Beiträge von Obladi Oblada

    Für meine beste Freundin in Tirol, die seit einer Woche krank mit Covid im Bett liegt und es wird und wird nicht besser. Sie ist Allergikerin und deswegen ungeimpft.

    Was für Symptome hat sie denn und wie wird sie behandelt?

    Es fing mit Kopf- und Halsschmerzen an, dann kam Fieber dazu. Das ist weg, aber sie ist stark erschöpft, hat Beschwerden im Kehlkopf, hatte starke Schluckbeschwerden, hat starken Husten (und dazu noch gebrochene Rippen von einem Sturz mit dem Fahrrad vor etwa drei Wochen :silent:). Geruchs- und Geschmacksinn sind auch betroffen - alles, was sie isst oder trinkt schmeckt komisch und sie muss sich dazu zwingen.

    Medikamente kann sie aufgrund ihrer Allergien nicht nehmen. Sie war Krankenschwester und musste deshalb auch den Beruf aufgeben.

    Ich kenne diese Geschichte noch mit einer Erweiterung, wonach die Schüler ihren Lehrer später ertappten, dass er aß und dabei las. Darauf angesprochen, antwortete er: "Wenn ich esse und lese, dann esse und lese ich"


    Ich weiß leider nicht mehr, wo ich das so gelesen habe. :erleichtert:

    Es soll einen Menschen geben, der gar kein Gehirn hat und dennoch denken kann, der alles kann was wir können.

    Das darf mehr als nur bezweifelt werden. ;) Allerdings reicht anscheinend ein relativ kleiner Prozentsatz der Gehirngröße aus, um "normal" leben zu können. Vermutlich meinst du einen derartigen Fall.

    Durch einen Artikel bin ich wieder an die Tagebücher von Etty Hillesum erinert worden, die auch auf meinem Bücherregal stehen und die mich immer wieder tief beeindrucken, wenn ich darin lese:


    Zitat

    Die große Kunst des Lebens besteht darin, Leiden zu ertragen, sagt der Autor Steve Heitzer. In dieser Zeit des Krieges in Europa empfiehlt er die Lektüre der Tagebücher der Jüdin Etty Hillesum, die mit 29 in Auschwitz ermordet wurde. Sie hatte ein unumstößliches Vertrauen in das Leben: „Ich bin zu allem bereit, ich gehe an jeden Ort dieser Erde, wohin Gott mich schickt.“


    Die folgenden Zeilen sind 80 Jahre alt und zugleich so aktuell, dass es mich fröstelte, als ich sie kürzlich entdeckte. Sie stammen aus der dunkelsten Zeit der deutschen und europäischen Geschichte:


    “Das eine Mal ist es ein Hitler, ein andermal meinetwegen ein Iwan der Schreckliche, einmal ist es Resignation, ein andermal sind es Kriege, Pest, Erdbeben oder Hungersnot. Entscheidend ist letzten Endes, wie man das Leiden, das in diesem Leben eine wesentliche Rolle spielt, trägt und erträgt und innerlich verarbeitet und dass man einen Teil seiner Seele unverletzt über alles hinwegrettet.”

    Diese Zeilen schrieb die Jüdin Etty Hillesum 1 kurz vor ihrer Deportation im Juli 1942. Sie starb 1943 in Auschwitz, keine 30 Jahre alt. Bis in ihre letzten Tage hinein inmitten unsagbaren Leides konnte sie mit tiefer Freude im Kontakt bleiben; mit Glück und unerschöpflicher Liebe, so groß das Unrecht und so tragisch die Lebensumstände auch waren.

    Sie verkörperte, was der große buddhistische Lehrer Thich Nhat Hanh als Wesen der Meditation beschrieb: “Das Leben ist schrecklich und wundervoll. Meditationspraxis beinhaltet, mit beiden Aspekten des Lebens in Berührung zu sein.” 2


    "Man muss sich von Klischeevorstellungen über das Leben befreien" - Ethik Heute


    Das denkende Herz: Die Tagebücher von Etty Hillesum 1941 - 1943 : Gaarlandt, J. G., Hillesum, Etty, Gaarlandt, J. G., Csollány, Maria: Amazon.de: Bücher

    Hallo zusammen.


    Kennt ihr in eurem Umfeld viele Leute, die regelmäßig sitzen? Klar, wenn ihr einer Sangha organisiert seit, ist das nicht unwahrscheinlich, aber wie sieht es jenseits davon aus, bei den "normalen" Menschen? Meditation ist ein echter "Game-Changer" für das eigene Leben. Das werden wahrscheinlich viele von euch unterschreiben können. Meine Kernfrage hier. Wie können wir Menschen dazu motivieren, diese Technik auch im eigenen Leben zu kultivieren? Zen, habe ich oft den Eindruck, ist vielen Menschen zu streng und zu düster. Hingegen sind anderen die Tibeter zu exotisch und die Rituale zu fremd, auch der Theravada ist vielen Menschen zu fremd, scheint mir, als dass er zu einer breiten Bewegung in der Gesellschaft werden könnte. Dabei hat der Buddhismus meiner Ansicht nach so viel Potenzial, unsere derzeitigen ökologischen und gesellschaftlichen Probleme zu lösen, dass es schade wäre, würde die Lehre nicht mehr Beachtung finden.

    Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wer aller in meinem Umfeld vielleicht meditiert, ich geh damit nicht hausieren und es gibt auch bei mir Phasen, wo das eher flach liegt. Aber wenn mal die Sprach drauf kommt - vor allem im beruflichen Umfeld, wenn es um Stress, Schlafprobleme und Ähnliches geht - und ich erwähne Meditation, dann finden das alle gut und nicken zustimmend. Das war früher mal anders, da ist man schon mal belächelt oder komisch angeschaut worden. Aber mittlerweile hat Meditation den Nimbus des Besonderen verloren und wird zunehmend alltagstauglich - was es ja auch sein soll - und erreicht immer mehr Bevölkerungsschichten.


    Ich denke, es ist vor allem säkularen Buddhisten zu verdanken, dass Meditation, Achtsamkeit etc. immer mehr in der breiten Bevölkerung ankommt, ich denke da an Leute wie Jon Kabat-Zinn.

    In einer Frauenzeitschrift las ich neulich einen ausführlichen Artikel über "Selbstmitgefühl" basierend auf Kristin Neff und Christopher Germer und entsprechender Anleitung zur Metta-Meditation. In einer Zeitschrift meiner Krankenkasse las ich neulich Ähnliches mit Beschreibung von Techniken, die mich an jene von Rick Hanson erinnern, und an der Universität Innsbruck such man derzeit Teilnehmer für eine Studie zur Resilienz:


    Zitat

    Wenn Expertinnen und Experten von „Resilienz“ sprechen, meinen sie damit quasi das „seelische Immunsystem“, das in Krisen schützen kann. Wie stark und wie lange dieser Schutz andauern kann, wird jetzt in einer neuen Studie untersucht, wie Hofer erklärte: „Es gibt wichtige Säulen der Resilienz. Da geht es zum Beispiel darum, dass man eine Situation grundsätzlich akzeptiert und einsieht: Es ist jetzt, wie es ist und das nehme ich an. Aber – und das ist der wesentliche Punkt – man erstarrt dann nicht völlig, sondern geht in eine Art ‚Selbstwirksamkeit‘.“


    Wie das gelingen kann, ist derzeit Gegenstand einer Untersuchung, die bereits am Laufen ist. Dabei sollen 200 Teilnehmende nach dem Zufallsprinzip in zwei Gruppen aufgeteilt werden, in denen zwei unterschiedliche Methoden angewandt werden. Die erste Gruppe führt die sogenannte „Progressive Muskelentspannung“ durch, bei der bestimmte Muskelgruppen gezielt angespannt und wieder entspannt werden. Die zweite Gruppe trainiert die Methode „RASMUS – Resilienz durch Achtsamkeit, Selbst-Mitgefühl und Selbstfürsorge“. Die Studie wird in Live-Online-Trainings absolviert.


    Resilienz: Wie die Seele den Widerstand lernt - tirol.ORF.at


    Techniken, wie sie im Buddhismus angewandt werden, finden also immer mehr Beachtung und Zustimmung in allen möglichen Bereichen und das finde ich gut so, auch wenn nicht alles direkt mit Buddhismus verbunden wird bzw. einem die Lehre Buddhas schmackhaft machen soll.

    Werde mir bald Hilfe suchen.

    Und das ist gut so! Ich wünsche dir von Herzen, dass du gute und professionelle Hilfe erhältst und dass du bald wieder Freude im Leben findest und vor allem dein inneres seelisches Gleichgewicht.

    Ich kenne dich nicht, aber deine Worte bewegen mich tief.


    Viel Kraft für dich und ganz viel Metta _()_:rose:

    Ich mag den Typen, aber hier finde ich auch, dass er sich da ein wenig verstiegen hat. Das ändert nichts daran, dass er sicher ein sehr guter Lehrer ist und ich stehe eigentlich auf schwarzen Humor. Aber ich denke auch, dass Menschen, die tatsächlich ihre Oma, ihren Partner, ihr Kind bei einem solchen Unglück verloren haben, nicht so sehr drüber schmunzeln können.

    _()_Liebe Mitmenschen,

    wenn ihr euch auskennt, so könnt ihr mir diese Frage beantworten.

    Ist es normal, wenn man durch Meditation und das Sehen dadurch ( in einer solchen sein und in die Welt gehen ),

    auch mal Trauer empfindet ?

    Es ist ganz normal, dass solche und ähnliche Gefühle in der Meditation hochkommen. Da ist nichts Falsches dran und auch der Karma-Gedanke muss da nicht herhalten.


    Trauer ist eine ganz normale und heilsame Empfindung. Unheilsam wird sie erst, wenn man einerseits versucht sie zu verdrängen oder andererseits da zu sehr anklammert. Es ist ein Unding, solche Empfindungen loswerden zu wollen oder zu glauben, irgendwann würde man all dies nicht mehr fühlen, wenn man nur lang genug meditiert.

    Ich habe schon Angst vor dem Tod. Ich glaube nicht an ein Weiterleben in irgendeiner Art oder an ein Wiedersehen mit jenen, die man verloren hat. Wenn ich tot bin, bin ich tot, das glaube ich und ich denke mir natürlich, dass ich davon eh nichts merke. Aber jetzt schon zu wissen, dass mein Bewusstsein irgendwann ausgeschaltet wird sozusagen, ist dennoch ein gruseliger Gedanke. Meist suchen mich solche Gedanken nachts anheim, tagsüber bin ich doch zusehr mit allem Möglichen abgelenkt. Ich denke dann immer an meine Eltern und all die anderen Verstorbenen, die das auch durchstehen haben müssen. Und ich denke an die Zeit, in der es mich noch nicht gegeben hat, das war mir ja auch "wurscht" sozusagen ;) und wie kurz die Zeit im Grunde ist, in der es mich gibt...Das macht nachdenklich und demütig. Ich schaue mir meine Angst an und akzeptiere, dass es sie gibt. Vielleicht ändert sich das ja auch noch.

    [mod]

    Hier wurde ein kleiner Teil des Beitrags entfernt, weil er sich auf einen anderen, bereits gelöschten Beitrag bezog (~xiaojinlong)[/mod]


    Kohouten vielleicht würde dir das Konzept des Selbstmitgefühls helfen:


    Achtsames Selbstmitgefühl: Möge ich freundlich zu mir sein


    Es gibt da sehr gute Literatur zu dem Thema, vor allem von Kristin Neff und Christopher Germer. Das hat mir persönlich in anderen Belangen geholfen. Das kannst du in deine Praxis einbauen, indem du mitfühlend und geduldig mit dir selbst bist, und in der Richtung Metta-Meditaiton praxtizieren. Das ist vielleicht in deiner jetzigen Situation, wo du Probleme mit Atmen hast, auch besser als Atembetrachtungen.

    Ich sollte noch erwähnen dass ich auch andersweitig mein Leben geändert habe, versuche jeden Tag so lange es neben Arbeit und Familie möglich ist in die Natur zu gehen, in den Wald, auf den Berg (kleiner Berg :) Ich merke dass es mich positiv beeinflusst - habe vorher sehr anders und häuslich, zurückgezogen gelebt) Auch meinen Medienkonsum habe ich 90 % eingeschränkt, ich möchte nur mehr wenig tagesaktuelle Nachrichten sehen oder hören, ich habe einfach kein Bedürfnis mehr danach. Ich werde eh von meiner Frau zwangsweise mit dem wichtigsten ,,beglückt,,. Außerdem bekommt man ja auch von anderen Leuten, Arbeitskollegen, Freunden genug mit, das reicht mir.


    Heute z,B kam ich überhaupt nicht weit, mir kommt vor es macht auch keinen Sinn es heute länger zu versuchen, mein Kopf ist einfach zu voll. Ich schaffe es nicht von meinen Gedanken loszukommen, schaffe ich es mal für 10 Sekunden kommt der nächste Gedanke.

    Ich finde, du bist schon auf einem sehr guten Weg und solltest nun nicht zuviel auf einmal wollen. Deine Gedanken wirst du auch nicht los, es geht mehr darum, sich nicht von ihnen gefangennehmen zu lassen, sich nicht in ihnen zu verlieren. Aber dein Geist wird immer Gedanken produzieren.

    Hallo werte Zennies.

    Würdet ihr sagen dass diese beiden kurzen Geschichten Franz Kafkas als Koans benutzt werden können "bzw dem Sinn Nahe kommen"?

    Mich erinnern sie jedenfalls daran.

    Das ist nicht so weit hergeholt. Es gibt auch etliche Aphorismen Kafkas, die als Koans taugen. "Ein Käfig ging einen Vogel suchen" oder "Du bist die Aufgabe. Kein Schüler weit und breit".


    Irgendwo in seiner fulminanten dreiteiligen Kafka-Biographie zitiert Reinhard Stach diesen Tagebucheintrag Kafkas:


    "Ich saß einmal vor vielen Jahren, gewiß traurig genug, auf der Lehne des Laurenziberges. Ich prüfte die Wünsche, die ich für das Leben hatte. Als wichtigster oder als reizvollster ergab sich der Wunsch, eine Ansicht des Lebens zu gewinnen (und – das war allerdings notwendig verbunden – schriftlich die anderen von ihr überzeugen zu können), in der das Leben zwar sein natürliches schweres Fallen und Steigen bewahre, aber gleichzeitig mit nicht minderer Deutlichkeit als ein Nichts, als ein Traum, als ein Schweben erkannt werde. Vielleicht ein schöner Wunsch, wenn ich ihn richtig gewünscht hätte. Etwa als Wunsch, einen Tisch mit peinlich ordentlicher Handwerksmäßigkeit zusammenzuhämmern und dabei gleichzeitig nichts zu tun und zwar nicht so, daß man sagen könnte: »Ihm ist das Hämmern ein Nichts«, sondern »Ihm ist das Hämmern ein wirkliches Hämmern und gleichzeitig auch ein Nichts«, wodurch ja das Hämmern noch kühner, noch entschlossener, noch wirklicher und, wenn du willst, noch irrsinniger geworden wäre."


    Stach meinte hierzu, Kafka wusste es nicht, aber er habe da Zen entdeckt.

    Wie übt ihr Mettameditation? Habe Schwierigkeiten damit. Mus ich dabei was fühlen? Oder ist es erstmal nur denken? Manche sagen man soll in alle zehn Richtungen versuchen ein Gefühl von Metta auszustrahlen, andere man soll auf den Atem achten und dabei „Metta metta metta…“ denken. Wieder woanders las ich, man soll versuchen, Metta suf sich selbst, dann die Familie, dann neutrale, dann „Feinde“ bzw „böse“ Menschen richten, erst als Gedanke, über die Zeit entstünde dann wohl echtes Metta, mit der Übung.
    wie macht ihr das?

    Ich habe mit Metta-Meditaton sehr spät angefangen, habe mich lange Zeit nur auf den Atem konzentriert. Allein das soll ja schon Regionen im Gehirn verstärken, die für Empathie und Mitgefühl zuständig sind. Mit Metta-Meditation habe ich angefangen, indem ich erstmal nur die "Formeln" innerlich rezitierte. Das Gefühl hierbei hat sich irgendwie dann automatisch bei mir eingestellt, es war nicht so, dass ich irgendwie versucht habe, das zu erzeugen oder gar zu erzwingen.


    Hier ein Bericht über eine interessante Studie von Tania Singer, in der verschiedene Meditationsarten beleuchtet wurden:


    Mitgefühl trainieren – Tania Singers ReSource Studie


    Zitat

    Tanja Singer konnte in dieser Studie nachweisen, dass man nicht Tausende von Stunden meditieren muss, um messbare und nachweisbare neuronale Veränderungen, Veränderungen der inneren Haltung und des Verhaltens zu erzielen. Sie konnte vielmehr eindrucksvoll zeigen, dass die Grosshirnrinde auch bei Anfängern bereits nach drei Monaten Training dicker wird – und zwar jeweils in den Gehirnarealen, die in dieser Zeit besonders oft aktiviert wurden. Jedes Trainingsmodul verändert also andere synaptische Verbindungen im Gehirn. Wenn man sich jeden Tag innerlich auf Mitgefühl und Dankbarkeit ausrichtet, dann verändert sich dadurch nicht nur die innere Haltung und das äussere Verhalten, sondern auch das Gehirn – und zwar in denjenigen Netzwerken, welche diese sozio-emotionalen Prozesse verarbeiten.

    Herzlich Willkommen, Ole!


    Wie du selbst schon festgestellt hast, geht es nicht um "erlaubt" oder "nicht erlaubt". Du wirst selbst ein Gespür für dich haben - und es im Laufe der Praxis verfeinern oder dir bewusster machen - was dir gut tut und was nicht. Das kann ein anderer für dich nicht entscheiden.


    Ich bin ein Serien-Freak und leidenschaftliche Leserin und ich merke, wann es genug ist, obwohl es mir manchmal schwer fällt, nicht gleich die nächste Folge zu schauen oder noch ein Kapitel zu lesen udn noch eins.. ;) Zum Glück fehlt mir auch meistens die Zeit, um mich zu lange berieseln zu lassen.


    James Bond interessiert mich nicht :nosee:, aber wenn, würde ich ihn mir mit Vergnügen anschauen. :)


    Was Essen und Trinken betrifft: jeder weiß, welche Nahrungsmittel und Getränke gesund sind und gut tun und welche nicht. Das richtige Maß muss jeder selber finden und einhalten. Das ist natürlich meist schwerer, als es klingt und auch dabei hilft Achtsamkeit.