Beiträge von milapa

    Nils:

    Ich bin Hatha-Yoga-Lehrer. Aber ich habe auch Lu Jong nach einem Buch praktiziert. Eine Zeitlang war es für mich eine gute Übung. Die Hauptform des tibetischen Yoga sind die Niederwerfungen. Wenn sie mit Visualisierungen verbunden werden, können sie sehr effektiv sein. Lu Jong ist eine Mischung aus Tai Chi (fließende Bewegungen) und dem indischen Yoga (Yogahaltungen). Wenn du mehr wissen willst, solltest du im Internet nach Lu Jong googlen. Da findest du viele Bücher, Kurse und Informationen.


    Zum Beispiel Lu Jong tibetisches Heilyoga mit Ralf Bauer. Videos gibt es auf YouTube.


    http://lujong-hamburg.de/ http://www.lujong.org/


    Hallo Nils und alle Hatha-Yoga-Fans,
    aber auch ein Hallo an alle (tibetischen) Buddhisten, die an körperlichen Übungen in einer Art Hatha-Yoga interessiert sein könnten.


    Ich habe mir ein bißchen Arbeit gemacht und von Chögyal Namkhai Norbu das Buch über 'Yantra-Yoga' übersetzt. Das ist mehr als 'nur' Hatha-Yoga, aber auch jeder Hatha-Yoga-Fan sollte sich dieses Buch unbedingt anschauen. Es beinhaltet unter anderem auch Anweisungen zu 'Tsa-Lung' und 'Tummo'-Techniken, die normalerweise streng geheim sind, und man kann die darin enthaltenen körperlichen Übungen auch in die sonstige Meditations-Praxis integrieren.


    Aber schaut doch selbst: Was Ihr dazu braucht ist ein Ebook-Reader, da die Zip-Datei ein azw3-Format enthält (am besten Calibre, das ist gratis). Zu finden ist es dann, wenn man auf das große Bild von 'Yantra Yoga' auf dieser Seite klickt.


    Viele Grüße


    Karl


    Danke Jojo !
    Na das ist doch mal eine Antwort mit der man was anfangen kann und mit der man dann praktizieren kann. Bis man die ganzen Fragen durch ist, hat man vielleicht sogar das Problem vergessen, um das es ursprünglich ging. Wenn alles gut ging, kamen dann durch die Fragen auch keine neuen Probleme hinzu.


    milapa:

    (...)(obwohl ich heute noch manchmal über gewisse Dumpfheits-Attacken von Anderen am fluchen bin - Nicht wegen mir, sondern wegen nochmals Anderen, die dadurch in Mitleidenschaft gezogen werden). Aber so etwas wird im Zen wohl auch nicht bekannt sein.


    Jojo:

    Andere? Nä, wat soll dat denn sein? :D
    (tut mir leid, der musste sein :oops: )


    Na ja, das mit den erwähnten Anderen ist ein Film, der bei mir abläuft und den kein/e Andere/r in dieser Weise wahrnimmt, verursacht durch das Boddhisattva-Gelübde (Bitte jetzt nicht: Was ist das? - Siehe Wikipedia). Ist eben Zen - kann ich so akzeptieren :) .

    ernest:

    ich mache seit vier Jahren jeden Tag Zen Meditation. Während dieser Zeit hat sich in meinem Leben und meiner Einstellung zur Welt fast alles geändert. Im Moment bin ich in einer Phase angelangt, in der ich extrem sensibel auf meine Mitmenschen und meine Umwelt reagiere, indem ich mehr Dinge gleichzeitig wahrnehme als andere Menschen mit denen ich zu tun habe und indem ich Schwierigkeiten habe, mich von anderen abzugrenzen. Meine Frage an Euch ist, ob das an der Meditation liegen könnte und ob es wieder weg geht. Ich finde es schwierig


    Hallo ernest,


    das liegt wohl an der Meditation und es kommt auch bei vielen vor, dass man irgendwann einfach sensibler wird. Tja, leider hast du ein Zennie-Schicksal, andere Schulen empfehlen dafür die Entwicklung von Mitgefühl und Gleichmut. Der Umgang im Zen mit der Sensibilität ist wohl folgender:


    Aiko:

    Es ist ein Auf-und Ab. Und wenn man die Angst verliert, aus der Kurve zu fliegen, macht das Leben richtig Freude.


    Durch den Gleichmut lernt man dann nach und nach mit der Sensibilität zu arbeiten und empfindet sie nicht mehr als belastend (obwohl ich heute noch manchmal über gewisse Dumpfheits-Attacken von Anderen am fluchen bin - Nicht wegen mir, sondern wegen nochmals Anderen, die dadurch in Mitleidenschaft gezogen werden). Aber so etwas wird im Zen wohl auch nicht bekannt sein.


    Viele Grüße
    Karl

    Die 10 Stufen eines Bodhisattva sind hier zwar beschrieben, ich habe jedoch festgestellt, dass es da insgesamt noch viele Informationen gibt, die an den unterschiedlichsten Stellen verteilt sind. Deshalb möchte ich hier ergänzend eine andere Darstellung dieser 10 Stufen hinzufügen, womit der Anspruch auf Vollständigkeit jedoch noch lange nicht erfüllt ist. In dem folgenden deutschen Text aus dem Jahr 1969 sollte man das Wort Mitleid durch das Wort Mitgefühl ersetzten.



    Quelle: Der Bodhisattva im Mahayana-Buddhismus
    Maximilian Rieländer
    Referat im Theologiestudium
    Münster/W. 1969

    Losang Lamo:
    Aiko:


    Und was "bringt" er dir so?


    Na, ich verabschiede mich wohl lieber aus dieser Unterhaltung. Hab mich wohl verlaufen.


    JA. Ich finde dieses Verlaufen jedoch gut und bedanke mich für die Belehrugen, die hier zu finden sind, sich mir aber noch nicht so richtig erschließen :oops: .

    Hallo,


    was ich hier nirgends erwähnt sehe, ist, dass es bei der Praxis auf Medinzinbuddha zu Reinigungen kommen kann, die erstmal an anderer Stelle noch etwas kränker machen, als man ist. Dies ist jedoch durch den Reinigungs-Prozess und daher eher ein positives Krank sein. Kommt zwar nicht oft vor, habe aber schon ein paar Fälle getroffen, bei denen es so wahr. Jemand musste sogar die Praxis auf Medizin-Buddha abrechen, da es mit der Reinigungs-Krankheit zu wild wurde.


    Viele Grüße
    Karl

    Hallo Thor!


    Erstmal, herzlich Willkommen von mir an dieser Stelle.


    Ich probiere mal etwas auf deine Frage einzusteigen, ich hoffe, dass andere folgen, die das noch verbesseren.


    Also eines gehört zu dir ganz allein und das ist das Karma, die Resultate von guten und schlechten Handlungen. Dies verursacht seit unendlichen Zeiten immer wieder eine Geburt in Samsara, der Welt des Leidens. Die Identifikation mit einem ICH hat sich seit langer Zeit bei der Menschheit entwickelt und war Überlebenswichtig (Steinzeit und auch noch heute) für die Menschheit. Durch Meditation wird man im Laufe der Zeit sensibler und dringt in immer klarere Bereiche vor, wo man erkennt oder zumindest erahnt, dass alles miteinander in Verbindung steht, dennoch bleibt man noch lange Zeit eine individuelle Daseins-Form mit einem Karma, von dem es keine Kopie bei allen anderen Daseinsformen (nennen wir sie 'Fühlende Wesen') gibt.


    Da auch unserer Sprache weltweit nur begrenzte Ausdrucksmöglichkeiten zur Verfügung zu stehen, ist es das einfachste bestimmte Dinge durch den Gebrauch von ICH verständlich zu machen. Tatsächlich aber ist für mich (und ein paar andere) dieses ICH der größte Feind auf dem spirituellen Weg. Wenn mal wieder alles 'Scheiße' ist, wenn dies nicht stimmt und das nicht passt, dann sind dies Momente, in dem sich mein ICH dominant in den Vordergrund meines geistigen Gewahrseins drängt. Beobachte ich dann zu dieser Zeit nur das aktuelle hier und jetzt, geht es mir eigentlich gar nicht beschissen. Nur meine Sicht und die Verkettung von Situationen und Gedanken gaukeln mir vor (und wenn es sein muss über Tage hinweg), dass eben alles 'Scheiße' ist.


    Deshalb mach es im Buddhismus Sinn, dieses ICH, nach und nach aufzulösen, was aber ein langanhaltender Prozess ist. Dazu hat Buddha auch viele Belehrungen gegeben. Die Identifikation mit Buddha oder zahlreichen Formen (Entitäten), die von Buddha 'ausgestrahlt' werden, ist dabei ein gutes Hilfsmittel. Man spricht, denkt und handelt wie ein Buddha.


    Buddha selbst hat die Erleuchtung erlangt. Diese beinhaltet unter anderem das ganze Wissen aller Universen und darüber hinaus. Mit zunehmender meditativer Versenkung kann man in Bereiche von Klarer Wahrnehmung (Klares Licht) vordringen. Dahin zu kommen, kann, je nach Karma und Übung, auch sehr lange dauern. Man spricht auch von relativer und absoluter Realität. Die relative Realität ist die Welt, so wie wir sie erleben (Das was wir sehen rieichen, hören, Gedanken, Gefühle usw). Die absolute Realität ist ungefähr das Gleiche, nur dass man diese im Klaren Licht wahrnimmt. Es gibt dort keine Konturen oder so, nur offene klare Weite. Diese Weite ist aber nicht Nichts im Sinne von Nihilismus, sondern beinhaltet eher Alles und ist mit Allem verbunden.


    Ich hoffe dies ist verständlich und erklärt, warum es so unendlich viele Wesen gibt, mit denen man Mitgefühl haben sollte. Mitgefühl ist sehr wichtig auf dem Pfad zu Erleuchtung.


    Viele Grüße
    Karl

    Rezitation kann auch nur 'gedanklich', als ohne ein Wort stattfinden. Aber genau so, wie man bei der verbalen Rezitation kein Sprachfehler (falsche Aussprache) machen sollte, sollte man sich bei der stillen Rezitation keinen Denkfehler erlauben, sondern jede Silbe gedanklich genau nachvollziehen.


    Wenn man, verbal oder still, stolpert, beginnt man wieder von vorne, bevor die Perle gezählt wird.


    Dinge wie trockener Hals oder Speichelfluss kommen in der Meditation immer wieder vor, es ist meines Wissens jedoch noch keiner dabei verdustet oder ertrunken :lol: . Nimmt man einen Schluck Flüssigkeit zu sich oder schluckt den Speichel während der Rezitation, kann man dabei im Stillen weiter-reziteiren.


    Gruß
    Karl

    Hallo !


    Ich habe da so ein Bild entdeckt. Seine unterworfene Form ist als Schwarzer Mantel (Mahakala) im Buddhismus bekannt.

    Zitat

    Mahakala (Sanskrit, m., महाकाल, mahākāla, von mahā: groß und kāla: Zeit, tib.: mgon po nag po (Gönpo Nagpo)) ist eine buddhistische Gottheit Tibets, der Mongolei und der Mandschurei. Er wird auch in Japan als Daikoku (大黒) verehrt und gehört dort zu den Shichi Fukujin (七福神). Er erscheint als eine sogenannte „zornvolle Gottheit“, nicht untypisch für „Beschützer der buddhistischen Lehre“ (Dharma), auch Dharmapala genannt.


    Wie auch andere Gottheiten des buddhistischen Pantheons wurde er aus dem Hinduismus übernommen. Dort gilt er als zornvoller Ausdruck von Shiva.

    ,
    Quelle: Wikipedia


    Auf diesem Bild wird er allerdings in der freien Wildbahn im hinduistischen Gebrauch dargestellt. Ich frage mich, ob diese Statue auch mit ETWAS gefüllt sein könnte. Hat jemand eine Ahnung, ob sich Statuen in dieser Größe auch füllen lassen :grinsen: .



    Viele Grüße


    Karl

    Matthias65:

    Wenn viele das so machen würden, entsteht ein wunderschöner Chorgesang aus verschiedenen Mantras :)


    Das mit dem Chorgesang ist gar nicht so weit hergeholt.
    Es gab Zeiten, da war ich den ganzen Tag mit dem Fahrrad unterwegs und rezitierte dabei, zumeist 'gedanklich', den ganzen Tag Mantras. Morgens aufwachen und gleich wieder das Mantra erinnern. So bleibt man den ganzen Tag spielerisch am buddhistischen Ball und es tut sich eine Welt auf, die Freude macht, in der das Mantra auch einen Schutzfilm gegen negative Einflüsse darstellt. Morgens und Abends praktizierte ich jeweils eine richtige Medition mit zählen und sitzen, Zufluchtnahme, Widmung usw., während ich tagsüber eben nur das Mantra beibehielt.


    Dann zu einem Zeitpunkt, nach vielen, vielen Wiederholungen, ohne dass ich es erwartet hätte oder dies gewusst hätte, entwickelte das Mantra eine Eigen-Dynamik in der Form, dass vom Himmel über mir ein Männer-Chor (zu sehen war nichts) mit wohlklingenden Stimmen in das Mantra miteinstimmte. Ich hielt meine Rezitation an, das Mantra mit dem Männer-Chor lief jedoch weiter. Nach ca. 2 Minuten flachte es dann etwas ab und ich nahm meine Rezitation erneut auf. Nach einiger Übung diesbezüglich konnte ich auf diese Weise dieses Chor-Mantra mühelos ca. 2 Stunden aufrechterhalten. Auf Radwegen die Flüsse (oder so) entlangfahren (oder längere Spaziergänge) verbunden mit dieser Form von Mantra macht riesige Freude, ehrlich.


    Es dauerte jedoch, anfangs, als ich noch den ganzen Tag mit dem Fahrrad unterwegs war und das Mantra rezitierte, zumeist ungefähr bis 16 Uhr, bevor sich diese Eigen-Dymamik mit Chor einstellte. Das Mantra war auf eine weibliche Gottheit ausgerichtet. Seit drei Jahren tut sich diesbezüglich nicht mehr viel, weil ich mich den ganzen Tag mit PC-Tätigkeiten beschäftige. Spurenweise, wenn ich ausnahmsweise mal spazieren gehe, bahnt sich jedoch auch bei dem jetzigen Mantra etwas ähnliches an. Wenn man jedoch die Möglichkeit hat, das Mantra den ganzen Tag zu rezitiern, stellen sich irgendwann diese oder ähnlche wohltuende Erfahrungen ein, was vermutlich, je nach Mantra, etwas varieren kann. Probiert es aus, wenn es dann irgendwann funktioniert, festigt dies das Vertrauen in Eure Praxis.


    Viele Grüße und frohes rezitieren


    Karl

    raterZ:

    wobei ich ja der idee auch nicht ganz abgeneigt bin, dass z.B. die dzogchen lehren wirklich nicht von buddha shakyamuni kommen und deshalb evtl älter sind. die übungen passen ja auch ganz gut in den himalaya.


    Habe zwar gerade viel mit den Bön-Lehren zu tun, trotzdem interessierte mich dies. Deshalb habe ich mal schnell gegoogelt und folgendes gefunden:

    Zitat

    Allgemein ist zu sagen, dass 6.400.000 Dzogchen-Lehren diese Welt über Garab Dorje erreicht haben, dem ersten menschlichen Vidyadhara, welcher die Übertragung direkt von Buddha in der Form von Vajrasattva erhalten hat. Diese Lehren erreichten zuerst Uddiyana und wurden später in Indien und Tibet verbreitet. Vor der Ära von Buddha Shakyamuni wurden die Dzogchen-Lehren in unserem Teil des Universums durch andere Buddhas, bekannt als die 'Zwölf Dzogchen-Lehrer' verbreitet. Buddha Shakyamuni wird gewöhnlich als der vierte Führer in diesem Ausgezeichneten Äon, in welchem 1000 voll Erleuchtete Buddhas in unserer Welt erscheinen werden, aufgezählt. Obwohl in diesem Zusammenhang als der vierte Führer bekannt, ist Shakymuni der Zwölfte in der Linie von den Dzogchen-Lehrer... ...Der Buddha gab sowohl Dzogchen-Lehren als auch andere Vajrayana-Anweisungen, zuerst manifestierte das Mandala von einer Gottheit und dann wurden die tantrischen Lehren einem Gefolge mitgeteilt, welches sich darin befand. Dies lag jedoch nicht in einem Bereich, den gewöhnliches Volk wahrnehmen konnte.


    Quelle: Auszug aus Quintessential Dzogchen von Tulku Urgyen Rinpoche


    Gruß


    Karl

    raterZ:

    gibt es irgendeinen beweis, dass die tibeter schon vor buddha shakyamuni den buddhismus praktizierten?
    ich meine, das kann ja jeder behaupten :grinsen:


    Diesbezügliche Aufzeichnungen über den Buddhismus gibt es eigentlich erst seit dem achten Jahrhundert unserer christlichen Zeitrechnung, nachdem die tibetischen Könige den Buddhismus in Tibet eingeführt haben. So gesehen sind auch etwa die ersten '1500' Jahre nach Buddha Shakyamuni ein weisser Fleck auf der geschichtlichen Landkarte. Sollte ich irgendwann mal was archäologisches finden, das dies unterstreichen könnte, werde ich auf diese Frage zurückkommen.


    Gruß


    Karl

    Doris Rasevic-Benz:
    Zitat

    Das Vorgehen bei der Kagyü-Schule ist, dass man dort sofort in die Praxis geschubst wird, so dass man keine Zeit für Studien findet und "außerdem wird nur das praktiziert, was auch der Lama kennt". Dreimal dürft Ihr raten, was ich von diesem senilen Marpa halte, der, um seinen bürgerlichen Stand aufzupolieren, ein paar der Lehren aus Indien holte und Milarepa bis aufs Blut schikanierte, obwohl es bestimmt auch andere Möglichkeiten gegeben hätte, um das negative Karma von Milarepa abzubauen - RICHTIG !!!


    Erstens ist das falsch.
    Zweitens zeigt es Dein Unverständnis.
    Drittens verrät es viel über Dich.


    Erklär uns bitte mal was daran falsch ist !
    Ja - tausend offene Fragen.
    Du erfährst noch mehr über mich, wenn du dem Link folgst, der in dem Beitrag angeben ist, was du bis jetzt noch nicht getan hast. Passt wohl nicht in dein buddhistisches Weltbild ?

    Hallo alle zusammen !


    Eigentlich wollte ich ja 'Engstirnige Arroganz' anstelle von 'Einsgerichteter Unwissenheit' schreiben, aber dies könnte noch mehr falsch verstanden werden.


    Durch meine Studien entstehen Erkenntnisse, die althergebrachte buddhistische Konzepte aus dem Rahmen schmeißen. Um ein möglichst neutrales Bild zu erstellen, würde mich Eure Meinung zu folgendem interessieren:

    Zitat


    Westliche Gelehrte des Tibetischen wissen gut, wie schwierig es ist, einen indigenen tibetischen Gelehrten zu überzeugen, etwas Interesse an Formen der tibetischen Literatur anzunehmen, die außerhalb seiner jeweiligen Schule liegen. Normalerweise wird sich ein Gelugpa ('Gelbmütze') Gelehrter über die Idee schämen, ein anderes tibetisch-buddhistisches Werk, geschweige denn eine Bönpo-Arbeit, zu lesen.


    Quelle: Auszug aus 'The nine ways of Bön' von Per Kvaerne


    Das Vorgehen bei der Kagyü-Schule ist, dass man dort sofort in die Praxis geschubst wird, so dass man keine Zeit für Studien findet und "außerdem wird nur das praktiziert, was auch der Lama kennt". Dreimal dürft Ihr raten, was ich von diesem senilen Marpa halte, der, um seinen bürgerlichen Stand aufzupolieren, ein paar der Lehren aus Indien holte und Milarepa bis aufs Blut schikanierte, obwohl es bestimmt auch andere Möglichkeiten gegeben hätte, um das negative Karma von Milarepa abzubauen - RICHTIG !!!


    Die Sitten bei der Familien-Sekte der Sakyapas sind mir nicht bekannt.


    Die Nyinmapas sind vielleicht nicht so voreingenommen, haben sich jedoch zum Buddhismus bekannt.


    Zitat

    Vielleicht besteht der ursprüngliche Hauptunterschied zwischen den Bönpos und den Nyingmapas (tibetische Buddhisten der 'Alten Ordnung') in der Tatsache, dass die Nyingmapas einräumten, dass ihre Lehren, trotz ihrer früheren Verkündung, dennoch buddhistisch waren und dass die Bönpos diese Annahme nie machen würden.


    Quelle: Auszug aus 'The nine ways of Bön' von Per Kvaerne


    Das Alles deutet nicht gerade auf eine Offenheit des Buddhismus hin. Auch die ganzen sogenannten 'Geheimen' Unterweisungen, im Buddhismus wie im Bön, deuten eher darauf hin, als ob es viel zu vertuschen gibt. Ein wesentlicher Unterschied zwischen Buddha Shakyamuni und Buddha Tönpa Shenrab vor 18.000 Jahren ist, dass Buddha Tönpa Shenrab tatsächlich noch nicht alle seine Lehren preisgeben konnte, weil die Zeit dafür noch nicht reif war, und bei Buddha Shakyamuni keine seiner Belehrungen geheim war.


    Wie ist Eure Meinung hierzu?


    Bevor Ihr hierauf antwortet, schaut Euch bitte noch kurz das Thema im Bön-Forum 'Ist der Buddhismus in Wirklichkeit Bön?' http://www.buddhaland.de/viewtopic.php?f=56&t=12901#p250659 an.


    Viele Grüße und Schnelles Erwachen
    Karl

    Hallo :grinsen:


    Ich bin ein Ex-Kagyü, der heute mehr dem Bön zugeneigt ist.


    Schützer-Anrufungen und noch viel mehr Schützer-Praktiken sind mit Vorsicht zu genießen. Es besteht immer wieder die Gefahr, dass wenn die Schützer ohne den Segen eines Lamas, also einer Einweihung, praktiziert, sich diese gegen einen selbst richten könnten, was im schlimmsten Fall sehr schwere psychische Störungen nach sich ziehen kann.


    Einweihungen auf Dorje Gotrab können unter anderem bei den Nyingmapas gefunden werden (Google doch einfach mal nach Dorje Gotrap). Ich selbst praktizierte 100.000 Mantras auf einen anderen Schützer ohne eine Ermächtigung dafür erhalten zu haben. Es war OK, d.h. es enstanden dadurch keine Schwierigkeiten. Ein halbes Jahr nach den Mantras hatte ich dann bei mehreren Gelegenheiten (im Lauf von 2 Jahren) noch mehrere Einweihungen/Ermächtigungen auf diese Schutzgottheit bekommen. Aber vor allem Anfängern in der buddhistischen Praxis möchte ich davon abraten, so dreist zu sein.


    Ein Bekannter von mir (ebenfalls Kagyü) erdreistete sich auch einmal, ohne Ermächtigung mal ein bißschen Praxis auf Schwarzer Mantel zu machen. Es bekam ihm gar nicht gut.


    Ich habe im Laufe meiner buddhistischen Karreiere ein paar Leute getroffen, die Guru Rinpoche sehr zugeneigt waren. Diese befanden sich allerdings mehr unter Nyingmapa-Anhängern als in der Kagyü-Schule. Aber man kann solche Dinge für spezielle Praktiken auch mit den Lehrern in der Kagyü-Tradition besprechen - dafür sind sie unter anderem auch da.



    Bild von Dorje Gotrab


    Viele Grüße
    Karl

    Kalden Yungdrung:


    - Man kann dort sehr schlecht verbrennen / kremieren.
    - Compassion / nahrung mit/für die Tieren ist + karma.


    - Auch der Boden ist felsig und oft Frost-Gefroren.


    Gruß
    Karl

    Auch Hallo
    Ich hänge da auch irgendwie in einem Zwiespalt: Zum einen würde ich gerne (so ganz unbescheiden) Buddhaschaft erlangen, um allen Wesen wirklich richtig von Nutzen sein zu können. Ok - mach mer eben schnell. Aber was dann? Dann hätte ich noch ein paar Järchen auf diesem Planeten Zeit, um den Wesen zu helfen, bevor ich mich irgendwo im Legenden-Himmel verabschiede. Na ja, nur gut, dass man zuvor noch ein paar Wiederholungen als Bodhisattva durchläuft oder (weniger gut) auch andere karmisch bedingte Wiederholungen.


    Angenommen ich verändere mich und werde ein wirklich braver unauffälliger Bodhisattva. Als solch unauffälliger Bodhisattva ziehe ich dann bei der Tushita (oder so) Himmelslotterie das große Los und gewinne die Eintrittskarte nach Tushita. In dieser Käseglocke studiere ich dann meinen Buddha zuende, verabschiede mich und strahle dann noch irgendwelche Kayas zum Nutzen der Wesen aus.


    Also ich weiss nicht, mein Ding ist das auch nicht. Friede, Freude, Eierkuchen und die ganzen Geschehnisse aus sicherer Entfernung begutachten ?


    Nur studieren - ist das nicht genauso langweilig, wie das Leben eines Gottes ? Wo bleibt da der Adrenalinstoss, der z.B. ein Gott noch bekommen kann, wenn er merkt, dass er bald aus seinem Götterhimmel rausfällt ?


    Und wie ist das mit dem Wunsch, erst Buddhaschaft zu erlangen, wenn man zuvor erst alle Wesen dahin führen will?


    Diesbezüglich gibt es also schon eine Menge Dinge, die irgendwo unlogisch sind oder sich widersprechen.


    Deshalb ist meine Meinung eigentlich, dass man das alles, was es da so als Theorien gibt, nicht unbedingt in ihrem ganzen Umfang kennen muss. Man sollte diesen auch nicht zuviel Gewicht beimessen. Auf ehrlicher Basis, nach bestem Wissen und Gewissen das tun was vor der Nase liegt, ist so ungefähr der Weg, den ich dabei gehe. Dabei probiere ich Dinge, die auftreten können, einfach so zu akzeptieren, wie sie sind. Wer weiss, wofür alles gut ist.


    Am Anfang war ich froh auf diesem Weg schnell voranzukommen: "Scheiss Samsara, das kann doch überhaupt nicht mein Film sein, denn ich da gerade fahre". Nun ist das Ganze etwas ruhiger geworden und ich entwickle mich dennoch immer weiter. Das Wissen steigt von Tag zu Tag an. Es gibt jedoch noch sehr viel, was ich umsetzen sollte und Tushita oder ein sonstiger Himmel ist für diese Dinge wirklich nicht geeignet.


    Alles Gute
    Karl

    Ja. So fällt einem doch recht viel zu der 'Einführung in die Natur des Geistes' ein.


    VOOM108:

    Dann die ganze "Wohlfühl-Magie" aus der Esoterik-Ecke. Könnte man "Rosa Magie" nennen.


    Zitat

    Derzeit verstehe ich meine Gefühle als Signale, wie sehr ich mich auf meinen „wahren Willen“ zu oder eben weg bewege. Das bedeutet jedoch nicht mehr für mich jeden Impuls zu folgen, sondern auch zu beobachten, was langfristig eine Bedeutung für mich hat und mit dem Verstand zu prüfen, warum ein akuter Impuls auftaucht. Alles was in mir ein Gefühl von Glück, Freunde und Zufriedenheit auslöst zeigt an, dass ich auf den richtigen Weg bin.


    Dieses Zitat ist z.B. aus einem Forum, das für VOOM sehr interessant sein könnte:


    http://www.magie-com.de/module…d&tid=1024&page=1#pid7352


    Eine buddhistische Webseite, deren wenig bekannter Uhanek man eigentlich zu der Seite der Nyingmapas zählen kann, von der ich mich allerdings aus persönlichen Gründen distanzieren will, hat vielleicht auch noch etwas zu dieser Diskussion über 'Einführungs-Magie' zu bieten:


    Zitat

    Da fand man dann Starhawk neben LaVeys satanischer Bibel und natürlich Crowleys Texte. In der so zusammengerührten „Magie-Suppe“ durfte natürlich auch die Sexualmagie und viel Gerede über Tantra und Chakren nicht fehlen.


    http://uhanek.twoday.net/


    Ich bin jedoch der Ansicht, dass diesbezüglich, der 'Einführung in die Natur des Geistes', nur eine 'Klare Leuchtkraft' zu erkennen, wohl am Besten geeignet ist.


    Viele Grüße


    Karl

    VOOM108:
    Kalden Yungdrung:

    Ich hatte sie alle hinter mir oder schon bekommen. Also da fehlt nichts bei mir.


    Doch, es fehlt offenbar an der Umsetzung. Zumindest nach dem zu schliessen, was Du hier von Dir zeigst.
    Dein Beitrag über diesem hier ist für sich allein schon sprechend genug. Aufgesetzte Freundlichkeit, Scham, Überheblichkeit, Zorn,Neid...


    Dieses Spiegelbild wird dir wohl noch oft begegnen, seit längerer Zeit projezierst du solche Dinge jedoch in die Person Kaldens, ist meine Meinung dazu.


    Gruß


    Karl

    Ich hatte schon in einigen anderen Beiträgen die Umschreibung der Große Magier verwendet. Eigentlich, nachdem was ich jetzt so mitbekommen habe, müßte es heißen: die großen Magier.


    Denn Sie singen ihr Ständchen ja zumeist im Duett oder so.


    Ich frage mich weiter, ob diese Art der 'Einführung in die Natur des Geistes', nicht eher eine Einführung in die Magie Schiva's ist, dessen angeblich unterworfene Form 'Schwarzer Mantel' ja einer der Hauptschützer in dieser Linie ist.


    Nicht, dass 'Shiva' so nebenbei in seiner unterworfenen Form als 'Schwarzer Mantel' diese Linie nicht schützen würde, aber in seiner nicht unterworfenen Form im Hinduismus und im Schaivismus geht von diesem Gott eben doch ein enormes Zerstörungs-Potential aus (was evtl. kein Fehler ist, nur dass dieser Gott dabei halt sehr oft sehr kräftig übertreibt).


    Aber das sind alles nur Vermutungen. Deshalb können diejenigen, welche von ihrem Lehrer eine 'Einführung in die Natur des Geistes' bekommen haben, davon ausgehen, dass sie einen richtigen Lehrer haben, bei dem sie sich nicht noch mit magischem Schnickschnak und sonstigem Klimbim auf dem Pfad aufhalten müssen.


    Tashi delek Kalden


    Natürlich begreife ich die Sprache, die Du sprichst, und Deine und andere Stellungsnahmen hier unterstreichen mit ihrer Aussage das, was ich auch vermute, nämlich, dass es in mehreren Kagyü-Gruppierungen gar keine 'Einführung in die Natur des Geistes' gibt und ich glaube, dass dein damaliger Lehrer bei den Kagyüs noch wertvoller war, als viele, die nach ihm kamen.


    Mutsug Marro


    Karl

    VOOM108:

    Lieber raterZ, lass Dir die Erfahrung nicht durch die vielen Worte hier zerfleddern ;) Man kann sie nicht wieder verlieren, aber sie kann sich vernebeln und weniger klar werden, wenn man diesen Samen nicht pflegt. Aber wenn man den Faden nicht komplett verliert, kann man ja wieder zum Lama gehen und die Erfahrung auffrischen. Der Unterschied zwischen einem "Guru" im Sinne einer Sekte und einem echten Guru / Lama im Sinne des buddhistischen Guru-Yoga ist, dass ersterer sich selbst als einzige Verbindung zu dieser Erfahrung verkauft und so den Schüler abhängig macht, während der zweitere Mittel gibt und erwartet, dass man die Erfahrung aus sich selbst heraus stabilisiert. Daher wird ein echter Guru nicht zulassen, dass man immer wieder kommt und sich eine Portion davon abholt, wenn man nicht bereit ist, selbst die Realisierung zu suchen und zu stabilisieren. Aber wenn man ehrlich bemüht ist, wird er immer bereit sein, einen wieder "auf den Weg zu schubsen" wenn man es braucht.


    Hallo !


    Ja, wenn man eine diesbezügliche Erfahrung gesammelt hat, kann man sie nicht mehr verlieren. Aber nur wenn.


    Anfangs begann ich meine buddhistische Karriere in diesem Leben bei Lama Ole. Zufluchtnahme, Haare schneiden, Erwähnung der Einführung in die Natur des Geistes - All das erfolgte.


    Obwohl ich bei irgendwelchen Veranstaltungen mein Bewusstsein schon damals immer irgendwie geöffnet mit mir rumgetragen habe, habe ich wohl irgendwo die Einführung in die Natur des Geistes verpasst, dafür konnte ich ein paar von Oles magischen Illusionen erkennen.


    Bei jedem weiteren Treffen wurden dann diese Illusionen erneut bestätigt.


    Nach vierhundert Tausend Wiederholung des Mantras von Avolokiteshvara (Ole stellte diese Meditation erst vor, nachdem ich schon 100.000 Mantras hatte) kam dann ein Punkt in der Meditation, wo ich unsagbar großes Mitgefühl entwickelte. Da war ich dann zeitlos an dem Punkt, wo die zwei Taras von Avolokiteshvara entstanden und ich probierte dann mich selbst aufzulösen. Alles nur noch leuchtend klarer grenzenloser Raum. Dies dauerte nur kurz, da der Gedanke an das Boddhisattva-Gelübde aufkam. Aber dieser kurze Moment reichte vollkommen aus, um mich felsenfest in den Sattel zu setzen - Ja, das ist es.


    Seither erinnere ich (Vorstellung davon) diese Leerheit zwar täglich, aber es kam zu keinem weiteren Eintritt in diese absolute Grenzenlosigkeit. Diese Vorstellung erzeugt zwar auch eine leichte Form von Klarheit, aber mit dem oben beschriebenen nicht zu vergleichen.


    Ich erzählte damals dieses Erlebnis dann in der Kagyü-Sangha, bekam aber keine Antwort, ausser etwas in dem Stil "Ja, wir Kagyüs und unser Lama". Deshalb würde es mich schon interessieren, ob eine/r der Kagyüs etwas über die 'Einführung in die Natur des Geistes' zu berichten hat.


    Alles Gute


    Karl