Festus:Meinem Verständnis nach bezieht sich die Metapher "Sterben des Ego" oder auch "Sterben des Selbst" darauf, dass wir erkennen, dass es so ein Konstrukt als autonomes Selbst oder Ego nicht gibt, sondern dass dieses immer bedingt entsteht und somit vergänglich ist.
Wenn du im Zen z.B. auf dem Kissen stirbst, fällst du ja nicht vom Hocker.
Was nach dem körperlichen Tod geschieht, wenn die Bedingungen Skandhas für ein Ich-Gefühl wegfallen, weiß ich nicht.
Es ist wie bei einem Urlaub in einem unbekannten Land. Ich kann zwar Reiseführer lesen, muss mich letzten Endes überraschen lassen.
Und was die Wirkung meiner Handlungen angeht; auch die kann ich nicht zur Gänze überblicken. Nichts desto Trotz sind sie da.
In der Theravada oder Palikanon-Tradition gilt, dass Unwissenheit als letzte Hürde auf der Heiligkeitsstufe aufgegeben wird. Die letzten Reste der "egoistischen Einstellung" werden also noch lange nach dem Auflösen aller anderen Hemmungen vorhanden sein. Ich denke man muss sich nicht überraschen lassen, sondern kann auch auf diesem Gebiet üben, denn das hat viele Vorteile, die ja auch beim Gespräch im Tibetischen Forum z. T. angesprochen wurden.
Gruß, Yofi