Beiträge von Anandasa

    Hallo,


    habe viel auf Amazon gesucht, aber sowas nicht gefunden. Es gibt Kalender mit Buddha-Statuen und -Figuren ohne Ende, aber keine eigentlichen Bildbände. Suche einen Bildband nur damit und vielleicht Tempeln. Ich mag sowas einfach. Wenn jemand sowas gesehen hat, wäre ich für einen Tip dankbar.


    Gruß, Anandasa


    Ja, ich hatte es falsch im Kopf und war zu bequem es nachzugucken. Es ist Bhutan, siehe http://www.rp-online.de/digita…eins-glueck-aid-1.2516591 Wie auch immer, die Idee finde ich besser als ein politisches System vorzuschreiben. Über MIttel und Wege kann man sich dann im Parlament streiten mit mehreren Parteien.


    Zitat

    Maoistische Kämpferinnen und Kämpfer in Nepal:


    https://www.youtube.com/watch?v=YMgCgdy0AOA


    Oh jeh, was für eine Verblendung.

    In Nepal ist ja als Staatsziel das Glücklichsein der Menschen gesetzt worden. Statt auf das Bruttosozialprodukt zu schauen, wird auf das "Bruttoglücksprodukt" geschaut. In denke so ein allgemeines Ziel zu setzen macht mehr Sinn als ein politisches System vorzugeben. Oft wird gesagt ein politisches System, das dem Buddhismus nahekommen würde, wäre eine Art sozialistisches System. Nun haben aber Sozialismus und Kommunismus nur in unzähligen Ländern dieser Welt zur völligen Verarmung der Bevölkerung geführt und die Infrastruktur völlig ruiniert - von unzählbaren Menschenrechtsverletzungen mal ganz zu schweigen. Da ist ein gigantisches Leiden entstanden und genau das ist nicht das was Buddha im Sinn hatte als er seine Lehre entwarf. Dass das Gute rauskommt nur weil man das Gute will, ist halt nicht so. Jemand, dem die Lehren Buddhas geholfen haben einen klaren Verstand zu behalten, wird das erkennen und auf jeden Fall ein Mehrparteiensystem haben wollen. Die Einparteien-Systeme in den sozialistischen Ländern waren immer der Anfang von Diktatur und Niedergang.

    Hallo Fred,


    ich hatte ein ziemliches Problem mit einer ausufernden Gedankenwelt. Durch Meditation habe ich das tatsächlich sehr deutlich reduzieren können. Wenn ich so weitermache, könnte ich sogar eine gute Konzentration wiederfinden.


    Um eine solche Aussage machen zu können muss man einen Vorher-Nachher-Vergleich machen können. Dazu muss einem das Vorher bewusst sein. Wenn ich in der Firma in Sitzungen bin, fällt mir oft auf wie nervös einige Leute oft sind. Manche spielen wie verrückt ständig mit ihrem Kuli herum und bemerken es offensichtlich nicht. Es ist so krass, dass sie es es sicher unterdrücken würden, wenn es ihnen bewusst wäre. Man müsste sich also solcher Dinge bewusst sein, um einen Vorher-Nachher-Vergleich machen zu können.


    Ich habe für diesen Vorher-Nachher-Vergleich eine Idee ... Es gibt diesen zentralen Lehrsatz von Buddha: "Leiden entsteht durch Gier, Anhaftung, Wut/Ärger und Verblendung". Man könnte tagsüber, wenn mal Zeit ist, seine Gedanken durchsuchen nach Gier, Anhaftung, Wut/Ärger und Verblendung. Was einem auffält kann man während der Meditation beobachten: Welche Gedanken steigen auf, in welche Kategorie gehören sie? Daran arbeiten die Gründe für Gier, Anhaftung, Wut/Ärger und Verblendung zu ermitteln und diese versuchen schrittweise abzustellen. Dabei jeden Tag am besten morgens und abends für mind. eine 1/2 Stunde meditieren. Dann kann man mit der Zeit erkennen, ob der Geist ruhiger wird und die Anhaftung und Gier geringer wird.


    Das ist aber nur so eine Idee von mir. Ich bin natürlich überhaupt keine Meditations-Meister. Ich bin aber jedenfalls für mich selbst überzeugt, dass ich keine wirklichen Fortschritte gemacht hätte, wenn ich mich nicht auch mit den Lehren Buddhas beschäftigt hätte. Dort ist viel erklärt wie der Geist funktioniert und wie man ihn zur Ruhe bringt. Ich bin eigentlich zum Meditieren gekommen, weil ich in einem kleinem Buch über die Lehren Buddhas gelesen hatte und ganz verdutzt war, dass dort genau meine Probleme beschrieben wurden. Und von da an habe ich mich mit den Lehren Buddhas beschäftigt um wieder gesund zu werden. Dazu gehörte dann auch das Meditieren.


    Das hier finde ich einen ziemlich guten Text: http://webspacero.bplaced.net/….(Edition.Rabten.1991.pdf Dort ist auch die analytische Meditation beschrieben. Ich weiß nicht, ob du das schon machst. Aber vielleicht wäre das für eine Abwechslung hilfreich.


    Grüße, Anandasa

    Hallo,


    ich habe erst angefangen in diesem riesenlangem Thread zu lesen. Habe viel gelesen, aber alles geht nicht. Daher die Bitte um "Verzeihung", wenn schon gesagt worden ist, was ich geschrieben habe.


    Es geht beim Verzeihen im Buddhismus (womöglich auch in anderen Richtungen) zu verhindern, dass in einem >selbst< Wut aufsteigt wegen der schlechten Tat. Es geht dabei also nicht um den anderen, der eine schlechte Tat begangen hat. Es geht darum sich >selbst< vor Wut und Ärger zu schützen, indem man für den Täter Mitgefühl hat für sein Leiden, das er jetzt hat weil ihn sein Gewissen plagt. Plagt es ihn nicht, hat man Mitgefühl, dass sein Geist so grob ist seine schlechten Handlungen nicht verstehen zu können. Etwas vom wertvollsten im menschelichen Leben ist einen klaren Geist und ein mitfühlendes Herz zu haben. Hat jemand dies nicht, fehlt ihm etwas vom wertvollsten, das das Leben zu bieten hat.


    Wut, Hass und Ärger können verheerende Konsequenzen haben. Sie können den Geist zur Raserei bringen (siehe Islamischer Staat, Holocaust, etc.) und auch physische Schmerzen auslösen (Muskelkrämpfe, etc.). Deswegen ist es wichtig Mitgefühl aufzubringen. Wohlgemerkt geht es um Mitgefühl und nicht um Mitleid. Mitleid bedeutet mit dem anderen zu Leiden. Das Ziel im Buddhismus ist jedoch das Leiden zum Erlöschen zu bringen.


    Im Dhammapada heißt es in Versen 3-5:


    "Schau, wie er mich beschimpfte und schlug,
    Wie er mich niederwarf und ausraubte."
    Lebe mit solchen Gedanken und du lebst im Hass.


    "Schau, wie er mich beschimpfte und schlug,
    Wie er mich niederwarf und ausraubte."
    Lasse solche Gedanken hinter dir und du lebst in Liebe.


    In dieser Welt konnte Hass nie durch Hass vertrieben werden.
    Nur Liebe vertreibt den Hass.
    So ist das Gesetz, uralt und unerschöpflich.

    accinca:

    (...) Und natürlich geht die Täuschung noch viel tiefer als nur das. Alles ist eben Täuschung.


    Ich galube nicht, das einfach alles eine Täuschung ist. Es gibt Dinge, die man mit Meditieren rausbekommt oder auch weil man vom Leben einen auf den Kopf bekommt. Dann gibt es Dinge, die einem noch lange verborgen bleiben und Dinge, die man nie als Täuschung erkennt. Aber ich bin mir nicht sicher, dass einfach alles eine Täuschung ist. Ich bin bei solchen Verallgemeinerungen immer vorsichtig. Auf den ersten Blick sieht es plausibel aus. Aber untersucht man so eine Aussage, tauchen viele Unklarheiten auf.

    Zitat

    "Erwachen bedeutet zu realisieren, wer wir wirklich sind, ohne das wir "Ein-Sind"


    Es gibt viele Defintionen was Erleuchtung oder Erwachen ist. In dem Filmstreifen "Willkommen in der Wirklichkeit - Sehen ohne Geist..." (*) wird gesagt, dass Erwachen bedeutet keinen Täuschungen mehr zu unterliegen. Diese Definition finde ich interessant, weil sie allgemein ist und einleuchtend zu sein scheint.


    Zitat

    Du hast dich als Sohn Gottes erkannt


    Ich würde für mich die obige Definition verwenden, nachdem man nicht mehr Opfer von Täuschungen ist und das Leiden dadurch endet. In der Lehre Buddhas geht es um nichts göttliches. Es geht nur um das Beenden des Leidens.


    Ich habe mal was gelesen wonach Erleuchtung eine schlechte Übersetzung aus dem Pali sei und Erwachen die bessere Übersetzung sei. Leider kann ich die Stelle nicht belegen, weil ich das damals nur überflogen habe und mir den Link nicht abgelegt habe.


    * https://www.youtube.com/watch?v=ocLex0mQBVY

    Ellviral:
    sakko:

    Hi,
    das Einhzige was mir dazu einfällt ist, den Gedanken der Wut zu beobachten, wie er entsteht, besteht und vergeht. (...)

    Den Gedanken der Wut beobachten? Na toll das mach ich dann wenn ich die Scherben zusammen fege. Hast Du Wut schon mal beobachtet, wenn die da ist gibt es keine Gedanken mehr. Bei Zorn ist das anders aber der ist auch von GierHassGlaubenwollen erzeugt, da kann ich wirklich die Zorngedanken beobachten.


    Was Wut und Ärger angeht bin ich Fachmann. Ich habe die Lehren Buddhas als den Weg aus meiner Wut entdeckt. Habe nie jemanden den Kopf abgerissen, aber die Wut ging stattdessen halt voll auf meinen Körper. Aus meiner Sicht sagt Buddha hierzu ganz schlicht:


    "Entsteht dies, hat dies das zur Folge. Entsteht dies nicht, hat dies nicht das zu Folge."


    Das ist meine eigene Übersetzung aus dem englischen Text, den ich dazu habe. Es geht also um bedingtes Entstehen. Man muss aufhören die Gedanken zu denken, die als Reaktion Wut auslösen. So steht es auch im Dhammapada:


    "Schau doch, wie er mich misshandelte und verletzte, Wie er mich niederschlug und ausraubte." Lebe mit solchen Gedanken und du wirst den Ärger nie beenden.


    "Schau doch, wie er mich misshandelte und verletzte, Wie er mich niederschlug und ausraubte." Meide solchen Gedanken und du wirst das Ärgernis beenden.


    Vers 3+4


    Ich mache mir der Gedanken bewusst, die in mir Wut auslösen, z.B. der selbstherrliche Geschäftsführer, der keine Ahnung hat und kein Wort mit den Leuten redet. Jetzt hat er die Finanzen fast ruiniert, was nie passiert wäre, wenn er sich mit den Leuten besprochen hätte statt eine autoritäre Nummer abzuziehen. Beobachte mit Achtsamkeit deine Gedanken. Schreibe die Gedanken auf, die in dir Wut auslösen. Dann mache dir bewusst, dass du nicht an den Geschäftsführer denken darfst oder was die Dinge oder Personen bei dir sind. Sobald du das tust, hast du verloren: die Wut steigt auf und du bemerkst es erst, wenn die Wut schon sehr stark ist.


    Ich übe beim Meditieren die Fähigkeit Gedanken ziehen zu lassen. Gedanken an den Geschäftsführer? Unbedingt ziehen lassen. Diese "Fähigkeit" wird durch Meditieren eingeübt. Lass die Gedanken an diesen Typen ziehen und vor allem Dingen (und das ist die Hauptsache!) beschäftige dich nie mit diesem Typen. Sonst geht das bedingte Entstehen los! Genau das ist a.m.S. bedingtes Entstehen. Wenn du das machst, kann die Lawine gleich losgehen. Diesen aus deiner gedanklichen Beschäftigung streichen und die gedankliche Beschäftigung überhaupt streichen durch Achtsamkeit.


    Dann braucht man Ruhe und Geduld. Das Dhammapada sagt dazu in Vers 321:


    Nur den gezähmten Elefanten
    führt man zur Arbeit,
    Nur den gezähmten Elefanten
    besteigt der König;
    So ist der bezähmte Mensch der edelste,
    Und geduldig erträgt er alle Beschimpfungen.


    Also den Elephanten zähmen. Metta-Meditation hilft hier nicht. Es hilft das Herz zu entwickeln, was natürlich auch gut ist. Aber um die Wut zu zähmen muss man den Geist zähmen.

    Hallo siopa,


    weißt du woran diese Wut sich bei dir gedanklich festmacht? Sind es bestimmte Personen, die dich mit ihrem Verhalten wütend machen? Sind es bestimmte Erlebnisse in der Vergangenheit? Ich hatte sowas auch. Ich bekam durch pressen mit dem Unterkiefer sogar Muskelschmerzen. Ich habe dann beobachtet wann diese Schmerzen anfangen und so gemerkt woran ich gedacht habe kurz bevor ich die Schmerzen kommen spürte. Wenn man so lernt in sich hinein zu horchen, bekommt man mit was die Auslöser sind. Dann weiß man wogegen man gezielt angehen muss. Metta-Meditation ist aus meiner Sicht nicht gezielt, sondern verströmt eher allgemein Wohlbefinden und Wohlwollen. Was mir damals geholfen hat war die Lehren Buddhas zu entdecken. Ich las in einem kleinem Büchlein über die Lehren Buddhas, das in einem Hotel in Asien in der Nachttischschublade neben der Bibel lag. Ich begriff, dass ich meine ausufernde Gedankenwelt zurückbauen muss. Das klappt immer mehr mit Meditieren zu üben Dinge gedanklich auszuschalten oder vorbeiziehen zu lassen. Vielleicht wäre es einen Versuch wert den Schwerpunkt auf konzentrative Meditation zu legen.


    Zitat

    WUT - Zorn - das ist frustriertes Verlangen.


    Ja, das finde ich gut formuliert. Das wäre ein Ansatzpunkt die eigene Gedankenwelt nach Frust und Verlangen zu durchsuchen. Wenn man dann Dinge gefunden hat, weiß man wogegen man vorgehen muss.


    Grüße, Anandasa

    Das kann ich dir nicht kompetent beantworten und nur dies erzählen: Das Beobachten der Atemluft an den Nasenlöchern kenne ich vom MBSR. Ich weiß nicht wo die das herhaben, aber ich würde vermuten, dass dies eine simple banale Technik ist, die nicht an eine bestimmte buddhistische Richtung gebunden ist. Ich habe immer gesagt bekommen, dass es völlig egal ist, ob man mit Bauch oder Zwerchfell atmet. Sowohl bei uns im Tibethaus als auch in verschiedenen Meditationsbüchern. Meines Wissens spielt das eher bei Yoga eine Rolle.


    Ich habe mich in den letzten Monaten etwas von den Meditations-Lehrbüchern entfernt und mache oft (vielleicht zu oft) mein eigenes Ding. Ich habe irgendwann gemerkt, dass ich mich länger versenken kann als ich das dachte einfach so ohne Zählen und Atemluft beobachten usw. Ich mache das seitdem immer direkt ohne Zählen und sowas. Das Zählen dient nur als Anschubhilfe bis man versteht was gemeint ist. Anders geht es nicht, weil es sich kaum in Worten vermitteln lässt. Wie gesagt: Kompetent bin ich hier nicht wirklich, aber es scheint mir so zu sein.

    Stero:


    Die eine ideologische Schule empfiehlt es, weil sie denkt "Oh bloß nicht bewerten, nur beobachten, weil bewerten gaaaanz schlecht ist" womit sie natürlich selber bewerten :lol: und die andere denkt halt, man müsse da aktiv rummanipulieren, weil sonst alles ganz schlimm oder böse ist oder falsch ist oder weil der Buddha es so aber nicht anders gesagt habe oder oder oder


    Mir ist vor einiger Zeit beim Betrachten der Dinge bewusst geworden, dass ich nicht immer so gut und lieb gewesen bin wie ich immer dachte. Ich habe zwar niemanden in den letzten Jahrzehnten doof angemacht (bis auf ein Mal ...) und viele Leute mochten mich, aber dass ich so lange Schwierigkeiten hatte nicht immer so viel alleine zu sein war Folge meiner eigenen Strenge gegen mich und andere. Ich habe zu wenig Herz gehabt und so gingen die Dinge in die entsprechende Richtung.


    Wurde mir erst beim Meditieren klar nachdem ich die Gedanken losgelassen habe und sie vorbeiziehen ließ. So bekam der Geist langsam zur Ruhe und konnte die eigentlich offen vor einem liegenden Dinge sehen. Jetzt ist klar was ich machen muss: Ich muss daran arbeiten mehr Metta zu entwickeln, mehr Freundlichkeit anderen gegenüber zu zeigen und mehr Nachsicht. Das ist kein Umformen, sondern ein Gegensteuern, eine Kurskorrektur. Dies führt zu einer anderen Kette von Ursache und Wirkung und dies führt wiederum zu einer Umformung durch die nun anders gestaltete Rückwirkung auf den eigenen Geist. Umformung entsteht so wie mir scheint durch anderes Verhalten und nicht durch Gedanken-Jogging. Freundlichkeit kommt aus dem Herzen und muss entwickelt werden. Es kann nicht durch Umformung von Gedanken entstehen. Gedanken kann man nicht umformen. Man kann nur verhindern, dass man an ihnen anhaftet und sie ziehen lassen sowie beobachten und erkennen.


    Grüße, Anandasa

    Zitat

    Wenn ich intensiv spiele tu ich ja was.


    Die Frage ist was man tut. Baut man u.U. immer nur stärkere Anhaftung auf oder was macht man? Ich habe einmal eine Zeitlang mit einem Segelflugsimulator auf PC ohne Ende Landeanflüge geübt. Die Segefluglehrerin im realen Schulungsdoppelsitzer ist ausgeflippt wie schnell ich es hinbekomme habe bis zum Aufsetzen lange durchzuschweben und dann beim gewollten Aufsetzpunkt auch wirklich den Flieger abzusetzen. Ich habe ihr nicht erzählt, dass ich das am PC-Simulator geübt habe. Jedenfalls wusste ich am Simulator als auch in Realität genau was ich machte. Ein Millimeter zuviel oder zuwenig am Steuerknüppel ziehen und das Ding setzt ungewollt auf. Das Ding macht nur was man will, wenn man genau weiß was man tut und dabei achtsam ist. Ich war nicht im Shooting-Delirium mit irgendeinem Ego-Shooter und habe das für einen klaren Bewusstseinszustand gehalten, obwohl ich mich tatsächlich dabei nur vergessen habe.


    Zitat

    Es hat kein Ziel außer immer wieder weiter.


    Das klingt nach sich aufbauende Gier.


    Hier ist ein gutes Spiel: http://www.atcsimulator.com. Stoßen die Flieger in der Luft zusammen, weil man als Fluglotse die Übersicht/Konzentration verloren hat, war das nicht Eintritt in die "Bewußtseinsunendlichkeit". Kann man eine große Anzahl Flieger in der Luft im Kopf behalten, hat man dagegen eine große Konzentrationsleistung vollbracht. Ob man in den Zustand von "Bewußtseinsunendlichkeit" eingetreten ist, ist eine ganz andere Frage.

    Margarine:

    Bei einem Computerspiel z.B. Das geht schnell. Dann ist nur noch das Computerspiel da, aber ich bekomme "mich" nicht mehr mit.


    Ich fürchte beim soghaften Eintauchen in ein Computerspiel geht es eher in Richtung immer stärkere Anhaftung an das Spiel und um immer weniger Beobachtungsfähigkeit der eigenen Gedanken. Dies ist aber das Gegenteil von geistiger Klarheit und Achtsamkeit. Es besteht die Gefahr dem Trugschluss zu erliegen, dass man sich nicht mehr selbst mitbekommt weil man Gier, Anhaftung, Wut, Verblendung überwunden habe. In Wirklickeit bekommt man sich aber nicht mehr mit, weil man die Achtsamkeit verloren hat, da das Spiel einen aufgesogen hat.

    Es hilft auch daran zu denken, dass es Karma gibt: Die Rückwirkungen des eigenen Denkens und Handelns auf seinen eigenen Geist. Wer böse denkt und/oder handelt, fängt sich dadurch unheilsame Rückwirkungen auf seinen eigenen Geist ein. Der Geist verdunkelt sich immer mehr und mehr. So bekommt jeder ein Stückweit was er verdient. Aus meiner Beobachtung ist Karma nicht nur eine religiöse Idee, sondern ist ein Umstand, der real eintritt. Nicht unbedingt immer Auge um Auge und Zahn um Zahn, aber es gibt Rückwirkungen auf den eigenen Geist. Diese bösartigen Leute, die dir zu schaffen machen, bekommen also in irgwendwelchen Teilen zurück was sie verdient haben. Es ist gut zu wissen, dass man nicht nur Opfer ist.


    Allerdings funktioniert Karma aus meiner Sicht nur auf einer Mikro-Ebene, aber nicht unbedingt auf einer Makro-Ebene. Die Anführer der Roten Khmer, die noch am Leben sind, sind zwar als "Strafe" für die unzähligen Greueltaten bedingt durch ihr Karma mehr oder weniger geistig umnachtet. Dies entspricht aber nicht wirklich der Strafe, die sie für die unzähligen Morde verdient haben. Aber dafür gibt es ja die Wiedergeburt und sie müssen in kommenden Leben dafür den Rest "abbüßen". Nur dumm, wenn man nicht so richtig an Wiedergeburt glaubt ... Ich würde stattdessen sagen, dass geistige Raserei beim Menschen sehr schnell passieren kann (IS, Holocaust, Rote Kmer, etc.) und die Folgen dann einfach katastrohpal sind u.a. wegen der heutigen Technik (Maschinengewehre, usw.). Der Mensch hat nur das Denken, dass es ungerecht ist, wenn ein Mensch stirbt, es aber völlig wurscht ist, wenn dagegen ein paar Hundert Kaulquappen eines Geleges allesamt von Fischen gefressen werden. In Wirklichkeit laufen in beiden Fällen nur natürliche Phänomene ab und es gibt keinen Unterschied. Aber vielleicht ist das ganz einfach zu hart um das aushalten zu können und der Ausweg über Wiedergeburt hilft dagegen geistig unversehrt zu bleiben und nicht auch vor Entsetzen in Raserei zu verfallen. Vielleicht hat Buddha deswegen Wiedergebut aus dem Hinduismus entnommen und abgewandelt, weil er dachte, dass man das System Mensch am Ende so besser vom Explodieren und sich ständig gegenseitig umbringen bewahren kann.

    Mir ist noch etwas eingefallen als ich über Wiedergeburt nachgedacht habe. Ich habe jemanden an der Arbeit, der wirklich eine Prüfung ist. Einmal sagte ich mal zu mir eher spielerisch, weil ich an real stattfindender Wiedergeburt nicht so richtig glaube: Der Typ kann mir egal sein, ich brauche nur eine glückliche Wiedergeburt. Und das scheint mir nochmal darüber nachdenkend gar nicht so dumm zu sein: es wird vom konkreten aktuellen Anlass umgelengt auf das allgemeine (also nicht an Personen gebundende) langristige. Damit fällt das ärgerliche aktuelle Konktrete aus dem Focus und wird durch das langfristig Positive ersetzt. Mir schwannt, dass Wiedergeburt einen wichtigeren Platz hat im Buddhismus als ich bis jetzt geahnt habe. Jedenfalls auf konzeptioneller Ebene als Hilfestellung finde ich Wiedergeburt ein sehr nützliches Mittel um mehr Gelassenheit entwickeln zu können.


    Gruß, Anandasa

    Ich konzentriere mich auf die Lehren von Buddha selbst. Die sind für mich ergiebig genug. Als ich mal früher in Südostasien zu tun hatte habe ich Eindrücke von Theravada-Ländern mitgenommen, aber davon weiß ich nicht wirklich was Theravada ist. Ich tendiere aber zum Theravada. Mahayana und Vajrayana sind mir in einigen Punkten etwas zu phantastisch. Zen kenne ich überhaupt nicht. Aber ich nehme mir von allem raus was ich als sinnvoll ansehe. Ich halte mich zunächst an die Lehren Buddhas selbst und lege mich sonst nicht groß fest. Das werde ich solange tun bis ich kein klares Bild oder Verständnis habe. Vielleicht wird man das nie haben. Aber das Denken, das man einer Richtung angehören muss, hat die Gefahr, dass man sich in Wirklichkeit eine "Familie" sucht. Dann hat man nur viel Lebenszeit damit verbracht ein Leiden durch ein neues auszutauschen.


    Gruß, Anandasa

    Hallo Licht,


    was ich bisher von den Lehren Buddhas verstande habe besteht sie zum einen aus der Herzensschulung. Das ist das was du mit "Festhalten an Güte, Mitgefühl, Selbstlosigkeit" ansprichst. Dann besteht sie zum anderen aus Geistesschulung. Das ist etwa diese Richtung: Buddha betrachtet die Geschehnisse auf der Welt wie am Himmel vorbeiziehende Wolken. Das heisst, das sein Geist von den Geschehnissen dieser Welt ungestört bleibt. Das ist die andere Schiene, an der du arbeiten kannst.


    Buddha lehrte, dass Leiden durch Gier, Anhaftung, Wut und Verblendung entsteht. Als ich das zum ersten Mal las dachte ich darüber nach und entdeckte immer mehr Sachen bei mir, die schlechtweg Gier und Anhaftung sind. Wenn man das bei sich erkennt, erkennt man das auch bei anderen. Und ich muss sagen, dass das Ausmaß schlichtweg für mich erschreckend ist. Wenn man bei anderen ihre Probleme mit Gier und Anhaftung erkennt (in den Firmen bei einigen Leuten oft sehr schlimm), wird einem klar, dass sie in einer Art Trance stecken. Okay, dann sind dann ehr die wirklich schweren Fälle. Aber man kann auch bei den minderschweren Fällen einfach froh sein, dass man nicht so krank ist wie die.


    Wichtig ist das Verhalten anderer nicht in Verbindung mit sich selbst zu setzen. Ich war mal an einem Vortrag vom Dalai Lama wo er berichtete, dass er mal nach einem Vortrag eine Frage beantwortete, indem er sagte, dass er das nicht wisse. Nachher hat jemand zu ihm gesagt er würde das ganz toll finden wie er zugegeben hätte, dass er das nicht wisse. Der Dalai Lama sagte darauf so ungefähr, dass ihm dadurch klar würde, dass dieser Mann ein Problem haben müsse zuzugeben etwas nicht zu wissen. Also analog: Wenn jemand in dir ein Feinbild sieht, wird dir einfach klar, dass dieser Mensch ein Problem hat. Dieser Mensch hat ein Problem. Du hast keines. Du nimmst einfach wahr, dass dieser Mensch eines hat. Erst wenn du dir selbst dafür die Schuld gibst, hast du auch ein Problem. Es besteht aber tatsächlich kein Kausalzusammenhang zwischen diesem Menschen und dir. Dieser andere Mensch kommt mit irgendwas nicht klar. Hier, denke ich, ist Mitgefühl für diesen angebracht und sinnvoll. Das hilft dir, dass sich in >>dir<< keine Wut aufbaut. Der andere ist für das Karma, das er erzeugt, selbst verantwortlich. Das ist nicht dein Problem. Sonst würde es nur ganz sinnlos statt einem leidenden Menschen (der andere) auch noch zwei geben.


    Zitat

    Wenn eine andere Person Lügen über mich verbreitet um mich schlecht zu machen, mich fertig zu machen?


    Dein Geist bleibt davon unberührt und bleibt freundlich egal was passiert: info-buddhismus.de/PDF/Gib niemals auf-VII.pdf :)


    Dieser Link ist noch sehr schön: http://www.indilaya.de/wohnacc…ten-tibet-dalai-lama.html

    Licht:

    Noch ein Unterschied:
    Bei meinen bisherigen Recherchen bin ich kein einzigstes Mal auf negative Begrifflichkeiten wie Leiden, Hölle, Dämonen, Geistesgift.. im Daoismus gestoßen! Überhaupt überkommt mich beim Buddhismus eher ein unwohles, negatives Gefühl (Ich-Illusion, Leere, Anhaftungen vermeiden..) im Gegensatz zum Daoismus. Mag sein das es intellektuell betrachtet mehr oder weniger ums Gleiche geht, aber diese Angst-Erzeugung durch entsprechende Begrifflichkeiten und Vorstellungen gefällt mir nicht. Warum das? Im Daoismus ist nirgends davon die Rede das dieseitiges Leben mit Leid in Verbindung steht.


    Ich denke es kommt darauf an aus welcher Richtung man kommt. Ich hatte tatsächlich ein ernstes Problem mit ständigem Versunkensein in Gedanken, Wut und Ärger. Als ich zufällig in einem Buch über die Lehren Buddhas las, erkannte ich, dass er darin genau mein Problem mit einer ausufernden Gedankenwelt beschrieb und wie man dieses Problem los wird. Wenn man ein tatsächliches Problem mit Leiden hat, sind die Lehren Buddhas sehr hilfreich. Wenn man über mehrere Monate meditiert und sich die Gedanken beruhigen, merkt man, dass das Selbst aus den eigenen Gedanken konstruiert ist gespiesen aus Wünschen und allen möglichen Anhaftungen. Untersucht man seine Gedanken findet man nur Gier, Geltungsdrank, etc. Positive Eigenschaften wie Mitgefühl, Güte, Großzügigkeit sind nur da, wenn man sich darum bemüht. Von alleine kommen sie nicht. Wenn man sich und andere beobachtet, merkt man, dass Gier und Anhaftung tatsächlich sehr oft vorkommen und ein echtes Problem sind. Ohne selbst zu leiden oder die Leiden anderer zu sehen ist es wohl schwerer zu verstehen wovon Buddha redet.


    Zitat

    Weiterer Unterschied: Im Daoismus gibt es keine Reinkarnation.. somit ist auch keine Erlösung durch Selbstauflösung aus diesem Kreislauf nötig.
    Im Daoismus gibt es hingegen Unsterblichkeit als höchstes Ziel.


    Wiedergeburt ist ein Thema mit dem viele ihre Schwierigkeiten haben, die sonst die Lehren Buddhas als hilfreich ansehen. Für mich persönlich ist Unterblichkeit erreichen zu wollen schon das vorprogrammierte Leiden und noch schlimmer die vorprogrammierte geistige Verblendung. Sorry, wenn das zu deftig ist. Sowas ist nicht erreichbar. Das kostbarste ist es einen klaren friedvollen Geist zu haben. Weiter geht es nicht und daran zu arbeiten dies zu erreichen ist eine sehr schöne Aufgabe. Wenn man auch schafft friedvoll zu sterben ist das Leben gut gelebt und gut abgeschlossen worden. Das ist das Höchste was möglich ist.


    Grüße, Anandasa

    Elke:
    Zimtstern:


    Das würde ja bedeuten das ich entweder niemals richtig glücklich sein darf oder aber niemals aus dem Samsara entkommen kann. :(


    Lass dich doch nicht verrückt machen. Kein Mensch kann dir sagen, was wirklich Sache ist. Ich persönlich glaube gar nicht an Wiedergeburt.
    Das einzige, das wir wissen ist, dass wir dieses eine Leben haben. Und nur diesen einen Moment.


    So ist es. Ich glaube auch nicht an Wiedergeburt. Es sieht für mich eher wie ein Konzept aus um für ein "Gerechtigkeitsgefühl" zu sorgen. Bekommt man in diesem Leben nicht zurück was man durch das eigene Karma vedient hat, bekommt es eben "ein neues Leben im nächsten Leben". Ich denke, dass Buddhadasa recht hat, wenn er sagt, dass es keine Wiedergeburt gibt, sondern nur Geburt. Das ist die volle Härte, die schwer auszuhalten ist. Um sie nicht aushalten zu müssen, erfinden die einen einen Himmel und die anderen die Wiedergeburt.


    Ich halte Wiedergeburt aber für ein hilfreiches gedachtes Konzept, mit dem man besser durch schwere Zeiten kommt als ohne. Der Wille einem neuen Leben sein erworbenes gutes Karma zu übergeben, setzt größere Güte, Geduld, Mitgefühl u.ä. frei als ohne den Gedanken an Wiedergeburt. Dabei sage ich mir bewusst, dass ich an Wiedergeburt nicht glaube, es aber als Hilfsmittel verwende. Das nützt das natürliche Aufzuchtverhalten des Menschen und anderer Säugetiere aus. Sie sind erst dann zufrieden und glücklich, wenn sie Jungen haben, die sie großziehen. Mit Wiedergeburt als Hilfsmittel zieht man quasi ein fiktives Kind groß, nämlich das Leben, das nach dem eigenen Tod das hoffentlich gute eigene Karma bekommt. Das gibt die Zufriedenheit, auf die Säugetiere von Natur aus ausgerichtet sind. Ohne Nachwuchs sind sie einfach unzufrieden und sehr gestresst. Ich sehe das immer wieder. Ist ein Kind da, sind sie dagegen voll zufrieden und strahlen. Der Mensch kann hier nicht aus seiner Natur ausbrechen und zu einem höheren Wesen werden. Das würde er gerne. Es ist aber nur Gier und Verblendung (Hochmut, Stolz, etc.) dies zu wollen. Er kann aber erkennen wie die Dinge von der Natur gemacht sind und in seiner Natur bleiben und so geistig gesund und zufrieden zu sein.

    Hallo Zimtstern,


    hier mein Versuch einige deiner Fragen zu beantworten.


    Zitat

    Man sieht ja überall auf der Welt Menschen die offensichtlich vom Karma extrem belohnt wurden indem sie beispielsweise reich, einflussreich, beliebt und bildhübsch sind oder sogar mehre von diesen Eigenschaften gleichzeitig aufweisen.


    Solche Dinge wie Reichtum, Schönheit, usw. sind nicht eine Folge von Karma. Es sind nur äußerliche Merkmale, die Folge einer Ursache sind. Die Ursache mag gewesen sein, dass über lange Zeit Menschen betrogen wurden um sich zu bereichern. Die karmische Wirkung hiervon ist nicht Reichtum. Dieser ist nur Folge der Betrügereien ist. Die karmische Wirkung ist immer die Rückwirkung auf einen selbst. Jemand, der andere Menschen betrügt um reich zu werden, wird daduch selbst hartherzig und gierig. Er hat bald keinen Umgang mehr mit leuten, die echte menschliche Qualitäten, da solche Leute mit solchen machenschaften nichts zu tun haben wollen. Schönheit ist einfach eine bestimmte Kombination von Erbanlagen. Führt sie dazu, dass man sich für was besonderes hält, ist dies Verblendung. Dies hat wiederum nichts mit Karma zu tun.


    Zitat

    Viele davon benehmen sich aber sehr mies, nutzen ihre karmischen Geschenke dazu aus andere Lebewesen zu unterdrücken, zu schikanieren und ihnen mit den unterschiedlichten bösen Taten psychisch und physisch zu schaden.


    Die karmischen "Geschenke" sind aber nicht Reichtum, sondern die Rückwirkungen auf den eigenen Geist. Bei heilsamen Taten sind die Rückwirkungen auf den eigenen Geist heilsam: verbessertes Mitgefühl, Wohlwollen, Großzügigkeit gegenüber andere. Echte Freunde mit menschlichen Qualitäten. Aus den Kindern werden ebenfalls Menschen mit menschlichen Qualitäten, etc. Bei unheilsamen Taten sind die Rückwirkungen auf den eigenen Geist unheilsam.


    Zitat

    aber wodurch kann ich dann dazulernen und mich in zukünftigen Leben nach und nach verbessern wenn ich immer wieder bei einem absoluten Nullpunkt anfange und alles was ich gelernt habe und alle guten Taten und alle Liebe die ich geschenkt habe komplett umsonst waren?


    Die Wiedergeburt entspricht dem aufgebauten Karma der Vorexistenz. Hat diese gutes Karma erzeugt, erfolgt die Wiedergeburt in einem höheren Lebensbereich (liebe Eltern, liebe Menschen um sich, gute Anfangsposition in vielerlei Hinsicht). Hat diese schlechtes Karma erzeugt, erfolgt die Wiedergeburt in einem niederen Lebensbereich. Soweit die Theorie. Ob man an Wiedergeburt glaubt ist etwas anderes. Ob Buddha Wiedergeburt so verstanden haben wollte, ist auch was anderes. Siehe z.B. Artikel "Anatta und Wiedergeburt" von Ajahn Buddhadasa (*). Aus meiner Sicht bedeutet Wiedergeburt nur eine Fortführung auf dem gleichen Niveau wie vorher (also ein Kontinuum). Wer schon Leute erlebt hat, die z.B. zu schweren Wutanfällen neigen, dem kommt der Gedanke, dass sie sich schon in diesem Leben selbst in einen Höllenbereich katapultiert haben. Nach der Wiedergeburt machen sie im gleichen Höllenbereich weiter. In diesen Höllenbereich haben sie sich selbst gebracht durch Achtlosigkeit, Rücksichtslosigkeit, Maßlosigkeit, etc. Dies ist ihr Karma.


    Grüße, Anandasa


    * http://www.das-buddhistische-h…atta_und_Wiedergeburt.pdf

    Hallo Thor,


    ich habe das gleiche Problem wie du. Ich mache es so, dass ich mich erst einmal an die Lehren Buddhas selbst halte, d.h. ich halte mich an den Palikanon und den Theravada. Wobei Theravada nicht gleich der Lehre Buddhas ist, sondern eine bestimmte Interpretation des Palikanon ist mit Betonung bestimmter Elemente und Vernachlässigung anderer Elemente. Alles andere erkunde ich stichprobenweise. Ich mag was der Dalai Lama auf Youtube sagt, aber ich tauche nicht zu tief in Mahayana und Vajrayana ein. Ist einfach sonst viel zu viel und erzeugt nur ein riesen Durcheinander. Zum Beispiel ist Leerheit in der Lehre Buddhas und in anderen buddhistischen Richtungen nicht genau das Gleiche. Wenn man das nicht weiß, meint man das hätte jetzt Buddha so gesagt. Bei vielen anderen Dingen ist es auch so. Ich habe das Buch "Buddhismus für Dummies", das ich als Einstieg empfehlen kann. Dort wird gut in leicht verständlicher anfängergerechter Form erklärt was in Theravada, Mahayana, Vajrayana, Zen jeweils anders ist und was die eigentliche Lehre Buddhas ist.


    Grüße, Anandasa

    Hallo Frangipani,


    ich erzähle dir jetzt mal eine wahre Geschichte :-). Ich bin früher mal mehrere Jahre wie verrückt Salsa tanzen gegangen. Habe Kurse genommen (mind. 2 Kurse parallel) und bin die Woche noch 3-4 mal weggegangen zum Tanzen. Ob man mir das jetzt glaubt oder nicht ;-). War eine sehr schöne Zeit, aber das Ganze war einfach zu viel. So nach 4 Jahren hatte ich keine Energie mehr dafür. Es ging langsam zurück wogegen ich ankämpfte, weil ich mir ja davon mein Mojo holte. Irgendwann war ich dann wirklich ausgebrannt. Bei vielen anderen war es das Gleiche. So etwa 95% der Leute hören nach 1-2 Salsa-Kursen auf. Der Rest macht weiter wovon nochmal so 95% verrückt wird nach dem Zeug. Es ist immer wieder das Gleiche egal ob es Salsa, Buddhismus, Nirwana, Fußball oder sonstwas ist: Sobald der Geist in einen ausufernden Zustand geraten ist, ist es sehr mühsam und langwierig ihn wieder zu einem normalen heilsamen Maß zurückzubekommen.


    Die Moral von der Geschichte: Was man heute über das heilsame Maß zu viel macht, kommt später als Kater-Stimmung wieder zurück. Deswegen lehrte Buddha den Mittleren Weg. Nebenbei gesagt dauert die Kater-Phase oft länger als die euphorische Phase. Keine von beiden tut einem wirklich gut. Wenn man seine Freunde zu lange vernachlässigst, wird man sie irgendwann verlieren und vereinsamen. Das ist Karma: Die Rückwirkung der eigenen Taten auf einen selbst. Deswegen würde ich dir raten ein heilsames Maß zu finden und auf dem mittleren Weg zu bleiben. Dann wäre ein wichtiges Prinzip aus der Lehre Buddhas verstanden und richtig angewandt :-).


    Gruß, Anandasa

    Wenn man Zug oder Auto fährt ist man "Schuld" am Tod unzähliger Insekten, die auf der Windschutzscheibe des Autos oder der Lok umkommen. Im Buch "Konzentrative und analytische Meditation" von Geshe Rabten (*) heisst es in der Einleitung auf S. 8: "Bei einem kleinen Ausflug entdeckte Geshe in einem Warteraum auf einem Fenstersims eine Fliege, die auf dem Rücken lag. Vorsichtig nahm er sie auf die Handfläche, hauchte sie an, sprach einige Mantras, bis sie sich wieder bewegte, und bat mich, sie nach draußen in die Sonne zu bringen. Solche und ähnliche Begebenheiten erlebten wir immer wieder.". Hört sich sehr nett an, aber bei dem Ausflug sind an irgendwelchen Windschutzscheiben unzählige Fliegen dabei umgekommen. Es stellt sich die Frage, ob bei Insekten manchmal nur Nostalgie betrieben wird.


    Vor einigen Wochen habe ich einen Dokumentarfilm über Hummeln gesehen. Hummeln haben auch eine Königin, die Eier legt so wie Bienen. In dem Dokumentarfilm wurde gezeigt wie Arbeiter-Hummeln die Hummelkönigin umbrachten und der Brut als Essen gaben. Die Hummelkönigin war vom Eierlegen verbraucht und konnte keine mehr legen. Also wurde sie vom Hummelstaat futtereffizient verwertet. Mir scheint eher, dass Insekten keine fühlende Lebewesen sind, sondern auf der Stufe von "Atomaten mit Odem" sind.


    Das menschliche Gehirn und das anderer Primaten besteht aus drei Tteilen, die in der Evolution nacheinander entstanden sind. Nur Tiere, die das dritte und zuletzt entstandene Gehirnteil haben, können überhaupt geistig nachvollziehen, dass andere Lebewesen Schmerzen haben. Sämtliche Reptilien können das nicht, denn sie haben nur die beiden ersten Gehirnteile. Kein Krokodil oder Waran versteht, dass das Opfer Angst oder Schmerzen hat. Es besorgt sich einfach Futter und mehr passiert in deren Gehirnen nicht nicht.


    Es geht auch schlichtweg nicht, dass alle Lebewesen Vegetarier sind. Es braucht Begrenzungstiere, die dafür sorgen, dass es keine Überpopulation gibt. Überpopulationen fressen ganze Landstriche kahl und zerstören die Lebensgrundlagen aller anderer. Ich finde man sollte hier nicht zu sehr in Nostalgie schweben, sondern sehen wie die Dinge sind.


    Es geht aus meiner Sicht eher darum sich zu überlegen wie die Rückwirkungen auf uns selbst sind, wenn wir ein Lebewesen töten. Für uns können solchen Tötungen geistig unheilsam werden, weil wir verstehen, dass das Opfer leidet. Also müssen wir hier aufpassen und uns überlegen was wir tun. Ich glaube kaum, dass eine Fliege leidet, wenn sie von der Fliegenpatsche getroffen wird und sofort mausetot ist, weil völlig zerquetscht. Die Frage ist wie man mit achtsamen Umgang dafür sorgt, dass im Sommer die Fliegen aus der Wohnung bleiben u.ä.


    * http://tenzindorjee.jimdo.com/…ditation.pdf?t=1370376697