Alephant
Zitat Was gibt es denn für andere Perspektiven auf das Problem der Leid- und NichtWissensVernichtung?
Soweit ich sehe bist du ein Theravadapraktizierender. Aus den ethischen Grundsätzen des Mahayana die ich im vorherigen Beitrag erwähnte, ist es mir nicht gestattet, mit dir auf die spezifischen Unterschiede zu diskutieren. Und das ist jetzt keine Anweisung von irgendeinem Lehrer, sondern im Mahayana ist es wahnsinnig wichtig die Perspektive des anderen nicht nur zu verstehen sondern, sofern sie eine gewisse Korrektheit hat auch wertzuschätzen. Und der Theravapfad ist aus Sicht jedes Buddhisten offensichtlich korrekt in seinen Grundlagen. Ansonsten wäre man ja kein Buddhist.
Eines kann ich aber vielleicht doch schreiben:
Ziel der buddhistischen Lehre ist es Begierde Anhaftung Abneigung und Unwissenheit möglichst vollständig zu beseitigen. Dazu haben die gütigen "Lehrer" unsere erwachten Vorbilde Pfade gelehrt.
Es geht auch nicht so sehr um "andere Perspektiven" sondern eher um eine konsequente Erweiterung der Theravadapfade. Ich erwähne dies nur weil du danach speziell gefragt hast. Ich weiß sehr wohl dass laut Theravada Auslegung Buddha klar dargelegt hat, dass er einen vollständigen Pfad gelehrt hat. Aber auf diesen Punkt möchte ich jetzt nicht hinaus weil er uns spalten kann.
Eine dieser konsequenten Erweiterung findet man zum Beispiel aus meiner Sicht im Traumyoga. Wenn der Buddha lehrte, dass das Leben leidvoll ist, welche Ursachen das Leiden hat und wie das Leiden zu beenden ist, dann ergibt sich daraus auch für einen Buddhisten die Notwendigkeit einer ausgedehnten intensiven unabgelenkten Praxis.
Der Vajrayana führte diesen Grundgedanken weiter und sagte, dass diese Praxis sich nicht nur auf den Tag begrenzen dürfe sondern auch den Bereich des Schlafens und Träumens einbeziehen muss. Eben weil die Lebensspanne ungewiss ist und die Möglichkeiten der Praxis deshalb so weit wie möglich ausgedehnt werden müssen.
Zitat Auch wenn da Unterschiede sind. Und es achtsam erscheint, im Sinne der Vernichtung von Leid und NichtWissen auf diese Unterschiede hinzuweisen, soll man sich auf Gemeinsamkeiten berufen?
Ich bin mir nicht sicher ob ich deinen Punkt richtig verstehe:
Ich kann doch als Mahayani die Unterschiede zwischen den Ansichten meines Theravadi-Partners erkennen(ebene der Achtsamkeit) und gleichzeitig muss ich doch daran keine Kritik üben("wir machen das anders" "mein Weg ist irgendwie besser als deiner") Die eingeklammerten Aussagen sind doch Nicht rechte Rede. Verstehst du meinen Punkt? Falls ich das missverstanden habe, kannst du deinen Punkt nocheinmal anders darlegen bitte?
Zu deinem letzten Absatz:
Ja das sehe ich im Prinzip auch so. Mitgefühl ergibt sich durch Verständnis des anderen. Aber wenn man es verstanden hat ist doch keine Diskussion mehr über die Unterschiedlichkeit der Sichtweisen nötig. Oder siehst du das anders?
Liebe Grüße
Tobias