Beiträge von Adrenaline

    Engelbert:

    Bisher habe ich mir diese amerikanischen Kalender gekauft, auf denen Thangkas im monatlichen Wechsel beschrieben werden. Aber das sind halt nur 12 im Jahr... So lange Zeit habe ich ja auch nicht mehr... :D


    ich finde es macht nichts, wenn man nicht viele Buddhas kennt. Ich muss manchmal aufpassen, dass ich mir nicht zuviel versuche ins Hirn zu stopfen. Man kann nicht den ganzen Varjayana-Buddhismus studieren. Also wo ist dann das Ende dessen, was man "braucht"? Mein Geist kann auch durch Studium solcher Dinge sehr zerstreut werden. Dann praktiziere ich lieber, was ich kenne.
    Eine Yiddam Praxis reicht ja.

    Sprite:


    Ja, also im Zentrum habe ich keine Reden geschwungen, nur "unbequeme" Fragen gestellt. Erst im nachhinein wurde mir klar, dass ich da in einem "Diamant Zentrum" war, und wenn du ursprünglich aus der Zen Richtung kommst, dann ist das natürlich extrem verwirrend, alleine bei den Meditationen bin ich mir vorgekommen wie bei einem "Engelchanneling". Mitgefühl ist da in diesem Fall gar nicht nötig, wir hatten einfach aneinander vorbeigeredet. Ich sprach von "Geist leeren", sie sprachen von "Energiestrahlen und Linienmeister visualisieren". Es war halt schade, dass keiner wirklich sagen konnte, warum die das machen. Die Zentrumsleiterin hat sich nach 3x fragen einfach weggedreht und gemeint ich könnte jederzeit woanders hingehen...naja, im Endeffekt hab ich dann selbst recherchiert und weiß jetzt, worauf die Visualisierungen hinaus laufen. Aber war auch gut so, denn in dieser "Entwicklungsphase" hätte, glaube ich, der regelmäßige Zentrumsbesuch mehr Verwirrung statt Klarheit geschafft.


    Das könnte sich aber klären. Ich würde einfach nicht sagen, dass nichts mehr geht für dich in so einem Zentrum. Man weiß nie, was einen weiter bringen könnte, wenn man mal ein neue Anregung braucht.
    Der Varjayana-Buddhismus ist wirklich komplex. Es sind eben verschiedene Zugänge möglich. Daher macht es nichts, wenn jemand grade von etwas anderem redet. Es heißt nicht, dass das "Engelchanneling" war. Es war wohl nur so, dass der Mahamudra/Dzogchen Aspekt grade nicht besprochen wurde. Wie gesagt, es ist sehr komplex, man kann nicht immer über alles gleichzeitig reden.
    "Engelchanneling" enthält soweit ich weiß keine Lehre über non-dualität, sondern der Engel wird als Objekt vorgestellt, und er ist etwas anderes als das Subjekt welches ihn kontaktiert. Aber nicht, dass ich jetzt was falsches über "Engelchanneling" verbreite. Ich schätze nur, dass es dir aufgestoßen hat, dass da scheinbar von an-sich-existierenden "Gottheiten" gesprochen wurde. Ich denke aber nicht, dass es so war, sondern, dass es nur so bei dir ankam.
    Aber klar, ich kenne jetzt diese spezielle Lehrerin nicht.

    @ Sprite: Ja es ist schwierig mit dem aneinander vorbeireden. Ich hätte schon drauf kommen können, was du meinst, wenn ich davon ausgegangen wäre, dass der Satz wirklich unter der Überschrift dieses Threads steht. Es war einerseits unachtsam von mir, davon nicht auszugehen, andererseits stehen schon immer viele Sätze in den Threads, die nicht zur Überschrift passen.
    Und: In deiner Formulierung kommt "man" vor, also das Subjekt. Während du versuchst, rüber zu bringen, dass da kein Objekt des Mitgefühls ist. Jetzt lies mal das:


    kilaya:

    Man hört dann nicht auf, bestmöglich zu handeln, im Gegenteil, man ist sehr viel effektiver, aber es passiert nicht mehr in dem Verständnis, da sei "einer" der "einen anderen" "retten" müsste / könnte.


    da kommt deutlich rüber, dass es kein Objekt UND kein Subjekt gibt. Weißt du, ich les das jetzt einfach 15 Mal, was Kilaya schreibt. Dann kann ich mich vielleicht mal klarer ausdrücken. Irgendwann. Es ist tatsächlich so, dass man über die Formulierung, mit der man eine eigene Erfahrung schreibt, noch mal extra nachdenken muss. Ich jedenfalls. Vielleicht ist es dann auch nicht schlecht, auf Formulierungen zurück zu greifen, die man irgendwo gelesen hat. Also traditionelle Lehre "nach Buch". Wenn man die Erfahrung selbst gemacht hat, geht das doch. Schwierig finde ich es nur mich mit Leuten zu unterhalten, die korrekt nach Buch-Lehre reden aber keine eigene Erfahrung haben.
    Daher, sorry, haben sich mir erst mal die Stacheln gestellt, als du mit hochtrabenden Wörtern anfingst. Es kann sein, dass das auch passiert ist als du da in dem Zentrum warst. Ich glaube es ist besser damit Mitgefühl zu haben. Man weiß nicht wer da schon alles Reden geschwungen hat und es war nur heiße Luft. Da entsteht dann die Meinung, dass man besser den Meister reden lassen sollte. So ist das bei den Leuten, die einen formalen Weg gehen mit einem Meister.

    Turmalin:
    Sprite:

    Aber irgendwann ist man an dem Punkt und die Frage kommt auf, WEM man überhaupt Mitgefühl entgegenbringen sollte? Ich las einmal, dass das große Bodhisattva Gelübde in voller Gänze erfüllt wäre,


    Dem, der vor einem ist, Mitgefühl entgegenbringen.
    Ich finde das merkwürdig am Boddhisattva-Versprechen, dass es mir nicht umsetzbar erscheint. Im Alltag gibt es schon ein Problem, wenn man sich zwischen zwei Menschen entscheiden muss. Man hat zu tun... Kind oder so... und wieder die Oma nicht angerufen. An alle fühlenden Wesen kann man da schon gar nicht denken...


    @Sprite: Hier hatte ich gar nicht geblickt, was du meintest mit der Frage, wem man überhaupt Mitgefühl entgegenbringen sollte. Du meintest es in dem Sinne, dass ja kein Objekt da ist. Also auch kein Objekt des Mitgefühls.
    Non-duales Mitgefühl meinst du.


    https://www.youtube.com/watch?v=IBIe5D5Oqh4

    Sprite:

    Die Resultate bleiben aber meist gleich. Ich muss mich nicht in Ethik üben, wenn sie mir automatisch "zufällt" durch den Dzogchen Weg.


    Das klingt für mich schon so, als wenn du dein Handeln reflektierst, denn du vergleichst deine Handlungen mit jemandem der "normal" ethisch handelt oder sich drum bemüht. Erlernt oder wie auch immer man das nennt. Man reflektiert z. B. wie es anderen geht durch das eigene Handeln.
    So ist das ja auch gut.

    kilaya:

    die Idee war ja von Turmalin, man müsse, wenn man eine nicht-duale Sichtweise verwirklicht hat, oder Leerheit verstanden hat, Dinge tun die dem natürlichen menschlichen Empfinden zuwider laufen. Dieses Missverständnis der Sicht gegenüber


    Aus meiner Sicht war die Sache so: @Sprite hatte gesagt, für einen Dzogchen-Praktizierenden kann die momentane politische Lage auch völlig unerheblich sein, einfach an einem vorbei ziehen, man "setzt sich da nicht mehr drauf"-soweit stimmte ich ihm zu. Aber dann hat er gesagt: Die Helfer sind nicht besser als die, die andere bekämpfen. (Auch bezogen auf die aktuelle politische Lage).
    Da habe ich dann versucht meine Meinung zu sagen, was scheinbar nicht geklappt hat. Dass ich es gefährlich finde, wenn man mit der Begründung der Sicht, also des "einen Geschmacks" die Ethik über Bord wirft. Ich habe dann ein Beispiel genommen, was ich dummerweise schon mehrmals gehört habe, von diesen Tests. Da geht es drum, dass wenn jemand behauptet, die Ethik über Bord werfen zu können, man an Test erinnert, die für einen selbst im Normalbewusstsein ein Problem sind. Ich sag jetzt mal Kerzenflamme, weil das andere Thema will ich jetzt nicht wiederholen.
    Es kann ja nicht sein, dass der Dzogchen-Praktizierende zum Test für andere wird, da ja alles, was er tut unterschiedslos ist.


    Mir ging es um diesen Unterschied. Ob alles der "eine Geschmack" ist, was ich anderen tue, oder ob alles der "eine Geschmack" ist, was mir selbst passiert. Meiner Meinung nach reicht es völlig aus, über das letztere nach zu denken. Natürlich habe ich nicht gemeint, dass man andauernd den Finger in die Kerzenflamme halten soll, sondern dass man die Vorstellung mal in den Raum stellen kann, wenn jemand das sagt, wie man sich anderen gegenüber verhält sei unterschiedslos.

    Diese Haltung kenne ich und akzeptiere ich. Da ich jemanden kenne und für echt halte, der sehr wenig Kontakt zu Meistern hatte. An einigem hat er schon teilgenommen aber nicht in dem Sinne, dass ihn ein Lehrer in die Natur des Geistes eingeführt hätte.
    Dein Weg ist nicht so ungewöhnlich. Es ist auch nicht so ungewöhnlich, dass jemand Echtes nicht so gut ankommt. Habe schon gehört, dass jemand zu einem anerkannten Dzogchen-Meister gegangen ist und ihm seine Erfahrung erzählt hat, von der er glaubte es ist die Erfahrung der Natur des Geistes, die "einfach so" aufgetreten ist. Der Lehrer sagte: Halte dich einfach an das, was ich im Teaching gesagt habe. Das teaching war aber nicht um die Natur des Geistes gegangen. Der Praktizierende hat sich von dem Meister nicht verstanden gefühlt und ist nie wieder zu ihm gegangen.
    Theoretisch kann ich mir schon vorstellen, dass viele echte Leute gar nicht in den teachings sitzen wo die formalen Wege von "legitimierten" Lehrern gelehrt werden. Manche haben da mal in der Vergangenheit gesessen, manche gar nicht, manche nur selten.
    Was auch nicht ungewöhnlich ist, dass Leute nicht endlos Geld für Reisen und Unterricht haben.


    Alles kommt dann zur rechten Zeit auf anderem Weg auf einen zu. :D

    Sprite:
    Turmalin:


    Ah, o.k. jetzt kommst du bei mir schon eher als "echt" rüber. :lol: Den Verdacht, dass dein Reden nur heiße Luft ist habe ich nicht wegen dir, sondern weil ich immer erst mal so bin. Grundsätzlich skeptisch.


    Ja, ist ja auch kein Problem, ich meine, im Internet kann man ja alles behaupten, nicht wahr?


    genau. Und ich brauche Jahre um jemanden für "echt" zu halten, dass er oder sie nicht nur zitiert. Was ja gar nicht geht bei den Internetkontakten. Beim Thema: "Kein Lehrer war zur Verfügung" könnte es auch sein, dass jemand sich keinem Lehrer stellen wollte. Ich kann ja nicht sehen wo du wohnst, ob da wirklich keiner ist. Traurige Sache, aber ich weiß dass der Unterricht noch nicht flächendeckend organisiert ist.

    Sprite:

    Wenn es meine freie Wahl gewesen wäre, hätte ich glaub ich nie mit dem Buddha Zeugs angefangen :lol:


    Ah, o.k. jetzt kommst du bei mir schon eher als "echt" rüber. :lol: Den Verdacht, dass dein Reden nur heiße Luft ist habe ich nicht wegen dir, sondern weil ich immer erst mal so bin. Grundsätzlich skeptisch.

    kilaya:

    Ich würde sagen, es fühlt sich wie ein Abgrund an, wenn man unvorbereitet und zu schnell auf solche Erfahrungen gestossen wird, warum auch immer (z.B. durch Drogen) und damit nicht vernünftig aufgefangen wird. Wenn man den Eindruck hat, der Boden könne einen nicht mehr tragen, dann hat man ein Ungleichgewicht im Element Erde, aber keine Erleuchtungserfahrung.


    kilaya


    Diese Erfahrung hatte jemand, der durch Yongey Mignour Rinpoche in die Natur des Geistes eingeführt wurde. Mignour Rinpoche beschreibt das in "Buddha und die Wissenschaft des Glücks." Rinpoche hat den Menschen dann gefragt: "Wer sollte fallen?" Also kann es nicht nur durch Drogen kommen, sondern auch bei der Einführung durch einen Meister. Der Meister hat den Schüler dann eben vernünftig aufgefangen. Er hat das aber nicht so gesehen, dass der Mensch keine Erfahrung mit der Natur des Geistes hatte. Der Schüler musste nur weiter konsequent die Sachen verstehen. Daher eben der Satz: "Wer sollte fallen?"

    Jau, aber wenn man die Eigenschaften des Feuers als leere Erscheinungen erkennt, dann hat man nun mal andere Möglichkeiten mit der Situation umzugehen, dass der Finger da grade in der Kerzenflamme ist und zwar lange und nicht nur einmal durch streifen.


    Ich habe ehrlich gesagt auch immer erst mal Zweifel, wenn jemand groß von: Der Baum ist nicht Baum erzählt und keine eigene Erfahrung hat, dass Panik aufkam, nachdem sich sich die Materie vor dem eigenen Blick aufzulösen schien. In Wirklichkeit ist sie ja in der Form, in der wir glauben, nie da gewesen.
    Wenn die Erfahrung der Festigkeit der Materie auflöst, dann ist nämlich nicht nur der Baum nicht-Baum und Baum zugleich. Dann ist auch der Fussboden nicht-Fußboden und Fußboden zugleich.
    Wenn das Ego sich nach der ersten Erfahrung wieder meldet dann kann da nur noch die Erinnerung, verzerrt durch das Ego bleiben. Und dass heißt, dass der Fußboden nicht fest ist. Und dass muss Egon dann erst mal verkraften. Klar, nicht jeder hat die gleichen Erfahrungen. Nicht jedes Ego reagiert auf die gleiche Weise oder überhaupt auf die erste Erfahrung.
    Tatsächlich kenne ich jemanden, der scheinbar mir-nichts dir-nichts das ertragen hat. Viele aber nicht. Ich habe gehört, dass Mönche Blut kotzten und sich irgendwo festhielten als der Meister die Belehrung gab. Deswegen eben vorher Ngöndro mit Reinigung und Guru- Yoga. Wenn einen nichts mehr zu halten scheint, weil das alte weg ist ( das Gefühl, dass der Fußboden aus fester Materie besteht und die neue Erfahrung einen noch nicht dauerhaft trägt, dann hilft: Ich nehme Zuflucht zum Buddha, Dharma und Sanga und zu... XY Rinpoche ( dem Wurzelguru der die Übertragung gegeben hat).

    Sprite:

    Es werden den Dzogchen/Mahamudra "Anhängern" einfach immer wieder Dinge nachgesagt, die jedoch für diejenigen überhaupt keine Relevanz haben. Wie bei deinem Beispiel. Krass formuliert: Im Dzogchen wird keine Scheiße gegessen...warum? Nicht wegen der NonDualität, die ja auch nur ein Konzept ist, sondern ganz einfach wegen der Natürlichkeit


    Wenn jemand so daher redet, als sei er schon erleuchtet... lebe vollkommen in der NonDualität, dann werden traditionell Tests mit demjenigen durch geführt. So sind jedenfalls die Erzählungen über die tibetischen Meister. Ich habe das so gehört: Finger in Kerzenflamme halten, richtig lange...Aufforderungen aus dem Fenster zu springen. Naja, Scheiße essen gehört dann schon zu den krasseren Stories. Ach, eigentlich sind viele Stories krass. Wie eben auch die, dass der Meister den Schüler aufgefordert hat, aus dem Fenster zu springen. Ich weiß gar nicht was der Schüler da beweisen sollte. Siddhi, dass er fliegen und sanft aufkommen kann? Oder die Situation als leer erleben? Jedenfalls ist der Schüler dann fast oder ganz gestorben und der Meister hat ihn dann mit Magie zusammengeflickt oder auferweckt.... so ähnlich. Wir kriegen hier nur die sehr sanfte Methode mit, dass mal so ein paar Tests erwähnt werden, wenn jemand erzählt wie er doch so kontinuierlich im Non-Dualen Zustand ruht. Der Gedanke an die Kerzenflamme hilft ja schon. Wie dass dann alles so leer ist. Das Feuer ist leer. Der Schmerz ist nur eine leere Erscheinung.. es gibt auch gar keinen, der Schmerz empfinden könnte...
    Wenn man an das Beispiel mit der Kerzenflamme denkt, wird einem vielleicht klar, dass das alles vielleicht doch nicht soooo einfach ist ;)

    kilaya:

    Ich denke Du interpretierst da zu viel rein. Das ist genau die Art und Weise wie Mahamudra gelehrt wird: die gleiche Praxis kann auf verschiedenen Ebenen funktionieren. Die Mahamudra-Übertragung wird mitgeliefert und dann "aktiviert" wenn man so weit ist. Gegeben wird eine tantrische Übung, die man auch als einfachen "Götterglauben" beginnen kann. Wenn es als Shine / Lagthong praktiziert wird, dann dient die Gottheit als Fokusobjekt, um die Geistesruhe herzustellen. Die Sichtweise kann im Tantra auch direkt von der Gottheit übertragen werden, so dass sie zur Verfügung steht wenn man soweit ist.


    ach so, danke

    ich denke, es ist schon gut genug wenn man überhaupt Mahamudra/ Dzogchen praktiziert. Gestern hab ich noch mal eine Mitschrift gelesen zu der Saddhana, die ich praktiziere. Der Meister sagt da, wo es zu der Vereinigung mit dem Yiddam kommt, dass es nun drauf ankommt, was jemand schon für Teachings bekommen hat, auf welchem Level er ist. Hier könne die Mahamudra/ Dzogchen Sichtweise eingefügt werden. Oder man macht es einfach wie eine Shiné Meditation. Oder sogar nur als ein einfaches Gebet zu einer äußeren Gottheit, wenn man ein absoluter Anfänger ist.
    Früher habe ich sowas einfach hingenommen, vor zehn oder so Jahren als ich den Text das erste Mal gelesen habe. Jetzt wundere ich mich, eine Saddhana kann nicht einfach als Shine/ Shamatha praktiziert werden. Ich denke, das sagt er weil eventuell im Westen das Interesse an Mahamudra nicht groß genug ist. Manche praktizieren die Saddhana wie eine Shamatha Meditation und dann immer neue Einweihungen. Es wäre irgendwie zu fordernd, wenn man den Westlern die schönen Yiddams wegnehmen würde, wenn das Interesse an Mahamudra nicht da ist.

    Einer der Gründe, wieso ich radikales Dzogchen nicht verstehe ist, weil gesagt wird, dass es da keinen Stufenweg gibt. Das bedeutet dann, es ist ein Fehler zu sagen, man sei noch auf dem Weg. Weil ja die ungekünstelte Natur des Geistes dauerhaft und spielerisch leicht vorhanden ist. Und eben daher kann es auch nicht sein, dass man "noch" eine Ethik braucht.
    Erstens kann ich das einfach nicht, so kurz mal eben spielerisch leicht erleuchtet sein und außerdem habe ich eben Zweifel weil wenn man das so definiert man auch mit einem Schlag alle Ethik über Bord werfen muss, den Achtgliedrigen Pfad usw.
    Mahamudra/ Dzogchen wenn es als Stufenweg gelehrt wird beinhaltet eben, dass man mal Erfahrung der eigenen Buddhanatur hat, dann mal wieder nicht...und eben versucht es sooft wie möglich zu halten und irgendwann stabil zu bekommen. Auch wenn diese Idee den rohen Dzogchen-Texten widerspricht, ist das für mich lebbar. Da mach ich mir dann lieber keinen Knoten ins Hirn über die Texte des radikalen Dzogchen.

    Sprite:

    Andere Menschen machen sich einen Kopf darum, wie sie diejenigen bekämpfen können, oder auch ihnen helfen können. In Dzogchen ist nichts schlechter, die Helfer sind keinen Deut besser wie die Kämpfer. Dies kann man mit dualistischer Sicht und Logik nicht verstehen - darum auch die nonduale Sicht.


    Es gilt immer noch die buddhistische Ethik. Helfen ist besser als Kämpfen. Soweit muss man erst mal sein, jede Dualität überwunden zu haben. Dann kann man Schei *e essen. Es gibt ja die Dualität von Ekligem und Leckerem dann nicht mehr. Solange man nicht soweit ist, muss man sich ethisch Verhalten.
    Dass man sich raushalten kann, da stimme ich dir zu. Aber Anti-Haltungen sind nun mal Geistesgifte. Etwas anderes ist es, wenn man keine Ablehnung hat gegen "Kämpfer". Aber selbst andere bekämpfen und dann mit Dzogchen als Begründung ankommen, das kann es nicht sein.

    Sprite:
    Zitat

    Ich finde das merkwürdig am Boddhisattva-Versprechen, dass es mir nicht umsetzbar erscheint.


    Ja das erscheint DIR aber nur so.


    erscheint es dir anders? Sehr hohe Meister können bei einer Begegnung mit 100 Menschen den Eindruck bei einzelnen hinterlassen, er habe eine persönliche Begegnung mit dem Meister alleine gehabt. So als hätte der Meister nur mit ihm gesprochen. Das sind dann man hundert Menschen. Aber auch der hohe Meister kann nur entweder nach Amerika oder nach Europa reisen. Auch er muss sich für jemanden entscheiden und gegen jemand anderen in dem Moment.

    Sprite:

    Aber irgendwann ist man an dem Punkt und die Frage kommt auf, WEM man überhaupt Mitgefühl entgegenbringen sollte? Ich las einmal, dass das große Bodhisattva Gelübde in voller Gänze erfüllt wäre,


    Dem, der vor einem ist, Mitgefühl entgegenbringen.
    Ich finde das merkwürdig am Boddhisattva-Versprechen, dass es mir nicht umsetzbar erscheint. Im Alltag gibt es schon ein Problem, wenn man sich zwischen zwei Menschen entscheiden muss. Man hat zu tun... Kind oder so... und wieder die Oma nicht angerufen. An alle fühlenden Wesen kann man da schon gar nicht denken...

    Sanshin:


    Daher war meine Idee schau doch mal im Tibetischen Buddhismus, da ich hoerte es gaebe dort noch ueberlebende Traditionen, jedoch sind diese scheinbar auch wieder so gut geheim gehuetet das da wohl auch keiner so leicht rankommt. Wir leben wohl wirklich in einer Zeit die sich dem Untergang zuneigt Kali Yuga..
    Wissen ist schwer erhaeltlich oder nur fuer Leute mit Geld oder welche die sich fuer irgendeine Gruppe aufgeben.


    ich habe alles bekommen, was ich brauchte und brauche an Unterricht.
    Es ist also deine Wahrnehmung, die du da schreibst. Meine ist anders.

    Ringu Tulku Rinpoche unterrichtet auch Mahamudra und gibt das Lung für Mahamudra-Texte.Diese Texte habe ich in deutscher Sprache. Rinpoches Englisch ist perfekt. Die Kagyu Schule ist weit entwickelt in Deutschland. Der Karmapa kommt jetzt das zweite Jahr in Folge. Ringu Tulku Rinpoche ist einer der anerkanntesten Meister im Westen. Da kann man nichts falsch machen. Einzelne Schüler bekommen auch Dzogchen-Übertragungen. Ringu Tulku Rinpoche unterrichtet offiziell in der Kagy Schule. Er ist aber auch ein Khenpo der Nyingma-Schule, daher kann er auch Dzogchen unterrichten.
    In Hamburg hast du ja auch noch den Residenzlama, Lama Dawa.
    Die 6 Yogas werden dort nicht unterrichtet, außer es gibt mal Phowa. Soweit ich weiß, werden die 6 Yogas von Naropa nirgendwo in Deutschland vollständig unterrichtet. Was man braucht ist Mahamudra/ Dzogchen.

    Einzuschätzen, ob jemand niedere Absichten hat, traue ich mir selbst zu. Das ist hier nicht der Fall. Mir kommt es so vor, als herrsche immer der selbe aggressive Umgangston mit Menschen, bei denen die Siddhi auftreten. Die Kritik ist komischerweise immer zweigleisig. Erstens wird behauptet, derjenige habe die Fähigkeiten nicht und gleichzeitig wird unterstellt, er habe niedere Absichten. Was ja irgendwie mit einschließt, dass er die Fähigkeiten doch hat.
    Ich will nur Akzeptanz zeigen. Es ist völlig normal, dass das auftritt. Eine große Ausbildung der Fähigkeiten außer dem, was schon auftritt, da müsste ich auch nochmal nachfragen, warum denn. Ich kanns aber auch verstehen, wenn man lieber früher wissen will, wenn die Schwiegermutter klingelt, falls man Probleme mit ihr hat.