Beiträge von Ichbinderichbin

    Also nochmal: woher hast du deine Idee?

    Das ist nicht "meine Idee", sondern die des Autors des Artikels. Die Bezeichnungen "Erleuchtet" und "voll verwirklichter Meister" darf man hier nicht im religiös-spirituellem Sinne als tatsächlich erwacht begreifen, sondern gleichsam synonym für Lehrende, die sich herausgehoben fühlen oder von Schülern herausgehoben werden.


    Es geht meines erachtens auch nicht darum, dass "alle paar Jahre mal ein oder zwei [Lehrer] sich daneben benehmen" (was an sich schon eine verharmlosende Beschreibunmg ist), sondern um ein strukturelles Problem. Alle größeren tibetischen Gruppierungen im Westen, sind von Skandalen erschüttert und/oder geben sich sektiererisch: Rigpa, Shambala, Triratna, Diamantweg, NKT, FPMT. Das ist doch kein Zufall und hat seine Wurzeln auch in der Geschichte und im Selbstverständnis der Traditionen.

    Naja, das Fazit des Artikels ist ja der Hinweis auf "Kollateralschäden", weil die sog. "verrückten Heiligen" diesen Status missbrauchen: "War im frühen Buddhismus die Heiligkeit das Ergebnis eines ethischen und moralischen Lebenswandels, so kommt es im tibetischen Buddhismus beim Erleuchteten zu einer Entkopplung von Moralität und Heiligkeit. Der 'vollverwirklichte Meister' steht jenseits der Normen der Alltagswelt." Was ich allerdings nicht auf den tibetischen Buddhismus eingrenzen würde.

    Ich akzeptiere auch Gruppen, deren Meinung ich nicht teile. Wie zum Beispiel die Gruppe von Ole oder die von Jasmin. Aber es hat sich jetzt sehr beruhigt.


    "Beruhigt" haben sich nur die kritischen Diskussionen um "Jasmin" aber nicht die dauernde penetrante Werbung dieser Sekte in Deiner Facebook-Gruppe. Warum gibt es keine Kritik an der Sekte und ihrer Werbung mehr? Weil die Sekte alle Kritiker geblockt hat. Die sehen die Werbung der Sekte nicht mehr und können so nicht mehr reagieren. Abgesehen, davon, dass die Sekte versucht, Kritker durch juristische Massnahmen zum Schweigen zu bringen. Ist das die Art von "Meinungsfreiheit" die Du meinst, Nils?

    Ein Beitrag des Dlf über das Spannungsfeld zwischen der Vorstellung alles machen und sagen zu dürfen und zulassen zu müssen und der Fürsorgepflicht und dem Schutz von spirituell Suchenden.

    ...zum Hören:
    https://srv.deutschlandradio.de/dlf-audiothek-audio-teilen.3265.de.html?mdm:audio_id=884080#

    ...zum Lesen:
    https://www.deutschlandfunk.de/spirituelles-in-sozialen-netzwerken-wenn-die-buddhistische.886.de.html?dram:article_id=488643

    Ich habe nicht den Eindruck, dass der Buddhismus im Westen in der Krise steckt, dass ein Boom vorbei wäre. Es gibt mehr Seminarhäuser als früher, deren Veranstaltungen gut gebucht sind - ausser gerade jetzt in der Corona-Zeit. Die Mitgliedschaften in der DBU wachsen. Die hier offenbar verpönte Achtsamkeitsbewegung spült zusätzlich Interessierte ans buddhistische Ufer. Der DL ist extrem populär und zieht die Menschen an.


    Dass das Forum hier in der Popularität abgenommen hat, ist wahr. Viele alte Haudegen haben es genervt verlassen und Neulinge gehen eher zu den bud. Gruppen bei Facebook. Es gibt dort z.B. Zen-Gruppen mit mehr als 10.000 Mitgliedern und die Gruppe säkularer Buddhismus, die sich hier komplett aufgelöst hat, umfasst dort mehr als 600 Mitglieder, die eifrig duskutieren.

    Polemik, mein Lieber, ist etwas anderes.


    Und wie ein Vorschreiber bereits feststellte: Eine kurze Online-Recherche reicht aus, um zu sehen, dass es sich weder um Klatsch und Tratsch, noch um Unrechte Rede, noch um eine unsachliche Beurteilung geht.


    Ich sehe, wie sehr Du bemüht bist, die Infos über die besagte Gruppe und mich selbst, zu diskreditieren. Warum tust du das? Hast du mit der Gruppe etwas zu tun?

    Bei der Nonne und auch ihren Kindern hatte ich ein warmes und herzliches Gefühl von innerer Freiheit..❤️🙏

    Genau das ist ja der Punkt. Die Nonne wirkt nicht so, als gäbe es Probleme in ihrer Gruppe. Es werden dort aber Menschen stark traumatisiert. Durch den Auftritt der Nonne ist nun zu befürchten, dass die Gruppe Zulauf erhält und weitere Menschen Traumata erleiden. Durch die unprofessionelle Auswahl der Nonne als Gesprächspartnerin macht sich der SWR zum PR-Instrument einer Sekte, in der Menschen Schaden nehmen.

    Tenzin Peljor schreibt hierzu auf seiner Facebook-Seite:


    KEINE ANTWORT VON DER SWR REDAKTION DES »NACHTCAFÉ«


    Am 20.06.20 hatte ich den #SWR angeschrieben wegen der unkritischen Einladung einer Nonne der stark freiheitsraubenden buddhistischen Gruppierung ›Ganden Tashi Choeling‹ aus #Päwesin (Brandenburg). Meine Email wurde an die Redaktion weitergeleitet von der sich aber bis heute niemand meldete. Schade! Dafür haben sich nun eine der Betreiberseiten der vom SWR verlinkten Sektenseiten und ich zusammengetan und einen Text in Kooperation veröffentlicht, um zur Sache aufzuklären.“

    Tenzin Peljor ein buddhistischer Mönch – Aufklärung und Hilfe beim Ausstieg aus buddhistischen Sekten

    Zweifel sind das Gegenteil von Vertrauen und Urteilen zählt nicht zur rechten Rede.


    Auch ich erwische mich öfter dabei Anderen dummerhafte billige Eigenwerbung zu unterstellen und

    finde mich dann selten in Ihnen wieder.


    Nun, man muss zwischen voreiligen Urteilen und notwendiger Aufklärung unterscheiden. Um letztere handelt es sich bei der Arbeit von Tenzin Peljor Auch sein FB-Kommentar, den ich geteilt habe, ist so einzuordnen. Aufklärung ist heilsam, auch wenn sie manchmal unangenehm ist, weil sie hilft, Menschen zu beschützen. Hier ist es deutlich, dass eine Frau, die nicht frei ist, über Freiheit redet. Es wird nicht unterstellt, dass sie das böswillig tut. Es ist auch keine Unterstellung, wenn man feststellt, dass solche Situationen dazu führen, dass porblematische Gruppen zulauf erhalten. Dass Menschen dann in Gruppen geraten, in denen Sie gegebenfalls Traumatisierungen erfahren.

    _()_

    Da dashier wohl eine der beliebtesten anlaufstelleb im Deutschsprachigen raum für Buddhismusfragen ist, und hier alle Sejten kritisch sehen sollte man da nicht versuchen zu deginieren woran man eine Sekte erkennt? Ist es bereits eine Sekte wen mitglieder die fiel spennden besonders behandelt werden oder ist es noch keine Sekte wenn man nur mit den eigenen "mitgleidern" komunizieren darf?


    Den wenn man das Bösse sagen möchte dan könnten einige im TB auch sektenhiratchien vermuten da der Lehrer sehr verehrt wird oder im zen da leute mit stöcke geschlagen werden

    _()_


    Zur Frage, was eine Sekte eigentlich ist, gibt es viel, z.B.:

    Psychologische Kriterien zur Beurteilung - Sekten und Weltanschauungen in Sachsen

    Ichbinderichbin


    Wo hast du den Kommentar von Tenzin Peljor her? Hat er sich auch an den SWR gewandt?

    Bisher habe ich den Moderator, Herrn Steinbrecher, immer als sehr kompetent erlebt. Allerdings hat er eventuell nicht so viel Einfluss auf die Auswahl der Gäste.

    Die Antwort vom SWR könntest Du hier ja einstellen, würde mich interessieren.


    Der Kommentar ist von der FB-Seite von Tenzin. Er hat eine Mail an den SWR geschrieben. Wenn was zurückkommt und Tenzin einverstanden ist, kann ich das gern hier posten.


    Ich denke, der Moderator muss sich schon auf die Recherchen der Redaktion verlassen. Und wenn die ihre Arbeit nicht gründlich genug macht, dann rutschen schonmal problematische Leute in die Sendung.

    in der Sendung war das Thema "Freiheit" mit Gästen, die diese Freiheit unterschiedlich erleben.

    Und für diese Nonne geht es um die Freiheit des Geistes, und nicht um das Kloster, wer das gegründet hat usw...


    In bezug auf die besagte Gruppe, bezeifel ich stark, dass die Nonne in irgendeiner Weise frei ist – im Gegenteil wird sie wie alle dort in Unfreiheit und Abhängigkeit leben müssen. Das bizarre ist doch, das in der Sendung ein Sektenaussteiger über erlebte Unfreiheit berichtet und dann ein Sektenmitglied über die eigene angebliche Freiheit berichten darf.

    Ich habe die Sendung vor einigen Tagen nun auch gesehen. Zu dem Kloster kann ich nichts sagen. Einige kritische Medienberichte habe ich mittlerweile auch gelesen. Es wurden in der Sendung Filmaufnahmen gezeigt, wie die Nonne da lebt und arbeitet. Es wurden auch Fotos von ihren beiden Töchtern im Teenager-Alter gezeigt, die ja mit ihr im Kloster leben. Sie waren "normal" gekleidet und auf einem der Fotos sah man sie wohl auf ihrem Zimmer und im Hintergrund Poster von irgendwelchen Stars der heutigen Jugend.


    Die Nonne sagte auf die Frage einer anderen Diskussionsteilnehmerin, ob sie ihren Töchtern denn durch das Leben im Kloster nicht deren Freiheit nehme, dass ihre Kinder mehr Freiheiten hätten, als in den sonst "üblichen" Familien. Begründet hat sie dies nicht weiter. Rein von den Fotos und Erzählungen her konnte ich nichts Negatives feststellen. Zumindest ist das Kloster nicht medienscheu oder macht den Eindruck, sich abschotten zu wollen.


    Nun, viele problematische buddhistische Gruppen sind nicht Medienscheu, wie zum Beispiel die NKT oder die Pagode Phat Hue. Im Gegenteil freuen sie sich über unkritische Berichterstattung. Das ist kostenlose Werbung.

    Ich kopiere hier an dieser Stelle mal einen Kommentar zu der besagten Sendung von Tenzin Peljor:


    „Die Naivität der Medien, wenn es um Buddhismus geht (bis auf wenige Ausnahmen), ist zum Haareraufen. Gestern konnte eine Nonne meiner früheren hochgradig manipulativen, ausbeuterischen und freiheitsberaubenden Sekte beim SWR ganz ungeniert Werbung für die „Klosterschule Ganden Tashi Choeling“ machen. Gleich nach ihr sprach ein Sektenaussteiger, der sich von einer Sekte und einem Guru verführen lassen hat: “Er hat uns vermittelt, ihr seid ohne mich nicht lebensfähig.” Ja, genau das vermittelt die Klosterleiterin Carola Däumichen (Lama Dechen Rinpoche) auch ihren Schäfchen. Welche Ironie!

    „Sehnsucht nach Freiheit“ | Nachtcafé | SWR Fernsehen | SWR


    Kritischer Hintergrundartikel von mir zur „Klosterschule“ hier:

    Buddhistische Klosterschule Ganden Tashi Choeling & Lama Dechen Losang Chöma

    Den SWR werde ich anschreiben.“

    Ich denke, dass Praxis ein sehr essenzieller Teil der Lehre ist. Scholastik wird uns nicht befreien, jedoch die Unterweisungen als Anleitung zu Praxis. Und da dies seit sehr langer Zeit in Traditionen kultiviert wird, vertraue ich lieber in Lehrer aus diesen Linien, als auf selbsternannte Lehrer und Scholastiker.


    Deine argumentativen Ausweichmanöver sind interessant. Warum fällt es Dir so schwer, Deine Haltung zu dem, was Du glaubst, gegebenfalls zu korrigieren, wenn es gute Gründe dafür gibt?


    Ich konnte zeigen: Dharma-Linien sind weitesgehend erfunden. Du so: Trozdem ist es wichtig sich an Meister zu halten, die entsprechend autorisiert sind. Mhm? Das scheint ein wichtiger Teil Deines Glaubens zu sein. Ich will Dir nicht zu Nahe treten. Mir ist es im Grunde egal, was andere glauben. Ich finde diese Beharlichkeit nur bemerkenswert, mit der Du eine Überzeugung verteidigst, die eigentlich wiederlegt ist. Die angebliche Autorisierung Deiner Lehrer ist in Wirklichkeit gar nicht vorhanden.


    Wir sind doch Buddhisten und haben uns auf die Fahne geschrieben, zu üben, die Dinge so zu sehen, wie sie sind. Fangen wir doch damit an. Und um die Kurve zum Eingangsthema wieder zu kriegen: Darum ist ein säkularer Buddhismus wichtig und hilfreich. Er lässt den ganzen alten traditionellen Kram nicht ungeprüft gelten, sondern schaut genauer hin.

    Eine näherungsweise Authentizität könnte dann aber doch genauso auch bei den Dharma-Linien der "klassischen" Traditionen angenommen werden - oder was spricht hier in deinen Augen dagegen?


    Ich denke, dass man das nicht vergleichen kann.


    Auf der einen Seite haben wir einen Haufen alter Texte und man kann durch geeignete wissenchaftliche Methoden zeigen, aus welchen historischen Schichten die einzelnen Textteile stammen und welche möglicherweise zu Buddha selbst zurückreichen. Man weiß zudem, dass es bis zur Verschriftlichung immerhin eine müdliche Überlieferungstradition gab, so dass davon ausgegangen werden kann, dass mit ihr nicht nur später Entstandenes, sondern auch Buddhawort übertragen wurde.


    Dann gibt es da eine Genealogie, die eine lieare Entwicklung zeigen soll. 'Erfunden'(!) 1.500 Jahre – in einer anderen Kultur (China) als der ursprünglichen – nach dem Ereignis, auf die sie zurückzeigen möchte. Es gibt meines Wissens keinen Hinweis, dass zuvor in Indien auf Übertragungslinien Wert gelegt wurde und damit der Weg der Übertragung in irgendeiner Weise dokumentiert wurde. Deshalb kann man tatsächlich von 'Erfindung' sprechen.


    Man kann daher, meine ich, nicht von einer näherungsweise Authentizität der Dharma-Linien sprechen.


    ...und dennoch hat Sakyamuni seinen Nachfolger bestimmt. Eine Geste, ein Lächeln hat das tiefe Verständnis der Lehre bezeugt.


    Denn nur weil man der Lehre zuhört und einen Teil versteht, bedeutet das nicht, dass man weder a) die Einsicht des Buddha realisiert, noch b) wirklich Lehren kann. Hätte Sakyamuni damals die Blume nicht an Mahakasyapa, sondern an Fritz Fischer weitergegeben, hätte dieser durch sein mangelndes Verständnis die Lehre verfälscht. Und das obwohl er oberflächlich vielleicht das richtige vermittelt hätte (wie z.B. keine Ziegen zu opfern..)


    Es tut mir leid, Horin, es weist alles darauf hin, dass dieser Gründungsmythos auch erst nachträglich geschaffen worden, um die besondere Lehrinterpretation des Zen, Praxis statt Scholastik, zu rechtfertigen.