Beiträge von Nils

    Aus meiner Sicht gibt es nur eine Wahrheit. Und diese Wahrheit kann man mit dem Begriff Erleuchtung beschreiben. Diese Wahrheit ist über allen Worten. Man kann sie nur erfahren. Buddha hat sie erfahren. Er hat sie mit seinen Worten beschrieben. Im Zen, im tibetischen Buddhismus und im Amitabha-Buddhismus wird diese Wahrheit wiederum mit anderen Worten beschrieben. Alle Worte und Lehren ergänzen sich. Der Buddhismus ist vielfältig. Du kannst deinen Weg zur Erleuchtung nur finden, wenn du in gutem Kontakt mit deiner eigenen Weisheit bist. Oder durch die Gnade der erleuchteten Meister.

    Buddha lehrte einen bestimmten Weg. Aber das heißt nicht, dass wir dabei stehen bleiben müssen. Religionen entwickeln sich weiter. Die Wissenschaft entwickelt sich weiter. Es gibt immer wieder neue Erkenntnisse. Außerdem müssen Religionen an die Kultur und die Zeit der jeweiligen Menschen angepasst werden, damit sie hilfreich sind. Man kann es natürlich auch so sehen, dass Buddha den kleinen Weg und der Mahayana-Buddhismus den großen Weg lehrt. Also Buddhismus für Fortgeschrittene. Für mich aber sind alle buddhistischen Wege gleich und sie ergänzen sich. Ich bin zu bestimmten Zeiten jeden dieser Wege gegangen. Und alle waren hilfreich.

    Zum Jenseits. Aus meiner Sicht gibt es dort unerleuchtete und erleuchtete Bereiche. Es gibt den Bereich des höchsten Glücks. Dort kommt man nur hin, wenn man kein Ego mehr hat. Je nachdem wie weit entwickelt ist, kann man dort kürzere oder längere Zeit bleiben. Ab eine bestimmten Stufe zerreißt das Band der Anhaftung an die Erde. Dann kann man dort ewig verweilen. Oder als Bodhisattva wieder auf die Erde kommen. So lehrt es jedenfalls der tibetische Buddhismus.

    Ich danke meinen Freunden, dass sie so mutig für mich eingetreten sind. Natürlich habe ich Fehler auf meinem Weg gemacht. Dafür entschuldige ich mich. Ich bin nicht perfekt. Ich arbeite daran. Insofern bin ich dankbar für jede berechtigte Kritik. Nicht dankbar bin ich für überzogene Kritik, die letztlich nur dazu dient die eigenen Aggressionen auszuleben. Damit bin ich im Moment erheblich konfrontiert. Das hat seine Gründe.


    Zum einen leite ich die Gruppe Buddhismus in Deutschland. Dort bemühe ich mich um ein liebevolles Miteinander. Das fällt vielen Menschen sehr schwer, weil es im Internet häufig eine sehr aggressive Debattenkultur gibt. Ich verstehe den Buddhismus als einen Weg der Liebe. Bereits Buddha wies darauf hin: "Seid harmonisch Mönche!" Das versuche ich in meiner Gruppe durchzusetzen. Menschen, die zu aggressiv und negativ sind, entferne ich aus der Gruppe. Und diese Menschen hassen mich dafür natürlich um so mehr. Und gehen in viele andere buddhistische Gruppen, um mich dort zu mobben.


    So entstand auch diese Diskussion hier. Sie gab dann allen Menschen, die mich ohnehin nicht mochten, die Gelegenheit alles zusammen zu tragen, was an mir irgendwie kritisierenswert ist. Teilweise ist die Kritik aus meiner Sicht berechtigt. Dann versuche ich mich zu bessern. Wo die Kritik unberechtigt ist, ertrage sie und werde möglichst die Dinge klarstellen.


    Der Hauptpunkt der Diskussion über mich ist letztlich die Tatsache, dass ich in meiner Gruppe für einen offenen Buddhismus mit weitgehender Meinungsfreiheit bin. Mein Konzept ist, dass sich die Vertreter der verschiedenen Meinungen in meiner Gruppe treffen und ihre Argumente austauschen können. Und aus meiner Sicht funktioniert dieses Konzept sehr gut.


    Hauptstreitpunkt ist derzeit die Tantra-Lehrerin Jasmin. Ich halte sie für eine erleuchtete Meisterin. Aber auch erleuchtete Meister können Fehler haben. So etwas kommt oft vor und wird dann auch gerne in der Öffentlichkeit groß diskutiert. So gibt es zum Beispiel im Buddhismus die Diskussion über die sexuellen Verfehlungen von Sogyal Rinpoche und Ohle Nydahl. Sie hatten Sex mit ihren Schülerinnen. Und so etwas ist im Buddhismus grundsätzlich ein sexuelles Fehlverhalten. Auch wenn beide behaupten, ihre Schülerinnen hätten einverständlichen Sex mit ihnen. Zwischen Meister und Schülerin besteht ein Machtgefälle. Es besteht die Möglichkeit der Ausnutzung einer Machtposition. Und viele Schülerinnen verschiedenster Meister berichten von erheblichen psychischen Verletzungen. Ein Meister darf eine Beziehung haben. Aber Gruppensex mit seinen Schülerinnen wird zu recht von der Gesellschaft angeprangert.


    Bei Jasmin sind die Dinge noch erheblich dramatischer. Sie bietet Sex gegen Bezahlung an und macht aus dem Tantraweg eine organisierte Prostitution. Ich teile ihren Weg nicht. Ich bin gegen die freie Liebe. Ich bin für Treue in einer Beziehung. Ein meiner Meister lehrt: "Zuerst stirbt die Treue, dann stirbt die Wahrheit und dann stirbt die Liebe." Das ist auch meine Erfahrung. Gleichzeitig nehme ich aber zur Kenntnis, dass viele ihrer Schüler berichten, dass es sich um einen ernsthaften spirituellen Weg handelt. Ich bin dafür diese Dinge gründlich zu diskutieren. Wie weit darf Tantra gehen und wo beginnt die sexuelle Verfehlung?


    Deshalb lasse ich diese Diskussion in meiner Gruppe zu. Es ist eine falsche Behauptung, dass die Diskussion nicht stattfinden kann, weil sich die Diskussionsteilnehmer gegenseitig blockieren. Frank Hendrik Hortz hat seinen Artikel über die Sex-Sekte in meiner Gruppe gepostet und es findet eine lebhafte Diskussion darüber statt. Wenn die Anhänger von Jasmin Frank blockiert hätten, könnten sie nicht mitdiskutieren. Insofern wäre es dumm von ihnen das zu tun. Auch der in seinem Artikel genannte Zen-Priester ist Mitglied meiner Gruppe und kann sich dort frei äußern. Was er auch tut, wenn auch nach meiner Meinung manchmal etwas sehr aggressiv.


    In BL wird kritisiert, dass ich Frank Hendrik Hortz als Anführer der säkularen Buddhisten bezeichnet habe. Tatsache ist, dass er die Gruppe säkularer Buddhismus in Facebook leitet. Und nach meiner Information hat er wesentlich dazu beigetragen, dass sich die Gruppe um Ohle Nydahl von der Buddhistischen Union getrennt hat. Insofern hat er zur Spaltung der Buddhisten in Deutschland beigetragen. Es ist mir als sehr aggressiver Mensch aufgefallen, der ein Bezug auf die Meinungsfreiheit eine zu mir entgegengesetzte Position vertritt. Trotzdem erlaube ich ihm in meiner Gruppe zu posten.


    Dann gab es die Kritik, dass ich behaupte die Buddhistische Union zu vertreten. Das stimmt nicht. Ich befürworte die Buddhistische Union. Allerdings ist mein Konzept der Meinungsfreiheit weitergehend. Insofern können in meiner Gruppe tatsächlich alle Buddhisten mitmachen, wenn sie sich an die Regeln einer friedlichen Diskussion halten. Außerdem ist meine Gruppe nur eine von vielen buddhistischen Gruppen in Facebook. Ich habe immer betont, dass es eine Gruppe für undogmatische Buddhisten ist, in der ein freundlicher Umgang gepflegt wird. Das steht auch in der Gruppenbeschreibung, die insofern den Namen der Gruppe ergänzt.


    Des Weiteren wird gesagt, dass ich zwar ein netter Mensch bin, als Gruppenleiter aber Verantwortung für meine Mitmenschen habe. Diese Verantwortung nehme ich sehr ernst. In meiner Gruppe kann man sich umfassend über den Buddhismus informieren. Es ist nicht so, dass ich dort nur meine Meinung vertrete. Ich bin nur einer von vielen. Es gibt dort viele Menschen mit unterschiedlichen Meinungen.


    Gefreut haben mich die Worte von Kilaya: "Natürlich kann man sich als Moderator nicht zur Instanz darüber aufschwingen, was jetzt richtiger Buddhismus ist und was nicht... Nils ist seit Jahren in diesem Forum und wir alle kennen ihn durch sein Tages Orakel und die ergreifenden Geschichten von seinen Besuchen bei seiner Mutter im Altersheim. Ganz viele schätzen ihn wegen seiner freundlichen Art. Ich denke er ist wirklich der freundliche Yogi Nils, als den wir ihn kennen. Ich sehe da nichts Negatives und auch nicht Doppelbödiges."

    Ich gehe einfach nur meinen Weg des Buddhismus. So wie ich den Buddhismus verstehe. Ich bin undogmatisch. Ich bin für Liebe, Frieden, offene Diskussionen und Sanftmut.

    Ich kann mir nicht vorstellen dass hier jemand etwas dagegen hat.


    Mein Weg besteht darin, dass ich meiner eigenen Wahrheit und Erfahrung folge. Insofern brauche ich keine Linie von Meistern. Allerdings sehe ich mich durchaus geführt an, insbesondere vom Dalai Lama. Ich habe bei ihm das Bodhisattva Gelöbnis abgelegt und er ist mir oft in Träumen erschienen. Ebenso wie Longchenpa und andere Meister. Das könnte man als meine Linie bezeichnen. Derzeit sind ich und meine Freundin auch Schüler von Lama Dawa aus der Kagyü Richtung. Aber letztlich bin ich undogmatisch und folge meiner eigenen Weisheit.

    Kein Problem, du wirst dir ja nicht erwarten dass alle anderen auch deiner eigenen Weisheit folgen. Sowas führt dann zu einem Konflikt.

    Ich erwarte nicht, dass alle anderen meiner Weisheit folgen. Aber ich erlebe viele Buddhisten als extrem aggressiv und dogmatisch. Da ich für die Liebe, den Frieden und die Meinungsfreiheit bin, führt das zu großen Konflikten.

    Gerne können wir diskutieren. Ich gehe einfach nur meinen Weg des Buddhismus. So wie ich den Buddhismus verstehe. Ich bin undogmatisch. Ich bin für Liebe, Frieden, offene Diskussionen und Sanftmut. Es gibt im Buddhismus viele Dogmatiker und viele sehr aggressive Menschen. Denen gefällt mein Weg natürlich nicht. Das ist normal und damit kann ich leben. In meiner Facebook Gruppe vertrete ich das Prinzip der Meinungsfreiheit und der offenen Diskussion. Dort können auch Gruppen diskutieren, die sonst ausgegrenzt werden. Und jede Gruppe kann auch kritisiert werden, allerdings ohne Beleidigungen. Insofern ist es ein offener Dialog. Ich akzeptiere auch Gruppen, deren Meinung ich nicht teile. Wie zum Beispiel die Gruppe von Ole oder die von Jasmin. Aber es hat sich jetzt sehr beruhigt. Im Wesentlichen besteht die Arbeit der Gruppe darin, dass ich jeden Tag eine Frage stelle und die Menschen ihre Ansicht dazu äußern können. So trauen sich auch Menschen zu äußern, die sich sonst nicht äußern.


    Mein Weg besteht darin, dass ich meiner eigenen Wahrheit und Erfahrung folge. Insofern brauche ich keine Linie von Meistern. Allerdings sehe ich mich durchaus geführt an, insbesondere vom Dalai Lama. Ich habe bei ihm das Bodhisattva Gelöbnis abgelegt und er ist mir oft in Träumen erschienen. Ebenso wie Longchenpa und andere Meister. Das könnte man als meine Linie bezeichnen. Derzeit sind ich und meine Freundin auch Schüler von Lama Dawa aus der Kagyü Richtung. Aber letztlich bin ich undogmatisch und folge meiner eigenen Weisheit.

    Die Gruppe heißt deshalb Buddhismus in Deutschland, weil dort alle Richtungen mitmachen können und es auch tun. Nur Beleidigungen und Intoleranz sind verboten. Und natürlich darf ich dort auch meine Meinung vertreten, ohne gelöscht zu werden. Ich versuche dort einen offenen und liebevollen Buddhismus zu entwickeln. Und das ist so erfolgreich, dass die Gruppe jetzt schon bald 8000 Mitglieder hat und ständig wächst.

    Du gibst echt nicht auf was Nils Horn?! So wirds das nichts mit deiner Sekte, keiner nimmt dir diesen Mist ab, ein "Erleuchteter" zu sein.
    Nicht einmal Kinder.

    Warum sollte ich aufgeben. Ich lebe in der Wahrheit. Natürlich wird man dann von einigen Menschen kritisiert. Wer ernsthaft den spirituellen Weg geht. muss damit leben. Ich habe nie behauptet erleuchtet zu sein. Und eine Sekte habe ich auch nicht gegründet.


    Große Taten = Die Zeit ist günstig für große Taten. Vorwärts mit Kraft. Erhabenes Gelingen.


    Vielen Dank an meine treuen Leser. Dieses ist das letzte Orakel.

    Verschoben

    Dieser Thread wurde als längere Diskussion aus dem Ursprungs-Thread abgetrennt, dies war ursprünglich nicht nicht der erste Beitrag.


    Hier gibt es ein Interview mit mir im Deutschlandfunk. Es geht um die Frage, wie viel Meinungsfreiheit ich in meiner Facebookgruppe zulassen soll. Ich bin für weitreichende Meinungsfreiheit und der Anführer der säkularen Buddhisten ist für strikte Ausgrenzung. Er hat schon die Buddhistische Union gespaltet.


    Spirituelles in sozialen Netzwerken - Wenn die buddhistische Gelassenheit verloren geht (deutschlandfunk.de)

    ..


    Ist es möglich, den Zeitraum zur Befreiung zu "beschleunigen" oder ist es nur möglich ihn zu "verzögern"? Ich tendiere zu der Ansicht, dass sowohl der Versuch "schneller Befreiung zu erlangen" als auch das Ignorieren des Leidens zu einem "sich im Kreis drehen" oder zu festhalten führt. Damit meine ich, dass es zwei Gefahren gibt, nämlich zu denken man könnte das Ziel erreichen und zu denken man könnte es nicht erreichen. Ich persönlich neige eher zu Hochmut und Selbstüberschätzung, deswegen tut es mir ganz gut, anzunehmen, dass ich den Weg nicht erreichen kann.

    Man kann den Zeitraum bis zur Befreiung beschleunigen oder verzögern. Es kommt darauf an, wie man lebt. Wenn man im Schwerpunkt ein weltliches Leben der Anhaftung an äußere Genüsse führt, verzögert sich die Entwicklung des inneren Glücks. Wenn man als abgeschiedener Yogi lebt, dann beschleunigt sich die spirituelle Entwicklung. Buddha lehrte, dass man als Haushälter (weltlich lebender Mensch in einer Beziehung und mit einem Beruf) kaum zur Erleuchtung kommen könnte. Deshalb verließ er seine Frau und zog in die Abgeschiedenheit. Dort erreichte er nach sechs Jahren die Befreiung. Die spirituelle Meisterin Amma meint, dass man als abgeschiedener Yogi fünfmal schneller zur Erleuchtung kommt als in einem weltlichen Leben.


    Nach meiner Erfahrung kehrt sich bei einem Leben in der extremen Ruhe die Lebensenergie nach innen und löst weitgehend von alleine die inneren Verspannungen auf. Es entsteht Erleuchtung weitgehend von alleine. Natürlich ist es auch hilfreich zu meditieren und achtsam auf seine Gedanken und Gefühle zu sein. Vor allem ist es wichtig effektiv zu praktizieren. Man sollte genau spüren, welche spirituellen Übungen hilfreich für einen persönlich sind. Ich habe ein ganzes früheres Leben als Mönch verbracht ohne zur Erleuchtung zu kommen, weil ich falsch praktiziert habe. Ich habe einfach nur die Riten und Dogmen übernommen ohne genau hinzuspüren, was ich persönlich wirklich brauche. Das erscheint mir der wichtigste Punkt auf dem spirituellen Weg zu sein.

    Ich denke derzeit nach, wie ich den achtfachen Pfad gezielter in mein Leben integrieren kann. Ich suche dabei eher nach Einfachheit als nach Verwirrung, was nicht immer leicht zu sein scheint.

    Aus meiner Sicht läßt sich der achtfache Pfad in vier einfachen Punkten zusammenfassen: 1. Der klare Entschluss ein Buddha zu werden. 2. Eine klare Praxis, die uns dieses Ziel erreichen läßt (Meditation und Gedankenarbeit). 3. Im erleuchteten Sein leben (Samadhi). 4. Liebe zu allen Wesen (der Weg des Bodhisattvas).

    Der Amitabha Buddhismus ist im Westen nicht sehr verbreitet. Am besten gründest du deine eigene Gruppe. Ich praktiziere den Amitabha Buddhismus für mich alleine. Das hat den Vorteil, dass ich ihn auf meine Art praktizieren kann, also eher undogmatisch. Ich bringe etwas auch den Amitabha Buddhismus in meine Facebook Buddhismus Gruppe. Dort können Buddhisten aller Richtungen mitmachen. Und es gibt dort auch einige Amitabha Buddhisten. Wir können auch gerne in Facebook eine eigene Amitabha Gruppe gründen oder uns hier austauschen.

    Hallo welche Gruppe hast du auf Facebook?LG Natascha

    Buddhismus in Deutschland Öffentliche Gruppe | Facebook

    Der Amitabha Buddhismus ist im Westen nicht sehr verbreitet. Am besten gründest du deine eigene Gruppe. Ich praktiziere den Amitabha Buddhismus für mich alleine. Das hat den Vorteil, dass ich ihn auf meine Art praktizieren kann, also eher undogmatisch. Ich bringe etwas auch den Amitabha Buddhismus in meine Facebook Buddhismus Gruppe. Dort können Buddhisten aller Richtungen mitmachen. Und es gibt dort auch einige Amitabha Buddhisten. Wir können auch gerne in Facebook eine eigene Amitabha Gruppe gründen oder uns hier austauschen.

    Hallo ,


    warum reicht die Einsicht in die Vier Edlen Wahrheiten nicht aus für eine Erleuchtung. Viele Grüße

    Erleuchtung kann auf vielfältige Weise geschehen. Buddha hat sich sechs Jahre zurückgezogen und erlangte dann in einer Meditation die Erleuchtung. Er lehrte, dass man ohne Abgeschiedenheit von der Welt kaum zur Erleuchtung kommen kann. Er meinte, dass ein Haushälter kaum zur Erleuchtung kommen kann. Deshalb gründete er den Mönchsorden. Erleuchtung ist ein Weg der inneren Reinigung. Wir müssen unsere Anhaftungen an die äußere Welt loslassen. Das ist ein langer Prozess der Gedankenarbeit und der Meditation. Das dauert normalerweise viele Leben. Mit den Techniken des tibetischen Buddhismus kann man es in einem Leben schaffen. Wenn man dazu bereit ist, kann man sogar in einem Moment zur Erleuchtung gelangen. Aber wer ist schon dazu bereit? Wir normalen Menschen gehen einen langen Weg, bis wir ein Buddha werden. Wichtig ist es, dass wir immer auf unserem Weg bleiben. Wenn wir in die richtige Richtung gehen, kommen wir irgendwann bei unserem Ziel an. Wenn wir wirklich ein Buddha werden wollen, führt uns das Leben. Wir wachsen innerlich an allem Äußeren. Wir wachsen an Zeiten der Einsamkeit und in den Zeiten, in denen das Chaos des Lebens tobt. Buddha lehrte den achtfachen Pfad zur Erleuchtung. Die richtige Einsicht ist der erste Schritt. Es folgen das richtige Denken, das richtige Handeln, das richtige Meditieren und das richtige Streben. Ohne Fleiß keinen Preis.

    Buddha hat in den sechs Jahren seiner Yogizeit Atemübungen praktiziert. Aber sie haben bei ihm nicht gewirkt. Sie haben ihn nicht zur Erleuchtung gebracht. Er brauchte dazu eine spezielle Meditationsmethode. Die Menschen brauchen verschiedene Übungen. Was bei dem einen wirkt, kann für den anderen unwirksam sein. Im tibetischen Buddhismus wird mit Atem- und Körperübungen gearbeitet. Ich praktiziere jeden Tag bestimmte Atemübungen, die für mich hochwirksam sind. Und für viele andere Menschen, die ich kenne, auch.


    Ein Buddhist kann alles praktizieren, wenn es für ihn hilfreich ist. Viele Buddhisten machen Yoga. Finde heraus, was dir gut tut. Meine spirituelle Praxis am Morgen besteht darin, dass ich mich zuerst mit der Buddhastatue auf meinem Altar geistig verbinden, eine Kerze und ein Räucherstäbchen anzünde, eine Klangschale anschlage und eine Orakelkarte ziehe. So stimme ich mich auf den Tag ein. Danach mache ich einen Meditationsspaziergang mit Atemübungen, Mantren und Visualisierungen. Und dann meditiere ich etwas.

    Ich bin dankbar für meinen spirituellen Weg, meine Freundin, meinen Sohn, meine Gesundheit und für genug Geld zum Leben. Und ich bin dankbar für den Hinweis auf die Dankbarkeit, weil ich es sonst leicht vergesse dankbar zu sein.

    Ich habe schon als Jugendlicher angefangen nach dem Sinn des Lebens zu suchen. Im Alter von 18 dachte ich, dass Glück der Sinn des Lebens war. Aber ich suchte das Glück vorwiegend im Außen. Dort gab es aber immer einen Wechsel von Freude und Leid. Im Alter von dreißig Jahren las ich vom Philosophen Epikur, für den das innere Glücks das Ziel des Lebens ist. Ich suchte dann in allen Religionen und psychologischen Richtungen nach guten Techniken für die Entwicklung des inneren Glücks. Diese Techniken fand ich vorwiegend im Buddhismus, im Kundalini-Yoga und in der westlichen Psychotherapie. Ich praktizierte konsequent und hatte nach einem halben Jahr einen Durchbruch zur Erleuchtung. Da erkannte ich, dass das höchste Glück in der Erleuchtung zu finden ist. Man lebt dann dauerhaft im inneren Glück, im inneren Frieden, in der umfassenden Liebe und im Licht. Dauerhaft in der Erleuchtung zu bleiben gelingt nur wenigen. Aber man kann sein inneres Glück entwickeln und bewahren. Bis man eines Tages ein Buddha ist und dauerhaft im inneren Glück lebt.

    Man stelle sich vor, ein Buddhist und ein Wissenschaftler (nehmen wir jemanden vom Kaliber eines Richard Dawkins oder Daniel Dennet), sitzen einem Moderator am philosophischen Stammtisch gegenüber und sollen erklären, was ihre Weltsicht eigentlich voneinander unterscheidet. In der Theorie ... nicht in der Praxis, denn Letztere ist bei den Materialisten ja noch beliebiger als bei Buddhisten.

    Buddhismus ist die Wissenschaft von der Erleuchtung. Es gibt verschiedene Richtungen in der Wissenschaft. Manche beschäftigen sich mit der Materie (Physik, Naturwissenschaft), manche mit dem Geist (Psychologie) und manche mit dem Sinn des Lebens (Philosophie). Teilweise überlappen sie sich. Eine rein materielle Weltsicht ist bereits durch Albert Einstein überholt. In Sachen Erleuchtung gibt es noch viel zu forschen. Das Thema wird in Zukunft noch sehr groß werden.

    Ein toxische Beziehung verlangt nach Heilung. Meine Partnerin ist auch sehr schwierig. Ich versuche ihr zu helfen so weit ich kann. Ihr das zu geben was sie braucht. Kompromisse zu machen. Aber es ist auch wichtig gut für mich zu sorgen. Dazu gehört auch mein spiritueller Weg. Den gehe ich mit sanfter Beharrlichkeit, auch wenn meine Freundin einen anderen Weg hat. Ich lasse ihr ihren Weg. Aber auf meine spirituellen Ziele würde ich nie verzichten. Letztlich ist nur die Erleuchtung wichtig.

    In meiner nun 7 Jährigen Praxis und Kontemplation über die Lehren Buddhas habe ich zwar einen Festen glauben daran dass, soetwas wie Erleuchtung existiert, jedoch habe ich nicht das Vertrauen noch in diesem Leben zur Verwirklichung zu gelangen.

    An die Erleuchtung zu glauben ist der erste große Schritt auf dem spirituellen Weg. Der zweite große Schritt ist es jeden Tag im Rahmen seiner Möglichkeiten Meditation und Gedankenarbeit (Achtsamkeit auf das Denken und Handeln) zu praktizieren. Die Erleuchtung kann man nicht erzwingen. Sie kommt als Geschenk. Ich bin jetzt seit 36 Jahren auf dem spirituellen Weg, habe 30 Jahre als abgeschiedener Yogi gelebt, habe fünfzehn Jahre jeden Tag zehn Stunden meditiert und bin immer noch nicht erleuchtet. Egal. Jetzt bin ich Rentner, mache mir das Leben schön und übergebe meinen spirituellen Fortschritt dem Buddha Amitabha. Er hat versprochen jedem Menschen spirituell zu helfen, ihn nach dem Tod ins Paradies zu bringen und ihn letztlich zur Erleuchtung zu bringen. Alles geschieht zu seiner Zeit. Der Sieg ist durch das Versprechen von Buddha Amitabha sicher, aber er tritt dann ein, wenn die Zeit dafür reif ist.

    Der Weg zur Erleuchtung dauert lange. Die meisten Menschen brauchen viele Leben dazu. Laut meinem Meister Sai Baba braucht man mindestens drei Leben als Yogi zur vollständigen Erleuchtung, also bis zu Buddhaschaft. Ich habe das Bodhisattva-Gelöbnis abgelegt. Ich werde deshalb ohnehin noch einige Leben auf die Erde kommen, um den Menschen spirituell zu helfen. Warum sich unter Erleuchtungsstress setzen. Ich fühle mich durch das Leben geführt. Ohnehin glaube ich an den stufenweisen Weg zur Erleuchtung. Es gibt viele Entwicklungsschritte auf dem spirituellen Weg. Selbst als Erleuchteter kann man sich immer weiter entwickeln.

    Wichtig ist es aus meiner Sicht, dass man den Segen eines großen erleuchteten Meisters erhalten hat (Dalai Lama, Mutter Meera, Sai Baba, Amma). Dann werden die Weichen richtig gestellt. Und man sollte konsequent den Weg seiner persönlichen Wahrheit gehen. Immer genau in sich hinein spüren, was gerade richtig ist. Und man sollte seinen Geist auf das spirituelle Ziel ausrichten und eine tägliche spirituellen Praxis entwickeln, auch wenn sie nur fünf Minuten dauert. Dann macht man Leben für Leben einen spirituellen Fortschritt.

    :angel:

    Soweit ich den Tibetischen Buddhismus kenne, ist es eher so: aufgrund seiner Wunschgebete, seines ununterbrochen intensiven Denkens "Mögen alle Wesen glücklich werden. Möge ich ein Buddha werden zum Wohle aller Wesen" (Bodhicitta, sems bskyed) stellt sich bei Erlangen der Buddhaschaft die sogenannte Spontane Buddha-Aktivität (phrin las) ein. Das bedeutet er manifestiert sich in der Welt ganz spontan da wo es sinnvoll ist. Es ist eine Aktivität, die aus seinem Wesen entspringt, ohne dass er noch überlegen oder Pläne machen und sich anstrengen muss.

    Das höchste Glück der Erleuchtung ist nebenbei immer dabei.

    Aber ein Buddha ist ein Wesen, das diesen Zustand angestrebt hat zum Wohle aller Wesen, und nicht um Glück zu erlangen, wie auch immer.

    Der Mensch ist ein Egoist. Warum sollte er die Buddhaschaft anstreben, wenn es ihn nicht glücklich macht? Es macht glücklich ein Buddha zu sein. Es macht glücklich in der Liebe, im Frieden und in einem Einheitsbewusstsein zu leben. Es macht glücklich in der starken Energie des Lichts zu leben. Es macht glücklich Licht in sich und um sich herum zu haben. Die große Frage ist nur, wie handelt man als Buddha. Grundsätzlich erlöschen in der Erleuchtung alle Handlungsimpulse und man bevorzugt es einfach nur im Glück zu ruhen. Das machen die meisten Menschen bei der Erleuchtung. Die Welt muss aber gerettet werden. Die Menschen brauchen Helfer auf dem Weg der Erleuchtung. Einige Menschen haben von sich aus den Impuls auch als Erleuchteter für das Glück aller Wesen zu arbeiten. Für die Mehrheit ist es gut vor der Erleuchtung Liebe und Mitgefühl zu üben und zu praktizieren. Das formt den Charakter, den man dann auch in der Erleuchtung behält. Wir bestimmen vor der Erleuchtung, wie wir uns nach unserer Erleuchtung verhalten werden. Ein Erleuchteter hat kein Ego und keine Veränderungsimpulse mehr. Alles ist aus seine Sicht gut so wie es ist. Wenn wir uns vor der Erleuchtung als Buddha der Liebe (Bodhisattva) visualisieren und entsprechend verhalten, werden wir nach der Erleuchtung als Buddha der Liebe handeln. Wenn wir vor der Erleuchtung den Wunsch haben, allen Wesen zu helfen, werden wir es nach unserer Erleuchtung tun.

    Meine Erfahrung ist, dass in der Erleuchtung das Ego verschwindet. Alle Anhaftungen lösen sich auf. Auch die Anhaftung an die eigene Person. Wir sind einfach nur reines Bewusstsein ohne Identität. Um in der Welt zu handeln, brauchen wir aber eine Identität. Wir können aus dem Parinirvana heraus eine Identität bilden und uns wieder inkarnieren (auf der Erde handeln).


    Ich glaube, dass es viele Stufen der Erleuchtung gibt. Im tibetischen Buddhismus spricht man von zehn Bodhisattva Stufen. In der zehnten Bodhisattvastufe ist man schon ein Buddha, aber man ist noch mit der Erde verbunden. Man möchte alle Wesen vom Leid befreien und kann sich deshalb auf der Erde inkarnieren. Ein Buddha der elften Stufe hat keinen Wunsch mehr nach einer Inkarnation auf der Erde. Er ruht einfach in seinem erleuchteten Bewusstsein und strahlt Frieden, Glück, Liebe, Weisheit und Erleuchtung in alle Welten aus. Ich glaube, dass er noch seiner selbst bewusst ist, aber er hat keinen Handlungsimpuls mehr.

    Sukha - Glück

    (Dhammapada)


    197

    Den Haß nicht zu erwidern, das ist unser Glück;

    Und hassen andre uns, wir hassen nicht zurück.


    198

    Welch Glück! Von allem Leid der Welt sind wir befreit;

    Voll Leiden ist die Welt, doch wir sind ohne Leid.


    199

    In gierverzehrter Welt, wie glücklich leben wir!

    Wenn andre gierig sind, sind wir doch frei von Gier.


    200

    Wie glücklich leben wir! Denn hier gehört uns nichts;

    Wir nehmen Freud' als Brot, wie Gottheiten des Lichts.


    201

    Aus Sieg kommt Haß, denn der Besiegte ist bedrückt;

    Wer friedsam auf den Sieg verzichtet, lebt beglückt.


    202

    Kein Feuer brennt wie Gier, wie Haß kein Mißgeschick,

    Den Daseinsfaktoren (khandha) gleicht kein Leid, der sel'gen Ruh' kein Glück.


    203

    Hunger ist schlimmste Qual, unbeherrschte Triebe größtes Leid;

    Dem Weisen ist Nirvana höchste Seligkeit.


    204

    Gesundheit ist das größte Gut, Zufriedenheit

    Der beste Schatz, Nirvana höchste Seligkeit.