Beiträge von Amdap

    In meiner Jugend wussten viele gar nicht, was passiert war. Es wurde offen über Hitlers Autobahnen geschwärmt. Und als ich 1980 in Kanada lebte, feierten viele Deutsche Hitlers Geburtstag.

    Liebe Monika,


    ich bin zwar ein paar Jahre jünger als Du, aber bei mir war es genauso, und ich hatte eine für mein Geburtsjahr [damals] relativ alte Mutter, Jahrgang 1925. Vielleicht war ja Deine Mutter jünger, als Du geboren wurdest, da kann ich mir gut vorstellen, dass das, was sie von sich gab, den Bemerkungen meiner Mutter ähnelte.

    Als ich Kind war, lebte Billy Mo in meiner Nähe. Er hatte eine weiße Frau aus meiner Gegend, und Mischlingskinder. Meine Mutter sagte manchmal: deutsche Frauen sollen sich nicht mit Schwarzen zusammentun, weil sie davon krank werden. Ich habe das gar nicht verstanden, und konnte mir auch nicht vorstellen, dass seine Frau deswegen krank sei. Einzelheiten dazu konnte meine Mutter aber nicht erklären, wenn ich fragte, warum und wieso. In meinem späteren, hochspezifischen und anspruchsvollen Biologieunterricht verpufften diese Merkwürdigkeiten dann ohnehin.

    Es wurde in meiner Kindheit auch relativ viel von Erbanlagen gesprochen, wobei man indirekt heraushörte, dass die Erbanlagen anderer Völker, mit Ausnahme der nordischen, nicht so toll seien. Das bekam mehr Gewicht, als die Gastarbeiter kamen. Zuerst die Italiener, dann die Türken, dann die Spanier und Griechen.

    Meine Mutter glaubte nicht, dass 6 Millionen Juden vernichtet wurden. Sie meinte, das habe man nach dem Krieg den Deutschen eingetrichtert, durch die systematische Umerziehung durch die Besatzungsmächte. "Gehirnwäsche", sozusagen. Dabei war es ja überwiegend umgekehrt gewesen, die Sache mit der Gehirnwäsche.

    Auch über die Juden hat man damals negativ gesprochen (das Übliche) - es ging einfach weiter, so, als ob die Umerziehung nichts gefruchtet hatte.

    Aber es wurde immer nur allgemein gesprochen. Wenn man jemanden persönlich kannte, war der eine Ausnahme. So gab es einen Juden in meiner Nähe, der eine winzige Drogerie führte, das war Herr Wahrenberg. Wie der die Hitlerzeit überlebt hatte, ist mir nachträglich ein Rätsel, denn seine Frau hatte es nicht geschafft. Eines Tages, als ich schon viel bewusster und neugieriger geworden war, ging es an die Weihnachtsbäckerei, und meine Mutter sprach von Pottasche und Hirschhornsalz. Über diese zwei komischen Namen dieser Lebkuchen-Triebmittel wollte ich mich kaputtlachen und konnte mich gar nicht beruhigen. Da nahm mich mein Vater bei der Hand und führte mich zu Herrn Wahrenberg, der sollte mir fachgerecht erklären, wie diese komischen Namen zustande gekommen waren. Ich war fasziniert und hing an seinen Lippen, wie er das kindgerecht und einfühlsam machte, und seit dem Tag war Herr Wahrenberg fast wie ein Guru für mich, so einen Respekt hatte ich. Über Pottasche und Hirschhornsalz habe ich nie wieder gelacht.

    Auch meine Kinderärztin, Frau Dr. Haas, war Jüdin. Doch bei ihr habe ich mich immer wohlgefühlt, und ich hatte keine Angst vor dem Arztbesuch - wie etwa andere Kinder. Leider war Frau Dr. Haas, im Nachhinein betrachtet, wohl depressiv (wer weiß, warum), und da sie als Ärztin an alle möglichen Mittel kommen konnte, munkelte man, sie spritze sich Drogen (Morphium vermutlich). Sie wurde immer hagerer und ihre Haut wurde immer gelblicher, bis eines Tages ihre Todesanzeige in der Zeitung stand.

    Und es stimmt, auch meine Mutter hat Hitler gelobt, dass er - bei allem "Ungemach" - doch so vielen Menschen zu Arbeitsstellen verholfen habe und den Grundstein für das heutige deutsche Autobahnnetz gelegt hat (Reichsautobahn). Dabei wurde die Berliner Avus [die anfangs hauptsächlich als Teststrecke diente] schon 1913 gebaut, und eine Landstraße bei Köln ab 1928 ebenfalls zu einer Autobahn-ähnlichen Schnellstraße ausgebaut und 1932 fertiggestellt. Und die Pläne für die Reichsautobahn existierten schon viel früher - Hitler hat die Ausführung nur beschleunigt.

    Mein Vater (Jahrgang 1909) hat nicht so viele verkorkste Meinungen von sich gegeben wie meine Mutter. Er war zudem viel intelligenter. Er berichtete nur, wie er in der Hitlerzeit seine Mitmenschen manchmal verarscht hat, um seine Ziele durchzusetzen, beispielsweise, als er zu Anfang der Hitlerzeit arbeitslos war und wieder einmal das Arbeitsamt besuchte, dass der Beamte keine Lust hatte, ihn mit dem Hitlergruß zu begrüßen. Da musste dieser so ein fürchterliches Donnerwetter von meinem Vater erleben, dass er fast Todesangst bekam, und so kam mein Vater ganz schnell zu einer neuen Arbeitsstelle im Maschinenbau.

    In Wirklichkeit verachtete mein Vater diesen ganzen "Blödsinn" und ging innerlich seine ganz eigenen Wege, denen Viele oft nicht folgen konnten. Er hatte ganz seinen eigenen Dickkopf. Seine politische Gesinnung ließ sich ungefähr im linken SPD-Flügel einschätzen, und bis zu seinem Tod änderte sich das nie. So, wie es sich damals gehörte, für einen ordentlichen, hanseatisch denkenden Hamburger Facharbeiter.

    Die genetische Zusammensetzung eines Durchschnittsdeutschen ist ein abenteuerliches Konglomerat, eine Folge von permanenter Migration! Beispielsweise sind wir zu 30 % slawisch, jüdisch im einstelligen Bereich, und sogar so plusminus 2 % Neandertaler! Und germanisch sind die Frauen nur bei 50 %, die Männer noch weniger (was beweist, dass durchziehende wilde Horden sich einheimische Frauen genommen haben). Man könnte fast scherzen, wenn Hitler das heute wüsste, würde er sich im Grabe herumdrehen - wenn doch dieser Gedanke nicht so traurig wäre, bei all diesem unausdrückbar Schrecklichen, was unsere Vorgeneration(en) damals erleben mussten.


    Manchmal hat man ja das Gefühl, dass Dinge zu einem kommen, wenn es an der Zeit ist und es gerade passt - so wie bei mir, indem ich in der alten Telefonzelle das Buch "Schindlers Liste" fand.

    Es ist schwer zu sagen, ob es sich wirklich so verhält, oder ob man gerade so eine Phase einer bestimmten Sensibilisierung hat, und darum darauf eingestellt ist und andere Dinge in dem Moment ausblendet.

    Es kann aber auch sein, dass es eine Mischung von allem ist.

    Ich beschäftige mich gerade sehr mit menschlichen Schicksalen rund um den Zweiten Weltkrieg, wie es dazu kam und die Folgen.

    Das hat mit den aktuellen Geschehnissen zu tun.

    Dazu passt, dass ich in unserer Tauschbücherei in der Altstadt (umgebaute alte Telefonzelle) das Buch "Schindlers Liste" gefunden habe. Habe es gerade angefangen, nachdem ich ein Buch von der Deutschen Kriegsgräberfürsorge, mit Einzelerlebnissen--->Berichten von damaligen Flüchtlingen aus dem Osten (Kriegsende), fast durch habe.

    Ich habe eine gute Freundin in Krakau, schon seit über 40 Jahren. Mit ihr war ich in dem Museum, was früher Schindlers Fabrik gewesen war. Mich hat das alles unglaublich berührt. Nie wieder darf sowas passieren!, dachte ich damals.

    Und heute? Heute sind wir wieder gefährlich nah dran.


    Das macht einen fassungslos.

    Wir könnten ein Haiku daraus machen:


    Ich nicht

    Nicht-Ich

    Auch nicht.


    Aber es wäre kein Haiku im klassischen Sinne, weil die Anzahl der Silben zu niedrig ist. Nun gut, dann ist es eben eine Modernisierung.

    Und versucht es mal schnell zu sprechen: da muss man sich sehr konzentrieren, denn es entpuppt sich als Zungenbrecher.

    Insgesamt ist es also sehr gut geeignet - zumindest gibt es eine erhöhte Chance - Erleuchtung zu erlangen, wenn man es benutzt.

    Da der Jakobsweg ja ganz Deutschland durchzieht, könnte ich sogar die Wege und die Infrastruktur nutzen. Statt nach Freising zum Dom zu pilgern, pilgert man dann eben zu den Mönchen von Bodhi Vihara, die ebenfalls am Domberg sind. Natürlich mit Anmeldung - vielleicht an einem Tag, wo es eine Abendandacht gibt. Und essen und schlafen kann man in der Jugendherberge.

    Ich habe drei Bekannte, die unabhängig voneinander den Jakobsweg gewandert sind. Sie haben z. T. buddhistischen Hintergrund, sonst aber Agnostiker. Dazu muss man nicht Katholik sein.

    Den Jakobsweg zu laufen ist ja schon seit einiger Zeit so ein Hype.

    Das wäre was, wenn man das mal organisierte. Jedes Zentrum – so wenig haben wir ja nicht – ist Teil dieses Pilgernetzwerkes und hält immer ein paar Betten und ein Abendessen bereit. Ich könnte mich beispielsweise über eine Website für einen Abschnitt anmelden und für mich würde reserviert. Dann bin ich an dem einen Tag etwa in einem Zen-Zentrum, an einem anderen dann in einem tibetischen. Es ist für mich nicht nur ein Bett und Essen da, sondern am Abend gäbes es je nach Tradition eine entsprechende Puja für die Pilger. Davon hätten auch die Zentren etwas – man lernt sie kennen – auch der innerbuddhistische Austausch würde profitieren, Vorurteile abgebaut.

    Hm - da müsste man sich aber seeehr gründlich erkundigen.

    Das Kamalashila-Institut beispielsweise hält nicht einfach mal so Verpflegung bereit. Da gibt es nur etwas zu essen, wenn man einen Kurs belegt, weil das mit dem Koch dann extra geplant werden muss.

    Betten haben sie zwar fast immer frei, aber es gibt da, seit der Corona-Krise, eine Selbstkocherküche, mit der ich sehr schlechte Erfahrungen gemacht habe. Man kann da nicht einfach so seine eigene Verpflegung mitbringen und draufloskochen, wenn man mal spontan vorbeikommt. Es kann nämlich sein, dass sich da gerade eine Familie häuslich niedergelassen und sich bis in den letzten Winkel in der Küche ausgebreitet hat, und diese Küche als ihre familieneigene Wohnküche ansieht. Dann hat man als Einzelgast keine Chance, sich da mal in Ruhe ein Essen zu bereiten. Ich habe, so selten ich da auch komme, das zwei Mal erfahren müssen. Und das sogar, indem ich mich angemeldet hatte!

    Um nicht eine solche böse Überraschung zu erleben, sollte man eine Pilgertour planen, am besten als Gruppe, und sich langfristig rechtzeitig dort anmelden. Wenn die Gruppe groß genug ist, lohnt es sich vielleicht auch, den Koch zu engagieren - so, als ob ein Kursus stattfinden würde.

    Früher waren sie dort offener für spontane Gäste. Aber seit der Corona-Krise ist es vorbei.

    Damals haben sich spontane Gäste einfach mit der Stammbesetzung gemischt. Das gibt es heute nicht mehr.

    Amdap Ich finde es interessant, dass du das Befremdliche am "Original-Ort" nochmal viel stärker und als so unüberbrückbar empfunden hast. Ich persönlich habe da keine Erfahrung, da ich bisher noch nicht in einem buddhistisch geprägten Land war. Ich kenne also praktisch nur die westlich adaptierte Form. Und da empfinde ich es halt manchmal bei mir als aufgesetzt oder schräg - ich vermute auch weil ich den kulturellen Hintergrund vieler Praktiken nicht kenne und wahrscheinlich auch nur ansatzweise verstehe und sich dann auch ein gewisses peinliches Befangenheitsgefühl bei mir einstellt.

    Ich muss mich wiederholen: ich bin sowas von berührt, wie Du es ausdrückst, weil es so 100% übereinstimmt mit meinem Empfinden, z. B. "peinliches Befangenheitsgefühl" - exakt!

    Wahrscheinlich würde es Dir ähnlich ergehen wie mir damals in Kathmandu.

    Und ich weiß nicht, wie Andere in der Welt des Tibetischen Buddhismus, hier im Westen, ins Ngöndro eingeführt werden. Vielleicht im Rahmen eines Kurses, vielleicht sind das die Meisten. Bei mir war es anders, denn ich kann zu meiner "Anlaufstelle", dem Kamalashila-Institut in der Eifel, nur zu Besuch kommen. Maximal 2x im Jahr. Da wir hier durch Synonym geschützt sind, verrate ich mal, wie es bei mir war. Als ich ein Jahr, nachdem ich zum ersten Mal dort zu Besuch kam, wieder erschien, merkte der Lehrer, dass ich mehr will. Das war vor fast 14 Jahren. In der Lama-Wohnung führte er mich zu einem seltsamen, als Thron verkleideten Stuhl, auf den ich mich setzen sollte. Ich konnte es nicht glauben!

    Und komischerweise erinnerte mich dieser sofort an ein Theaterstück, das wir als frischgebackene Sechstklässler im Gymnasium für die Neuankömmlinge, die Fünftklässler, aufführen sollten, und das wir als Noch-Fünftklässler schon lange geübt und vorbereitet hatten. Es ging um ein Märchen mit starker Symbolkraft, um die Art, wie die Menschen lebten, und um einen König, der einen Weisheitsspiegel hatte, welcher zerbrach. Da ich mich bei der Vorauswahl für keine der Rollen eignete, jedoch künstlerisch sehr begabt bin, wurde ich zum Kulissenbau bestimmt. So musste ich u. a. den Thron des Königs bauen, den ich hauptsächlich in Rot und Gelb hielt, mit viel Glitzer als i-Tüpfelchen. Er entwickelte sich nach und nach zu einer sehr barocken Erscheinung. Und es war einfach nur ein verkleideter Stuhl.


    Als ich nun also mich im Zimmer des Lamas auf diesen Thron setzen sollte, kam mir wie gesagt sofort die Erinnerung an meinen damaligen Kulissenbau wieder hoch, noch dazu sah dieser Thron dem meinigen von damals sehr ähnlich!!! - Oh, das war auch 2010 schon lange her, vierundvierzig Jahre, und inzwischen sind es über siebenundfünfzig Jahre!

    Ihr könnt Euch vorstellen, wie perplex und entgeistert ich war, als ich mich dort setzen sollte.

    Gleichzeitig kam es mir vor wie ein Überfall, denn mit so etwas hatte ich nicht gerechnet. In diesem Fall kann ich aber nicht sagen, dass ich befangen war. Berührt war ich aber auch nicht, und befremdet fühlte ich mich auch nicht. Ich fand das Ganze einfach nur seltsam und dachte: was mag jetzt kommen? - Nun, der Lama hat dazu viele Mantras gemurmelt. Das Komische ist aber, dass ich mich gar nicht mehr an die Details erinnern kann, also ob er mir irgendwelche Aufgaben erteilt hat oder sowas. Da habe ich ein Blackout. Also, ich meine, er hat mir keine Hausaufgaben aufgegeben (?).

    Die Anleitungs-Details als Ngöndro-Anweisungen erhielt ich ohnehin an einem anderen Ort, nämlich dem Tempelraum (Gompa). Das aber auch nicht im Rahmen eines Kurses, sondern ebenfalls unter vier Augen. Allerdings habe ich später mal, zu verschiedenen Zeitpunkten, an zwei Kursen teilgenommen. Da gab es natürlich allgemeine Anweisungen. Als ich an dem Kurs mit Mandala-Opferung teilnahm, war ich teilweise so befremdet, dass ich es nicht mehr aushalten konnte und einmal an die frische Luft musste. Ich flüchtete in den nahegelegenen Wald und sprach mit den Pflanzen, die im Unterholz wuchsen, um mich abzureagieren.


    Nun, das sollte erstmal reichen, ich hoffe, es war interessant für Euch!

    der Name und die zugleiche Behauptung Buddhismus erscheint mir mitunter schon wie ein Märchen bzw wie eine ziemlich illusionierte Handlung, einen solchen zu behaupten


    Es gibt überall Merkwürdigkeiten wo einem der Instinkt sagt ‚hmm was soll das nur sein das ist ja strange‘.


    Man muss ja nicht hingucken, ist ja zum Glück zumeist keine äußerst attraktive Person insofern ists doch keine schwere Aufgabe

    :?: :?: :?:

    Nun - offensichtlich spielen sie. Das Rezitieren ist nur Deine Vermutung, die zumindest nicht generell zutrifft.

    Ja, kann natürlich auch sein. Schließt aber das Rezitieren nicht aus, mit dem man ja auch "spielen" kann. So 'ne Art Zeitvertreib, oder Gewohnheit.

    BenBolt :

    Ich frage Dich das deshalb, weil nach meiner Beobachtung mit der Mala sehr viel durch die Gegend spaziert und alles Mögliche dabei gemacht wird. Das konnte ich besonders bei den Hare Krishnas beobachten, aber auch bei den älteren Moslems (hier bei den Männern, die Frauen habe ich nie mit Malas gesehen); sie gehen einfach mit der Mala bewusst durch ein mit Menschen belebtes Areal, wie einer Innenstadt z. B., spielen mit ihrer Mala, also rezitieren offensichtlich, und legen es etwa darauf an, jemanden zu treffen und zu quatschen.

    Genausogut könnte man dabei auch eine Fliege totschlagen.

    Wenn du es ja genau nimmst formst du ja deinen Geist durch Meditation, du meditierst z.B. über Mitgefühl und durch die ständige Wiederholung der Meditation ändert sich quasi deine Einstellung zu der Sache so trainierst du deinen Geist. wenn du jetzt Mantras ständig wiederholst ist das quasi auch wie eine Art Meditation, eine Geistes Schulung. stell dir vor du sagst ständig: "Mögen alle Wesen Glücklich, froh und sicher sein... " dann wirst du es verinnerlichen und dieses Mantra dadurch dein handeln beeinflussen (du schlägst ja keine Fliege tot wenn du das Mantra den ganzen tag vor dich her sagst) und so natürlich auch die Karmischen eindrücke die du sammelst. also im weitesten Sinne kann man mit Mantras positives Karma sammeln.

    Das mag ja sein, und so wird es meistens erklärt. Und wenn es so erklärt wird, dann glaubt man es vielleicht auch und baut auf diesem Glauben auf. Und erzählt es so weiter.

    Es gibt aber auch noch andere Versionen.

    Ein Mantra ist zunächst nun mal nichts anderes als ein Wort, mag es nun einen Sinn haben oder nicht. Man erhält dieses Mantra, und dann soll man es aufsagen, egal ob durch lautes oder stilles Rezitieren.

    Es ist sehr interessant, dass es dazu führen kann, dass es sich in Klang auflöst. So kam ich zu dem Schluss, dass es egal ist, was das Wort bedeutet oder ob es überhaupt etwas bedeutet. Das führte mich einmal dazu, mit dem Wort "Scheiße" zu experimentieren. Und tatsächlich: genau wie andere Mantra-Worte war es bald nur noch Klang. Ich empfand gar nichts dabei und erforschte nur noch neugierig diesen Klang. "Schschschsssccchhh...." "Eeeiieeiiii...." "ßssseee..."

    Kinder können das sehr gut, sie spielen zum Beispiel mit der Eisenbahn und machen: "Sch-sch-sch-sch-sch...", ahmen das Bimmeln einer Schranke nach undsoweiter.

    Glaubt ja nicht, dass ich von dem "Scheiße"-Mantra eine negative Lebenseinstellung bekommen hätte! Es hat auch keine negativen Eindrücke in meinem Geist hinterlassen, Helmut.

    Andersherum kann man natürlich auch aufsagen: "Mögen alle Wesen glücklich sein". BenBolt , da spricht nichts dagegen, jedoch: Nach meiner Erfahrung ist es so: zuerst hat das Mantra eine Bedeutung, aber dann löst es sich in Klang auf. Und das geht bei mir sehr schnell.


    Der Ordensleiter (des AMM) als Nachfolger Lama Anagarika Govindas, Dr. Karl-Heinz Gottmann (Advayavajra), erzählte oft und gern eine seiner drei Lieblingsgeschichten, ich versuche es mal aus dem Gedächtnis, wie es bei mir hängengeblieben ist:

    Da übt ein Mönch jahrelang sein Mantra, das er von seinem Guru bekommen hat. Er besitzt nichts mehr als sein Gewand und seine Bettelschale. Tief in Andacht versunken geht er einen Pfad und sagt sein Mantra auf. Plötzlich stolpert er über eine Baumwurzel, seine Bettelschale zerbricht, und im Schock ruft er aus: "Pott kaputt!". Er vergisst sein Mantra und sagt nun nur noch "Pott kaputt". mit diesem neuen Mantra erlangt er augenblicklich Erleuchtung.

    Ich habe vergessen, um wen es sich da handelt, aber das ist hier nicht entscheidend.



    Bist Du Dir da sicher?!:

    (du schlägst ja keine Fliege tot wenn du das Mantra den ganzen tag vor dich her sagst)


    Vielen Dank, Mabli !

    Du hast es sowas von auf den Punkt gebracht #1, exakt genau so wie ich es schon sehr lange empfinde! Es ist, als wären es auch meine Worte!

    Und ich wundere mich, wie immer wieder westliche tibetisch-vajrayanische Probanden absolut fraglos solche Praktiken wie das Ngöndro einfach übernehmen, als wäre es eine Selbstverständlichkeit - dieses ohne entsprechenden kulturellen Hintergrund. Klar hat man es leichter, wenn man nicht christlich-religiös großgeworden ist, sondern relativ weltlich (ich sage "relativ", weil niemand hier völlig neutral großwerden kann). Aber im Endeffekt bleiben diese Praktiken doch fremd, und es ist kaum möglich, sie uns nachträglich einzuimpfen.


    Doch muss ich sagen: da kommt in mir gleichzeitig auch eine sehr unergründliche tiefe Trauer auf, wenn ich unmittelbar damit konfrontiert bin. Nicht, wenn ich mich inmitten einer einheimischen Gruppe mit ähnlichem kulturellen Hintergrund befinde, beispielsweise, es wäre ein Ngöndro-Kurs in Hamburg und nun ist angesagt, dass Alle Niederwerfungen machen. Nein, das ist es nicht. Dann mache ich die Niederwerfungen einfach mit und denke mir nichts dabei. Wenn ich mit katholischen Freunden eine katholische Kirche betrete, bekreuzige ich mich ja auch, schon allein aus Solidarität mit ihnen.

    Nein, diese tiefe Trauer und Befremden kommt auf, wenn ich mich z. B. an einem Original-Ort befinde, wie etwa dem großen Stupa von Boudhanath in Kathmandu. Dort gibt es zwischen den Aufgangstreppen solche durch Sichtschutz-Mauern abgetrennten Bereiche, wo man ungestört seine massenhaften Niederwerfungen machen kann. Nur am Eingangsbereich dieser Areale lässt sich ein kleines bisschen "luschern" und man kann da gucken, was vor sich geht. Und, wie gesagt, das macht mich so unergründlich tieftraurig, da ich aus meinem tiefsten Grunde weiß, dass dieses nicht meine Welt ist. Ich weiß genau, dass ich, mindestens in diesem Leben, hier sehr einsam und vollkommen davon ausgeschlossen bin.


    Es ist sehr wichtig, dass man auch mal ganz bewusst traurig ist. Beispielsweise denke ich zurzeit an die vielen, vielen Kriegstoten, und ich denke an männliche Verwandte von mir, die im Zweiten Weltkrieg unvorstellbares Leid erleben mussten und gefallen sind; was mag in ihnen vorgegangen sein....

    und ich habe sie nie kennengelernt; manchmal spreche ich in Gedanken mit ihnen, als ob ich an ihrer Stelle etwas auf- oder nacharbeiten müsste, was sie nicht mehr schafften.... und das zerreißt mir fast das Herz. Ja, diese Trauer ist wirklich sehr wichtig, sie ist beinahe so eine Art Lebenselixier. Sie hilft uns, mehr Mitgefühl zu entwickeln. Und danach sehne ich mich.

    Aber dieses Gefühl von Ausgeschlossensein wie in meinem genannten Beispiel hier, ohne in diesem Leben etwas daran ändern zu können, das fühlt sich so absolut an. Ich stehe da wie hilflos, während Andere mit tiefer Hingabe praktizieren, und ich beobachte das, als wäre ich ein Wesen wie vom anderen Stern.

    Darum ziehen mich diese so maßgeblichen Pilgerorte nicht mehr an. Es ist einfach eine unbeschreibliche tiefe Kluft da. Unbeschreiblich befremdlich.

    Das ist eine noch wieder ganz andere Art von Trauer, eine ganz andere Qualität von Trauer, die unumkehrbar ist.


    Ich wurde ins Ngöndro eingeführt, aber schon sehr bald fühlte ich mich dabei wie ein Uhrwerk.

    Doch niemand konnte mir helfen.

    Ich habe mich einigermaßen damit arrangiert, dass solche Praktiken nichts für mich sind.

    Mein Trost und Ventil sind innere Gespräche, inneren Strukturen nachzugehen, zu reflektieren - ja, auch klassische Musik zu hören, ein Gänseblümchen zu streicheln und aufzupassen, dass beim Umschütten von Brennnesselsamen auch ja kein Krümelchen daneben fällt. Keinen Wassertropfen verschwenden. Über Entstehen und Vergehen nachzudenken, und wie alles miteinander vernetzt ist.


    Vielleicht brauchen wir einen naturverbundenen, freien Buddhismus; besser gesagt, einen freien Dharma. Einen Dharma ohne Rattern, ohne Zählen, ohne "Verdienste" und ohne schlechtes Gewissen.

    Der im Westen sich entwickelnde säkulare Buddhismus ist für mich so etwas wie ein freundlicher Vorschlag, eine Ermunterung. Eine Möglichkeit, die zu heilen hilft, eine Einladung, die innerlich frei macht und alle kreativen Kräfte aktiviert. Wir müssen uns befreien von diesen uralten Traditionen, die in uns ja doch keine spirituellen Erinnerungen wecken können; auch wenn wir sie zugleich nicht ablehnen sollten. Denn wir haben nun mal andere Wurzeln.

    Es hat schon seinen Sinn, dass wir hier geboren wurden und nicht woanders.

    Wir müssen das erkennen und das Beste daraus machen, aus aufrichtiger Motivation.

    Es gibt noch viel zu tun, aber das wird sich entwickeln. Der säkulare Buddhismus ist nur ein zarter Anfang, und was in 500 Jahren sein wird, weiß sowieso keiner.

    Kleine Ergänzung zu #43:

    Sehr neugierige Menschen sind gleichzeitig sehr kreative Menschen.

    Das steigert sich gegenseitig, und darum langweilen sie sich nie. Sie sprühen nur so vor Ideen und können es kaum erwarten, sie umzusetzen.

    Darum bin ich so perplex, dass wir hier einen Fall haben, bei dem es scheinbar nicht so ist.

    Ich bin sprachlos, wie hier Neugier und Ratlosigkeit gleichzeitig existieren können. Nach meiner Erfahrung schließen sie sich gegenseitig aus.

    Darum meine Ahnung, dass hier noch ein anderer Zustand bzw. Sachverhalt vorliegen müsste, dessen es wahrscheinlich eines Spezialisten bedarf.

    Ich bin überzeugt, dass wir hier nicht weiterhelfen können. Die Vorschläge, die gemacht wurden, hat Mentus sicherlich schon selbst alle durchdacht, das wird ihm wohl kaum weitergeholfen haben.

    Ich möchte Carlos Castaneda zurufen: Neugier ist ein Ausdruck von Energie, kann sie außerdem befeuern.

    Neugier ist das Zauberwort! Und wenn du neugierig bist, dann bist du ganz natürlicherweise Anderen gegenüber vorurteilslos.

    Bist du kreativ, dann bist du neugierig, und bist du neugierig, dann bist du kreativ.

    Jedes Ding birgt eine explosionsartige Weiterentwicklung in sich, darum kann das Leben gar nicht langweilig sein, auch am Fließband nicht.


    ( Henna01 : Welches "Dorf"?)

    Das war doch mal ein interessanter Beitrag, danke dir... ich hab bis jetzt Handwerksberufe trotz handwerklichem Geschick abgelehnt, wegen der Dumpfheit und Sinnlosigkeit. Aber mit dem Faktor des Shokunin ist wieder mehr denkbar...

    Also, jetzt muss ich mich auch mal einmischen.

    Mentus , Du schreibst, wenn Du als Kind allein warst, dann hast Du alles bis in den hintersten Winkel erforscht, Schubladen undsoweiter. Nichts konnte Deiner Neugier standhalten.

    Es ist aber so, dass neugierige Menschen die Intelligentesten sind, siehe A. Einstein:

    "Ich habe keine besondere Begabung. Ich bin nur leidenschaftlich neugierig."

    Im äußerst krassen Gegensatz dazu steht, dass Du überhaupt keine Idee hast, was für einen Beruf Du ausüben könntest, Zen hin oder her (ist vermutlich nur vorgeschoben, das mit dem Zen).

    Wie kann es da sein, dass Du Handwerksberufe als dumpf und sinnlos betrachtest? Das ist doch immer eine Frage der Perspektive! Als Tischler zum Beispiel kannst Du eine eher monotone Schiene wählen, indem Du Dich als Einbauküchen-Aufbauer in einer Möbelfirma betätigst (obwohl selbst das spannend sein kann!). Aber Du kannst Dich auch spezialisieren und atemberaubende, außergewöhnliche Unikate und Prachtstücke kreieren, die Deiner ganz eigenen Fantasie entspringen.

    Mir scheint, Du hast ein ganz anderes Problem. Du bist lustlos. Irgendwas zieht Dich runter, und es wird nicht mehr lange dauern, dann wird das Zen Dich auch langweilen.

    Man kann in einen Menschen nicht hineinsehen und ich habe keine Ahnung, was da los ist. Das ist was für Spezialisten.

    ? Die Erinnerung an ein früheres Leben ist unweigerlich mit einem wandernden Ich verbunden, so scheint es mir.

    Anatta-Prinzip macht ausgerechnet Karma als „-Ursache-Wirkung“ möglich. Oder die „Leerheit“. Denn die Leerheit ist nur der andere Ausdruck für die abhängige Entstehung. Genau deswegen man kann erinnern. Aber man erinnert nicht über sich selbst, aber über die frühere Existenzen, die abhängig entstanden sind. Das ist der Unterschied zum Hinduismus. So hatte ich verstanden. LG.

    Ja, genau so sehe ich es auch.

    Aber es ist doch seltsam, nicht wahr? Da erinnert sich ein Etwas, ein vorübergehendes Etwas, das denkt: "Das bin ich" oder "Das war ich", dabei ist es nur ein Vorgang einer scheinbaren Erinnerung, und in Wirklichkeit ist das eine Verwechslung (nicht ein Ich erinnert sich, sondern da erscheint nur eine Erinnerung, fast reflexartig [als Folge eines Ursachen-Prozesses]), nur man merkt es nicht (dass es eine Verwechslung ist).

    Wer erfährt aber das Glück der Loslösung wenn man weder die khandha ist noch außerhalb davon existiert? Darüber nachzudenken führt zu Theorien oder zu Verwirrung und Paradoxa. Was ich bin ist nicht erkennbar, aber was ich nicht bin, das ist eine für die Praxis genügende Erkenntnis.

    Was ich seltsam finde, das ist weniger die Tatsache, dass die Daseinsgruppen mit ihren Erscheinungsformen bewirken, dass es eine Wiedergeburt ohne geschlossene Seeleneinheit gibt, sondern vielmehr, dass es erwiesenermaßen Menschen gibt, die sich an ein früheres Leben erinnern können. Egal, ob es sich um gewöhnliche Menschen oder sogenannte Arhats handelt.

    Denn: wenn es kein dauerhaftes Ich gibt, wie ist es dann möglich, dass es eine Erinnerung in der Form gibt, als gäbe es ein solches? Die Erinnerung an ein früheres Leben ist unweigerlich mit einem wandernden Ich verbunden, so scheint es mir.

    Wohlgemerkt: ich ziehe hier nur logische Schlussfolgerungen, ohne dass ich an ein dauerhaftes Ich glaube.

    Milka-Schokolade ist nicht leicht zu überwinden - doch es gibt den klasse Ratschlag des Buddha, man solle sich bei Dingen, die verlockend sind, die unangenehmen Seiten ansehen. So habe ich das Rauchen beendet - ich sah mich als Raucherin und ließ den Wunsch nach Nicht Rauchen in mir aufsteigen. Das dauerte aber ziemlich, bis ich aus dem Wunsch einen Willen gebastelt hatte und dann auch noch Willenskraft entwickeln konnte. Dann brauchte ich nur auf eine günstige Gelegenheit zu warten und da war sie - und das Rauchen fiel von mir einfach ab. Das war allerdings lange bevor ich zum Zen gekommen bin.

    Und Milka-Schokolade ist eben wie Rauchen - ich sah mir die unangenehmen Seiten an - nach 300g wird es einem ja eher schlecht durch den Glukose-Schock. Dabei kam mir dann immer der Dezember zur Hilfe, die Zeit eines deutlich erhöhten Zucker-Konsums - ich mag Marzipan aus Lübeck - eine Zeit also, in der es mir irgendwie immer schlecht ging - also habe ich aufgehört solche Sachen zu kaufen. Denn wenn ich sie nicht im Haus habe, dann esse ich sie ja nicht. Es gibt allerdings alternativ die Schokolade mit 70% Cacao Anteil - da esse ich aber nur ein Stück, weil sie diesen "Milka"-Effekt nicht hat.

    Ich frage mich gerade, warum diese Schleichwerbung hier nicht gelöscht wurde.

    Also, was mich betrifft: ich bevorzuge die "Herbe Sahne" vom Aldi.

    Der Erfinder des Projekts Lim Kooi Fong sucht Investoren bzw. Sponsoren.


    Zitat

    Lim Kooi Fong Contact Me Who is Lim Kooi Fong is owner and founder of Bodhi Vision, the company that manages and owns the (Buddhist Channel). He is also the founder and… tourismwebinar.com

    Aah, interessant. Und ich hatte mich schon gewundert, warum diese KI in solch chinesischen Geist "denkt". Jetzt ist mir das schon klarer.

    Meine Frage war soeben:


    "Ich weiß nicht, was ich fragen soll. Kannst du mir eine Frage vorschlagen?"


    Hier die Antwort:


    Zitat

    Natürlich, ich kann Ihnen eine Frage vorschlagen. Basierend auf dem Kontext, den Sie mir gegeben haben, könnten Sie fragen:

    "Wie kann die Einsicht in die Natur des Geistes, wie sie von Goethe und La Rochefoucauld angedeutet wird, im Licht buddhistischer Lehren interpretiert werden?"

    Diese Frage könnte eine interessante Diskussion über die Parallelen zwischen westlichen philosophischen Gedanken und buddhistischen Konzepten der Geistesnatur und der Illusion des Selbst eröffnen.

    Ich hoffe, es hilft mir, meinem Vater den letzten Weg auf dieser Erde zu gehen, denn wer noch kann ihn begleiten?

    Wenn zwischen Deinem Vater und Dir eine tiefe Bindung besteht, dann bist Du es, der ihn begleiten kann.

    Mich berührt Deine Schilderung sehr.

    Auch wenn Du denkst, Du seist nur ein einfacher Mensch: Du kannst innerlich mit ihm gehen. Niemand ist auf dem Weg des Lebens allein, niemand.

    Beim Orden des Lama Anagarika Govinda wurde immer wieder hervorgehoben, dass Einweihungen nicht zwingend notwendig seien, und sie standen nicht an erster Stelle. Das einzig Wichtige sei es, wie man mit den meditativen Visualisationsmethoden zurechtkam. Gleichwohl: hatte man ein tiefes inneres Bedürfnis nach einer Einweihung, so besprach man das mit dem Ordensleiter. Gemeinsam entschied man dann, ob es wirklich wichtig sei oder nicht.

    Lautete der Beschluss zu einer Einweihung, so war das ein sehr aufwändiger Akt. Der/die Kandidat*In musste sich 24 Stunden von der Gruppe zurückziehen und durfte nicht gestört werden, musste schweigen, meditieren und wenig schlafen; auch Fasten war angesagt, währenddessen eine Vorbereitung durchgeführt wurde, welche die anderen Kursteilnehmer nicht mitbekommen sollten. Es ging also dementsprechend sehr geheimnisvoll zu, und bis heute weiß ich nicht, was da lief, wenn so etwas vorkam. Denn was mich betrifft, da hielt ich mich an die Empfehlung, dass Einweihungen nebensächlich seien.

    Wie man sieht, ging es im Normalfall immer nur darum, nur eine Person einzuweihen. Bei den Traditionstibetern dagegen sehe ich, dass Einweihungen eine attraktive Großveranstaltung sind, und als man noch lange nicht an Corona dachte und die als Begleiterscheinungen aufkommenden Online-Konferenzen, da waren bei Besuch eines hochstehenden Lamas diese Einweihungen Riesenevents. Auch waren diese um einiges teurer als ein normaler Vortrag. Sie halfen also, da es hier keine sichernde Kirchensteuer gibt, die Existenz der Linie(n) zu stabilisieren. Dafür muss man Verständnis haben, denn den führenden Personen die Existenz zu sichern, ist ja auch wichtig. Von Luft allein kann man nun mal nicht leben.


    Und obwohl die Einweihungs-Events teurer waren, strömte dort das meiste Publikum hin, wohl weil sie sich sonstwas davon erhofften. Heilung, Erlösung oder mindestens auf eine höhere Ebene gehoben zu werden.

    Nur leider halten solche Erwartungen nicht lange an, wenn der Alltag einen dann wieder in die Zange nimmt. Darum sehnt man sich dann bald nach der nächsten Einweihung.

    Wenn es aber nur darum geht, dazu kann ich nur sagen: Schokolade tuts auch, sie steigert den Serotoninspiegel, und ist auf jeden Fall billiger.