Hallo,
also den Begriff Grad der Erleuchtung finde ich merkwürdig. Entweder jemand ist erleuchtet und damit ein Buddha oder eben nicht.
Je nach Tradition findest du da unterschiedliche Sichtweisen ob Erleuchtung ein erstrebenswertes Ziel ist. Wenn Du dir die Theravada-Sicht ansiehst ist Erleuchtung für die aller meisten Buddhisten überhaupt nicht möglich. Demnach hat der Urbuddha Erleuchtung erreicht und sonst gab es nur wenige die diesen Zustand überhaupt erreicht haben. Als eigentliches Ziel gilt die Befreiung also dem Ausstieg aus dem Kreislauf der Wiedergeburten.
Im Mahayana Buddhismus ist Erleuchtung durchaus möglich.
Je nach Fähigkeit des Praktizierenden gibt der Lehrer unterschiedliche Möglichkeiten zu praktizieren. Dabei hat der Begriff des Karmas unterschiedliche Gewichtung.
Viele Praktizierende führen heilsame Handlungen aus um das Karma zu verbessern.(so z.B. im tibetischen Ngöndro).
Auf der anderen Seite stehen in der Dzogchen-Praxis aber auch in der Tantra-Praxis von fortgeschrittenen Praktizierenden heilsame Handlungen nicht immer im Zentrum der Praxis. Im Dzogchen geht es darum alle Dinge so zu akzeptieren wie sie sind und so die Dualität von gut und schlecht zu überwinden und die Dinge zu befreien..
(Das klingt leichter als es ist, es fordert eine enorme Überwindung von Anhaftung und Ablehnung den alle Handlungen die von Anhaftung und Ablehnung ausgelöst sind sind eben nicht Dzogchen)
Erleuchtung entsteht dann wenn Weisheit erlangt wird also die gleichwertigkeit aller Dinge erkannt wird und so das Konzeptuelle Denken überwunden wird. Gleichzeitig entsteht natürliches Mitgefühl mit allen Dingen und Wesen weil sie alle gleichwertig sind.
Liebe Grüße
Tobias