Beiträge von Stero

    Kongjiazhong,


    kongjiazhong:

    Mir ist aber durchaus bewusst, dass es das Dharma schon nicht mehr gäbe, als etwas Äußerliches und Sichtbares, wenn es findigen Menschen nicht gelungen wäre, es mit ihr, d.h. mit der besonderen Lebensweise atomisierter Individuen in der Warengesellschaft derart zu verbinden, dass es zu einem Hilfsinstrument für das glückliche Überleben der Monaden in der kapitalistischen Welt wurde, ähnlich dem Shopping. Die Rekuperation der buddhistischen Kritik durch das Kapital (als ein bestimmtes gesellschaftliches Verhältnis) ist vollständig gelungen. Hoffentlich gibt es noch Ausnahmen, die die Regel bestätigen können.


    Ich würde mich gerne deiner Aussage widmen, allerdings sind ein paar Dinge nicht zugänglich.
    1. Was verstehst du unter "Monade"?
    Der Duden hat hier

    Zitat

    1. <ohne Plural> das Einfache, nicht Zusammengesetzte, Unteilbare
    2. (bei Leibniz) letzte, in sich geschlossene, vollendete, nicht mehr auflösbare Ureinheit


    2. Welchen Zusammenhang stellst du her zwischen "Hilfsinstrument für das glückliche Überleben" und "shopping"?
    Du schreibst zwar "ähnlich dem shopping", aber du sagst nicht, was diese Ähnlichkeit ausmacht. Ist es nur das Einkaufen von zum Überleben Notwendigen, das du mit "shopping" assoziierst? Damit wäre "shopping" zwar ein Mittel für das Überleben, aber das psycho-mentale Phänomen "Glück" ließe sich damit nicht notwendigerweise verursachen. Wenn von Glücksgefühlen beim "shopping" die Rede ist, dann meist im Kontext des Erwerbs von Dingen, die ja gerade nicht überlebenswichtig sind.
    Also kannst du es ja nur so meinen, dass "Dharma" etwas im Prinzip für das Überleben unwichtiges ist, welches gerade dadurch, dass man sich diesen "Überfluss" gönnt zu glücklichem Überleben in Abgrenzung von unglücklichem oder traurig-depressivem Überleben führt.
    Du hast also die Wahl zwischen
    a) Dharma und shopping beziehen sich beide auf Überlebenswichtiges
    b) Dharma und shopping beziehen sich beide auf "Luxus", zum Überleben Unwichtiges


    3. "Rekuperation" meint eine Rückgewinnung
    Was bitte meinst du mit "Die Rekuperation der buddhistischen Kritik durch das Kapital (als ein bestimmtes gesellschaftliches Verhältnis) ist vollständig gelungen."
    Welche Kritik meinst du?
    Etwa sowas wie
    "Die Wiederbelebung der buddhistischen Kritik (??) im Zeitalter kapitalistischen Wirtschaftens ist vollständig gelungen dadurch, dass buddhistischen Kritik (??) zu einem Luxusartikel geworden ist, den sich nur "Monaden" (? was immer du darunter verstehst) leisten können, die sich auch die anderen Luxusartikel als Produkte kapitalistischen Wirtschaftens leisten können"?


    Meine interpretation würde die Frage aufwerfen, was denn buddhistischen Kritik (??) mit wirtschaftlicher Leistungskraft zu tun hat? Ist das Sich-Befassen damit denn so kostspielig? Und nochmal .... welche Kritik?

    Hallo Engelbert


    damit kein Missverständnis entsteht: ich bin kein Buddhist. Ich bin vielmehr eine Art Wahrheitsforscher und in diesem Kontext natürlich auch Konfliktforscher, weil Konflikte ja immer mit inkombatiblen Wahrheitsbehauptungen einhergehen. Bei meiner Forschungstätigkeit finde ich allerdings viel Inspiration in der buddhistischen Philosophie und Psychologie.

    Es scheint sich um eine tibetische Sitte zu handeln, also ein Ritual jener Richtung von Buddhismus, in der ich als neutraler Beobachter die meisten Streitigkeiten beobachte. Ich sehe da einen Zusammenhang zwischen der Kultivierung von solchen Ritualen und der Neigung zu Streitigkeiten.
    Als neutraler Beobachter halte ich es für bedenklich, wenn derartige Rituale im allgemeinen Teil des buddhistischen Forums behandelt werden, weil dem neugierig interessierten Beobachter so der Eindruck vermittelt wird, derartige Rituale seien ein allgemeiner und wesentlicher Bestandteil von Buddhismus. Gläubige Christen, insbesondere Katholiken, mag sowas ja anziehen bzw. günstig stimmen, aufgeklärte Menschen stößt es vielleicht eher ab.

    accinca:
    sati-zen:

    Ich denke bei jedem Atemzug, beim Einatmen an das Leben sowie die positive Entwicklung und beim Ausatmen an den Tod, das Loslassen sowie die Lösung ...


    Die positiven Entwicklung besteht letztlich in der Abnahme des Anhaftens
    am Leben das durch das Bedenken des Sterbens dünner werden sollte.


    Wenn mal durch die vermeintliche "Abnahme des Anhaftens am Leben" nicht auch gleich die Lebensfähigkeit verloren geht. Aber als Mönch hat man vielleicht jemanden, der einen pflegt und einen füttert. :lol:;)


    Den Lebenden, die noch nicht zum abhängigen Pflegefall werden wollen, empfehle ich die Orientierung an der Lebenswirklichkeit. ;)

    Vermutlich ist dein Problem, dass du nach generell gültigen Aussagen zum Thema suchst und dabei deine eigene subjektive Wahrnehmung als Prüfstein siehst.
    So geht das aber nicht.


    Es gibt A) Psychotherapie und B) medikamentöse Behandlung.


    1. Es gibt Fälle, in denen nur A angezeigt ist.
    2. Es gibt Fälle, in denen nur B angezeigt ist.
    3. Es gibt Fälle, in denen sowohl A als auch B angezeigt ist
    4. Es gibt Fälle, in denen weder A noch B angezeigt ist, weil nichts vorliegt, das eine exogene Therapie erforderlich machen würde.


    Aber die betroffenen Individuen sind eben nur im Falle von Pkt 4 in der Lage, selbst richtig zu erkennen, dass sie weder A noch B brauchen, obgleich es Individuen der Fälle der Pkt 1-3 geben kann, die auch glauben, dass sie weder A noch B brauchen.


    Mögliche Nebenwirkungen einer medikamentösen Behandlung können für einen Arzt niemals ein Grund sein, auf medikamentöse Behandlung zu verzichten. Einer Entscheidung für die eine oder andere Form einer medikamentösen Behandlung (es gibt ja Alternativen) sollte jedoch immer eine Nutzen-Risiko-Analyse zugrunde liegen.

    Helios:


    Dann komm ich mal zu den Fragen.


    Helios:


    Bin ich meine Gedanken?


    Das geht gar nicht, weil "ich" Singular ist und "meine Gedanken" Plural. Außer du willst fragen, ob du eine Vielzahl bist.


    Helios:


    Wenn nicht wer bin ich dann?


    Die erste Frage zielte ab auf "was", demzufolge müsste diese hier lauten "Wenn nicht, was bin ich dann?"


    Helios:


    Gibt es überhaupt eine Antwort auf diese Frage und ist es überhaupt wichtig eine Antwort auf die Frage zu kennen?


    Auf jede Frage gibt es eine Antwort. Und generell ist die Kenntnis keiner Antwort auf irgendeine Frage wichtig. Aber für ein bestimmtes Individuum kann die Kenntnis einer bestimmten Antwort auf eine bestimmte Frage wichtig sein.

    Das gute alte Wiki ist auch hier sehr hilfreich!


    Mutterliebe


    Zitat

    Biologie


    Eine biologische These ist, dass Mutterliebe-analoges Verhalten (bei Tieren spricht man eher von Mutter-Kind-Bindung) evolutionär entstanden sei und bei manchen Säugetierarten, besonders bei Primaten, die eine lange Entwicklungszeit der Kinder haben, der Arterhaltung und sozialen Lernprozessen diene.


    Zitat

    Anthropologie


    Mutterliebe im gefühlsbetonten Sinn, als Grundlage einer Mutter-Kind-Beziehung, gibt jedoch dem Kind im Säuglingsalter eine gute Chance, ein „Urvertrauen“ zu seiner Umgebung aufzubauen


    Zitat

    Psychologie


    Zugleich gibt es aber auch psychologische und psychoanalytische Erklärungen, die - von der gesellschaftlich vorgegebenen Form der Mutter-Kind-Beziehung ausgehend - das Beziehungs- und Emotionsgeflecht zwischen Mutter und Kind analysieren und ggf. das spätere Mutterverhalten beim geliebten oder ungeliebten Kind einbeziehen.


    Zitat

    Soziologie


    Wie erwähnt, ist Mutterliebe auch ein kulturelles Stereotyp. Insbesondere wird Mutterliebe in vielen Kulturen, insbesondere auch im mitteleuropäischen Raum, gesellschaftlich als „natürlich“ unterstellt, so dass die Verletzung dieser Selbstverständlichkeit (eine Rabenmutter) der Rechtfertigung bedarf. Durch diese gesellschaftliche Erwartung und sogar Überhöhung haben Konzepte der „Mutterliebe“ damit auch stark ideologischen Charakter und können damit sehr anspruchsvoll, ja sogar unerfüllbar sein.


    Es gibt also genug Gründe das Phänomen "Mutterliebe" nicht als egozentrierte Anhaftung zu betrachten.

    MissMuffin:

    Stero: Was klingt daran albern, wenn ich Angst 'Anhaftung' nenne? Weil das, was mich ängstigt, hält doch meine Gedanken und Gefühle sehr gefangen.... oder?


    Na zum einen find ich das ganze Anhaftungsgerede albern und zum anderen würde ich zwanghafte Ideen und die Emotionalitäten, die sie verursachen, einfach als Neurosen bezeichnen.
    Ich mein Feuer brennt, warum ein großes Ding daraus machen, dass man sich an Feuer verbrennen kann? Muss man das sich-Verbrennen als "Anhaften" bezeichnen und so tun als ob Anhaften aufhebbar wäre ohne zu sterben? Anhaften? C'est la vie! ;)
    Aber zwanghaften Ideen und entsprechende Ängste würde ich nicht unter "C'est la vie" einordnen, weil diese nicht ubiquitär sind.

    MissMuffin:

    Doch wie reduziert man die Anhaftung, diese furchtbare Angst, den eigenen Kindern könne etwas passieren?


    Das wirkt echt albern, wenn du Angst "Anhaftung" nennst. Natürlich kann Kindern was passieren. Die Frage ist doch, was du tun kannst um die Wahrscheinlichkeit zu vermindern, auf null wirst du die Wahrscheinlichkeit nicht setzen können. Du kannst sie nur aufklären über mögliche Gefahren und die Gefahrenabwehr. Gegen viele Krankheiten nützt auch keine Aufklärung was und gegen die Klimakatastrophe ist die Aufklärung von Kindern ein Hohn. Die Welt der Kinder wird mit großer Wahrscheinlichkeit schlechter sein als sie heute ist, wenn sie erwachsen sind.

    Lapos:

    Jedenfalls, nach einer Woche, ging es dann im nächsten Schritt weiter. Meditieren und jeden Gedanken Blockieren.


    Lapos:


    Ab da, ging in mir etwas vor sich, ein Prozess. Es begann damit dass ich eine Energie in mir vernahm, vor allem im Kopfbereich. Zwischen den Augen und auf der Schädel Decke.


    Aber dann ist deine Meditation ja gescheitert, denn du wolltest doch "jeden Gedanken blockieren". Wie kannst du also etwas Bestimmtes vernehmen und es lokalisieren, wenn du jeden Gedanken blockierst?


    Und dann geht's gradezu weiter mit deinen Gedankenspielen ...


    Lapos:


    Hat das jemand schon erlebt bzw gesehen?


    Wenn du mit "das" meinst, dass Gedanken, in manchen Kontexten genannt "Phantasie", mit einem durchgehen, dann hat das sicherlich jeder schon mal erlebt ... mehr oder weniger kontinuierlich ;)

    Fred1234:

    ... der geist wird ein bißchen ruhiger . Aber eine besondere Erfahrung hab ich noch nicht gemacht ...


    Die Erfahrung bzw. Wahrnehmung ausgedrückt mit "der geist wird ein bißchen ruhiger" wird also nicht als besondere Erfahrung gewertet. Dabei ist ja nicht nur "der geist wird ein bißchen ruhiger" eine Erfahrung, sondern auch der Umstand, dass die Erfahrung "der geist wird ein bißchen ruhiger" methodisch bzw. absichtsvoll hervorgerufen werden kann, kann als Erfahrung bezeichnet werden. Aber auch diese muss nicht als besondere Erfahrung gewertet werden.
    Auch der Umstand, dass offensichtlich auf eine besondere Erfahrung gelauert wird, kann als Erfahrung bezeichnet werden.
    Aber wenn die Erfahrung "der geist wird ein bißchen ruhiger" bedingt entsteht, dann sollte dies doch auch für alle anderen Erfahrungen gelten, auch solche die vielleicht als "besonders" bezeichnet werden.
    Und wenn eine Erfahrung, auch eine besondere, die methodisch bzw. absichtsvoll hervorgerufen wurde "für die Katz" ist, in dem Sinne, dass sich früher oder später die ganz normale, nicht besondere also unspektakuläre Erfahrung, der "ganz normale Film", wieder einstellt, dann lässt sich daraus doch folgern, dass auch diese "normale" Erfahrung nur bedingt entsteht, weil ja die methodisch bzw. absichtsvoll hervorgerufene "andere" Erfahrung ja nur durch zeitweisen Ersatz der Bedingungen für die "normale" Erfahrung durch die Bedingungen für "andere" Erfahrungen entsteht.
    "für die Katz" ist also relativ, weil grade dadurch, dass es "für die Katz" ist, die Bedingtheit jeglicher Art von Erfahrung bzw. Wahrnehmung erkannt werden kann. Kennt man aber die Bedingungen, kann man sich die Erfahrung quasi aussuchen, sofern man die Bedingungen entsprechend günstig manipulieren kann oder bestimmte ungünstige Bedingungen einfach meidet.
    Die Frage aber, warum man denn überhaupt Erfahrungen aussuchen sollte, die nicht "ganz normale" Erfahrungen sind, läuft dann auf zwei mögliche Arten von Fragen hinaus: 1) die Frage nach individuellen Interessen: warum interessiert den einen dies und den anderen das? 2) die Frage danach, was als angenehm erfahren wird: warum will der eine Urlaub (von "ganz normalen" Erfahrungen), der andere aber nicht?

    Fred1234:

    meditiere schon eine zeit allerdings kann ich nicht wirklich sagen ob es was bringt klar der geist wird ein bißchen ruhiger .


    Wenn du darunter verstehst, dass du ruhiger wirst und du das als positiv bewertest, dann ist das doch ein ganz tolles Ergebnis.


    Fred1234:


    Aber eine besondere Erfahrung hab ich noch nicht gemacht wie geht es euch dabei könnt ihr mir eure Meditationserfahrungen/methoden schlildern ?


    Was heißt "eine besondere Erfahrung"? Erfahrungen lassen sich verändern. Aber dadurch werden sie nicht besonders, sondern nur anders. Mit der Wahrnehmung verhält es sich wie mit Filmen. Jeder Film ist anders. Ok, manch ein Film gefällt einem mehr als ein anderer und deshalb mag man ihn vielleicht als "besonders" bezeichnen.
    Also egal was du mit deiner Meditation bewirkst, es ist nur anders, so wie Laufen anders ist als Sitzen. Das hat ja bereits euer Buddha euerer Erzählungen gepredigt hinsichtlich einer Wahrnehmung die erst durch viel Übung und Anstrengung zu erreichen ist

    Zitat

    'Diese merkmallose Konzentration des Herzens ist produziert und willentlich herbeigeführt. Aber was auch immer produziert und willentlich herbeigeführt ist, ist vergänglich, dem Aufhören unterworfen [8]


    Es ist also alles für die Katz, was durch Meditation zu erreichen ist. "für die Katz" in dem sinne als man den Film durch viel Übung zwar kurzzeitig erzeugen kann, dass er dann aber wieder verschwindet und der "ganz normale Film" wieder abläuft.
    Was könnte man daraus lernen? na z.B. dass nichts über die Vernunft geht.

    sati-zen:

    Wenn eine massive psychische Störung vorliegt, aus welchen Ursachen auch immer, dann ist zur Behandlung sowohl eine medikamentöse Therapie als auch
    eine Psychotherapie angezeigt denn nur die Kombination macht die Arbeit an den seelischen Empfindungen möglich so, dass ein positives Ergebnis entsteht.


    Das ist insofern Unsinn als "massive psychische Störung" unbestimmt ist und also auch die Therapie. Eine "psychische Störung" muss also medizinisch wissenschaftlich definiert sein und als spezifisch diagnostischer Befund vorliegen durch eine zur Diagnose qualifizierten Person und dies kann kein Heilpraktiker sein. Erst aus der medizinisch wissenschaftlichen Diagnose ergeben sich dann die angezeigten Thearapiemöglichkeiten.

    Son:

    Die heutige Psychologie holt sich ja versteckt immer mehr Elemente aus dem Buddhismus heraus für Therapien, wie die Achtsamkeit usw. - also ich als Betroffener kann dir sagen, dass im Rahmen von Psychotherapien ich immer wieder über buddhistische Ansätze gestolpert bin, die man mir als etwas anders "verkaufen" wollte.


    Der Zusammenhang zwischen Psychotherapie und Buddhismus ist mir - im Gegensatz zu dem zwischen Psychopharmaka und Buddhismus - auf Anhieb klar. Nicht nur weil jede Religion auch als psychotherapeutische Methode verstanden werden kann, sondern weil - wie du richtig festgestellt hast - manche Psychoptherapien z.T. Methoden anwenden wie sie auch in bestimmten Formen des Buddhismus üblich sind.
    Was nun Psychopharmaka im Kontext von Psychotherapie angeht, so gibt es natürlich auch hier Fälle, bei denen beides angezeigt ist und Fälle bei denen die Kombination keinen Sinn macht, weil entweder nur Psychopharmaka oder nur Psychotherapie angezeigt ist.

    Son:

    Wie dein persönlicher Zugang ist, das zu verstehen tu ich mir noch ein wenig schwer, du schreibst sehr sachlich und "trocken" - das meine ich nicht Negativ - nur tue ich mir schwer es einzuordnen, ob du nun eher dem Thema Psychopharmaka kritisch gegenüber stehst oder ob du es als durchaus sinnvolle Alternative siehst bzw. eben als notwendig, weil wie gesagt deine Stellungnahmen deuten für mich manchmal in die eine - manchmal in die andere Richtung, aber sie sind sicher durchaus richtig, LG Son


    ich selbst bin nicht betroffen vom Thema Psychopharmaka und ich kann dir auch keinen Rat geben. Ich kann mich nur zu Dingen äußern, von denen ich weiß. Psychopharmaka können angemessen sein. Was Psychopharmaka mit Buddhismus zu tun haben sollen, erschließt sich mir nicht - es sei denn ich betrachte Buddhismus als Feld geistiger Aktivitäten und Psychopharmaka als Mittel, welche die geistige Leistungsfähigkeit beeinflussen können, zum Positiven als auch zum Negativen.

    Son:

    ... wenn ein Psychopharmaka zugelassen ist heißt das, dass es auch eine positive nachgewiesene Wirkung hat, also das sehe ich anders. Sämtliche Medikamentenstudien werden zu 100% von Pharmaunternehmen finanziert, also da stellt sich für mich schon die Frage der Seriosität - ...


    Deine Meinungsfreiheit kann Expertenwissen weder ersetzen noch falsifizieren. Finanzierung ist das eine, Zulassung durch staatliche Gesundheitsbehörden das andere.



    Son:


    zumal wie ist es denn erklärbar, dass sämtliche Ärzte sagen, wir können nur versuchen, ob dies oder das wirkt?


    Das Unwissen von Ärzten hat mit der nachgewiesenen Wirksamkeit nur insofern zu tun als Wirksamkeit grundsätzlich eine statistische ist und Ärzte, sofern sie überhaupt in der Lage sind eine korrekte Diagnose zu treffen, bei korrekter Diagnose hinsichtlich eines konkreten Patienten keine statistisch valide Aussage machen können. Als verordnende Anwender können Ärzte grundsätzlich alle Irrtümer begehen, die Anwender begehen können.

    Son:

    ...Ich habe übrigens sicher mehr als 30 verschiedene Medikamente durch, keines war hilfreich, die Nebenwirkungen haben die Wirkung weit übertroffen. Wobei klar gegen ein Argument komme ich nicht an, wenn hunderte Millionen Menschen Psychopharmaka nehmen, dann wird es auch genug geben, die drauf ansprechen, wie gesagt, die kenne ich leider nicht, aber ich streite nicht ab, dass es sie gibt. ...


    Die Voraussetzung für die Zulassung von Psychopharmaka ist der Nachweis der Wirksamkeit und dieser erfolgt nicht durch subjektive Einzelfallberichte von behandelten Individuen. Deine Unzufriedenheit mit deiner eigenen medikamentösen Behandlung ist also das eine, die statistisch nachgewiesene Wirksamkeit das andere. Vielleicht ist eine medikamentöse Behandlung in deinem Falle gar nicht angezeigt? Fakt ist, dass v.a. Antidepressiva viel zu häufig verordnet werden. Aus der deutlichen Erhöhung des Verbrauchs v.a. bei Antidepressiva über die letzten Jahre auf eine Zunahme von Erkrankungen zu schließen ist nicht möglich. Eine Zunahme deutet in erster Linie auf eine Änderung des Verordnungsverhaltens der Ärzte hin und eine solche Änderung hat nicht notwendigerweise wissenschaftlich begründbare Ursachen.

    void:

    Es wäre schön, wenn du deine religionskritischen Ansätze auf den Punkt bringen könntest und Grunsatzkonflikte als Grundsatzkonflikte austragen könntest, ansttatt jedes Sachthema in diese Richtung zu pushen.


    Verzeih, ich habe mich durch das interessante Thema "Psychopharmaka und Buddhismus", das für mich die Konnotation hat "Exogene Einflussfaktoren auf psycho-mentale Funktionen und Religion als eine spezielle Form eines exogenen Einflussfaktors" in diese Sektion des Forums locken lassen. ;)

    void:

    Das ist was anderes als in einem Onlineforum, wo ja ersteinmal alle auf der gleichen Ebene miteinander diskutieren. Klar, auch da kann man sich mit einem privaten Problem hilfesuchend an die Allgemeinheit wenden. Aber es ist zu erwarten, dass da eben alle möglichen Tipps mit der unterschielichsten Qualität kommen. Von daher ist das generell mal problematisch, also etwas wo man mit seher viel Fingespitzengefühl rangehen muss. Weil private Probleme seien es psychische oder Bezihungsprobleme etwas sind wo man sehr verletzlich ist.


    Das es ein problematischer Bereich ist , bedeutet aber doch nicht dass es verboten oder generell unlauter wäre.


    Auch der Einwand von Stero ist nicht unberechtigt. Auch spirtuelle Fragestellungen können sehr privater Natur sein, wo man Leute ziemlich verletzten und verwirren kann.


    ich finde es bezeichnend, dass du auf der einen Seite private Probleme als " psychische oder Beziehungsprobleme" einschränkst und auf der anderen Seite sagst, dass "spirtuelle Fragestellungen" "AUCH" privater natur sein können. Also räumst du doch deinen "spirtuelle Fragestellungen" eine Sonderrolle ein. Warum eigentlich? Was unterscheidet deiner Meinung nach "spirtuelle Fragestellungen" von " psychische oder Beziehungsprobleme" ?

    Um nach dem Geplänkel also zum Thema zurückzukommen:


    Stero:

    Es ging bei meinen Beiträgen zum Thema hier doch offensichtlich um die Fragestellung ob Fragen und Ratschläge im explizit sprachlichen Kontext von Psychopharmaka anders zu behandeln sind wie Fragen und Ratschläge im explizit sprachlichen Kontext von Buddhismus und ob es valide Gründe dafür gibt, erstere anderes zu bewerten als letztere. Mein Standpunkt ist, dass es keine validen Gründe gibt, weil aus der sprachlichen Formulierung einer Fragestellung nicht valide gefolgert werden kann, ob das Antriebsmoment für die Fragestellung ausschließlich in dem Bereich liegt, der explizit sprachlich angesprochen wird. Gleiches gilt für einen Ratgeber: auch hier kann nicht valide ausgeschlossen werden, ob ein Ratgeber nicht doch auch (wenn auch nicht nur) unter dem Einfluss psychotischer Momente steht (s. die von mir genannten Outings).
    Letztendlich folgt daraus die Fragestellung einer eindeutigen Grenzziehung zwischen Psychose und "Normalität", derer sich einige hier allzu sicher zu sein scheinen, obgleich nichts außer Voreingenommenheit zu dieser Sicherheit führen kann.


    So wie ich mich nicht gegen Beratung von scheinbar buddhistischen Fragestellern durch Buddhisten wende, die sich zur Beratung berufen fühlen, so wende ich mich auch nicht gegen die Beratung von Fragestellern im Kontext Psychopharmaka durch solche, die sich zur Beratung berufen fühlen. Warum? Weil es keine validen Gründe gibt, gegen das eine zu sein und das andere zu befürworten. Derjenige, der Rat im Internet sucht bei Leuten, die er gar nicht kennt und von deren Qualifikation er nichts weiß, ist selbst dafür verantwortlich.


    Wenn jemand in einem Forum seine eigene Beratung zu Buddhismus oder Psychopharmaka als gerechtfertigter einstuft als er die Beratung eines anderen zu Buddhismus oder Psychopharmaka einstuft, dann kann der einzige Grund dafür nur sein, dass er sich selbst als "berufener" betrachtet als den anderen.
    Da aber in einem Forum alle Beteiligten und deren Qualifikation unbekannt sind (Behauptungen sind ungültig und Zertifikate sind nicht veröffentlicht), ist eine Auseinandersetzung darüber, ob eine Beratung angemessen ist oder nicht, vollkommen irrelevant und jeder berate einfach wie er es für richtig hält, es sei denn es gibt Forumsregeln, die eine Beratung einschränkend regeln.

    Tara4U:
    Zitat

    Wenn du zu diesem wichtigen Thema nichts beizutragen hast, dann ist das ok. Aber dein fadenscheiniger Versuch mir das Wort zu verbieten, indem du mir unbegründet Respektlosigkeit unterstellst, stellt nur den Versuch dar, eine kritische Auseinandersetzung von vornherein abzuwürgen.


    Selten haben Deine Beiträge etwas mit kritischer Betrachtung re Buddhismus zu,


    Oh doch, aber hier in diesem Thread gehts ja primär um Psychopharmaka und Beratung dazu und es besteht also kein Grund für mich, mich zum Buddhismus zu äußern, was hier in diesem buddhistischen Bereich des Forums ja auch unangemessen wäre, wenn ich mich dazu äußerte.


    Tara4U:


    "Buddhistische Marotte"


    Für den Ausdruck bin ich bereits von einem Moderator gemaßregelt worden und habe daraus gelernt.


    Tara4U:


    Tipps "aus der buddhistischen Trickkiste"


    Das ist so eine Redewendung, damit sollte nicht das abhängige kausale Entstehen in Frage gestellt werden, weil ich nicht an Zauberkunst glaube. ;)



    Tara4U:


    ...
    Naja, Buddhisten sind ja tolerant, offensichtlich auch wenn es um ungefragte und beleidigende"personal coaching-Ratschläge" von Dir geht...
    edit

    Zitat

    ch würde mal sagen, dass Schuld mit Meinungsäußerung soviel zu tun hat wie Schuld mit Aussehen zu tun hat.
    Dennoch lässt sich Meinungsäußerung so oder anders formulieren wie man das Aussehen ungünstig oder günstig präsentieren kann ... in diesem Sinne könntest du also dein Avatarfoto durch ein anderes ersetzen. Womit ich nicht sagen will, dass dein gegenwärtiges Foto sehr labile Menschen in den Selbstmord treiben muss. ;) Aber ich traue dir durchaus ein vorteilhafteres Foto zu wie ich dir auch zutraue,


    Ach, du nennst "beleidigend" mein "Persönlichkeits-Coaching" für einen Buddhisten, der sich beleidigend einem anderen Buddhisten gegenüber äußerte, nur weil dieser eine ihm nicht genehme Meinung vertreten hatte:

    Zitat


    Danke für Dein Gewäsch, ...


    Nach dem nächsten Selbstmord(versuch) können wir dann weiter reden. Aber beleidigung entfernt.void wie Du werden sich natürlich frei von aller Schuld fühlen. Oh Gott, wie mich Leute wie Du ankotzen mit ihrer Selbstgerechtigkeit, die nie Verantwortung übernehmen müssen.


    Das sprachliche Auftreten und auch sein persönliches Avatar-Foto ist wichtig für jemanden, der andere für seine eigene Meinung gewinnen will. Beleidigungen sind idR nicht zweckdienlich. Und das sage ich, obgleich ich nicht die Meinung dessen vertrete, dem ich mein "Persönlichkeits-Coaching" angedeihen ließ. Soviel zu meiner Toleranz ;)


    Tara4U:


    Der gute Buddhist nutzt so etwas zum Üben, andere werden sich gerne ein wenig an Dir reiben wollen, weil sie es brauchen.


    Schön, dass du für einen anderen übst, der sich nicht-gut äußerte und der dafür mein "Persönlichkeits-Coaching" erhielt ;)

    Tara4U:

    Dennoch würde ich mich freuen, wenn der User stero ein bischen mehr Respekt den buddhistischen Usern entgegenbrächte.
    Auch wenn es ein Unterforum für Freidenker usw gibt, ist das hier immer noch ein buddhistisches Forum.


    Es ging bei meinen Beiträgen zum Thema hier doch offensichtlich um die Fragestellung ob Fragen und Ratschläge im explizit sprachlichen Kontext von Psychopharmaka anders zu behandeln sind wie Fragen und Ratschläge im explizit sprachlichen Kontext von Buddhismus und ob es valide Gründe dafür gibt, erstere anderes zu bewerten als letztere. Mein Standpunkt ist, dass es keine validen Gründe gibt, weil aus der sprachlichen Formulierung einer Fragestellung nicht valide gefolgert werden kann, ob das Antriebsmoment für die Fragestellung ausschließlich in dem Bereich liegt, der explizit sprachlich angesprochen wird. Gleiches gilt für einen Ratgeber: auch hier kann nicht valide ausgeschlossen werden, ob ein Ratgeber nicht doch auch (wenn auch nicht nur) unter dem Einfluss psychotischer Momente steht (s. die von mir genannten Outings).
    Letztendlich folgt daraus die Fragestellung einer eindeutigen Grenzziehung zwischen Psychose und "Normalität", derer sich einige hier allzu sicher zu sein scheinen, obgleich nichts außer Voreingenommenheit zu dieser Sicherheit führen kann.


    So wie ich mich nicht gegen Beratung von scheinbar buddhistischen Fragestellern durch Buddhisten wende, die sich zur Beratung berufen fühlen, so wende ich mich auch nicht gegen die Beratung von Fragestellern im Kontext Psychopharmaka durch solche, die sich zur Beratung berufen fühlen. Warum? Weil es keine validen Gründe gibt, gegen das eine zu sein und das andere zu befürworten. Derjenige, der Rat im Internet sucht bei Leuten, die er gar nicht kennt und von deren Qualifikation er nichts weiß, ist selbst dafür verantwortlich.


    Wenn du zu diesem wichtigen Thema nichts beizutragen hast, dann ist das ok. Aber dein fadenscheiniger Versuch mir das Wort zu verbieten, indem du mir unbegründet Respektlosigkeit unterstellst, stellt nur den Versuch dar, eine kritische Auseinandersetzung von vornherein abzuwürgen.

    blue_aprico:

    stero:

    Zitat

    Außerdem möcht ich nicht wissen, bei wievielen der buddhistischen "Ratgeber", hier und in anderen Foren, entweder tatsächlich bereits eine Psychopharma-Therapie durchgeführt wird oder eine solche Therapie medizinisch indiziert wäre.



    Wie meinen ?


    Diese Bemerkung ist verursacht von entsprechenden Outings von buddhistischen Forenusern in anderen buddhistischen Foren.

    sati-zen:
    void:


    Der eigentliche Punkt ist nicht der der Kompetenz sondern der der Verantwortung. Wenn ich zu einem Arzt (oder auch einen Therapeuten) gehe vertraue ich mich diesem an. Und er hat die Kompetenz erworben diese Verantwortung zu schultern.


    Gebe ich dagegen jemand, ohne ihn zu kennen einfach mal so Tips über das Internet, wie er mit einer psychischen Erkrankung umgehen soll, dann ist das problematisch. Eben weil Leute mit einer psychischen Erkrankung ja oft in einer sehr verletzlichen Position sind und nach jedem Strohalm greifen. Sich dann aus der Verantwortung zu stehlen und so zu tun als sei der andere ja selber schuld, wenn er meine unqualifizierten Ratschläge berücksichtigt, kann in der Tat ziemlich rückschtlos und verantwortunglos sein.


    Das trifft auf alle Themen im Forum zu auf alle menschlichen Dinge vor allem auch beim Buddhismus und der buddhistischen Psychologie und nicht nur
    wenn sich jemand als psychisch krank outet was hier im Forum und der virtuellen Welt auch geflunkert sein kann wie alles Andere auch.


    Das ist eine zutreffende Feststellung. Wenn man bedenkt wie leichtfertig hier Tipps "aus der buddhistischen Trickkiste" gegeben werden, wenn sich jemand nur entsprechend Buddhismus-konform sprachlich ausdrückt, dann muss man sich schon wundern, warum solche Unterschiede gemacht werden. Hinter vermeintlich "bloß buddhistischen Problemen" können manifeste psychische Erkrankungen stecken, aber danach fragt niemand, wenn die Fragen so formuliert sind, dass sie in das sprachliche Muster von Buddhisten passen. Dass aber jemandem ganz erheblichen Schaden zugefügt werden kann, wenn man ihm irgendwelche Meditationstipps gibt, statt ihn zum Arzt zu schicken, das wird einfach ausgeblendet. Außerdem möcht ich nicht wissen, bei wievielen der buddhistischen "Ratgeber", hier und in anderen Foren, entweder tatsächlich bereits eine Psychopharma-Therapie durchgeführt wird oder eine solche Therapie medizinisch indiziert wäre.