Hallo Martin,
ich habe ihn die letzten beiden Wochen jeweils einmal abends getroffen und wir haben über die Situation und andere Dinge geredet. Der Krebs kann wegoperiert werden, aber es wird vermutlich immer ein bisschen zurückbleiben. Deswegen muss er lebenslang ein Medikament nehmen, dass das Wachstum des Krebs hemmt. Dieses Medikament ist nicht ohne Nebenwirkungen. Auch wird das Gliedmaß nicht mehr normal zu gebrauchen sein, aber es kann immerhin erhalten werden. Das ist für den Alltag sehr wichtig.
Es sieht so aus, dass er auf diese Weise so 10 -15 Jahre wird weiterleben können. Danach ist alles was dazukommt, ein Geschenk. Dann sind die Kinder aber schon lange mit der Schule fertig und vermutlich auch mit der Berufsausbildung. Das ist schon einmal eine große Beruhigung. Zum Glück arbeitet er beim Staat in einer schulischen Einrichtung und kann sein Stelle dort vermutlich behalten und es bis zur Rente schaffen, wenn er diese 10- 15 Jahre. Das ist für die Existenzsicherung der Familie sehr wichtig. Meine Mutter hatte auch Krebs und ist daran früh gestorben. Deswegen verstehe ich die Situation ein bisschen und kann mich reindenken. Es tut ihm jedenfalls gut, dass er einen Freund von ganz früher zum Reden hat. Das hat psychisch wohl einen gewissen Wert, da gute Erinnerungen aus der Kindheit sehr stark sein können.
Danke der Nachfrage