Weltreisender:Guten Abend!
Gerade habe ich ein Video gesehen, wo jemand sagte, dass es auch im Buddhismus ein Selbst gebe. Anatman hieße wohl nur "nich das selbst". Er meinte, dass es bedeutet, dass das, was wir erkennen können, von dem wir bisher dachten, dass es das Selbst sei, "nicht das selbst" ist, sondern das Selbst das ist, was beleuchtet und erkennt. Es gibt also ein Selbst, aber es ist nicht lokalisierbar, weil es sich nicht selbst sehen kann...
Viele Grüße
Weltreisender
Das Selbst ... hmmm
Im Buddhistischen Schriften gibts bestimmt ne Menge an Definitionsmatererial
Es gibt ein Selbst, wenn auch (wohl) nicht in der Form, wie wir es zu meinen meinen.
Es gibt massenhaft "Ichs". Massenhaft, von denen wir meinen, dass sie Teil eines Ichs seien.
Ein Psychologe formulierte es mal ganz schön, indem er von Ich-Zuständen schrieb.
Du kannst das Selbst die Seele nennen oder den Kern oder das Ureigenste dessen, was dich betrifft, denn wir haben alle eine Identität. Irgendwann mal. Wir haben Alle diesen Ort, wo wir wirklich und wahrhaftig sind.
Wo ich aus mir selber heraus werde und bin und das mit Eingreifen meiner selbst.
Worte sind hinsichtlich Selbst ziemlich schwer zu finden.
Ich vermeine eher, dass es eine Art von Spüren ist davon, wie ich bin. Wer bin ich ?
Du musst erstmal all deine Nicht-Ichs finden und kennen, um zu sehen, was du in Wirklichkeit bist.
Wieviele Masken tragen wir denn, tag ein und tag aus ? Und von denen muss ich mich erst einmal befreien (können), denn diese Masken sind Prägungen unserer Person (persona=die Maske).
Im Zen steht ja: Sich vergessen, um sich zu finden.
Das heisst ja schon mal, dass da ein ICH ist, ein Seinzustand von Authenzität. Und indem du über all die aufgesetzten und aufgepfropften Masken hinweg gehst, kommst du zu dir. Dann bist du durch all deine "Persönlichkeiten" hindurch zu DIr Selber gekommen.
Ein schwerer Weg. Ein Weg durch Dornen und Gestrüpp.
Es ist einfach eine Innenschau. Du schaust , was du nicht wirklich selbst bist und entblätterst.
Du schüttelst und rüttelst an Dir und all die Blätter, die nicht zu deinem "Baum"/Leben gehören werden vergehen.
Wir sind eh ein Bündel an Nerven und Systemen, von dem wir gesteuert werden.
Und .... da einzugreifen und zu ändern und zwar ändern in dem Sinne, wie es für mich passend ist, ist durchaus möglich.
Der Zenspruch geht noch weiter .. um sich zu finden und sich dann selber aufzubauen.
Also ich bin dann wohl an der letzten Maske, die mir dann Möglichkeiten gibt, mich selbst zu erschaffen,
DENN: Mein Geist erschafft meine Welt.