Beiträge von Serenity

    sati-zen:
    Serenity:

    bei meinem Lehrer Zuflucht genommen habe.


    Zufluchtnahme klingt für mich wie in den Lehrer hineinkriechen, wie wenn ein Baby wieder zurück in den Bauch der Mutter möchte.
    Eine Entwicklung hin zur Abhängigkeit und somit zur Lebensunfähigkeit.
    Ich weiß, der Begriff Zuflucht wird häufig verwendet aber mir läuft ein kalter Schauer der Angst über den Rücken
    dabei mein soweit selbstbestimmtes Leben abgeben zu müssen und ein Mündel von jemanden zu sein.


    Wer sich eingehend mit dem Thema der "Zufluchtnahme" beschäftigt wird erkennen, dass es nichts mit der Aufgabe von Selbstbestimmtheit oder eigenem Denken zu tun hat. Man ist weder ist ein Mündel von irgend jemanden noch ein blinder, unterwürfiger, willenloser Mensch oder dergleichen. Es bedeutet lediglich, dass mein sein Vertrauen in Buddha, seine Lehre und der Gemeinsschaft die ihr folgt Ausdruck verleiht und sich als Teil dessen betrachtet.


    Das häufige Missverständnis dieses Wortes wird in unzähligen Texten und Erklärungen von buddhistischen Lehrern immer wieder verdeutlicht. Selbstverständlich steht es jedem frei, diesen Begriff für sich selbst zu definieren, aber ich distanziere mich persönlich absolut von dieser Einstellung.

    Ich habe diesen Film zum ersten Mal 1997 im Religionsunterricht gesehen. Damals war es nur ein Film unter hundert anderen, die an mir vorbeigeplätschert sind. Heute, fast 20 Jahre später ist er einer meiner absoluten Lieblingsfilme und aus meiner Sammlung nicht mehr wegzudenken. Wenn mir das damals jemand gesagt hätte, hätte ich darüber gelacht. Die Wege des Lebens sind oft genauso unerklärlich wie schicksalhaft.

    Ich habe mich ungefähr 6-7 Jahre lang mit Buddhismus beschäftigt bevor ich schließlich im Dezember letzten Jahres bei meinem Lehrer Zuflucht genommen habe. Da es im Buddhismus viele verschiedene Strömungen bzw. Traditionen und Schulen gibt, war es mir wichtig zuerst einen gewissen Überblick sowie ein solides Grundverständnis zu bekommen. Gemäß der Aussagen Buddhas, habe ich die Lehren für mich selbst über einen langen Zeitraum zuerst aus verschiedenen Wickeln eingehend untersucht und überprüft bis ich innerlich überzeugt war, dass ich diesen Schritt und Weg wirklich für mich wählen möchte. Der Dharma biete für mich logische und wirkungsvolle Mittel für ein erfülltes und glückliches Leben. Etwas, dass ich in keiner anderen spirituellen-/religiösen Richtung finden konnte.


    Ich würde die Zeremonie der Zufluchtnahme allerdings nicht unbedingt mit dem Wort "Konvertierung" gleichsetzen. Natürlich kann man es so bezeichnen, aber für mich klingt es zu sehr nach äußerlichen Einflüssen, die diesen Schritt bewirken. Ich muss dabei immer an Begriffe wie "Bekehrung" oder "Missionierung" denken, auch wenn es vielleicht nicht korrekt ist. Man sollte durch Zufluchtnahme nicht übertreten, sondern diesen Weg aus innerer Überzeugung frei und unabhängig betreten.


    Ich wurde zwar römisch-katholisch getauft, habe aber niemals eine persönliche Glaubenszugehörigkeit besessen oder empfunden und bin daher sobald es mir selbt möglich war aus der Kirche ausgetreten. Es war sowohl eine formale wie auch persönliche Entscheidung.


    Was die Zufluchtnahme an sich selbst betrifft, so gibt es dazu keine in Stein gemeißelte Regelung. Man kann Buddhist sein, ohne das Ritual öffentlich durchzuführen, solange man innerlich für sich selbst die Lehren Buddhas akzeptiert und befolgt. Falls man es tun möchte, sollte man dafür einen erfahrenen spirituellen Lehrer zur Seite haben. Es können je nach Situation auch anderen Sanghamitglieder dabei anwesend sein. Die Zeremonie besteht aus Niederwerfungen, Textrezitationen und der symbolischen Abtrennung einer kleinen Haarsträhne. In der Regel erhält man auch einen "neuen" Namen zwecks Inspiration und Zugehörigkeit. Ich habe es hier bewusst nur ganz grob beschrieben, da die Abläufe in den einzelnen Schulen unterschiedlich sind.


    Ich schließe mich dieser Meinung an. Ich habe bisher nur positiven Erfahrungen mit "Rime" gemacht und stehe der Bewegung besonders wegen ihrer offenen, übergreifenden und "nicht dogmatischen" Grundeinstellung sehr positiv gegeüber.

    Zitat

    Schön, dass mich jemand her versteht. Ich suche jetzt nicht unbedingt eine Bestätigung. Natürlich kann ich meine Erwartungshaltung zurück schrauben, was ich jetzt auch seit ca. 1,5 Jahren mache, bzw. ich immer wieder erlebe, dass auf meine Fragen nicht eingegangen wird. Ich aber, wie Du auch bemerkt hast, selber bemerke, dass eine sehr einseitige Kommunikation entstanden ist. Und ich erstaunt bin, dass man als "sogenannte" Buddhistin das nicht erkennen mag oder will und weiterhin stur bleibt. Jetzt wurde mir auch von ihr gesagt, dass sie daran nichts ändern kann. Also werden weiterhin, selbst die einfachsten Fragen nicht von ihr beantwortet werden. Ja, wenn dem so ist, dann kann ich mir sehr gut vorstellen, dass sich solche Menschen eines Tages nur noch mit sich selbst unterhalten können. Denn, wenn es kein "eingehen" auf den anderen, dem Nächsten gibt, so verläuft sich jedes Gespräch im Sande. Erwartungshaltung "hin oder her". Eine völlig einseitige Kommunikation ist für niemanden eine Bereicherung, ich denke auch für einen Buddhisten nicht.


    Auf jeden Fall und solange Sie das bei sich selbst nicht wahrnimmt, kann man nichts tun. Das ist etwas an dem Sie alleine arbeiten muss. In diesem Bereich hat Sie noch einen langen Weg vor sich um vielleicht irgendwann zu einer anderen Perspektive zu gelangen. Ich nutze Facebook zum Austauasch mit meiner Studiengruppe und kenne daher alle Leute auf meiner Liste persönlich. Daher ist die Wahrscheinlichkeit dass mir so etwas passiert eher gering, aber ich würde mich prinzipiell auch nicht mit jemanden unterhalten der sich so benimmt wie in deinem Beispiel. Ich habe leider die traurige Aufgabe einen einzige Person von meiner Liste zu entfernen, die ich nicht kenne und die seit Sie mich hinzugefügt hat kein einziges Mal auf meine Nachrichten reagiert hat. Da fragt man sich: Warum wurde ich überhaupt auf die Liste der anderen Person hinzugefügt? Was zwischenmenschliche Kontakte angeht, nutze ich daher lieber andere Wege.


    Diese Anwort mag sich jetzt vielleicht ziemlich seltsam oder unglaubwürdig anhhören, aber richtige Existenzängte hatte ich eigentlich noch nie. Vielleicht liegt es daran, dass ich nie viel hatte, was hätte verloren gehen können. Vielleicht einfach auch daran, dass ich nie Interesse an einem "normalen" Alltagsleben mit geregeltem Job usw. hatte. Ich habe meinen Schulabschluss gemacht, vieles ausprobiert, hatte Erfolge und Misserfolge aber am Ende war ich nie auf irgendetwas fixiert. Natürlich kamen und gingen alte und neue Ideen, aber ich habe es einfach immer angenommen wie es kam. Hat etwas geklappt, war es gut. Ging etwas daneben, habe ich versucht daraus zu lernen und ruhig weiter gemacht. Ich habe keine Angst meinen Job oder meine Wohnung zu verlieren, denn die Erfahrung hat mich gelehrt, dass es immer einen Weg gibt. Es geht immer irgendwie weiter. Ich habe keine Familie, keinen Freundeskreis den ich verlieren könnte, keine materiellen Güter ohne die ich nicht leben könnte und brauche kein großes Geld. Ob ich hier in meinem Zimmer lebe oder wo anders spielt keine Rolle. Ich würde gerne wo anders leben, aber da das im Moment nicht möglich ist versuche ich das Beste aus der aktuellen Situation zu machen. Ich weiß, dass ich in ein paar Jahren hier weg sein werde. Es gäbe tausend Dinge über die ich jeden Tag jammern könnte, aber was würde das nützen oder ändern? Gar nichts. Also immer ruhig und gelassen weiter gehen. Das Einzige worum ich mir Sorgen machen müsste wären meine drei Katzen, aber ich weiß dass ich sie im Notfall in allerbeste liebevolle Hände geben könnte. Zum Glück ist das jetzt nicht notwendig.


    Ich glaube die meisten Menschen haben Existenzängste, weil sie so extrem an ihrem Alltag und der Routine haften. Wenn ich früher in eine andere Stadt wollte, habe ich meinen Seesack genommen, bin zum Bahnhof gefahren und in den Zug gestiegen. Es ist alles eine Sache der Perspektive und Flexibilität. Je mehr man an einem Ort seßhaft wird, desto schwieriger wird es natürlich auf Veränderungen zu reagieren. Mit der Zeit verstrickt sich jeder in gewisse Verpflichtungen und nimmt sich dadurch selbst ein Stück Freiheit. Auch ich bin nicht mehr ganz so vogelfrei wie vor 15 Jahren, aber im Prinzip hat sich in mir nichts geändert.


    Verliert man seinen Job sucht man sich einen neuen. Arbeitslosengeld I oder II ist nicht das Ende der Welt. Muss man umziehen, nutzt man die Chance einen neuen Ort kennenzulernen und seinen Horizont zu erweitern. Jeder Ort kann ein Zuhause werden. Muss man sein Eigentumshaus gegen ein WG-Zimmer tauschen, verändert sich die Perspektive im materiellen und sozialen/zwischenmenschlichen Bereich. Es geht auch gar nicht so sehr darum, ob wir dass wollen, sondern einzig und alleine um die theoretische Tatsache, dass jeder von uns diese Dinge überstehen könnte. Ob man dadurch glücklich wird oder nicht wird ist eine andere Frage, aber all das sind ja nur Beispiele. Eigentlich geht einfach darum, dass unser Geist uns alle möglichen Gedanken und Geschichten serviert und wir sie so lange hören und ernst nehmen, bis wir einfach keinen Mut mehr haben etwas in Bewegung zu setzen.


    Veränderung ins Unbekannte braucht Mut und Entschlossenheit, aber jede Reise beginnt mit dem ersten Schritt. Und solange man nicht aus diesem inneren Teifelskreislauf ausbricht, werden die Ängste im Geist weiter triumphieren. Es ist viel mehr möglich als wir oft denken. Wir wissen es nur nicht, weil wir es meistens einfach gar nicht versuchen. Tun wir es dann doch, sind wird am Ende total vom Ergebnis überrascht. Ich will damit nicht sagen, dass man blind mit dem Kopf durch die Wand rennen soll und jedem spontanen Einfall sofort nachgeben soll ohne über die Konsequenzen nachzudenken, aber oft hilft es sich einfach ruhig hinzusetzen und es gedanklich durchzuspielen. Was will oder würde ich gerne tun? Warum tue ich es nicht? Wovor habe ich Angst? Was wäre, wenn dies oder jenes tatsächlich passieren würde? Wäre das wirklich das Ende? Oder gibt es doch einen anderen Weg? Eine Alternative, die mir bisher noch gar nicht klar war? Immer wenn mich Ängste packen, versuche ich meine Gedanken und Vorstellungen auf diese Weise zu durchleuchten und aufzulösen.


    Etwas ähnliches wollte ich gerade dazu schreiben, aber es zwei Mal zu posten würde keinen Sinn machen. Gut, dass ich dieses Zitat entdeckt habe :) Ich wollte dazu nur allgemein anmerken, dass ich das Verhalten von deiner "Freundin" auch deshalb nicht gut heiße, weil eine gesunde Kommunikation immer von beiden Seiten kommen muss bzw. sollte. Wenn sie dir eine Frage stellt, du darauf anrtwortest, sie dann aber nicht oder verzögert, du darauf erst nachhaken musst usw. bekommt das ganze Gespräch eine eindeutig asymmetrische Ausrichtung, die natürlich irgendwann bei eine der beiden Seiten negativ endet. Ich möchte keine Partei ergreifen, kann deine Reaktion allerdings sehr gut verstehen. Wahrscheinlich würde es mir ähnlich ergehen. Schade, aber wie schon erwähnt, jeder Mensch ist anders. Es gibt sicher noch viele andere Menschen, bei denen du ein positive Gesprächsebene finden wirst.


    Falls du nicht die Möglichkeit hast, diese Menschen persönlich im Hier und Jetzt um Verzeihung zu bitten ist es denke ich vollkommen ok, wenn du es innerlich tust, denn mehr ist dann ja nicht möglich. Solange deine Gedanken und Gefühle dabei aus einem reinen ehrlichen Geist kommen erzielt es auf jeden Fall einen positven Effekt. Was zählt ist die Art der Motivation dabei. Ansonsten ist es natürlich immer besser, wenn man es von Angesicht zu Angesicht machen kann. Die Frage ist nur, ob sich die betreffende Person dann noch selbst daran erinnert. Mir ist es oft schon so ergangen, dass die Fehler die ich selbst nie vergessen konnte, bei anderen längst vergessen waren. Trotzdem habe ich mich danach besser gefühlt.

    Hallo zusammen :)


    Da mein kleines Bücherregal für das neue Jahr 2016 wieder etwas Freiraum benötigt, habe ich nachfolgend ein paar Taschenbücher die ich bei Interesse gerne gegen Tausch oder geschenkt in gute Hände abgeben möchte:


    Folgende Bücher suchen ein neues Zuhause:


    Dzogchen Ponlop Rinpoche: Rebell Buddha


    Shantideva: Anleitung zum Leben als Bodhisattva (Bodhicaryavatara) - Ankor Verlag 2005


    Bettina Lemke: Der kleine Taschenbuddhist


    Zensho W. Kopp: Die Freiheit des Zen


    Noah Levine: Gegen des Strom


    Maren Schneider: Der kleine Alltagsbuddhist - GU Reihe



    Die Bücher sind gebraucht, aber noch in gutem teilweise neuwertigen Zustand.


    Gesuchte Titel zum Tausch:


    Buddhism: One Teacher, Many Traditions - His Holiness the Dalai Lama, Thubten Chodron


    Tibetischer Buddhismus - Handbuch für Praktizierende im Westen


    Die Lampe auf dem Weg: Stufen buddhistischer Meditation


    Leitfaden für die Lebensweise eines Bodhisattva: Wie man ein sinnvolles und selbstloses Leben genießt - Shantideva, Geshe Kelsang Gyatso


    Mit Würde und Beharrlichkeit: Die Erneuerung buddhistischer Nonnenorden - Carola roloff u.a.


    Von Hier zur Erleuchtung - Dalai Lama


    Der Mittlere Stufenweg - Cornelia Crause, Tsongkapa


    Die Worte meines vollendeten Lehrers - Patrul Rinpoche

    Der kostbare Schmuck der Befreiung - Gampopa


    Nagarjunas Juwelenkette: Buddhistische Lebensführung und der Weg zur Befreiung (Diederichs Gelbe Reihe) - Jeffrey Hopkins


    Blossoms of the Dharma - Living as A buddhist Nun - Thubten Chodron


    Pearls of Wisdom 1 +2 - Thubten Chodron


    Inside into Emptiness - Thubten Chodron


    Transforming Adversity into Joy and Courage - Thubten Chodron


    Falls etwas für euch dabei ist meldet euch bitte per PN. Danke :)


    Hallo Doro :)


    Was die Meditationspraxis und Methoden betrifft spielt es keine große Rolle, ob du in ein Theravada oder Mahayana-Zentrum gehts. Die Basis ist im Prinzip immer gleich. Wenn dir auch der Lehrer zusagt ist das ein guter Anfangspunkt. Unterschiede gibt es mehr in den jeweiligen Schwerpunkten der Dharmalehre. Also die Texte und Themen die studiert werden, ihre Interpretation und Philosophie. Stichwörter sind hier zum Beispiel Bodhisattva/Bodhicitta, Mahamudra, Tantra usw. Auch Rituale oder Visualisationen sind teilweise verschieden.


    Bei sowas hört auch bei mir jegliches Verständnis auf. Wedr sich so sturr und gedankenlos an die Regeln des Vinaya klammert, zeigt nur dass er den eigentlich Sinn entweder nicht verinnerlicht oder verloren hat.

    Monday:

    Müdigkeit, sofern sie ein Gemütszustand ist, der nicht aufgrund von normalen Schlafmangel entsteht, gehört zu den fünf Hemmungen - nivarana. Die hat ein Erleuchteter alle überwunden.
    Wie geht ein nicht Erleuchteter damit um? Er rafft sich auf und macht einen Spaziergang an der frischen Luft. Er treibt Sport. Er träumt seinen Schreibtisch auf oder macht leichte Haushaltsarbeiten. Mit der Zeit überwindet er so diesen Zustand.
    Falls du Englisch kannst, findest du hier auch Übungen zu den Hindernissen:
    http://www.insightmeditationce…five-hindrances-handouts/


    Ich verwende Ginseng, mache ansonsten leichtes Qi Gong, gehe an die frische Luft oder tue Dinge, die meine Konzetration auf kleine Details fokusieren (Malerei Handarbeit etc.)


    Ich denke schon, dass diese drei Emotionen als "Gegengifte" verwendet werden können. Aus meiner Erfahrung heraus entsteht Freude (besonders auch an kleinen Dingen, die auch Genügsamkeit mit einschliessen) oft erst dadurch, dass man zuvor auf irgendeine Art und Weise "Unglück" erfahren hat. Soll heißen, man kann erst dann wirklich tiefe Freunde wahrnehmen und wertschätzen, wenn man das Gegenteil davon erfahren hat. Wennn man immer alles hat, gewöhnt man sich an diesen zufriedenen Zustand und sieht das "besondere" daran nicht mehr. Erst wenn man einmal von "ganz oben tief gefallen ist" und von dort aus wieder zurück kommen kann, beginnt ein echter geistiger Transformationsprozess. Das gilt im Prnzip für jedes Gefühl und jede Erfahrung die wir im Leben machen. Da ich nie viel hatte und immer um alles kämpfen musste, habe ich bereits sehr früh Dinge wie Bescheidenheit, Freunde und Dankbarkeit gelernt. Das fängt ganz klein an. Ein Dach über dem Kopf, ein warmer Ort zum Schlafen, ein nettes Wort oder einfach nur eine bißchen Essen sind Dinge, die wir als selbstverständlich ansehen. Man sollte jedoch jedes dieser Dinge wertschätzen, auch wenn man es veilleicht tatsächlich ständig besitzt.


    Oft ist es auch so, dass die Menschen am meisten bereit sind zu geben, die am wenigsten besitzen und jene, die viel haben von Gier and Anhaftung verblendet sind. Der Grund für dieses Phänomen ist mir bis heute ein Rätsel. Wenn ich heute auf mein Leben zurücksehe, bin ich dankbar für all die negativen harten Erfahrungen, genauso wie für die wenigen positiven, weil sie mir geholfen haben zu dem Menschen zu werden der ich heute bin. Wer wenig hat bleibt leichter bescheiden, kann Dinge wertschätzen und findet somit wie schon beschrieben oft Freude in den kleinsten Dingen (Blumen, Himmel, ein Lachen etc.). Zutraulichkeit und Sinnhaftigkeit besteht für mich darin, für andere Lebewesen da zu sein. Das ist aber nur möglich, wen man sich von innen und außen heraus öffnent. Um anderen gutes tun zu können, muss ein gewisses Vertrauen oder eben Zutraulichkeit vorhanden sein, den ohne diese Gefühle sind wir meistens nicht bereit andere an uns heran zu lassen, zuzuhören und dadurch Hilfe zu erhalten.


    Auch wenn diese Zeilen vielleicht etwas konfus klingen, hoffe ich dass die Kernaussage darin halbwegs verständlich ist :)

    Sherab Yönten:

    Wenn ich merke, dass ich mich ärgere, kann ich auf meinen eigenen Geist schauen und versuchen, achtsam damit umzugehen.
    Wenn ich merke, dass andere sich ärgern, stehe ich dem Ärger ohnmächtig gegenüber und kann......gar nichts tun ? :?
    Gibt es in der tibetischen Tradition Instrumente, die bewirken, dass sich der Ärger bei anderen verringern könnte unmittelbar nachdem er ausgebrochen ist ?


    Ich denke, der einzige Weg durch dem sich Wut oder Ärger bei anderen Menschen auflösen oder verringern kann ist der, dass sie sich dieser Gefühle inklusive der negativen Auswirkungen selbst bewusst werden und versuchen etwas dagegen zu unternehmen. Natürlich kann man immer versuchen in Ruhe mit anderen darüber zu sprechen, um sie darauf aufmerksam zu machen, aber das ist meistens erfolglos, weil man in diesem Zustand eben nicht klar denken und zuhören kann. Erst wenn sich der innere Sturm etwas gelegt hat, kann man darüber reflektieren, um in Zukunft eventuell besser zu handeln. Ein absolut verlässliches Instrument dafür ist mir selbst nicht bekannt, aber ich bin auch kein Experte auf diesem Gebiet.


    Dann hast du schon so gut wie alle gefunden, die ich hätte vorschlagen können. Vielleicht als Ergänzung noch "Shaolin" oder "Milarepa - der Weg zum Glück" von 2006 :)

    sascha_108:

    4. Wie generiert man Khamma als Tier? Wenn ich das recht verstanden habe, muss eine Absicht fuer eine khammische Aktion vorhanden sein, was bei den meisten Tieren nicht gegeben ist.


    Ich besitze seit ich denken kann eine unerklärliche Anziehung und geistige Verbindung zu Wölfen und fühle mich ebenso lange ständig von einem ganz besonderen Ort angezogen, seit ich als Kind Bilder davon gesehen habe. Seitdem habe den beständigen Wunsch an diesen Ort zu reisen. Es ist eine Art innerer "Ruf" so scheint mir heute. Ich habe das unbeirrbare Gefühl, dass ich aus irgendeinem Grund dorthin zurück kehren muss, obwohl ich in diesem Leben noch niemals dort war. Dennoch kommt mir alles irgendwie vertraut vor. Wenn man diese Gedanken hier aufschreibt, hört es sich sicherlich ziemlich seltsam an, aber seitdem ich mich mit Karma, Widergeburt etc. beschäftige frage ich mich doch, ob es nicht sein könnte dass irgendetwas in mir (unterbewusst) sich an eine frühere Existinz an diesem speziellen Ort erinnert? Ist sowas tatsächlich möglich oder doch nur eine geistige Selbsttäuschung/Illusion? Auch in meinen Träumen kommt es mir manchmal so vor, als würde ich als Tier bzw. Wolf an diesem Ort leben. Ich habe daher irgendwann begonnen zu recherchieren und herausgefunden, dass in der Vergangenheit tatsächlich Wölfe an diesem Gebiet gelebt haben, bevor der Mensch sie verdrängt hat.


    Auch ich stelle mir nun aber die Frage, wie es möglich sein kann, dass man aus einem früheren Leben als Tier in das eines Menschen geboren werden kann der dann auch noch nach vielen Umwegen schließlich dem Dharma (wieder-)begegnet? Aus meiner Sicht heraus, müssten dann auch Tiere in der Lage sein, in gewisser Weise mit einer ganz bestimmten Absicht zu handeln. Instinktiv ja, aber das Wissen um die Lehren Buddhas kann in ihnen kaum vorhanden sein. Wie seht ihr dass?


    Ich sehe es in etwa genauso. Durch die Meditation werden Gefühle jeglicher Art - egal ob gut oder negativ - bewusst gemacht und als solche wahrgenommen. Wenn man dann im Anschluss zu der Erkenntnis oder dem Entschluss gelangt, eventuelle negative Gedanken aufheben zu wollen, kann man das wie eben gesagt durch einen positiven Austausch tun. Das Wort "aushalten" finde ich in diesem Kontext auch etwas unpassend, da ich im ersten Schritt nur stiller Beobachter bin. Es ist ein reines "zur-Kenntnis-nehmen", ohne darauf zu reagieren. Dadurch entsteht für mich persönlich keine Belastung im Sinne vom Aushalten negativer Emotionen.

    Losang Lamo:
    Zitat

    "Medicine Buddha, Image & Mantra": https://www.youtube.com/watch?v=NVdIWJQJ6GU


    Dieses Video ist als sehr schönes, ruhiges Sadhana gestaltet. Nicht mal 12 Minuten. (Das hält niemanden davon ab, auch praktisch zu helfen.) :)


    Zunächst wird das Bild des Buddha erklärt. Danach kommt es zur Rezitation. Der Lama singt eine Zufluchtnahme, dann im Mittelteil singt er das Mantra "TEJATA OM BEKANDSE BEKANDSE MAHA BEKANDSE RADSA SAMOGATE SOHA"
    (Das zu Anfang eingeblendete Mantra ist nicht so, wie er es singt.)
    Der Vers zum Abschluss ist eine Widmung.


    Ein wirklich sehr schönes und hilfreiches Video für die Praxis. Vielen Dank :)

    Fragender:

    Im Tibetischen Buddhismus wird die zentrale Wichtigkeit eines Lehrers so stark betont, daß er oft sogar als Lamaismus bezeichnet wird.


    Ich selber habe aber Schwierigkeiten, jemand anderen als Lehrer anzuerkennen. Ist es möglich, den tibetischen Buddhismus autodidaktisch zu praktizieren?


    Ich glaube, dass man ab einem gewissen Punkt - sowohl am Anfang wie auch im fortgeschrittenen Stadium des Tantra etc. - auf jeden Fall auf einen erfahrenen Lehrer bauen sollte. Es gibt einfach viel zu viele Dinge, die man alleine falsch interpretieren könnte und wenn man schon zu Beginn auf ein falsches Grundwissen oder Verständnis aufbaut, wird die weiterführende Praxis ohne großen Erfolg bleiben. Ein guter Lehrer ist aber auch nicht nur ein "Türöffner", sondern genauso ein guter Freund, Begleiter und Wegweiser auf dem Weg des Dharma, den man im Idealfall auf selber Augenhöhe bzw. gleichgestellt neben einander beschreiten sollte. Schüler und Lehrer im harmonischen Einklang.


    Ich frage mich aber auch, warum es dir schwer fällt, einen anderen Menschen als Lehrer anzuerkennen. Gibt es bestimmte Gründe dafür? Natürlich sollte man jeden Lehrer zuerst für längere Zeit ausgiebig prüfen bis man ihn wirklich als solchen annimmt (und selbst danach sollte man ihn stets erneut prüfen), aber prinzipiell finde ich diesen Schritt nicht nur äußerst sinnvoll und hilfreich, sondern es ist auch ein gutes Training für die Praxis des Dharma im Bezug auf das eigene "Ego". In dem wir auf das Wissen und die Erfahrung eines anderen Menschen vertrauen und es akzeptieren können, akzeptieren wir gleichzeitig die Tatsache, dass wir selbst eben nicht immer in allen Dinge die Besten, Größten oder Perfektesten sind.


    Auf der anderen Seite sollte man auf der Suche nach einem passenden Lehrer auch nichts überstürzen oder sich dabei irgendwie unter Druck setzen lassen. Es gibt für alles den richtigen Moment und wenn man aufmerksam nachspürt, wird man es instinktiv durch Herz und Verstand erkennen. Manchmal kann es ziemlich schnell gehen, manchmal aber auch sehr lange dauern.

    Ich schließe mich an. Mal sehen, ob ich irgendwo ein Exemplar in die Hände bekommen kann. Der Inhalt würde mich schon sehr interressieren. Sowohl der Bhikkhunī-Vibhaṅga wie auch der Mahāvagga. Du warst ja bereits so freundlich mir den Link per Mail zukommen zu lassen :) Ich denke, man muss sich bei diesen Texte und Regeln wie schon erwähnt immer immer vergegenwärtigen, zu welcher Zeit und in welchen kulturellen, gesellschaftlichen Umständen sie entstanden sind, um sie dementsprechend im richtigen Kontext in unsere moderne Zeit zu übertragen. Einige Dinge sind unverändert gültig, manche nicht mehr. Dennoch ist es wichtig, einen Leitfaden für die Praxis zu haben und dafür ist diese Übersetzung sicher sehr hilfreich. Danke!