Hallo,
ich habe am vergangenen Gründonnerstag meinen Kirchenaustritt beim Standesamt vollzogen.
Das Einsparen der Steuern mag vielleicht ein netter Nebeneffekt sein, war aber nicht meine Motivationen (so wie es bei den meisten anderen gewesen sein könnte, wie ich glaube).
Mein Austrittsgrund waren die biblischen Lehren der Grausamkeit sowie die Blutrituale an Tieren im alten Testament.
Wer u.a. diese Zitate gelesen hat, wird sicher verstehen, warum ich dieser Lehre nicht mehr reinen Gewissens angehören konnte und wollte:
http://www.bibelzitate.de/gbz.html
Und ganz ehrlich:
Wie viele Christen sind oder waren wirklich überzeugte, gläubige Christen?
Wer bspw. die Bibel anzweifelt ist ja nicht gläubig, denn hier beginnt ja schon der Widerspruch.
Und wer die Bibel als "heilig" anerkennt, bibeltreu und gläubig ist, der macht sich (ohne dass ich irgendeinem Pastor, Priester, Abt oder Bischof etwas böses nachsagen möchte) die Inhalte der Bibel zu eigen.
Natürlich sollen sich die Christen am neuen Testament richten, doch eine klare Distanzierung vom alten Testament hat es dabei nicht gegeben. Warum hat man das alte Testament eigentlich bestehen gelassen?
So wie Jesus auch ein moralisch-ethischer Mentor gewesen ist und man ihn auch heute noch als menschlich edel betrachten würde, so störte mich in diesem Zusammenhang folgendes Zitat:
Zitat
Ich bin nicht gekommen, um Frieden zu bringen, sondern das Schwert
Dies passt überhaupt nicht in die ganze Jesus-Philosophie hinein. Dieses Zitat, das wohl von Jesus gesprochen worden sein sollte, erschütterte ein wenig meine bisherige Vorstellung über Jesus. Warum hatte er das gesagt? Was hatte es damit auf sich? Wer könnte mir das einmal genauer erklären?
Ein weiterer Konfliktpunkt war für mich die Aufforderung, das Kreuz auf uns zu nehmen bzw. das Kreuz zu tragen.
Im übertragenden Sinne bedeutet es doch wiederum, Leid an uns zu nehmen, uns dem Leiden zu verschreiben. Doch viele Menschen leiden, sowohl physisch als auch psychisch an Armut, Krankheiten, Depressionen und Schuldgefühlen. Dass diese Menschen dafür einmal belohnt werden, wage ich zu bezweifeln.
Es ist doch viel erstrebenswerter, das Leiden zu beenden.
Und wer sein eigenes Leid überwindet, der wird sich auch gestärkt fühlen, anderen dabei zu helfen, von ihrem Leiden loszukommen.
Jesus hat gewiss in großen Teilen buddhistische Lehren an die Menschen weitergegeben. Doch diese Lehre ist teils durch Überlieferungsfehler, durch Übersetzungsfehler und letztendlich auch durch Fehlinterpretationen verfälscht worden.
Deshalb habe ich mich für den Buddhismus entschieden, denn es ist die Urlehre des Siddhartha Gautama in reiner Form, die auch frei von Widersprüchen ist (soweit ich das beurteilen kann).
Außerdem kennt der Buddhismus keine Gewalt, keinen Krieg und kein Blutvergießen. Zumindest macht der Buddhismus dies nicht zum Teil seiner Lehre.
Zur ursprünglichen Thread-Frage:
Ich nehme mal an, dass fast alle Forenmitglieder hier einst Christen waren.