Beiträge von Jojo

    Einen echten Glauben bemerkt man meistens nicht. Davon bin ich überzeugt. Man glaubt und handelt dem entsprechend. Ein Glaube ist etwas Körperliches, im Körper Enthaltenes und durch den Körper Verwirklichtes.


    Ein solcher Glaube kann nicht erarbeitet werden. Er entwickelt sich mit dem Leben, und ich denke, wir haben weniger Einfluss auf diese Entwicklung als wir glauben.


    Ein konzeptuelles Gebilde kann erarbeitet werden.

    Naja, was soll man aus der Ferne davon schon halten? Der Vorstand distanziert sich...

    Zitat

    Auch im Förderverein des Zen-Tempels nahm man die Vorwürfe gegen den Gründer mit Entsetzen auf. Der Vorstand teilte den Mitgliedern im Sommer mit, man halte die Informationen für glaubhaft. Sie ließen „leider wenig Zweifel“. Noch in diesem Jahr soll bei einer Versammlung entschieden werden, wie es weitergeht. Der 61-Jährige soll dabei, so sieht es der Plan vor, aus der Gemeinschaft, die er selbst ins Leben gerufen hat, ausgeschlossen werden. Noch kurz vor der Verhaftung hatte er mitgeteilt, dass er aus gesundheitlichen Gründen seine Ämter abgeben werde und bei der Arbeit im Tempel kürzer trete.


    Ich kannte ihn nicht, hielt ihn aber immer für seriös.
    Es wäre schön, wenn man das Strafverfahren abwarten könnte, in dem alle Seiten sich äußern können. Spekulieren bringt keine Klarheit, und kann einen Menschen ernsthaft beschädigen (siehe Kachelmann). Die Augsburger Lokalzeitungen sind nicht Gottes Wort.

    Son:

    ich sag euch eines jeden Tag nehme ich mir vor nicht Teil dieses negativen zu sein, aber es gelingt mir nicht, weil ich von Früh bis Spät mit Negativen, sprich schlechtem über andere Menschen konfrontiert bin, ich MUSS da sogar Stellung dazu beziehen und schon bin ich ein Teil des Schlechten und gehe jeden Abend eigentlich ernüchtert und traurig nach Hause


    In meiner Welt hab ich das Gefühl nur von schlechten Menschen umgeben zu sein


    da herrscht Missgunst, Neid, und es wird sehr häufig versucht anderen BEWUSST zu schaden


    Hallo Son, ich finde, das ist ein wichtiges Thema. Wie geht man damit um, dass die Welt um uns herum so unvollkommen ist? Wie geht man damit um, wenn andere sich böswillig verhalten? Wie geht man damit um, wenn eine schlechte Grundstimmung in der gesamten Umgebung herrscht?


    Für mich ist das ein Koan.

    Sudhana:

    Du schreibst von den "beiden Geistfaktoren" - beziehst Du Dich damit auf Cetanā und Tanhā? Tanhā ist nach dem Theravada-Abhidharma kein Geistfaktor - vermutlich schreibst Du deswegen plötzlich von "Gier" (Lobha), die tatsächlich ein Geistfaktor ist - aber nicht identisch mit Tanhā, ebensowenig wie Cetanā identisch mit Saṅkhāra oder Tanhā ist. Cetanā gehört zur Gruppe der universellen "Geistfaktoren" (sabbacittasādhāraṇa Cetasika) und ist daher (wie alle sabbacittasādhāraṇa Cetasika) zunächst karmisch neutral (aññasamāna). "Gier" (Lobha) hingegen gehört zu den unheilsamen "Geistfaktoren" (akusala Cetasika). Tanhā ist hingegen - wie schon geschrieben - kein Geistfaktor, sondern entsteht aus dem Zusammenwirken verschiedener Cetasika, insbesondere dem sabbacittasādhāraṇa Cetasika Cetanā und den akusala Cetasika Moha und Lobha.


    Ich krieg ne Gehirnverknotung :shock:
    Kein Wunder, dass die Chinesen das Chan erfunden haben.

    sati-zen:

    Schade wenn User so beliebige Ansichten formulieren Hauptsache dagegen gewettert. Vielleicht bemühst Du Dich zunächst um eine eigene gefestigte innere Haltung bevor Du Dich um das Tun anderer kümmerst. Widersprüchlichkeit ist zwar ein typisches Merkmal von Menschen aber im Zusammenhang mit dem Buddhismus wirft es ein schlechtes Licht auf das Bestreben Buddhas und uns Buddhisten die diesem Bestreben Buddhas folgen. Da gilt es menschliche Schwächen abzubauen so gut es geht und nicht für die Befriedigung des Egos zu benutzen.


    :lol:
    Du bist ne Nummer. Du erinnerst mich an diese Opas, die früher im Ruhrgebiet überall aus den Fenstern hingen und im Unterhemd die Nachbarn beschimpften.

    Spacy:

    Doch "wozu" überhaupt Rituale? Damit irgendwann, irgendetwas klappt?


    Wozu in ein Kloster gehen, um danach wieder im "wirklichen" Leben an genau den gleichen Stellen aufzusetzen/zu verzweifeln/zu scheitern?


    Rituale sind reduzierte und standardisierte Modelle menschlicher Interaktion.
    Meine These: Wenn du aus den Ritualen nichts für dein Leben lernst, hast du nicht aufgepasst.

    @ sati-zen:

    sati-zen:

    Buddha war der erste Psychotherapeut auf der Welt, das ist richtig aber wie viele Buddhas haben wir heute in Deutschland mit dieser Qualität? Ich kenne ein paar Zen-meister mit diesen Fähigkeiten, mich eingeschlossen aber die kann man an einer Hand abzählen.


    Bitte höre auf, dich in diesem Forum explizit oder implizit als Zenmeister oder Psychotherapeuten zu bezeichnen. Die Zeiten, als man noch an crazy wisdom glaubte, sind langsam vorbei, soviel zu deiner Meisterschaft. Die Qualität deiner psychotherapeutischen „Ausbildung“ wurde schon an anderer Stelle diskutiert. Ich wiederhole hier nur, dass du selbst bestätigst, dass du keine anerkannte psychotherapeutische Ausbildung *abgeschlossen* hast, nicht mal den "kleinen" Heilpraktiker.


    Solche Hinweise auf deine angeblichen Qualifikationen löschen wir in Zukunft ohne weitere Diskussion.

    sati-zen:

    Ob die Lehre Buddhas wahr ist oder nicht spielt nicht die entscheidende Rolle, man kann daran glauben aber sie gehört zur Vergangenheit


    Das stimmt einfach nicht. Die Lehre des Buddha beschreibt eine Methode, die unabhängig von der Zeit auf jeden psychisch und physisch weitgehend gesunden Menschen anwendbar ist.

    sati-zen:

    ist die praktische Übung des Raums der Leerheit.
    Weniger passiv konsumieren und mehr kreativ schöpferisch gestalten ist in dieser Übung enthalten.


    Ich bin wirklich nicht bewandert in buddhistischer Theorie, aber hier scheint mir wirklich ein Missverstehen vorzuliegen. Da kommt mir wieder mein Lieblingsgrantler Boshan in den Sinn:


    Zitat

    4. Die Krankheit der Leerheit
    Wenn du nicht in der Lage bist, in deiner Zenpraxis den Zweifel zu entfachen, fängst du vielleicht an, die physischen und geistigen Welten als vollständig entleert anzusehen, als etwas, das nichts enthält, an dem man sich festhalten kann. Du bist unfähig, deinen Körper und Geist und die Welt voneinander zu unterscheiden, und indem du die Unterscheidung von Innen und Außen leugnest, machst du aus allem die eine Leerheit. Dann glaubst du, dass dieses Entleeren Zen sei, und dass der, der alles entleert hat, ein Buddha sei. Du stellst dir vor, dass die vier Haltungen des Gehens, des Stehens, des Sitzens und des Liegens in dieser Leerheit realisiert werden müssen.


    Das aber ist ebenfalls nur dein unsteter Geist; es ist nicht Zen. Wenn du so weiter machst, wirst du in falscher Leerheit enden, versunken in Unwissenheit. Wenn du daran festhältst, wirst du wie von einem Dämon besessen sein, und behaupten, du hättest Erleuchtung erlangt. Und all das nur, weil du nicht erkennst, dass das, was du tust, nichts mit der wahren Zenpraxis des Erforschens zu tun hat. Wenn du ernsthaft beginnst zu forschen, mit einem Koan, würdest du den Zweifel entfachen, und ihn zücken wie ein rasiermesserscharfes Schwert, das alles vernichtet, was es berührt. Wenn du das nicht tust, wirst du weiterhin in Unwissenheit verharren und weit von der Verwirklichung entfernt bleiben, selbst wenn du den Zustand einer gewissen Leerheit erreichen solltest.


    Original hier, Seite 29 unten.


    Jeff Shore kommentiert das so:

    Zitat

    Mit der richtigen Praxis und dem richtigen Lebensstil kann man sich relativ leicht von den meisten Anhaftungen lösen. Manche entwickeln darin sogar eine ziemliche Geschicklichkeit. Und dann verweilt man eine Zeit in diesem netten kleinen Loch und stinkt die Gegend voll.
    Das ist es aber nicht. Ein richtig angewendetes Koan - das ist es."


    Ebenda. Naja, mit dem Koan, da kann man geteilter Meinung sein. Es gibt ja viele Methoden. Aber dass es hier nicht um einen Lebensstil geht, das ist klar.


    Dein Ansatz ist in gewisser Weise schön und berechtigt, aber er hat m.E. nichts mit dem Leerheitsbegriff zu tun, wie er im Zen verwendet wird.

    Hallo Monika, ich sehe keinen Grund für Deine Annahme. Abgesehen davon: Trollverdacht kannst du gern melden, aber einen User in dieser Weise öffentlich anzugehen finde ich unschön. Wenn du das vertiefen willst, bitte am besten per PN. Hier nur weiter zum Thema. Danke, J.


    Monikadie4.:

    Thomas, erst stellst Du harmlose Fragen, als hättest Du von nix ne Ahnung, und dann haust Du ordentlich auf die Pauke :badgrin:

    Viktor030:

    "Unter den Idealen, die einen Menschen über sich selbst und seine Umwelt hinausheben können, gehört die Ausschaltung weltlicher Begierden, Ausmerzung von Trägheit und Verschlafenheit, Eitelkeit und Geringschätzung, Überwinden von Ängstlichkeit und Unruhe und Verzicht auf Mißwünsche zu den Wesentlichsten."


    Ich glaube, das war ursprünglich mal eine Aufzählung der fünf Hindernisse:
    1. Sinnliches Begehren, 2. Stumpfheit und Trägheit, 3. Innere Unruhe, 4. Übelwollen, 5. Skeptischer Zweifel.


    Die Misswünsche entsprechen dann dem Übelwollen. Der skeptische Zweifel ist beim Stille-Post-Spiel wohl verloren gegangen.

    Diese beiden Sätze verstehe ich nicht genau. Kannst du versuchen, das mit anderen Worten zu beschreiben?

    Sida0211:

    Ich habe mal dem Atem versucht ging aber nicht da ich ihn nicht loslassen kann allein zu atmen.(...)

    Ich spüre meinen Atem nun auch den ganzen Tag über so wie ich ihn kontrollieren möchte.


    PS: habe das Thema von Buddhistische Praxis zu Meditation verschoben.

    Hallo Sherab, mein Lehrer hat mich davor gewarnt, gute Vorsätze zu fassen, vielleicht liegt´s am Zen. Ich sehe, was sich im Alltag so ergibt, und wo es richtig klemmt. Ein wichtiger Anhaltspunkt sind konkrete Missempfindungen. Manchmal sehe ich dann, wo ich festhalte, und das ist ziemlich unerfreulich. Wenn es sehr unerfreulich ist, löst sich der Griff meist von alleine, und das ist dann wiederum erfreulich. So sickert die Praxis langsam in den Alltag ein, ohne Selbstkontrolle, eher im Sinne eines interessierten Erforschens.

    Hallo alle, habe die themenferne Diskussion nun doch gelöscht. Alles, was nach Fortsetzung dieser themenfernen Diskussion aussieht, wird ebenfalls gelöscht. Bitte bleibt hier beim Thema. Danke. Jojo

    Stero:

    .B. jemanden um Rat fragen und was drauf geben was der sagt,
    Überhaupt das Hinnehmen der Konvention, dass es Autoritäten gäbe, die mehr wüßten als man sebst
    Oder dass man ein Leben führen sollte, das dem Leben der anderen ähnelt, um sich nicht von der Masse des Kollektives zu unterscheiden, um nicht aufzufallen


    Jede Gelegenheit nutzen, um seine eigene destruktive Weltsicht auf andere zu projizieren und daraus dann verachtende Kommentare zu generieren erscheint mir auch ein wenig zwanghaft. Allerdings nicht sehr interessant.

    mukti:

    Eigentlich war meine Frage nur ob es Traditionen gibt in denen dieses "nach dem Tod, dem Zerfall des Leibes, in einer der Daseinsfährten gemäß des kamma wieder erscheinen" verneint wird.


    Ja. Und die nächste Frage muss sein: Was bedeutet „Verneinen“?


    Es macht doch einen erheblichen Unterschied, ob ich „Wiedergeburt“ als Transformation der Persönlichkeit verstehe, oder als quasi-physischen Vorgang nach dem Tode.


    Also: Wenn ich „kamma“ und „samsara“ nur metaphorisch verstehe, verneine ich sie dann?

    fotost:

    Aber auch mich würde interessieren, wie Zen Anhänger die 5 Silas sehen.


    Die Silas / Kai sind eher nicht als Vorschriften zu verstehen, sondern als Koans.


    Man nimmt ein "Gebot" (oder gleich alle zehn) mit in den Alltag, und entwickelt anhand von vielen hundert Situationen ein auf Erfahrung fußendes persönliches Verständnis davon, was "Rechtes Handeln" im Hinblick auf das betreffende "Gebot" ist.


    Im fünften Kai geht es um Maßlosigkeit, nicht speziell um Alkohol.


    Eine bestimmte Sache als unerwünscht zu definieren und als "generell zu vermeiden" zu deklarieren funktioniert in der Lebenswirklichkeit in der Regel nicht und kann zu Dogmatismus führen oder in sehr merkwürdig wirkenden Verhaltensweisen resultieren (z.B. beim Gehen mit einem Besen vor sich hinkehren, um keine Insekten zu töten, Frauen generell nicht die Hand geben oder ähnliches, oder keinen Alkohol trinken, aber Gamen bis zum Umfallen... ).


    Edit: Aber das ist OT. Hier geht´s ja um die Gemeinsamkeiten. Also zurück zum Thema.