Ich danke meinen Freunden, dass sie so mutig für mich eingetreten sind. Natürlich habe ich Fehler auf meinem Weg gemacht. Dafür entschuldige ich mich. Ich bin nicht perfekt. Ich arbeite daran. Insofern bin ich dankbar für jede berechtigte Kritik. Nicht dankbar bin ich für überzogene Kritik, die letztlich nur dazu dient die eigenen Aggressionen auszuleben. Damit bin ich im Moment erheblich konfrontiert. Das hat seine Gründe.
Zum einen leite ich die Gruppe Buddhismus in Deutschland. Dort bemühe ich mich um ein liebevolles Miteinander. Das fällt vielen Menschen sehr schwer, weil es im Internet häufig eine sehr aggressive Debattenkultur gibt. Ich verstehe den Buddhismus als einen Weg der Liebe. Bereits Buddha wies darauf hin: "Seid harmonisch Mönche!" Das versuche ich in meiner Gruppe durchzusetzen. Menschen, die zu aggressiv und negativ sind, entferne ich aus der Gruppe. Und diese Menschen hassen mich dafür natürlich um so mehr. Und gehen in viele andere buddhistische Gruppen, um mich dort zu mobben.
So entstand auch diese Diskussion hier. Sie gab dann allen Menschen, die mich ohnehin nicht mochten, die Gelegenheit alles zusammen zu tragen, was an mir irgendwie kritisierenswert ist. Teilweise ist die Kritik aus meiner Sicht berechtigt. Dann versuche ich mich zu bessern. Wo die Kritik unberechtigt ist, ertrage sie und werde möglichst die Dinge klarstellen.
Der Hauptpunkt der Diskussion über mich ist letztlich die Tatsache, dass ich in meiner Gruppe für einen offenen Buddhismus mit weitgehender Meinungsfreiheit bin. Mein Konzept ist, dass sich die Vertreter der verschiedenen Meinungen in meiner Gruppe treffen und ihre Argumente austauschen können. Und aus meiner Sicht funktioniert dieses Konzept sehr gut.
Hauptstreitpunkt ist derzeit die Tantra-Lehrerin Jasmin. Ich halte sie für eine erleuchtete Meisterin. Aber auch erleuchtete Meister können Fehler haben. So etwas kommt oft vor und wird dann auch gerne in der Öffentlichkeit groß diskutiert. So gibt es zum Beispiel im Buddhismus die Diskussion über die sexuellen Verfehlungen von Sogyal Rinpoche und Ohle Nydahl. Sie hatten Sex mit ihren Schülerinnen. Und so etwas ist im Buddhismus grundsätzlich ein sexuelles Fehlverhalten. Auch wenn beide behaupten, ihre Schülerinnen hätten einverständlichen Sex mit ihnen. Zwischen Meister und Schülerin besteht ein Machtgefälle. Es besteht die Möglichkeit der Ausnutzung einer Machtposition. Und viele Schülerinnen verschiedenster Meister berichten von erheblichen psychischen Verletzungen. Ein Meister darf eine Beziehung haben. Aber Gruppensex mit seinen Schülerinnen wird zu recht von der Gesellschaft angeprangert.
Bei Jasmin sind die Dinge noch erheblich dramatischer. Sie bietet Sex gegen Bezahlung an und macht aus dem Tantraweg eine organisierte Prostitution. Ich teile ihren Weg nicht. Ich bin gegen die freie Liebe. Ich bin für Treue in einer Beziehung. Ein meiner Meister lehrt: "Zuerst stirbt die Treue, dann stirbt die Wahrheit und dann stirbt die Liebe." Das ist auch meine Erfahrung. Gleichzeitig nehme ich aber zur Kenntnis, dass viele ihrer Schüler berichten, dass es sich um einen ernsthaften spirituellen Weg handelt. Ich bin dafür diese Dinge gründlich zu diskutieren. Wie weit darf Tantra gehen und wo beginnt die sexuelle Verfehlung?
Deshalb lasse ich diese Diskussion in meiner Gruppe zu. Es ist eine falsche Behauptung, dass die Diskussion nicht stattfinden kann, weil sich die Diskussionsteilnehmer gegenseitig blockieren. Frank Hendrik Hortz hat seinen Artikel über die Sex-Sekte in meiner Gruppe gepostet und es findet eine lebhafte Diskussion darüber statt. Wenn die Anhänger von Jasmin Frank blockiert hätten, könnten sie nicht mitdiskutieren. Insofern wäre es dumm von ihnen das zu tun. Auch der in seinem Artikel genannte Zen-Priester ist Mitglied meiner Gruppe und kann sich dort frei äußern. Was er auch tut, wenn auch nach meiner Meinung manchmal etwas sehr aggressiv.
In BL wird kritisiert, dass ich Frank Hendrik Hortz als Anführer der säkularen Buddhisten bezeichnet habe. Tatsache ist, dass er die Gruppe säkularer Buddhismus in Facebook leitet. Und nach meiner Information hat er wesentlich dazu beigetragen, dass sich die Gruppe um Ohle Nydahl von der Buddhistischen Union getrennt hat. Insofern hat er zur Spaltung der Buddhisten in Deutschland beigetragen. Es ist mir als sehr aggressiver Mensch aufgefallen, der ein Bezug auf die Meinungsfreiheit eine zu mir entgegengesetzte Position vertritt. Trotzdem erlaube ich ihm in meiner Gruppe zu posten.
Dann gab es die Kritik, dass ich behaupte die Buddhistische Union zu vertreten. Das stimmt nicht. Ich befürworte die Buddhistische Union. Allerdings ist mein Konzept der Meinungsfreiheit weitergehend. Insofern können in meiner Gruppe tatsächlich alle Buddhisten mitmachen, wenn sie sich an die Regeln einer friedlichen Diskussion halten. Außerdem ist meine Gruppe nur eine von vielen buddhistischen Gruppen in Facebook. Ich habe immer betont, dass es eine Gruppe für undogmatische Buddhisten ist, in der ein freundlicher Umgang gepflegt wird. Das steht auch in der Gruppenbeschreibung, die insofern den Namen der Gruppe ergänzt.
Des Weiteren wird gesagt, dass ich zwar ein netter Mensch bin, als Gruppenleiter aber Verantwortung für meine Mitmenschen habe. Diese Verantwortung nehme ich sehr ernst. In meiner Gruppe kann man sich umfassend über den Buddhismus informieren. Es ist nicht so, dass ich dort nur meine Meinung vertrete. Ich bin nur einer von vielen. Es gibt dort viele Menschen mit unterschiedlichen Meinungen.
Gefreut haben mich die Worte von Kilaya: "Natürlich kann man sich als Moderator nicht zur Instanz darüber aufschwingen, was jetzt richtiger Buddhismus ist und was nicht... Nils ist seit Jahren in diesem Forum und wir alle kennen ihn durch sein Tages Orakel und die ergreifenden Geschichten von seinen Besuchen bei seiner Mutter im Altersheim. Ganz viele schätzen ihn wegen seiner freundlichen Art. Ich denke er ist wirklich der freundliche Yogi Nils, als den wir ihn kennen. Ich sehe da nichts Negatives und auch nicht Doppelbödiges."