Beiträge von lumin

    Hallo Sascha_108,
    ganz egal ob du einen buddhistischen Weg oder einen anderen geistigen Weg gehst - Wie erkennst du, dass du den für dich richtigen Weg gefunden hast und ihn auch richtig praktizierst?:
    Das ist immer dann der FAll, wenn genau drei Dinge zusammenkommen und persönlich erfahrbar anwachsen:
    Freude, Tatkraft und Furchtlosigkeit.
    Nehmen diese drei Tugenden zu, dann kannst du dir sicher sein, im Moment alles richtig zu machen. Fehlt eines der drei Elemente, dann läuft etwas falsch und du musst nach der Ursache dafür suchen.
    Warum sind es genau diese Eigenschaften? Weil sie letztendlich nicht abhängig von der bedingten Welt sind, sondern aus dem befreiten Geist von selber heraus entstehen. Erleuchtete Buddhas und Yogis zeigen genau diese drei Eigenschaften im Überfluss.
    Ebenso gilt: Wenn Mitgefühl und Weisheit aus ihren Ketten befreit werden, zeigt sich sich eine furchtlose freudvolle Kraft.


    Wenn ich mir deinen FAll anschaue, dann bemerkst du selber, dass dir die Freude etwas abgeht und sich mehr in Richtung Gleichgültigkeit verlagert. Hier gilt es, sein Verständnis erneut zu überprüfen. Setze ich z.B. irrigerweise Gleichmut mit Gleichgültigkeit gleich? HAbe ich wirklich verstanden, warum und wieviel Leid es tatsächlich gibt und habe ich verstanden, warum dann meine jetzige Situation so unglaublich kostbar ist? Weiss ich, dass ich selber mein KArma in der HAnd habe, und dieses MAl sogar bewusst? Weiss ich, dass zwar alles Bedingte entstehen und vergehen muss, es darüber hinaus aber etwas gibt, das nicht zusammengesetzt ist, also nicht geboren wurde und niemals zerfällt, eben das, was gerade jetzt durch deine Augen schaut und die Welt erlebt?
    Es gibt da sehr viele Ansätze und es obliegt immer dem einzelnen Praktizierenden, sich auch selber kritisch zu prüfen, ob noch alles rund läuft.
    Wie gesagt, drei Eigenschaften, die stetig auf dem richtigen Weg wachsen: Freude, Tatkraft und Furchtlosigkeit.

    In Kürze:
    Leerheit bedeutet, dass die Dinge leer von einer dauerhaften Existenz sind.
    Es bedeutet auch leer von einer dauerhaften Eigenschaften.
    Gleichzeitig bedeutet es aber auch, dass mit der Leerheit das Potential da ist, alles hervorzubringen und alles wahrnehmbar zu machen, worauf sich der Geist fokussiert.
    So gesehen bedeutet die Leerheit nicht das Nichts sondern das Alles.
    Bsp.: Ein Auto ist grundsätzlich leer von der Eigenschaft, gut oder schlecht zu sein.Aber es hat das Potential, für Gutes (Transport) oder Schlechtes (jemanden überfahren) genutzt zu werden.
    Oder der TAg. Der TAg ist weder gut noch schlecht an sich. Allein deine Wahrnehmung und Beurteilung nutzen das Potential seiner Leerheit, um ihn zu einem guten oder schlechten TAg zu machen.

    Die veränderte Aussprache von MAntren oder Keimsilben ist im Tibetischen nicht ungewöhnlich und hat sich im LAufe der JAhrhunderte so ergeben.
    Beispiel dafür sind zb Das ursprüngliche Om Mani Padme Hum welches im Tibetischen fast immer Om Mani Peme Hung gesprochen wird. Aus dem Sanskritischen Vajra wurde das tibetische Benza, usw.
    Den Tibetern ist der Umstand, dass der historische Buddha die Mantren anders gab, als sie sie heute sprechen durchaus sehr bewusst.
    Und es gibt gute Gründe, die über die Zeit veränderten Silben (und nicht die Originale) auch genau so zu gebrauchen, genau dann wenn:
    -Man die Übertragung über die tibetischen Linien dazu bekommen hat: Denn mit der Übertragung geht auch der Segen über, und der liegt bei den Übertragungen dann immer in der gegebenen Form.
    - Man nicht nur den Segen des Buddhas und der indischen Siddhas zu den MAntren möchte, sondern auch noch den Segen aller tibetischen Meister (und das waren gar nicht so wenige), die ihre Verwirklichung eben mit der veränderten Form des MAntras erreichten.


    Dass die MAntren und Silben trotzdem wirken, zeigen ja gerade die vielen tibetischen Verwirklicher bis in die heutige Zeit.
    Und die Buddhas und Boddhisattvas wissen schon, wer von ihnen gemeint ist. Es kommt auf die geistige HAltung an, auf die Einstellung, auf die Öffnung.

    Tashili:


    Und dann steht da auch noch freundlich, dass die Verfasser des Schreibens nicht glauben, dass karmapa ogyen trinley das in Auftrag gegeben habe. Wie sollte dann karmapa ogyen trinley den "Raub rechtfertigen", wie du sagst? Und warum?


    HAbe ich nicht gesagt. Hätte ich geschrieben, der KArmapa solle sich rechtfertigen, hätte ich ihm schon alleine dadurch ein Wissen und Wollen unterstellt. HAbe ich aber nicht. Ich schrieb nur, er solle dazu Stellung beziehen, im Sinne von Klarstellen .
    Den Begriff Rechtfertigung benutzte ich ausschliesslich für die Personengruppe(n), welche tatsächlich direkt und unmittelbar am AKt beteiligt waren (sind).

    Eine sehr traurige und unglückliche Sache.
    Die drugpa-kagüys und die karma-kagüys sind seit jeher eigentlich eng miteinander verwoben. Beide Linien gaben sich immer wieder Übertragungen und sorgten so dafür, dass wichtige Mittel lebendig blieben und eben eine ungebrochene Übertragungslinie erhalten blieb.
    Wir KArma KAgüys sind seit dem KArmapakonflikt in zwei LAger divergiert. Ganz offensichtlich hat eine Gruppe im Namen des von den Chinesen gewünschten Karmapa Urgyuen Trinley Dorje die gewaltsame Übernahme von Drukpastellen in Tibet forciert. Wie sie diesen Raub rechtfertigen wollen, bleibt mir ein Rätsel. Aus Diebstahl kann niemals eine gute Frucht wachsen, insbesondere dann nicht, wenn es um den Dharma geht.
    KArmapa Urgyen Trinley Dorje ist nun aufgerufen, dazu Stellung zu beziehen und sich von diesem Tun abzuwenden.
    Gyalwang Drugpa hat ihn in einem Schreiben ausdrücklich dazu aufgefordert.
    Und auch der Dalai LAma, welcher eben diesen KArmapa mit anerkannt hat, könnte noch ein Wort dazu sprechen, um mehr Unheil zu verhindern.


    Wir KArma KAgüys unter KArmapa Trinley Thaye Dorje können den Vorfall nur bedauern, uns distanzieren und unser Mitgefühl und unsere besten Wünsche den Drugpas zuteil werden lassen.
    Für uns sind und bleiben sie unsere Brüder, denen wir gerne helfen, woimmer und wannimmer wir können.
    Es ist einfach nur traurig...

    Wenn mich der Jäger fragt, in welche Richtung das Reh gelaufen ist, werde ich wohl in die andere Richtung zeigen, und nicht einfach nur schweigen. Schweigen würde ihm die Möglichkeit bieten,auch ohne mein Zutun die richtige Fährte aufzunehmen. In diesem Beispiel bewerte ich das Gut "Leben schützen" als wichtiger denn das Gut "Wahrheit sagen", nehme sogar das schlechte KArma der Lüge auf mich, um etwas Wichtiges zu schützen.
    Ansonsten fällt mir kein Argument für die Lüge ein. Auch halte ich es für vermessen zu glauben, das Gegenüber wäre nicht stark genug, die Wahrheit zu ertragen. Wenn ich dem anderen nicht die Möglichkeit biete, zu erkennen, was läuft, behandle ich ihn von oben herab, bevormunde ihn und spreche ihm eine Ebenbürtig von vorne herein ab. Wenngleich mir nur zu schmerzlich bewusst ist, wie vermeintlich bequem die Lüge im Verhältnis zur Wahrheit erscheint.

    Wow, zunächst einmal ein herzliches Willkommen im Forum.
    Wenn ich einmal ein Grundresumee deines Posts ziehe, dann kommt mir folgendes:
    Was ich von dir erfahre ist eine unglaubliche Ausdauer, TAtkraft und Hingabe für deine FAmilie, verbunden mit der Motivation, ein sauberes, wenn auch entbehrungsreiches und hartes Leben zu führen. Respekt! Du hast meine (und sicher noch viele andere aus diesem Forum hier) besten Wünsche.
    Du sagst du beginnst mit dem Buddhismus. Dazu ist zu betonen, dass es den Buddhismus mit für alle Wesen gleichen Lehrinhalten und Methoden als solches so gar nicht gibt, sondern es gibt viele verschiedene Schulen mit jeweils den ihnen eigenen Methoden, jeweils zugeschnitten auf die Einsichtsfähigkeit und Motivation des Schülers.
    So kann es dir also passieren, dass du dich in einer Schule ganz gut fühlst, während eine andere Form dir weniger zusagt. Das bedeutet dann nicht, dass die eine Schule besser wäre als die andere, aber, dann ist dir die eine Schule näher und fördert deine Entwicklung besser als die andere.
    Wie erkennst du nun, welches die richtige Schule für dich ist? Relativ einfach: Jede Methode, die dich geistig weiterbringen soll muss mindestens genau drei Früchte tragen: Furchtlosigkeit, Freude und Tatkraft.
    Wenn also diese drei Eigenschaften bei dir wachsen, bist du immer auf der richtigen Seite, fehlt eine der dreien, oder wird sie gar eingeschränkt, dann läuft ganz sicher etwas falsch und du solltest weiterschauen, bis du dein warmes "Zuhauseankommen-Gefühl" erfahren hast. Dir steht es also frei, die verschiedenen Strömungen anzuschauen, sei es Zen, Theravada, tibetischer Buddhismus oder was auch immer. Es ist sogar sehr gut, diese Suche gründlich zu machen, solange dir dein Meister nicht augenscheinlich vor der NAse begegnet, und du den Aha-Effekt hast:"Das ist es".
    Allen Schulen zueigen dürfte natürlich sein, dass ausfühlich über die Zuflucht zu den drei Juwelen (Buddha als Geisteszustand, seine Lehren sowie die Freunde auf dem Weg), über KArma und über Vergänglichkeit gesprochen wird.


    Ich wünsche dir sehr, dass du deine Schule finden mögest, und zwar bald. Und ich wünsche dir auch, dass du eine Arbeits-und Lebensform findest, die dir und deiner FAmilie mehr zuträglich ist als derzeit.
    Karmapa Chenno
    lumin


    Ich würde sagen, das äussert sich vor allem darin, dass die Schüler leichter Hingabe und Vertrauen zu ihrem Lehrer entwickeln können. Ein "Normalo-Lama" muss deswegen aber keinesfalls weniger begeistern, dennoch stärkt es das BAnd in dem Wissen darum.

    Hallo Benkei,
    auch dazu kann ich Dir noch etwas sagen. Der nächste 15. Sharmapa wird letztlich nur von einem LAma bestimmt, der das letzte Wort hat. KArmapa. In diesem FAll auch eindeutig von KArmapa Trinley Thaye Dorje. Du hast, wie du sagst, schon vom Karmapakonflikt gehört. Dazu gibt es eigentlich nur folgendes zu sagen:
    Der zweite Karmapa Karma Pakshi prophezeite, dass er ab seiner nächsten Inkarnation gleich zweimal als Linienhalter in Erscheinung tritt - als KArmapa eben und als Rothut-KArmapa, genannt Shamarpa.
    So geschah es. Seit dieser Zeit erkennen sich immer KArmapa und Shamarpa gegenseitig (Shamarpa erkennt KArmapa z.B. u a. am Energiefeld über seinem Kopf, der schwarzen Krone). Diese Tradition fand nur für kurze Zeit keine Anwendung, als über die Inkarnation Shamarpas ein BAnn gelegt wurde, und dieser zumindest nicht offiziell agieren durfte. Der 14. Dalai LAma hob diesen BAnn wieder auf, so dass der 14. Shamarpa wieder offiziell inthronisiert und autorisiert wurde. Damit ist dann auch klar, wer die Inkarnation des nächsten Linienhalters anerkennt. Der jetzt verstorbene 14. Shamarpa erkannte und inthronisierte den 17.KArmapa Trinley Thaye Dorje und lies damit eindeutig erkennen, dass er in seiner nächsten Inkarnation auch nur von diesem wieder bestätigt werden kann. Es bleibt zumindest sehr zu hoffen, dass die politisch motivierte Einflussnahme in diesem Fall aussen vor bleibt und der spirituellen Tradition Rechnung getragen wird.
    Zum zweiten Punkt, der Lehrtätigkeit des nächsten Shamarpa bleibt anzumerken, dass dies schneller geschehen kann, als du selber vielleicht denkst. Und wenn du fragst, ob der nächste Shamarpa denn so anders sein wird als der letzte bleibt folgendes anzumerken: 1958 als Shamarpa sechs Jahre alt war, besuchte er mit seinem älteren Bruder Jigmela sein altes Hauptkloster, welches zur Zeit des BAnns von den Gelugpas konfesziert wurde. Als er die Statuen der vorherigen Shamarpas sah (diese waren inzwischen mit gelben Mützen versehen worden, waren aber ansonsten unberührt) sagte er zu jeder einzelnen: "Das bin ich" "Und das bin ich auch".
    NAtürlich werden mit jedem neuen Körper, der angenommen wird, auch neue Bedingungen geschaffen. Dennoch behalten sich die Verwirklicher auf dieser hohen Bodhisattvaebene soviel Eigenschwingung vor, dass sie von ihren alten Schülern durchaus wieder erkannt werden können (aber nicht müssen!).
    Ich würde also sagen, du hast gute KArten ihm noch zu begegnen und einen direkten persönlichen Eindruck von ihm zu bekommen. Gib ihm ein paar JAhre.



    Nun, wenn dein Wunsch es ist, Verbindung zu Shamarpa zu bekommen, so gebe ich dir dazu einen Hinweis.
    Shamarpa starb am 11.6. Wir Schüler hatten diese Woche Gelegenheit bekommen, persönlich von unserem Meister Abschied zu nehmen, ihm unseren Dank und unsere Wünsche für seine baldige Rückkehr auszusprechen. Gerade in der Zeit zwischen den Inkarnationen ist es laut unserer Lehrer sehr leicht, unmittelbar mit dem Geist eines Verwirklichers eine Verbindung aufzunehmen. Alles was du wirklich dazu brauchst, ist der ehrliche Wunsch und die Hingabe zu diesem Lehrer. Er sieht es und wird ein BAnd knüpfen, sobald du ihm die HAnd reichst. Wenn es also dein ehrlicher Wunsch ist, hat er sich jetzt erfüllt. Auch schadet es in nächster Zeit nicht, Amithabas MAntra zu rezitieren. (Wenn du dies nicht hast, lass es dir nach Möglichkeit von einem der Amithaba-Praxis kundigen vorsprechen).


    Ja, mir ist die Phowa-Praxis sehr vertraut.
    SIe ist eine der sechs Lehren des NAropa (NAropa ist nicht der Entdecker sondern derjenige, der sie als Linienhalter weiter übertragen hat) und wird im tibetischen Buddhismus praktiziert und übertragen.
    Sie wird jeweils vom Lehrer zum Schüler weitergegeben. Sie bedarf einer guten Vorbereitung (Ngöndro-Praxis und Öpame/Amithaba-Meditation) und wird dann mit allen erforderlichen Erklärungen vom Lehrer übertragen. Und genau so soll es auch bleiben - was bedeutet, dass wen dies interessiert, er sich doch auch einen authentischen Meister suchen mag, der diese Praxis weitergibt,
    Was die Praxis selber angeht, so bin ich der Meinung, dass man sie bestenfalls unter Anleitung praktiziert, aber weniger über deren Inhalte und vor allem Erfahrungen so daher spricht, um sie kraftvoll zu halten. Ich bitte dies zu verstehen.
    Allerdings möchte ich auch auf die Literatur verweisen : "DAs tibetische Buch vom Leben und Sterben"von Sogyal Rinpoche sowie auf LAma Ole Nydahl Buch "Tod und Wiedergeburt".
    In diesem Zusammenhang möchte ich ebenfalls noch auf den kürzlich verstorbenen 14. Shamar Rinpoche (Shamarpa) hinweisen, welcher seinen Schülern als Ausstrahlung des Buddha Amithaba gilt. Möge mein Meister bald wieder den Nirmanakaya annehmen und den Wesen lebendiges Beispiel und Lehrer sein.
    LG
    Lumin

    Nun, gefragt wird nach früher Literatur zum Amithaba-Buddhismus.
    Anregen möchte ich dadurch, dass ich darauf verweise, dass die alte indische Praxis des Phowa, welche heute noch im tib. Buddhismus als eine der sechs Lehren des Naropa bekannt ist, genau auf Buddha Amithaba (Öpame, tib. )ausgerichtet ist.
    Es lohnt also, auch nach Schriften und Belehrungen über Phowa zu suchen.