Posts by Angulimala

    Als der Supercomputer "42" als Antwort ausspuckt, auf eine undefinierte Frage nach dem Sinn des Lebens, fügte er noch hinzu: "Ihr habt halt keine konkrete Frage gestellt."
    Mir ist vermutlich nicht ganz klar, mit welcher Absicht du deine Fragen stellst (die keine Fragen zu sein scheinen), Bakram. Das ist mir neulich schon mal aufgefallen.
    Mir drängt sich allerdings der Verdacht auf, dass dir langweilig ist. Ich muss außerdem an den "Troll" denken, wie er in Wikipedia definiert wird.


    Wie komme ich zu dem Verdacht? Würdest du tatsächlich "forschen", würdest du die Fragen zu Tod und Wiedergeburt, die im tib. Buddhismus anders gehandhabt werden, als im Theravada, im jeweiligen Unterforum stellen und dir dann ein eigenes Bild davon zu machen. Dann kann man prima sehen, dass es unterschiedlichen Umgang damit gib, Ausdrucksweisen, etc. Und das alles seine Richtigkeit hat, aber eben unterschiedlich ist.
    Die gefärbte Konnotation weist auf eine Wertung des Unverstandenen hin um selbiges anderen damit vorzuwerfen. Wobei die Inhalte vermutlich eigentlich auch egal wären (für dich).


    Die Technik, es wiederholt im allgemeinen Forum zu machen, soll offenkundig dazu führen, dass sich die Schulen hier überwerfen. Wohlwissend, wie die Schulen an dieser Stelle aufeinander rasseln, werden die Forenteilnehmer hier instrumentalisiert, zum eigenen Vergnügen.
    Wäre ich Admin, würde ich dich scharf beobachten. Die vorgehaltene Haltung: "Ich will nur helfen" oder "ich frag doch nur nach" oder "ich kann doch kritische Fragen stellen, oder etwa nicht?" (sinnbildlich), ist auch typisch.


    Hi cck123,
    ich denke, hier kommen zwei Dinge zusammen:
    Zum einen die Sutra/Tantra-Ebenen und zum anderen die Traditionen.


    Zu den Traditionen lässt sich sagen, das Lama Ole in den Diamantwegszentren einen gewissen Stil pflegt, indem er "nur" die Dinge einbringt, die im Auftrag des 16. Karmapa liegen. Das ist durchaus sinnvoll, denn sein Auftrag ist es, den Diamantweg gesellschaftlich stabil zu etablieren. Erst von da aus, können dann nach und nach die anderen Dinge wachsen und nachkommen. Ohne Fundament, kein Gebäude.
    Die Mahakala-Puja ist eine Kurzform. Es gibt eine wesentlich längere, in der auch noch viele andere Schützer erwähnt werden. Die kurze Anrufung fasst lediglich die wichtigsten zusammen. Daher ist diese Praxis alltagstauglich. Der Diamantweg ist eine Schule für Laienverwirklicher. Also Menschen, die völlig im Leben stehen.
    Einweihungen auf den zweiarmigen Mahakala wurden früher oft von den alten Rinpoches gegeben, die zu Besuch waren in den Diamantwegszentren. Hier treffen dann die Traditionen zusammen:
    Viele Einweihungen sind sog. "Segenseinweihungen". Die ohne weiteres genommen werden können. Andere, wie zB die vom zweiarmigen Mahakala sind meistens an diverse Samayas, d.h. Gelübde gebunden, zB, dass sie täglich praktiziert werden müssen, oder soundso viele Mantras am Tag rezitiert werden müssen.
    Das ist in unserer Welt nicht ohne weiteres möglich, sodass die Leute reihenweise ihre Gelübde/Versprechen brachen. Das kann aus vielerlei Hinsicht unangenehm sein. Vor allem aber, wird dadurch das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten verletzt. Die umfangreichere Formen für die Praxis setzen dann eher ein Leben im Kloster oder Zurückziehung voraus. Und dort werden diese Dinge auch des Öfteren gegeben. Das ist dann einfach eine andere Strömung in Karmapas Karma Kagyü Schule.


    Diese kurze Form der Puja wirkt als tantrische Praktik/Übertagung.
    Den Text zu lesen, ist die Sutraebene. Die Kraft in den den Silben und die Wirkung auf die Energien im Körper sind tantrisch. Da geht es nicht um die einzelnen Namen oder Abläufe, sondern wie üblich um die mühelose Vergegenwärtigung. So wird das Kraftfeld aktiviert und arbeitet durch und für uns. Es ist eine gesungene Meditation.
    Die genannten Schützer sind stellvertretend für alle anderen. Man muss sie nicht kennen, um in ihrem Krafkreis zu sein. Das funktioniert übrigens auch bei anderen Praktiken so. Mantras werden eigentlich sehr selten übersetzt. Das ist immer die Sutra Ebene. Auf tantrischer Ebene passieren ganz andere Dinge. Hier geht es um Vertrauen und Offenheit. Man kann die Übersetzungen mal lesen wenn man das mal wissen will. Aber für die Meditation hat diese keine Bedeutung, ob man die Übersetzung kennt, im Diamantweg.

    Hallo Oliver,


    Quote

    Gemäß buddhistischer Lehre verbleibt nach dem Tod einer Person, die nicht vollständig erleuchtet ist, ein mentales Momentum (also nicht Seele), das zu einer fortgeführten Existenz führt auch wenn der Körper physisch zu einem Ende gekommen ist. Eine vollständig erleuchtete Person hat den Strom seines Bewusstseins in einem Ausmaß geläutert, dass keine Wiedergeburt mehr möglich ist. Da auch die angenehmsten Daseinsformen bei weitem tieferstehend sind als das große Glück, Freiheit und Frieden des Nibbana, ist das Ziel des Buddhistischen Weges nicht wiedergeboren zu werden.


    Sowas macht für mich schon mehr Sinn als Reinkarnation wie im tibetischen Buddhismus. Aber zugegebenermaßen bin ich schlicht der Meinung, dass das Gehirn stirbt, wenn der Körper stirbt und der Gedanken-Projektor damit schlichtweg aus ist. Ich will nicht als brutal und gefühllos erscheinen, aber aus meiner Sicht entstehen alle Auffassungen durch Reflektionen ausgelöst durch Gedanken im Gehirn. Wenn das Gehirn nicht mehr vom Körper versorgt wird, stirbt es und somit hören die Gedanken auf. Ich könnte mir vorstellen, dass die Sache mit der Wiedergeburt kulturell durch den Einfluss des Hinduismus bedingt ist und eher eine kulturelle Einfärbung als eine "harte Lehre" ist. Wie auch immer ist das nur meine persönliche Auffassung und muss andere nicht kümmern.


    Letzte Woche lief im Fernsehen wieder mal "Gesichter Asiens". Es wurde von einem buddhistischen Tempel in Bangkok berichtet, das darauf spezialisiert ist Tiere zu kremieren. Die Nachfrage sei groß, da viele Menschen ihrem geliebten Vierbeiner eine Wiedergeburt wünschen und es damit nach buddhistischem Ritus kremiert werden muss. Jetzt ist Thailand ein Land, das zum Theravada-Buddhismus gehört. Hier wird aber an Wiedergeburt geglaubt, die eher der Auffassung des Mahayana-Buddhismus entspricht, wenn ich das richtig verstanden habe. Ach ja, irgendwo habe ich gelesen, dass es im Buddhismus umstritten sei, ob auch Tiere der Wiedergeburt unterliegen. Für das "gemeine Volk" in Thailand scheint das aber selbstverständlich zu sein. Ist schon ziemlich verwickelt das Ganze :-).


    Grüße, Oliver[/quote]


    Dein erstes Zitat gilt für alle Schulen. Auch für die tibetischen. Im tib. wird das ab einer gewissen Reife und Klarheit allerdings ein bewusster Prozess.


    Du selbst beschreibst eine durchaus übliche materialistische Sicht. Oder Existenzialismus. Die ist hier weit verbreitet und kommt im Buddhismus als eine der beiden "Extreme" von "Sein" und "Nicht-Sein (Nihilismus)". Die Wahrheit liegt aus buddhistischer Sicht in der Mitte. Eine existenzialistische Sicht würde bedeuten, dass Erleuchtung nicht möglich ist. Denn entweder ist dann etwas, oder eben nicht. Das sind keine Merkmale des Geistes. Und aus buddh. Sicht auch unlogisch, denn wie soll etwas materielles, mit völlig gegenläufigen Eigenschaften etwas nicht-materielles "schaffen", das als ungeboren, ungeschaffen bezeichnet wird? Und umgekehrt ginge dann auch nicht. Da ist also ein Logikfehler.
    Zu deinem letzten Absatz: Mit der Idee der "Wiedgeburt" haben vor allem Westler ihre Probleme. Das liegt nach meinem Verständnis in der uns üblichen Auffassung, alles linear statt zyklisch erlebt wird und wir sehr im existenzialistischen Vorstellungen aufwachsen. Dazu kommt, dass wir nur die beiden Möglichkeiten kennen, dass entweder nix da ist, was weiter gehen kann, oder es ein "Etwas" sein muss, ein Jemand, oder "wer?". Das zeigt den Clash mit dem Exitenzialismus und Nihilismus.
    Ich weiss nicht, wie die Terminologie der anderen Schulen das Ausdrückt, aber aus tib-Buddh. gleicht das Leben einem Traum. Einer Illusion. Somit unterliegt auch der Tod und die Wiedergeburt den selben Illusionen. Sie finden nicht wirklich statt, werden aber als sehr real erlebt.
    Das ist die sog. "Zweifache Wahrheit": Wie die Dinge sind, und wie sie uns erscheinen.
    Sie sind Illusion, erscheinen uns aber als wirklich.
    Wenn wir unser illusorisches Leben als Wirklich erleben und daran als den Standpunkt der Realität glauben, ist das in etwa so, wie die frühe Astrologie: Man denkt, die Sonne dreht sich um die Erde. Weil das damals unsere erlebte Realität war. Erst der Mut die Position zu verändern und den Glauben an das Gegebene zu hinterfragen, hat dann die tatsächlichen Abläufe in der Astrologie aufgezeigt (methaphorisch gesprochen).
    Unsere Existenz ist eben eine illusorische und daher ist es auch möglich aus diesem Traum zu erwachen.

    Hallo Karma Zang Den,
    die meisten Menschen fühlen sich sehr Einsam. Und die meisten von Ihnen sind es vermutlich auch. Auch wenn sie Leute um sich haben. Aber ein wirklich gutes soziales Gefüge ist ein Gegenmittel. Dazu gehört mehr, als nur ein Partner/in. Soziologisch betrachtet, fühlen sich in unseren Gefilden mehr Leute Einsam, als zB in Griechenland oder Spanien, oder Indien. Wir haben ja keine großen familiären Strukturen mehr. Alles auf der Straße ist anonym, in der Bahn, im Auto, Kino..
    Man ist quasi immer in der Fremde.
    Dieses Gefühl kommt also einerseits aus "soziobiologischen" Gründen, und letztendlich natürlich aus der grundlegenden Unwissenheit, über die Natur des Geistes.
    Viele Menschen zerstreuen sich, damit sie das nicht fühlen müssen. Jemand wie wir, die zwischendrin einfach mal still halten , werden sich aller möglichen Dinge gewahr, die in unserem Geist auftauchen. So könnte es sogar sein, dass man denkt, die Einsamkeit würde zunehmen, seit man meditiert. Aber das ist natürlich nicht so, sondern man bemerkt sie nur ohne Filter. So gesehen ist es ein gutes Zeichen, dass die Meditation auch wirkt. Sie ist ein Labor, in dem man seinen Geist kennen lernt. Und manchmal gefällt ihm nicht, was er da sieht und man will es am liebsten sofort los werden.


    Der Wunsch nach Geborgenheit und Gemeinsamkeit ist ein sehr tiefsitzendes Gefühl, weil es ein Grundbedürfnis ist, dass sich zusammen mit dir als Mensch manifestiert hat. Das Bedürfnis nach Gemeinsamkeit wird auf der relativen Ebene immer bleiben, da es in der Natur des Menschen liegt. Es macht keinen Sinn dagegen an zu gehen. Sondern es ist wichtig, dies zu nutzen. Die meisten Buddhisten nutzen da wohl die Sangha (darum ist sie Teil der Zuflucht!). Man hat viele starke Erfahrungen zusammen, entwickelt sich, tauscht sich aus, geht einen gemeinsamen Weg, meditiert zusammen etc. Das ist ein sehr wichtiger Faktor, vor allem auch, wenn man für die Wesen nützlich sein möchte. Das Ziel sollte nicht sein, in einer Höhle zu meditieren und dabei keine Einsamkeit spüren zu müssen, sondern das Ego aus dem Gefängnis zu holen, indem es in die Gemeinsamkeit geht und man gegenseitig für einander da ist!
    Glück definiert sich immer mit den anderen. Niemand ist glücklich ohne Gesellschaft. Jedenfalls nicht dauerhaft.
    Ich gehe ab und an ins Retreat (Zurückziehung) für einige Tage. Vielleicht 2-10 Tage. Was ich dort erkenne, bringe ich in die alltägliche Welt und was ich in der alltäglichen Welt erlebe, bringe ich ins Retreat.
    So funktioniert auch die Meditation als solche. Sie ist quasi ein Mini-Retreat.
    Einsamkeit verschwindet erst nach vielen Jahren, wenn dein Geist voller guter Eindrücke ist und gerne in sich selbst ruht. Bis dahin, nutzt man die Mittel, die das Resultat bringt, nämlich die Dharmapraxis. Aber dabei sollte nie Druck oder Zwang entstehen, sondern alles sollte sich natürlich entwickeln. Gerade das Gefühl von Einsamkeit löst sich dabei am schnellsten auf, wenn man dann unter seinesgleichen praktiziert und so ein Teil einer Ganzheit wird. So bekommt der Dharma nochmal mehr Sinn.
    Später dann, kann man mit kurzen Zurückziehungen anfangen. Man kann auch Gruppenretreats machen, oder Paarretreats. Falls das einem überhaupt liegt. Wenn du der Typ für mehr Gemeinsamkeit bist, dann wäre unnatürlich, gegen die eigene Natur und Bedürfnisse anzugehen. Ich sitze wirklich gerne in meiner Sangha. Ich mag die Stimmung, den Dharma, die Aufbruchstimmung, das gemeinsame Schaffen zum Wohle der Wesen. Und ich darf ein Teil davon sein. Meine Einsamkeit hat sich im Laufe der Jahre in Dankbarkeit gewandelt und auch wenn ich es viele Jahre nicht einsehen wollte, ohne Sangha würde ich mich vermutlich wieder einsam fühlen. Ohne sie im Hintergrund oder ich mitten drin, je nach Situation, stünde ich auch alleine da. Und das, obwohl meine Familie toll ist.

    Quote

    Es sollte doch möglich sein diese Gegensätze zu vereinen


    Ja, mach doch. Ich sehe da keine Gegensätze. Aus tib. Sicht ist das Theravada im Mahayana enthalten und beides im Vajrayana. Also von da geht keine "Spaltung" aus, sondern eine Vereinigung. Das werden die anderen Schulen aber gaaaanz anders sehen ;)


    Hallo bel,
    soweit zum Selbstverständnis des Zen. Wie ich bereits sagte: vermutlich sieht der Sachverhalt aus Zen-Sicht völlig anders aus. Aus Dzogchen- und Mahamudra-Sicht macht das aber durchaus Sinn und bedarf keiner Zustimmung.

    Quote from bel

    Im Bön-Forum wurde aus "John M. Reynolds: WHAT IS DZOGCHEN?" (http://vajranatha.com/articles/dzogchen-and-meditation.html)
    wie folgt zitiert:


    Quote

    The (Dzogchen-) practitioner can access the state of contemplation through the practices of Zen, Dzogchen, and Mahamudra. However, Zen exists in the context of the Sutra system in terms of its explanations and source texts, whereas Dzogchen and Mahamudra come out of the context of the Tantric system and its processes for transformation.


    kann mal einer hier nachvollziehbar (nicht dogmatisch) erklären, warum Zen zum "sutra sytem" gehört, und was im Gegensatz dazu "tantric system" ist.


    Ich lese den Text so: Zen existiert in seinen Erklärungen, Ausdrucksweisen und Quelltexten innerhalb des Sutrasystems. Ich musste da gleich ans Madhyamaka denken und die Erklärungen von Nagarjuna. Ferner geht es in dem Zitat um Kontemplation, nicht um Meditation. Die Kontemplation über Leerheit zB. ist einem (Dzogchen) -Praktizierendenen sowohl mit Zen Methoden, als auch mit Dzogchen und Mahamudra möglich.


    Ich kann mir gut vorstellen, daß das Zitat eine Antwort auf eine Frage war(?). (Zb die Frage, ob man mit der formlosen Philosophie des Dzogchen auch den formlosen Weg des Zen praktizieren könne). Wenn ja, kann ich mir vorstellen, daß dieser kurze Ausschnitt die philosophischen Berührungspunkte zwischen Zen, dem Mahayana und den anderen tantrischen Schulen mit deren philosophischen Sichtweisen hervorheben soll. Bestimmte Dinge wie Kontemplation -also tiefes Nachsinnen- sind zwar vereinbar, letztlich aber ab einer gewissen Ebene dann doch unterschiedliche Wege. (Sutra, Tantra).
    Die Erklärung ist vermutlich aus der Sicht eines Dzogchen, und kann durchaus aus der Perspektive anderer Schulen völlig anders gesehen werden. Würde man die Zen-Sichtweise dem gegenüber stellen, könnten das durchaus zwei Meinungen sein, die deswegen nicht falsch sein müssen, sondern nur ein Blick aus unterschiedlichen Richtungen.
    Hier hinter vermute ich die Inhalte des Shentong (Leer von Anderem), Rangtong (Leer von einem Selbst) -beides unterschiedliche Sichtweisen innerhalb des Madhyamaka bzw. dem grossen Mittleren Weg (Sutrayana) und dem Detong (Freude und Leerheit, Tantrayana). Ab der Ebene, sind die philosophischen Betrachtungen eben unterschiedlich und man hört, daß sich Gelehrte über sowas schon ewig streiten, bzw uneins sind. Gut möglich, daß sich das auch ins Forum rein trägt.


    Unter Berücksichtigung, dass diese Erklärungen aus Sicht des Tantrischen Buddhismus kommen und keinesfalls der Sicht vom Zen entsprechen muss (mal abgesehen davon, dass die Grenzen zw. Sutra und Tantra ohnehin fließend sind), hier noch zwei Begriffe:
    Ursache-Merkmal-Fahrzeug
    Frucht-Diamant-Fahrzeug


    Ersteres ist aus "unserer" Sicht das Mahayana, das durch die verschiedenen Ansammlungen, Paramitas und Leerheitspraktiken die Ursachen für die Erleuchtung setzen und dann auch dazu führen, während
    Zweiteres mit der Frucht, der Erleuchtung selbst arbeitet (man erlebt sich als Buddha, als Methode. In der Form, mit den Kayas und den reinen Ländern) allerdings auf Basis des Ersteren.


    Das ist sehr stark zusammengefasst, wen das sehr interessiert, kann sich ein super Buch dazu bestellen, von Tenga Rinpoche: "Sutra und Tantra". Da werden alle Sichtweisen eins zu eins gegenüber gestellt.


    Die Sichtweisen hier sind also einmal vom Weg auf das Ziel, während der andere vom Ziel auf den Weg blickt. Da sehe ich übrigens zumindest die tantrische Nähe zum Zen: "Erleuchtet ist man hier und jetzt, auf diesem Platz".


    So würde ich deine Frage beantworten, bel. Es ist immer gut, damit insofern sensibel umzugehen, als das es unterschiedliche Erklärungen zu gleichen Sachverhalten gibt. Für mich haben die Wege alle ihre Richtigkeit. Die SIchtweisen aufeinander können oft unschmeichelhaft wirken, wenn man zu sehr vom eigenen Konzept überzeugt ist. Daher ist dein Hinweis mit "undogmatisch" gut. Da wähle ich für mich die "Sowohl-als-auch" Haltung. denn das alles hat für meine Meditation keinerlei Bedeutung.

    Quote from VOOM108
    Quote from Angulimala

    Die Meditation auf den 15. Karmapa ist die sog. "Klare Licht Meditation", die man gut in der Nacht zum Schlafen machen kann.
    Wenn du die bei einem Kurs mal mit Lama Ole gemacht hast, kannst du sie immer verwenden, auch ohne Ngöndro. Das Heft gibts im Dharmashop oder auf Kursen zu kaufen. Da ist ne rote Dakini drauf.


    Ach ja, danke, das hatte ich gar nicht mehr in Verbindung gebracht, hab mich da nur an die Rote Dakini erinnert... Das ist natürlich auch eine ganz eigene Sache, wo es darum geht die traumlose Tiefschlafphase in eine bewusste Dharmakaya-Erfahrung zu verwandeln...


    Würdest Du das denn als Guru-Yoga einordnen?


    Ja. Denn jede Praxis wird zu Guru-Yoga, wenn man den Lama als Hauptaspekt der Meditation sieht.

    Die Meditation auf den 15. Karmapa ist die sog. "Klare Licht Meditation", die man gut in der Nacht zum Schlafen machen kann.
    Wenn du die bei einem Kurs mal mit Lama Ole gemacht hast, kannst du sie immer verwenden, auch ohne Ngöndro. Das Heft gibts im Dharmashop oder auf Kursen zu kaufen. Da ist ne rote Dakini drauf.

    Nach acht Jahren 8te Karmapa Praxis und nun schon 7 Jahre Yidam, ist ganz klar, daß die 8te Karmapa auch Yidam ist, und das Yidam Praxis auch immer Guru Yoga ist.
    Es reicht eben nicht, Wissen aus Büchern oder dem Internet zu sammeln.
    Den Begriff "Gottheit", finde ich übrigens völlig unpassend für Buddhas.

    Von Selbstexperimenten würde ich persönlich abraten.
    Ohne das jetzt zu kompliziert begründen zu wollen, kann es jedenfalls passieren, daß die Praxis nicht wie erwartet funktioniert (feste Vorstellungen sind ein riesen Hindernis und werden mit dem Ngöndro gelockert), oder man Erfahrungen macht, die einen verwirren oder man daran haftet oder sie sogar erzeugt.
    Mein Tip: Erstmal meditieren lernen und dann vom Lehrer checken lassen.
    Autodidakten sind oft spürbar stolz, mißtrauisch und echte "Bescheidwisser".

    Meinst du für die Yidam Praxis?
    Für die 8te Karmapa ist es notwendig die vorbereitenden Übungen zu machen (auch für Yidam). Die Meditationen sind recht umfangreich und komplex. Es macht Sinn erstmal die Grundlagen dafür zu schaffen. Also erstmal überhaupt meditieren lernen, Sicherheit in den Methoden zu entwickeln, die Verbindung zum Lama zu vertiefen (nicht als Person!), Gefühls- und Karmische Schleier zu entfernen etc. pp.
    Die 16te Karmapa Meditation ermöglicht einen Zugang zum Mahamudra ohne besondere Voraussetzungen und Vorbereitungen. Vor allem aber, kommt man in den Segensstrom der Linie rein, was auch die weiterführende Praxis ermöglicht.
    Es dauert auch eine Weile, bis man das "Prinzip Lama" versteht.


    Darum ist es ein stufenweiser Weg.

    Hallo cck123,
    das ist nur eine Frage des Zuganges. Gerade am Anfang ist es leichter sich auf den Lama als etwas Äußeres zu beziehen und im Alltag auch praktikabler. In der 8ten Karmapa Meditation zB, erlebt man sich später als der Yidam des Lama und erfährt sich in dessen Form.

    Vielleicht ist das im falschen Forumsabschnitt. Scheint mir eher eine Thervadin Diskussion zu sein. In den Vajrayana Schulen ist der Mangel an Humor und Mangel an Spass an der Freude sicher ein Zeichen für einen falsch verstandenen Weg.
    Gerade im Lachen vergisst man sein Ego bestens. Demut hat da nichts zu suchen. Dankbarkeit bleibt.
    Auch heikel ist es, wenn kulturelle Gegebenheiten von vor über 2500 Jahren als Buddhismus "verkauft" werden. Dass in asiatischen Ländern ein heiliger Mann nicht lacht, um als heilig zu wirken, ist ebenso ein "Grund" fürs Nichtlachen.
    Über weltliche Dinge zu lachen ist unglaublich befreiend. Vor allem über sich selbst. Solltet ihr mal versuchen....

    Hallo Amdap,


    Quote

    Außerdem hebt er hervor, dass es ganz wichtig ist, die Visualisation ganz intensiv und leuchtend zu halten und sich mit allem, was man ist, geistig und körperlich, darauf einzulassen. Er kommentiert dazu, dass die Visualisation das Wichtigste ist, und wenn man dann nach einiger Zeit ermüdet, dann kann man sich mit dem Rezitieren von Mantras wieder "erfrischen". Aber leider, so fährt er fort, visualisieren die meisten Menschen gar nichts, wenn sie meditieren (das hat mich sehr erstaunt, muss ich sagen!, hätte ich vorher nie gedacht), sondern von Anfang an rezitieren sie Mantras. Wenn sie dann ermüden, gibt es nichts mehr, was sie erfrischen könnte, und dann bleibt ihnen nichts anderes mehr übrig als die Meditation abzubrechen.


    Dazu fallen mir übrigens einige Dinge ein.
    Wir reden statt von "Visualisation" lieber von "Vergegenwärtigung". Es ist wirklich ein besserer Begriff, weil es nicht darum geht, möglichst schöne Bilder zu haben, sondern in dem Gewahrsein zu ruhen, wie die Dinge sind.
    Der Geist der Leute arbeitet sehr unterschiedlich, manche sind eher abstrakt, andere arbeiten mit einem bildhaften Geist, andere sehen gar nichts. Das ist aber alles gleichwertig. Das ist wichtig zu verstehen, denn niemand sollte entmutigt sein zu praktizieren, wenn sie ihren Geist nicht auf Bilder ausgerichtet bekommen. Man lässt einfach ganz entspannt die Dinge entstehen und sich wieder auflösen. Dabei bleibt man einfach klar. Die einzelnen Attribute der Buddhas kann man auch im Geist halten, ohne sie sehen zu müssen/können.


    Gerade in unserer heutigen Zeit, wo wir von sehr sehr vielen wechselnden Eindrücken und Formen tagtäglich konfrontiert werden, mag der Geist dann oft keine weiteren Formen sehen. In der Meditation möchten dann lieber viele in einem formlosen Zustand verweilen.
    Die Mantras zu nutzen, ist immer eine gute Sache. Mantras verbinden die innere und äussere Wahrheit, wirken also gegen die Dualität.
    Ich weiss natürlich nicht, in welchem Zusammenhang das der DL gesagt hat, aber Vajrayana Meditationen haben ihre Mantraphase. Folgt man den Mitteln, kann man nichts falsch machen. Ausserhalb der Meditation versucht man mithilfe der Mantras die sog. "reine Sicht" Sicht des Mahamudra oder die "klare Sicht" des Dzogchen zu halten, wie man sie in der Meditation erlangt hat.
    Sichtweise und Meditation gehören zusammen.
    Wichtig ist vielleicht noch zu berücksichtigen, das der DL in erster Linie Mahayana lehrt. Nicht Vajrayana. Das ist ein Unterschied. Ich antworte aus Vajrayana Sicht. Im Mahayana, also dem Sutraweg, arbeitet man eher analytisch. Da mag das Sinn machen. Im Vajrayana arbeiten wir ganzheitlich. Da ist alles Geist. Da ist eine präzise Vorstellung der Buddhas und ihrer Aspekte zwar auch gut, aber wir lassen das eher aus eigener Kraft entstehen.

    Nein, ist nicht geheim in Sinne von unzugänglich. Aber selbst das Karmapa Mantra wird mündl. übertragen.
    Ich persönlich finde, dass Mantras sowieso nix im Internet zu suchen haben.

    Hallo Itssead,
    im tib. Buddhismus wird von der "Zweifachen Wahrheit" gesprochen. Wie die Dinge sind (letztendliche Wahrheit) und wie wie sie uns erscheinen (relative Wahrheit).
    Zu glauben, die relative Wahrheit wäre fest, bestimmt und dauerhaft, ist einer der größten Irrtümer. Das ist mit der zweiten Wahrheit gemeint: Wie die Dinge uns erscheinen, bzw, wie wir sie erleben.


    Alle Mittel im Vajrayana zielen darauf, diese festen Vorstellungen zu überwinden. Zu den festen Vorstellungen gehört, zwischen den Extremen von Sein und Nichtsein zu pendeln. Die Wahrheit liegt aber in der Mitte.
    Aus der absoluten Sicht der Leerheit, ist alles möglich, während unser begrenzt arbeitender Geist sich mit seinen eigenen Vorstellungen über eine vermeindliche "Wahrheit" über die relative Welt begnügt und selbst beschränkt. Diese festen Vorstellungen halten uns im Samsara. Im Glauben einer real existierenden Person und einer von uns unabhängigen, äusseren Welt. Allgemein als Dualität benannt.
    Es gibt den Spruch von -ich glaube es war Sahara (verbessert mich gerne)- der besagt: "Wer denkt die Dinge seien wirklich, ist dumm wie ein Ochse. Wer denkt, die Dinge seien nicht wirklich, ist noch dümmer".


    Jetzt ist es natürlich spannend zu sehen, wie unser relativer Geist arbeitet. Wie also Bewusstsein entsteht und wie sich der Geist darauf bezieht.
    Da gibt es verschiedene philosphische buddhistische Grundlagen, wie zB das Cittamatra oder Madhyamaka im Mahayana. Auch Werke vom Karmapa, der genau beschreibt, was der Unterschied von Bewusstsein und Weisheit (Namshe Yashe) ist, lösen den Irrglauben an eine feste Vorstellung der "Realität" auf.
    Es wird im einzelnen Nachgewiesen, wie Fehler zb zwischen Sinnesorgan, der Sinnesfähigkeit, dem Abbild im Geist und wie sich unser Geist darauf ausrichtet, mit Störungen oder Karma, etc...Wie halt Bewusstsein entsteht.
    Allen gemein ist, daß es keine äussere, von uns unabhängige Welt geben kann. Wir geben der Welt eine Wahrheit, die eine Illusion ist. Arbeitet der Geist fehlerfrei, zB nicht durch getrübte Sinne oder Schleier der Gewohnheiten, störenden Gefühle und festen Vorstellungen, verwirklicht man die Buddhaschaft. Die Zweifache Wahrheit wird dann zum einen die Überwindung der eigenen Ich-illusion (Befreiung) und darüber hinaus verwirklicht man die Leerheit aller Phänomene (Buddhaschaft).
    Eine relative Wahrheit für alle zu finden, ist ein sehr grober Umgang und ein sehr verallgemeinender, ja sogar sehr beschränkter Umgang mit der Buddhistischen Philosophie.


    Ob deine Wahrnehmung der Statuen nun ein angenehmes Spiel des Geistes war, oder aus einem klaren oder nur wenig getrübten Bewusstsein entstanden, wirst du nur selbst beantworten können.
    Die physikalischen Erklärungsversuche halten natürlich gerne her, wenn wir an die Solidität unserer Welt als wirklich anhaften. Tatsächlich ist der Geist aber uferlos. Die äussere Welt ist aus Vajrayana-Sicht, aus deinem Geist entstanden. Somit stellt sich nicht die Frage, ob du da eine Illusion wahrgenommen hast, oder nicht. Die Statue, wie sie im gewöhnlichen Bewusstseinstrom wahrgenommen wird, ist bereits die Illusion. Sich darauf als eine universelle Wahrheit zu beziehen, diese Statuen könnten keineswegs die Augen öffnen oder schliessen, zeigt, daß dem Geist nur begrenzte Fähigkeiten zugesprochen werden.


    Dem spirituellen Materialismus begegnest du, indem du dich auf die Lehren stützt und gut studierst. ZB das oben erwähnte "Namshe Yeshe". Oder befasse dich mit den fünf Skandhas und den Abhidharma-Lehren. Dort wird alles genau erklärt, wie Bewusstsein entsteht und wie es arbeitet.


    Solange würde ich mich an der Erfahrung einfach erfreuen, ohne sie mit unserem weltlichen Verstand lösen zu wollen. Ratio ist nicht gleich Weisheit!

    Ich bin Schüler von Ole und praktiziere mit entsprechender Übertragung eine Yidampraxis aus dem Longchen Nyingthig.
    Auch das Phowa kommt von dort.
    Ausserdem gibt es die "Rimebewegung".
    Auch sollte man die Bön-Nähe der Nyigmas nicht mit dem Dzogchen verwechseln. Es zeigt nur, daß der Dharma auch durch die Nähe von kulturellen Konventionen eines Landes weder abgehalten, noch verfälscht wird. Man täte gut daran,Kultur und Dharma inhaltlich trennen zu können, während beides zugleich da sein und genossen werden kann.
    Da es das Ziel in allen Buddhistischen Schulen ist, Leid und die Ursachen zu überwinden -statt dessen die Natur des Geistes zu erkennen und dauerhaftes Glück zu finden, um anderen zu helfen, ist es nicht nötig, alle gegebenen Belehrungen aller Schulen zu lernen. Nicht nur, daß es zu Verwirrungen führen kann, weil zum Beispiel gleiche Begriffe anderen Inhalt und umgekehrt in den verschiedenen Schulen haben können. Es kann auch sein, daß man sich rein in den Begrifflichkeiten verliert, ohne eine echte Tiefe in der jeweiligen Schule zu entwickeln. Dann hat man evtl. viele Ideen und Vorstellungen von allem Möglichen, sehr viele schlaue Gedanken und kann toll reden, aber im Herzen hat sich nichts getan. Es passiert einigen Menschen, daß sie "Wissen" mit "Weisheit", oder Erfahrung mit Realisation verwechseln.


    Ist man nun ein "Studienmensch", der so geneigt ist, kann man durchaus alle möglichen Wege studieren. Aber um Sicherheit zu und entsprechende Resultate zu haben, wird man sich schon auf einen Weg einlassen müssen. Es wird nicht möglich sein, mehrere Wege folgen zu können. Es geht schliesslich auch um Verbindlichkeit. Vielen Menschen fällt es sehr schwer, sich auf etwas verbindlich einzulassen. Gerade unser konsumierender Zeitgeist und das Gutmenschentum fühlt sich bei derartigen Vorstellungen oft unwohl. Statt dessen wünschen sich viele Gleichheit, wo es keine gibt und Vielfalt wird als Bedrohung empfunden. Nach dem Motto: "Idiologie grenzt auch immer aus". Zu Unrecht! Wie ich finde.
    Menschen die sich einer Sache sehr verbunden fühlen und dazugehörig, haben oft etwas sehr sinnstiftendes im Leben, was ihnen Sicherheit und auch den nötigen Halt gefunden, um sich entwickeln zu können.
    Die Kunst besteht meines Erachtens eher darin, die Vielfältigkeit als Reichtum zu sehen und sie neben dem eigenen Weg als "Richtig und gut für andere Menschen" zu belassen.


    Und wer heilt hat Recht. ...Soweit zu Marpa.

    Hallo cck 123,


    du schriebst:

    Quote

    Ich brauche keine Mantras oder Sadhanas, aber kann ich jetzt z.B. beschließen, dass Palden Lhamo mein Hauptschützer ist? Selber kann ich Sie ja leider nicht fragen :)


    Ja, das ist möglich. Wenn du dich dem Schützer gut öffnen kannst, ist das ein Zeichen einer alten Verbindung.


    Ich würde dann die "allgemeine" Schützeranrufung als vorläufige Praxis nehmen. Wenn du nach dem Ngöndro Sicherheit im Guruyoga hast und dann immernoch die spezielle Praxis machen willst, gilt es einen Lehrer zu finden, der dir die Übertragung, Einweihung und Erklärungen dazu gibt.
    Da wird dir dein Lama dann bei helfen. Er hat die Kontakte.

    Hallo cck123,
    nicht nur für die Schützer, sondern für jegliche Praxis ist es in der Kagyü Schule üblich -weil sinnvoll- das Ngöndro bzw die vorbereitenden Übungen zu machen. Wenn du eine Bindung zu dem speziellen Schützeraspekt hast, ist der Segen und Schutz automatisch da. Wie du schon richtig vermutest, ist der Aspekt auch in Mahakala enthalten.
    Schützer bewirken, daß alle Erfahrungen -angenehm wie unangenehm- in einer Art und Weise geschehen, daß man das meist beste daraus lernen kann.
    Schützer verhindern nicht und können das auch gar nicht.
    Um widrige Umstände und "Pechsträhnen" zu überwinden, ist es von Nöten den Geist von Negativität zu befreien. Das kann man nur selber tun. Dazu gibt es deutlich kraftvollere Mittel, als die Praxis auf einen Schützer.
    Es macht Sinn die Verbeugungen und vor allem Diamantgeist Praxis zu machen, denn die erlebten Erfahrungen haben keine äußeren Ursachen, sondern haben den Geist als Ursache. Stichwort Karma. Die Rolle der Schützer ist wie oben erwähnt dafür da, Kraft zu haben und alles in einer Dosis zu erfahren, daß man daran wächst. Und das können sie auch nur tun, wie es das Karma zulässt. Sie verhindern keine unangenehmen Erfahrungen. Das wäre auch nicht im Sinne des Praktizierenden. Denn diese Erfahrungen machen uns reif. Im Buddhismus geht es nicht darum etwas zu verhindern, sondern sich nicht ablenken zu lassen und sie in den Weg mit einzubauen, so das Mitgefühl und Weisheit entstehen, die nicht weltfremd ist.
    Die drei Grundleiden von Krankheit, Alter und Tot kann nur jeder selbst überwinden, indem die Gegenmittel angewandt werden. Daher fängt man mit den beiden Reinigungspraktiken im Ngöndro an, um die Störungen abzuschwächen. Sie sind ausgesprochen kraftvoller Schutz.


    Wenn die Zeit reif ist und du dann eine entsprechende Praxis nach dem Ngöndro machen möchtest, solltest du mit deinem Lama darüber sprechen. Viele Kagyü Lamas halten auch die Nyingmaübertragung. Alle Buddhaaspekte drücken in erster Linie die dir innewohnenden Fähigkeiten aus.