Hallo zusammen.
Kennt ihr in eurem Umfeld viele Leute, die regelmäßig sitzen? Klar, wenn ihr einer Sangha organisiert seit, ist das nicht unwahrscheinlich, aber wie sieht es jenseits davon aus, bei den "normalen" Menschen? Meditation ist ein echter "Game-Changer" für das eigene Leben. Das werden wahrscheinlich viele von euch unterschreiben können. Meine Kernfrage hier. Wie können wir Menschen dazu motivieren, diese Technik auch im eigenen Leben zu kultivieren? Zen, habe ich oft den Eindruck, ist vielen Menschen zu streng und zu düster. Hingegen sind anderen die Tibeter zu exotisch und die Rituale zu fremd, auch der Theravada ist vielen Menschen zu fremd, scheint mir, als dass er zu einer breiten Bewegung in der Gesellschaft werden könnte. Dabei hat der Buddhismus meiner Ansicht nach so viel Potenzial, unsere derzeitigen ökologischen und gesellschaftlichen Probleme zu lösen, dass es schade wäre, würde die Lehre nicht mehr Beachtung finden.
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wer aller in meinem Umfeld vielleicht meditiert, ich geh damit nicht hausieren und es gibt auch bei mir Phasen, wo das eher flach liegt. Aber wenn mal die Sprach drauf kommt - vor allem im beruflichen Umfeld, wenn es um Stress, Schlafprobleme und Ähnliches geht - und ich erwähne Meditation, dann finden das alle gut und nicken zustimmend. Das war früher mal anders, da ist man schon mal belächelt oder komisch angeschaut worden. Aber mittlerweile hat Meditation den Nimbus des Besonderen verloren und wird zunehmend alltagstauglich - was es ja auch sein soll - und erreicht immer mehr Bevölkerungsschichten.
Ich denke, es ist vor allem säkularen Buddhisten zu verdanken, dass Meditation, Achtsamkeit etc. immer mehr in der breiten Bevölkerung ankommt, ich denke da an Leute wie Jon Kabat-Zinn.
In einer Frauenzeitschrift las ich neulich einen ausführlichen Artikel über "Selbstmitgefühl" basierend auf Kristin Neff und Christopher Germer und entsprechender Anleitung zur Metta-Meditation. In einer Zeitschrift meiner Krankenkasse las ich neulich Ähnliches mit Beschreibung von Techniken, die mich an jene von Rick Hanson erinnern, und an der Universität Innsbruck such man derzeit Teilnehmer für eine Studie zur Resilienz:
Zitat Wenn Expertinnen und Experten von „Resilienz“ sprechen, meinen sie damit quasi das „seelische Immunsystem“, das in Krisen schützen kann. Wie stark und wie lange dieser Schutz andauern kann, wird jetzt in einer neuen Studie untersucht, wie Hofer erklärte: „Es gibt wichtige Säulen der Resilienz. Da geht es zum Beispiel darum, dass man eine Situation grundsätzlich akzeptiert und einsieht: Es ist jetzt, wie es ist und das nehme ich an. Aber – und das ist der wesentliche Punkt – man erstarrt dann nicht völlig, sondern geht in eine Art ‚Selbstwirksamkeit‘.“
Wie das gelingen kann, ist derzeit Gegenstand einer Untersuchung, die bereits am Laufen ist. Dabei sollen 200 Teilnehmende nach dem Zufallsprinzip in zwei Gruppen aufgeteilt werden, in denen zwei unterschiedliche Methoden angewandt werden. Die erste Gruppe führt die sogenannte „Progressive Muskelentspannung“ durch, bei der bestimmte Muskelgruppen gezielt angespannt und wieder entspannt werden. Die zweite Gruppe trainiert die Methode „RASMUS – Resilienz durch Achtsamkeit, Selbst-Mitgefühl und Selbstfürsorge“. Die Studie wird in Live-Online-Trainings absolviert.
Resilienz: Wie die Seele den Widerstand lernt - tirol.ORF.at
Techniken, wie sie im Buddhismus angewandt werden, finden also immer mehr Beachtung und Zustimmung in allen möglichen Bereichen und das finde ich gut so, auch wenn nicht alles direkt mit Buddhismus verbunden wird bzw. einem die Lehre Buddhas schmackhaft machen soll.