Man kann es sich verschönernd anschauen
Was Du offensichtlich tust.
Zen ist - nach Huinengs Definition im Plattform-Sutra - das dreifache Studium (San Xue / Sangaku) von Śīla, Samādhi und Prajńā. Kein theoretisches Studium, sondern ein Studium der Praxis und durch Praxis. Ein holistisches 'Studium', d.h. diese drei Aspekte sind für den Studierenden nicht voneinander zu trennen. Erst wenn das der Fall ist, kann man von 'Zen' sprechen.
Der Aspekt Śīla verwirklicht sich in sozialen Beziehungen und dadurch ist dieser Verwirklichungsaspekt auch der einzige, den potentielle Schüler wahrnehmen und als Kriterium für die Wahl eines Lehrers oder einer Lehrerin nehmen können. Vorausgesetzt, der Lehrer täuscht seine potentiellen Schüler nicht, indem er z.B. seine Promiskuität vor ihnen versteckt. Moralisch (wenn auch nicht notwendig im legalen Sinn) ist das Betrug. Wenn überdies die Position als Lehrer dazu benutzt wird, diese Promiskuität auszuleben, ist das Missbrauch.
Da die genannten drei Aspekte des Studiums nicht voneinander zu trennen sind, lässt die Verwirklichung / die Praxis des Aspekts Śīla auch auf die Praxisverwirklichung der anderen Aspekte schließen. Ein 'Zenlehrer', der nicht einmal die Kai auf die Reihe kriegt, weil er seine Hormone nicht im Griff hat (und das auch noch sorgfältig versteckt) - da sieht es dann auch mit der Verwirklichung von Prajńā und Samādhi nicht besser aus. Wie ich schon schrieb - so jemand disqualifiziert sich selbst. Ein Betrüger und Schwafler.
[ Anna Panna-Sati: genau hier, in dieser Untrennbarkeit der drei Aspekte des Zenstudiums (die ihrerseits auf den achtfachen Pfad verweisen), liegt auch der wesentliche Unterschied etwa zu einem Kotzbrocken wie Richard Wagner, dessen Werk sich durchaus von der Person trennen lässt.]
Ergänzend: Die Linie Katagiris ist mit meiner eng 'verwandt'; Katagiris Frau verdanken wir beispielsweise unsere Fukudenkai-Praxis. Gerade dies ist für mich Grund genug, diesen Betrug auch beim Namen zu nennen und nicht zu beschönigen, auch wenn ich für Beschönigungen und Relativierungen seitens der Betrogenen (nach dem Motto 'aber sonst war er doch...') durchaus Verständnis habe. Gleiches kann man ja auch etwa bei den verbliebenen Rigpa-Mitgliedern erleben. Ein blinder Fleck als bleibender Schaden.
Wem das nun zu kompliziert ist, der kann sich ja mal eine einfache Frage stellen: würdest Du einen Eheberater empfehlen, der selbst seine Frau betrügt? Oder einen Ratgeber von ihm lesen? Das wäre die "praktische Inkonsistenz" von der Walton spricht - zwischen Lehre und Verhalten. Oder, wie es der Volksmund so schön charakterisiert: Wasser predigen und Wein saufen.
Da überrascht (mich) dann auch dieses hanebüchene Gewäsch über das Beten nicht sonderlich. Da fehlt die Tiefe unter der Oberfläche, weswegen man so etwas auf gut Deutsch auch 'seicht' nennt.