Beiträge von Jojo

    http://www.ahandfulofleaves.or…Mind_Kampol_2007-2011.pdf


    Aus dem Vorwort des Übersetzers (Original in Englisch):


    Das ist die außergewöhnliche Geschichte von Khun Kampol Thongbunnum aus Thailand, dessen Leben durch einen Unfall mit einer anschließenden Lähmung vom Hals abwärts zerstört wurde. Bei dem Versuch, mit seinem Schicksal fertigzuwerden, entdeckte er den Weg des Buddhismus, das Geistestraining und vor allem die Kultivation der Achtsamkeit, nach der Methode von Luang Por Teean, die die allen Menschen innewohnende Weisheitsnatur aktiviert, und die schließlich eine Transformation seines Lebens bewirkte.


    Youtube Video (in Thai/Englisch): https://www.youtube.com/watch?v=q6XeDC20uVs

    Son:

    ich muss zuhören, weil es z.B. mein Job ist, dass ich zuhören muss und sobald ich zuhöre bin ich schon Teil dieses Negativem, daher ist für mich die größte Herausforderung eigentlich in der Gesellschaft - eben in der Arbeit zu bestehen


    Ja, das fällt mir auch nicht leicht.

    nyalaana:

    Ich halte das Bild einfach für Werbung.


    Der Typ ist da reinkopiert. Es ist völlig unklar, wie er mit dem Boden verbunden ist. Die einzige Erklärung ist Photoshop.


    Ich sitze ungern draußen. Erfahrungsgemäß krabbelt immer irgendwas ins Hosenbein, oder es kommt eine Wespe an und findet das Nasenloch attraktiv. Um damit klar zu kommen, braucht man schon eine ganz gute Verwurzelung.

    Morpho:

    Ich meine, auch wo sich "spontan" Hellblick (Kensho) ergibt,
    wird das Wesen "automatisch" auch (volle) Sammlung und Gemütsruhe(erlösung) anpeilen. Umgekehrt ergibt sich bei "ausreichender" Sammlung (vertiefter Sammlung) einfach auch Hellblick.
    Wie kann man also von Vehikeln sprechen ? Und wie sollte ein Weltling überhaupt Vipassana ( ein bojjhanga ) als ein Vehikel haben können ? Man spricht doch auch nicht von Gestilltheit, Sukkha oder Gleichmut als Fahrzeuge. Wenn das so Theravada Lehre ist, dieser Kommentar, na dann bitte. :rose: Im Herzsutra heißt es: Ein Bodhisattva verwirklicht Prajna Paramita und der Geist ist kein Hindernis. Ohne Hindernis gibt es keine Furcht. Frei von allen Verblendungen
    verweilt ein Bodhisattva in Nirvana. Alle Buddhas der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft verwirklichen Prajna Paramita und erwachen zu Anuttara Samyak Sambodhi.
    Also da geht zumindest nicht der Zennie dahin und "nimmt sich" oder "stützt sich auf" Prajna oder Passadhi als "Vehikel". Das ist jetzt nur ein Vergleich, nichts gegen Theravada oder so.


    Mod-Mode:
    Morpho, hier ist der Theravada-Bereich. Zen-Ansichten und -Vokabular stiften hier Verwirrung.
    J.

    Ihr würdet Euch also zum Henker machen lassen?


    Und dann kommt die nächste Erpressung?
    Und die nächste?
    Und dann ist schließlich sagen wir neun Erwachsene zu töten ein guter Deal, um zehn Kinder zu retten, oder dürfen es nur acht Erwachsene sein?


    Die einzige Möglichkeit ist, die Verantwortung für den Tod der zehn Kinder abzulehnen und vollständig an den Erpresser zu geben. Da erwägt einer also allen Ernstes, zehn Kinder zu töten. Dann soll er sich dazu entscheiden!


    Das ist ein Beispiel für sog. paradoxe Kommunikation, ein Double Bind. Double Bind bedeutet: was immer du machst, du machst es falsch. Einem Double Bind kann man nur entkommen, wenn man das Bedingungsgefüge des dominierenden Kommunikationspartners (hier: des Erpressers) nicht akzeptiert. Das hier vorliegende Bedingungsgefüge insinuiert: Der Mönch ist schuld am Tod der zehn Kinder, wenn er nicht tötet. Dazu ist zu sagen: Nein, SO IST DAS NICHT. Der Erpresser ist schuld, denn er hat offenbar eine Wahl. Wie wird er sie nutzen?

    Elliot:

    das kannst Du immer versuchen zu verdrehen.(...)
    Viele Grüße
    Elliot


    Off-Topic/Mod-Mode
    Informieren sich die Theras lediglich über den Buddha-Weg, oder versuchen sie auch, ihn zu praktizieren? Ich seh hier häufig Giftigkeiten, die m.E. nicht sein müssen.
    Hier an dieser Stelle z.B. könnte man auch von einem Missverständnis ausgehen. Oder versuchen, das "Unwissen" nicht zu bewerten. Im Fall einer fehlerhaften Information reicht eine Richtigstellung sicher aus.
    Jojo

    sati-zen:

    Garnichts tun ist auf das Leben bezogen stets ein größeres Verbrechen als einen Fehler zu machen.


    Mein erster Gedanke war: Schön gesagt.


    Dann fiel mir folgendes Zitat von Alan Watts ein, das jahrelang bei mir an der Wand hing und mich vor einem Haufen Unsinn bewahrt hat: "Es ist nie zu spät, nichts zu tun." Auch eine sehr wertvolle Einsicht.


    Bezogen aufs Töten - keine Ahnung. Hoffe, dass ich nie in so eine Zwickmühle komme. Bis dahin mache ich mir keine Gedanken darüber.


    Edit: Aber jetzt habe ich die Eingangssituation noch mal gelesen. Der Mönch soll also einen töten, damit 10 Kinder nicht getötet werden? Ich denke, er darf den einen nicht töten.

    Da Wolfgang entschieden hat, den Praxislog löschen zu lassen, und die Diskussion zum ursprünglichen Thema nichts mehr beiträgt, schließe ich den Thread an dieser Stelle.

    Tychiades:

    Rupert Spira macht schöne Keramik. Und die Blumensträuße gefallen meiner Frau. Ich wünsche dir, dass du auch mal so groß raus kommst. Du kannst ja deinen Praxislog als video auf youtube bringen. Das macht man heute so.


    Fängt dieser Elitismus wieder an? Ich dachte, das hätte sich in der letzten Zeit ein bisschen ausgewachsen.

    Wolfgang Thies:

    Entschuldigt meine Inkonsequenz, aber da kann ich mir eine kleine augenzwinkernde Provokation in Form des folgenden Daniel Ingram-Zitats nicht verkneifen. ; )


    Hi Wolfgang, englischsprachiges müsste lt. Forenregeln eigentlich übersetzt werden...
    Vielleicht reicht eine Art Kurzzusammenfassung in Deutsch, damit die, die nicht fliessend Englisch lesen, mitlachen können ;)

    Hallo Wolfgang,


    ich bin jetzt etwas überrascht von den schnellen Wendungen, die dieser Thread in den letzten Stunden genommen hat.


    Wenn´s irgendwie geht, würde ich mich aber SEHR freuen, wenn dieser Thread NICHT gelöscht wird. Ich finde ihn - und auch die darin enthaltenen Diskussionen und verschiedenen Ansichten zum Thema Praxis-Log - sehr wichtig und informativ.


    Vielleicht wär´s auch möglich, dass Du - sagen wir - standardmäßig im DHO weiterschreibst, aber auch einmal im Monat hier eine Rückschau auf deine Praxiserfahrungen in Deutsch veröffentlichst?


    Damit würde Sudhanas Einwand berücksichtigt, aber es würde auch dafür gesorgt, dass Erfahrungsberichte hier etwas präsenter und damit auf Dauer vielleicht auch normaler werden.


    Überleg es dir.

    HansOlo:

    das (trügerische) Gefühl, etwas Besonderes zu sein


    Das finde ich irritierend. Ich dachte, Stromeintritt definiert sich u.a. durch Wegfall des Persönlichkeitsglaubens. Wie kann dann das Gefühl auftreten, etwas Besonderes zu sein? Wäre das nicht eher A&P (Arising and Passing, Abschluss von Stufe 4)?

    HansOlo:

    Ich erinnere mich an die Worte eines berühmten Lehrers: Manchmal ist alles, was man tun kann, einfach nur da zu sein.


    Für mich eine der wesentlichsten Anweisungen überhaupt.

    sati-zen:

    Der Mensch besteht aus einem inneren Wesen und dazu gehört vor allem die Psyche oder Seele, die Umwelt ist den äußeren Dingen zuzuordnen. Wenn es zwischen diesem Innen und Außen mit der Position Dazwischen ein gutes Wechselspiel gibt kann man von einem harmonisch ausgeglichenen Gemüt sprechen. Das wird im Zen-Buddhismus angestrebt. Da die Reize aus der Umwelt sehr vielfältig sind und manchmal wie zwingend notwendig erscheinen, ist es ratsam wenn man den Weg der Heilung gehen möchte, die innere Verfassung so zu wappnen, dass sie der Flut von außen nicht erlegen ist. Das lässt sich im Zazen praktizieren. Dazu kommt, dass wir die äußeren Umstände der Umwelt kaum beeinflussen können, die inneren Prozesse der Nervenimpulse dagegen schon, jedoch ist dafür sehr viel Übung nötig und der Zen-Buddhist investiert sehr viel Geduld und Zeit um diese inneren Prozesse des Organismus zu gestalten.


    Das ist deine Privatphilosophie und nicht Zen.

    Erde:

    Vielleicht hat er jahrelang gegen diese Begierde in sich angekämpft? Wissen wir welchen Leidensweg dieser Mensch gegangen ist? Vielleicht braucht er unser Mitgefühl? Die Tatsache, dass er Kinder missbraucht hat


    Im vorliegenden Fall hat es noch kein Verfahren gegeben.
    Es ist also nicht erwiesen, dass es sich um Tatsachen handelt.
    Deshalb können wir einfach aufhören zu spekulieren und abwarten, was das Verfahren ergibt.

    suchender2:

    Alle meine Handlungen waren bisher eigentlich immer Ausdruck meiner eigenen Ziele und Wünsche


    Ist das so? Deiner eigenen Ziele und Wünsche? Sind es tatsächlich *deine eigenen* Ziele und Wünsche?


    Zitat

    wenn ich nun Abstand von diesen nehme, weiss ich eigentlich gar nicht mehr, welche Motivation in meinem Leben noch übrig bleiben sollte.


    Eine hochinteressante Frage, finde ich. Was bleibt übrig, wenn wir die ganzen Ziele und Wünsche fallen lassen, die uns so üblicherweise antreiben? Was ist die Motivation? Was *bewegt* uns dann?


    Wenn wir von einer Motivation *bewegt* werden, ist es dann unsere, können wir sie frei benutzen? Oder sind wir eine Beute dieser Motivation?


    Im Hinblick auf die Frage, was übrigbleibt wenn Ziele und Wünsche wegfallen, sagte mein Lehrer häufiger: „You simply do what needs to be done.“


    Das hört sich erst mal unspektakulär an. Geradezu langweilig. Vielleicht sogar etwas bedrückend. So... protestantisch vernünftig.
    Aber wenn man es sich ganz genau ansieht, ist es … WHAAAAAAM!


    Was ist es denn, das „NEEDS to be done“?


    Ich nehme die englische Formulierung, weil unsere deutschen Modalverben meiner Meinung nach nicht dieselbe Bedeutung hergeben. Die Formulierung „das tun, was getan werden MUSS“ trägt einen gewissen moralischen Zwang in sich, der einen in die Irre führen kann. „What NEEDS do be done“ transportiert für mich hingegen die Bedeutung von „unverzerrte Wahrnehmung der gegebenen Situation, aus der ein klares Urteil / Wissen resultiert“. Vielleicht kann man im Deutschen sagen: „was ansteht“.


    Also, zu SEHEN, was in einem gegebenen Moment tatsächlich und absolut prioritär ansteht, setzt eine vollständig unverzerrte Wahrnehmung voraus – einschließlich der Begrenztheit der eigenen Perspektive.


    Und es dann tatsächlich auch zu TUN, setzt die Fähigkeit voraus, Wünsche und Vorstellungen, die man von sich selbst, von der Situation und von der Zukunft hat, vollständig loszulassen.


    WHAAAAAAAAM!


    Kann ich das? Nein, natürlich nicht.
    Will ich das? Wenn nein, was ist es, das mich da behindert?
    Und: Gibt es etwas Besseres?


    Das erinnert mich auch an diese Zengeschichte: Ein Schüler kommt zum Meister und fragt: Bitte, Meister, sagt mir, was ist Erleuchtung? Sagt der Meister: Hast du gerade gefrühstückt? Der Schüler: Ja. Sagt der Meister: Dann geh und wasche deine Schale.

    suchender2:

    Es ging mir eher darum auszudrücken, dass ich immer gedacht habe, dass so welche Erkenntnisse schlagartig während der Meditation von jetzt auf gleich auftreten


    Nach allem, was ich hier und da gehört habe, kann das so sein. Oder auch nicht.
    Das ist ja auch ein uralter Streit zwischen den Schulen (Schule des plötzlichen Erwachens und Schule des allmählichen Erwachens, und dann gibt´s noch die, die finden, dass es keiner Veränderung bedarf und dass alle sowieso schon erwacht sind).


    Bisher hat die Wissenschaft noch keine gesicherte Erkenntnis gewonnen, wer Recht hat.


    Also beschränke Dich nicht durch Vorstellungen und Erwartungen.