Beiträge von Alaya

    Hallo,
    also den Begriff Grad der Erleuchtung finde ich merkwürdig. Entweder jemand ist erleuchtet und damit ein Buddha oder eben nicht.


    Je nach Tradition findest du da unterschiedliche Sichtweisen ob Erleuchtung ein erstrebenswertes Ziel ist. Wenn Du dir die Theravada-Sicht ansiehst ist Erleuchtung für die aller meisten Buddhisten überhaupt nicht möglich. Demnach hat der Urbuddha Erleuchtung erreicht und sonst gab es nur wenige die diesen Zustand überhaupt erreicht haben. Als eigentliches Ziel gilt die Befreiung also dem Ausstieg aus dem Kreislauf der Wiedergeburten.


    Im Mahayana Buddhismus ist Erleuchtung durchaus möglich.


    Je nach Fähigkeit des Praktizierenden gibt der Lehrer unterschiedliche Möglichkeiten zu praktizieren. Dabei hat der Begriff des Karmas unterschiedliche Gewichtung.


    Viele Praktizierende führen heilsame Handlungen aus um das Karma zu verbessern.(so z.B. im tibetischen Ngöndro).


    Auf der anderen Seite stehen in der Dzogchen-Praxis aber auch in der Tantra-Praxis von fortgeschrittenen Praktizierenden heilsame Handlungen nicht immer im Zentrum der Praxis. Im Dzogchen geht es darum alle Dinge so zu akzeptieren wie sie sind und so die Dualität von gut und schlecht zu überwinden und die Dinge zu befreien..
    (Das klingt leichter als es ist, es fordert eine enorme Überwindung von Anhaftung und Ablehnung den alle Handlungen die von Anhaftung und Ablehnung ausgelöst sind sind eben nicht Dzogchen)


    Erleuchtung entsteht dann wenn Weisheit erlangt wird also die gleichwertigkeit aller Dinge erkannt wird und so das Konzeptuelle Denken überwunden wird. Gleichzeitig entsteht natürliches Mitgefühl mit allen Dingen und Wesen weil sie alle gleichwertig sind.


    Liebe Grüße
    Tobias

    Zitat

    rgendwie komme ich nicht klar. Die Idee vom augenblicklichen Bardozustand hing glaube damit zusammen, dass alles traumähnliche Erscheinungen sind und alle Handlungen und Ereignisse einem ständigen "sterben" und "geborenwerden" unterliegen.


    Diese Sichtweise musst du nicht übernehmen. Sie ist zwar korrekt jedoch nur auf einem bestimmten Grad von Verwirklichung. Das positive am Buddhismus ist ja dass die lehre für jedes Level des Verständnisses des suchenden angepasst werden kann und da es eine reichliche Kommentarkultur(zumindest im Mahayana) gibt findet man auch für jedes Level eine passende Erläuterung.


    Ich würde Bardos als spezifische Zustände des Bewusstseinsstroms übersetzen.
    Je nach dem in welchem zustand man sich befindet (1. Leben [2. Träumen] [3. Meditation] 4.Dharmatha oder 5.werden) gibt es spezifische Hindernisse und Erkenntnismöglichkeiten um die Natur des Geistes zu erkennen,


    z,B. bist um im Traum sehr flexibel wenn du ihn steuern kannst gleichzeitig bist du aber auch sehr stark von deinen emotionen geleitet was dir i.d.R. wenig kontrolle gibt.
    Im Leben hast du verhältnismäßig viel Zeit um Dinge zu erfahren allerdings ist dieses Bardo im Gegensatz zu den reineren Bewusstseinszuständen wie z.B. Darmatha oder auch Bardo des Werdens(in gewisser weise) sehr stark von Verdunkelungen des Geistes geprägt.


    Liebe Grüße
    Tobias