Beiträge von Bettler

    Das Entscheidende an diesen Ursprungsmythen ist doch nicht, ob sie geglaubt werden oder nicht, sondern dass sie einen Punkt in der Zeit des physischen Univerums ansetzen, an dem Leben und Menschheit auftauchen, also eine Chronologie ansetzt, die diese enthält und zugleich über sie hinausweist. Das entscheidende an Kosmologien ist ihr Hinweis auf das, was Quentin Meillassoux "Anzestralität" nennt, und davon ausgehend die Frage, wie der Dharma Welt und Bewusstsein als voneinander unabhängige Dinge zu betrachten versucht.

    Es gehört zu den 7 großen Rätseln der Menschheit, warum Buddhastatuen lächeln. Nach dem Dharma stört Heiterkeit die wahren Demut des Selbstvergessens.

    ...... über das Kernholz eines großen, kernig dastehenden
    Baumes ......


    Kern und Essenz sind keineswegs identisch. So ungenau will ich nicht denken; nach meiner bescheidenen Erfahrung macht das Beduften westlicher Philosopheme mit dem Dharma nur selten Sinn.

    Für Inder ist Dukkha eine eiernde Radnarbe.
    Für Menschen des 19. Jahrhunderts (zumal Christen, Ex-Christen, Westler) war Dukkha Leid.
    Für Menschen des 20. Jahrhunderts war Dukkha Angst.
    Für Menschen des 21. Jahrhunderts ist Dukkha Druck.

    Essenz, von lat. essentia für Wesen bzw. Washeit, ist ein fundamental abendländischer Begriff. Falls Buddha in Taxila studiert hat, also auch griechischen Geist eingeatmet hat, könnte man sagen: Die Essenz des Buddhismus ist seine Essenzlosigkeit. (Alle anderen Versuche des Dharma, sich diesen Terminus des westlichen Denkens anzeignen, sind belanglos).

    Du hast eine falsche Vorstellung vom Übernatürlichen oder Übersinnlichen. Übernatürliches anzunehmen heisst nicht automatisch, sich von der Vernunft zu verabschieden, der Irrationalität und dem Aberglauben anheimzufallen, sondern es heisst auch den Forschungshorizont zu öffnen und Materielles oder Natürliches auf einem neuen Niveau des Wissens zu etablieren.

    Ich finde es gut, Berge zu verehren einfach, weil sie da sind. Nicht als Symbol der Wirklichkeit sondern als Wirklichkeit.


    Nach dieser Logik hätte auch die Verehrung von Bananenschalen eine Berechtigung.

    Also so naiv geht das im 21. Jahrhundert wirklich nicht mehr. Die mehrfach variierte Hauptaussage ist hier:


    Wenn du ein leeres Glas hast, kannst du es wieder vollschenken.


    Die peitschende Wiederholung zur fleissigen Gelehrsamkeit lässt sich nur vor dem Hintergrund einer Agrargesellschaft verstehen, in der der Dharma für nahezu alle die einzige Form von Bildung war. So ferne und zeitgebundene Aussagen in unserer Zeit in eine lebendige buddh. Praxis integrieren zu wollen, grenzt schon an Solipsismus.

    Um die Frage zu beanrtworten, musst du sie zuerst einmal richtig stellen:


    Warum haben diese Schulen so lange existiert, wie sie existiert haben? Nicht: Welche Fitness fehlte ihnen zum Überleben? Sondern: Worauf haben sie über Jahrhunderte befriedigende Antworten gegeben.

    Viel Wissen zum Thema ist hier aber nicht versammelt. Die Fragen waren:


    1. Was möchte SB?
    2. Wie wird praktiziert?
    3. Was ist das Ziel?
    4. Welche Stützen/"Geländer" bietet es den Menschen in "Krisenzeiten", die "intellektuell nicht ganz so versiert" sind?


    1. Nichts anderes als der religiöse Buddhismus.
    2. Ohne dogmatischer Bindung an Traditionslinien.
    3. Buddha, Dharma, Sangha.
    4. Mehr Nähe zur westlichen Lebenswelt: traditionsübergreifende Zentren; neue Formen von Lehrerschaft, z. B. Paare; Verzicht auf Asienfolklore, etc.
    [b]


    Grundsätzlich vertritt Batchlor nur eines von mehreren Konzepten des SB (ohne auf das Konzept der Spiritualität zu verzichten). Ambedkar vertrat ein anderes. Der Nonbuddhismus vertritt wieder ein anderes. Wer über buddhistische Säkularität sprechen will, wird also erst einmal sagen müssen, über welche.

    In Österreich, wo der Buddhismus als "Religionsgemeinschaft" seit 30 Jahren anerkannt ist, versammeln sich Buddhisten um den Bodhibaum, lauschen, was ihre Kinder im staatlich finanzierten, traditionsübergreifenden buddhistischen Religionsnunterricht einstudiert haben, und beschenken sich nach dem Zufallsprinzip. Das Leben muss nicht überall so freudlos sein wie in Deutschland.