gewährungsgeste (so wie der Dhyani-Buddha Ratnasambhava seine rechte Hand hält).


    Es ist möglich, dass Samantabhadra einmal einer Idee - oder einer Vision - entsprungen ist, die auf ihrem Weg der Verbreitung des Vajrayana unterschiedliche Entwicklungen durchgemacht hat, so dass es dazu kam, dass S. einmal als Adibuddha und in anderer Form als Bodhisattva in der Ikonographie Form annahm.
    Dazu habe ich kaum etwas herausgefunden und ich meine, das ist auch nicht so entscheidend.


    Man sollte sich aber immer vor Augen führen, dass der jeweilige Transzendente Buddha dem Dharmakaya, der Transzendente Bodhisattva aber dem Sambhogakaya zugeordnet ist.
    Die ersten Überlieferungen über dieses Mandala der vier Richtungen sagen aus, dass alle Fünf sich in der Visualisation auf derselben Ebene befinden. Erst später hat man anscheinend die mittlere Buddhagestalt auf den Dharmakaya transponiert bzw. erhöht. Diese Form zu praktizieren ist meines Wissens weitgehend üblich. Und darum ist es besonders wichtig, die beiden Formen des Samantabhadra auf keinen Fall zu verwechseln. Es wäre zum Beispiel nicht kompatibel, den Bodhisattva Samantabhadra (siehe B) in die Mitte zu setzen.


    Dieses alles hört sich schon sehr kompliziert an, ist aber vermutlich gar nichts gegen das gesamte vajrayanische Pantheon, das weltweit bekannt ist.
    Niemand kennt die gesamte Palette, auch der qualifizierteste Meister nicht. Das ist auch gar nicht notwendig.


    Die Hauptsache ist nur, wie gesagt, dass die "Regeln" eingehalten werden beim Aufbau der Visualisation (eines Mandalas).


    Liebe Grüße, Amdap

    Zitat

    a) Dann ist also der Dharmakaya=der Ur-Buddha?


    b) Du schreibst das Vajrasattva, Vajradhara und Samantabhadra Emanationen Akshobyas sind.
    Weiter oben habe ich gepostet das genannte drei Buddhas Emanationen des Ur-Buddha sein sollen (wenn die Info verlässlich ist).


    So betrachtet könnten dann doch auch Vajradhara oder Samantabhadra im Zentrum des Dhyani-Mandalas stehen, oder?


    zu a) Nein, der Dharmakaya ist die Ebene, der Bereich, in dem der entsprechende Buddha anzusiedeln ist. In diesem Fall bedeutet das, dass es hier um das Wahre Wesen des Buddhas, die transzendente Wirklichkeit, bzw. die Essenz des Universums, aber auch des universellen Gesetzes geht. Der Dharmakaya bedeutet die Einheit des Buddha mit allem Seienden. Nicht der Buddha selbst.


    zu b) Wie schon erwähnt, hat es historische Gründe, dass der ursprüngliche Urbuddha Vairocana später durch die Gestalt z. B. Vajrasattvas oder Vajradharas ersetzt wurde.
    So sind sie später (die genannten Emanationen) also zu "Ersatz-Urbuddhas" geworden. Zugleich ist aber Akshobhya, dessen Emanationen sie sind, nicht der Urbuddha, sondern ein Dhyani-Buddha, der die Weisheit des Inneren Spiegels verkörpert. Ich habe auch noch nie gehört, dass Akshobhya dem Urbuddha gleichzusetzen ist.


    Es gibt Tausende von Sadhanas, die qualifizierte Lehrer übermitteln und es in der Vergangenheit getan haben.
    Und es gibt nichts, was es nicht gibt - warum also sollte man nicht Vajradhara oder Samantabhadra ins Zentrum des Mandalas setzen? Nur muss man dann immer gleichzeitig beachten, dass die "Regeln" eingehalten werden, also in diesen Fällen steht Vairocana immer im Osten.


    Zu Samantabhadra schreibe ich später noch etwas, habe jetzt keine Zeit mehr, muss zur Arbeit.


    LG - Amdap

    Thomas und Kilaya:


    Bitte nicht Vajrasattva mit Vairocana verwechseln!!!
    Vairocana ist immer weiß, sein Symbol ist das Dharmacakra, also das Rad, und er stellt die universelle Weisheit, die Dharmadatu-Weisheit dar.
    Als Dhyani-Buddha des Urgrunds "regiert" er daher auch kein Buddha-Land.
    Hat man Vairocana im Mandala in der Mitte, so ist er, als Urbuddha, auf die Ebene des Dharmakaya transponiert.


    Vajrasattva gehört einer ganz anderen Familie an, nämlich der Vajra-Familie.
    Die Grundgestalt dazu ist Akshobhya, der die Weisheit des Inneren Spiegels verkörpert, Weiteres siehe meine Ausführung oben.
    Wenn Vajrasattva also in die Mitte des Mandalas rückt, gibt es im Mandala Akshobya nicht noch einmal separat, weil Vajrasattva eine Emanation Akshobhyas darstellt. Sondern dann rückt Vairocana in den Osten.
    In diesem Fall wird also Vajrasattva auf die Ebene des Dharmakaya transponiert.
    Die wichtigsten Emanationen Akshobhyas sind: Vajrasattva, Vajradhara und Samantabhadra.
    Bei den Kagyüs (ich weiß jetzt nicht genau, ob bei allen Kagyü-Linien, aber ich vermute es) spielt Vajradhara eine zentrale Rolle, insbesondere als Urverkörperung des Guru. Somit befindet er sich in der Visualisation des Zufluchtsbaums in der Mitte. Vajradhara hat man sich tiefblau vorzustellen. Als Emanation Akshobhyas ist er gleichzeitig auch eine andere Erscheinungsform des Vajrasattva.


    Übrigens, zwischen den Farben Weiß und Blau besteht in der Mystik eine engere Beziehung.
    In der Tibetischen Tradition strömt blaues Licht aus dem Herzen Vajrasattvas, auch ist die Keimsilbe HUM, als Grundsilbe, blau zu visualisieren (das zusätzliche weiße HUM in der speziellen Reinigungsübung hat noch andere Zusammenhänge, welches in ein anderes Thema gehört).
    Aus dem Herzen Akshobhyas wiederum strömt weißes Licht.
    Interessant ist, dass man auch im Hinduismus eine engere Beziehung zwischen Weiß und Blau findet:
    Die Gottheiten Krishna und Balaram sind unzertrennliche Brüder und beide Emanationen Vishnus. Krishna ist tiefblau und Balaram weiß.


    Cybervajra:
    Vorsicht, man kann "Das Buch der Gespräche", das posthum, also nach Lama A. Govindas Tod aus Aufzeichnungen zusammengestellt wurde, auf keinen Fall mit "Grundlagen Tibetischer Mystik" gleichsetzen!!!
    Du kannst nicht sagen: also, das eine Buch kriege ich nicht mehr, dann nehme ich einfach das andere!
    Es sind zwei völlig verschiedene Bücher.
    "Grundlagen Tibetischer Mystik" ist die wichtigste Fibel für alle ernsthaft Praktizierenden der tibetischen Tradition, die Klarheit darüber wollen, was sie da eigentlich machen. "Das Buch der Gespräche" dagegen ist zwar sehr wertvoll, aber man kann notfalls darauf verzichten.


    Diese wichtigste Fibel ist leider von einem dilettantischen Korrektor des Verlags grammatisch verschlimmbessert worden und darum stellenweise schwierig zu lesen. Das habe ich in einem anderen Thema ausgeführt. Wer unter den Interessierten keine Angst davor hat, sollte sich trotzdem unbedingt dieses Buch zulegen.


    Liebe Grüße, Amdap



    P. S. ...und hier noch ein Übrigens:
    Hans Wolfgang Schumann erwähnt, dass "mit der Zeit" andere Adibuddhas an die Stelle Vairocanas traten.
    Es ist also in historischer Zeit eine langsame Wandlung eingetreten. Der Autor erklärt aber nicht, warum und wodurch.
    Die Vermutung, dass möglicherweise die brennende Sonne Indiens, für die in der Frühzeit Vairocana ein Symbol war, nicht so beliebt war und dieser Buddha darum den Platz der Mitte in seinem Ursprungsland "verlassen" musste, kann in meinen Augen nur einer von mehreren Gründen sein.

    Zitat

    Die Nyingma- und die Kagyü-Linie praktizieren hier unterschiedliche Akzentschwerpunkte, so dass die eine Linie Vairocana und die andere Linie Vajrasattva-Akshobhya als zentrale Gestalt einsetzt.
    Bei den Nyingmas spielt die Versinnbildlichung der All-umfassenden Großen Leere die zentrale Rolle,
    während die Kagyüs die Gesamtheit aller in seinen Urzustand aufgelösten Erscheinungen in den Mittelpunkt setzen.


    Die Kagyüs sind die jüngere Linie als die Nyingmas und man könnte meinen, dass die Kagyüs hier eine willkürliche Neuerung eingeführt haben; tatsächlich betonen sie aber nur die stärkere Betonung der Sûyatâ, was konform geht mit einer frühen Tradition des Vajrayana. Auf diese Weise wurde eine wesentliche Unterströmung erhalten.


    (Quelle: "Grundlagen Tibetischer Mystik, Lama A. Govinda).



    Nachtrag: in diesem Zusammenhang kann man dann auch besser verstehen, warum die Nyingmas sich mehr mit Dzogchen, die Kagyüs mehr mit Mahamudra beschäftigen.


    A.

    Hallo Thomas,


    es fällt mir schwer, mich in Beantwortung Deiner Frage einfach auszudrücken, aber ich versuche es mal.


    Akshobhya und Vairocana nehmen in gewisser Weise eine Sonderstellung ein, indem sie im Mandala als zentrale Gestalt vertauscht werden können, je nach dem Schwerpunkt, der in der entsprechenden Linie vorherrscht.


    Vajrasattva-Akshobhya stellt sich quasi als Summe aller verwandelten Skandhas dar, so dass er also die Gesamtheit des reinen Bewusstseinsprinzips repräsentiert.
    Vairocana stellt dagegen die Gesamtheit des Prinzips aller Gestaltung körperlicher Erscheinungsform dar, in der Weise, dass das Prinzip räumlicher Ausdehnung, also des Raums an sich, hier als Vorbedingung aller körperlichen Erscheinungsweisen fungiert.
    Genauer gesagt und in Beziehung gesetzt:
    Vairocana entspricht dem reinen latenten Aufbewahrungsbewusstsein, des Urgrunds aller Gestaltungen sozusagen, während Vajrasattva-Akshobhya die bewusste Erkenntnis dieses Zustandes darstellt.


    Dieses ist allerdings äußerst subtil zu verstehen und ist in Worten sehr schwer auszudrücken.
    Die Nyingma- und die Kagyü-Linie praktizieren hier unterschiedliche Akzentschwerpunkte, so dass die eine Linie Vairocana und die andere Linie Vajrasattva-Akshobhya als zentrale Gestalt einsetzt.
    Bei den Nyingmas spielt die Versinnbildlichung der All-umfassenden Großen Leere die zentrale Rolle,
    während die Kagyüs die Gesamtheit aller in seinen Urzustand aufgelösten Erscheinungen in den Mittelpunkt setzen.


    Die Kagyüs sind die jüngere Linie als die Nyingmas und man könnte meinen, dass die Kagyüs hier eine willkürliche Neuerung eingeführt haben; tatsächlich betonen sie aber nur die stärkere Betonung der Sûyatâ, was konform geht mit einer frühen Tradition des Vajrayana. Auf diese Weise wurde eine wesentliche Unterströmung erhalten.


    (Quelle: "Grundlagen Tibetischer Mystik, Lama A. Govinda).


    Darüber hinaus kann man jede Gestalt eines Dhyani-Buddha in den Mittelpunkt eines Mandala setzen, je nach Schwerpunkt in der Praxis. Das ist möglich, weil jeder Dhyani-Buddha gleichzeitig alle anderen Bewusstseinsformen "enthält".



    Hans Wolfgang Schumann hat aber noch eine andere Idee:

    Zitat

    "Auf indischem Boden war der Urbuddha Vairocana allerdings nie wirklich volkstümlich; seine Verehrung war nicht von langer Dauer. Vielleicht war seine Assoziation mit der Sonne im heißen Indien seiner Wertschätzung abträglich. Sanskrit-Texte, die Vairocana feiern, sind nur in chinesischer Übersetzung erhalten.
    .... "

    "Mahayana-Buddhismus"


    Ich hoffe, ich konnte Dir weiterhelfen.


    Liebe Grüße, Amdap