-...Denken wir nur an die Stellung der Frauen. Nach Einführung der Frauenordination - hier soll Buddha übrigens gezögert haben - habe er gesagt, dass nun das Dharma nur noch 500 Jahre währen würde statt 1000 Jahre.
-...Interessant finde ich, dass er sich geweigert haben soll, einen Nachfolger zu benennen. Er forderte, dass das Dharma nun der Guru sei.
-...Hier ist der Lehrer gefordert, dieses abzuwehren.
Könntest Du Quellenangaben zu Deinen obigen Aussagen hinzufügen?
Denn so wie Du es hier schilderst ist es mir nicht bekannt und auch mir auch nie übermittelt worden.
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Sicher, gern, SGM.
1. Stellung der Frauen
Buddha soll erst nach mehrmaligem Bitten von Ananda der Gründung eines Nonnenordens zugestimmt haben. Er soll auch die Bemerkung gemacht haben, dass Ananda Ihn besser nicht darum gebeten hätte, weil der Orden dadurch nicht so lange bestehen würde: "Hätte, Ananda, das Weib nicht die Erlaubnis erlangt, unter der vom Vollendeten verkündeten Lehre und Zucht vom Hause in die Hauslosigkeit zu ziehen, so würde der Heilige Wandel noch langen Bestand haben, so würde die Gute Lehre noch tausend Jahre fortbestehen. Nun aber, Ananda, da das Weib die Erlaubnis erhalten hat, unter der vom Vollendeten verkündeten Lehre und Zucht vom Hause in die Hauslosigkeit zu ziehen, wird jetzt der Heilige Wandel keinen langen Bestand haben, nur noch fünfhundert Jahre wird jetzt die Gute Lehre bestehen."
Anguttara Nikaya VIII.51-60
Auch sehr aufschlussreich, der Rat den Buddha Ananda hinsichtlich des Umgangs mit Frauen gegeben haben soll:
"Wie sollen wir, o Herr, mit den Weibern uns verhalten?"
"Nicht anschauen, Anando."
"Und wenn, Erhabener, wir sie bereits gesehen haben, soll man sich wie verhalten?"
"Nicht ansprechen, Anando."
"Wenn aber eins anspricht, o Herr, soll man sich wie verhalten?"
"Achtsamkeit, Anando, bewahren."
Digha Nikaya 16.5
Ich will das gar nicht werten. Das zeigt lediglich, dass Buddhas Bild der Frau von seinem soziokulturellen Hintergrund geprägt war. Geht ja auch nicht anders. Ein Mensch wird immer durch sein Umfeld geprägt. Interessant sind die parallelen zu orthodoxen Muslims, die sich noch heute weigern, Frauen die Hand zu geben. Diese Regel ist ja nun auch schon 1.500 Jahre alt. Aber das ist eine andere Diskussion.
2. Keine Zuflucht zu einem Guru/Lehrer, sondern zur Lehre – letzlich zur Selbstverantwortung
"Wahrt euch selber als Leuchte, selber als Zuflucht, ohne andere Zuflucht, die Lehre als Leuchte, die Lehre als Zuflucht, ohne andere Zuflucht." Buddha ist sehr krank und kämpft mit dem Leben. Ananda will noch eine letzte Anweisung, was sie tun sollen, wenn er sterben sollte. Eine letzte Wahrheit verkünden, einen Nachfolger ernennen, irgendwie sowas. Darauf soll Buddha den eingangs zitierten Satz gesagt haben. "die Lehre als Zuflucht, ohne andere Zuflucht" schließt für mich den Guru/Lehrer aus, wie wir ihn in vielen Gruppen, wie Rigpa, NKT oder Diamantweg u.v.a. finden. Denn hier wird der Lehrer herausgehoben. Es entstehen lebenslange Abhängigkeiten und nicht wie Vogd zum Beispiel fordert, eine Emanzipation vom Lehrer. Die ist gar nicht gewünscht. Priorität hat das Wohlergehen der Gruppe, nicht des Einzelnen. Denn hier bekommt der narzistische Lehrer was er benötigt, u.a. Aufmerksamkeit, und die Anhänger ebenso, u.a. Geborgenheit.
Digha Nikaya 16.2