Beiträge von 123XYZ

    Ich habe diesen Artikel gefunden: Yidams - Wurzel der Siddhis


    Hier steht u.a. geschrieben:


    Man sollte sich die Bedeutung der Ikonographie also erstmal gründlich erschließen denke ich.

    Danke schonmal!


    Mit dem Lehrer-Schüler-Ideal ist das so ne Sache! Einen Lehrer überhaupt erstmal zu finden und dann ja auch noch die Frage ob man miteinander kann..
    Ich möchte erstmal alleine Praxiserfahrungen sammeln und denke da an Audio-Visualisierungen, Mantras, Sutren und natürlich eine gut verstandene Übungsanleitung.


    Was mir so im Vergleich zu Zazen durch den Kopf geht: Wie sieht es mit den ganzen verschiedenen Mudras aus? Bislang kenne ich nur die im Zazen typische Dhyanamudra.
    Werden in Vajrayana-Meditationen verschiedene Mudras angewendet und vor allem wie und wann?

    Gerade punkto dieser besonderen Ausstrahlung bin ich unsicher, weil ich gelesen habe das je nach persönlicher geistiger Veranlagung eher die zornvolle oder eher die liebevolle Ausstrahlung angeraten sein kann. Was wenn ich nun zB den Fehler mache eine zornvolle Emanation zu visualisieren obwohl genau das Gegenteil für mich angeraten wäre?
    Verstärke ich durch dieses Vorgehen nicht am Ende sogar noch mein Störgefühl welches ich eigentlich transformieren möchte in liebendes Mitgefühl?
    Ich meine gerade diese u.a. Fragen waren es weshalb erst bei fortgeschrittener Meditationspraxis zu speziellen Gottheiten-Praktiken angeraten wird.

    Ich füge mal zwei Zitate ein wo diese Assoziationsgeschichte beschrieben wird:


    Christiane Willers:

    Bodhisattvas (Helfende Verwirklichte)


    Noch ausgeprägter (Anm. als die transzendenten Buddhas) haben diese Funktion die Bodhisattvas übernommen. Als menschliche Wesen haben sie einst geschworen, Erleuchtung zu erlangen, alle charakterlichen "Vollkommenheiten" zu verwirklichen und allen Wesen auf dem Weg zur Erlösung beizustehen, bevor sie selber ins Paranirvana eingehen.
    Sie existieren in einem der Buddha-Länder oder unabhängig davon in der Sphäre der Verwirklichten. Der bekannteste von ihnen ist der Bodhisattva der Jetzt-Zeit Avalokiteshvara, aus Sukhavati, dem Land Amithabas. Sein wesentlichster Charakterzug ist das Mitleid. Er rettet aus akuten irdischen Gefahren und arbeitet unermüdlich für die Rettung der Wesen, sogar in den Höllen.
    Aufgrund seiner eigenen Fortgeschrittenheit auf dem Weg kann er sich in verschiedenen bekannten Gestalten inkarnieren, um alle Wesen anzusprechen, so heißt es als Dalei lama diene er den Tibetern, als Brahma oder Indra den Hindus usw.


    aus: "Religionen und Weltanschauungen 4. Hinduismus/Buddhismus" von Christiane Willers, Bwv - Berliner Wissenschafts-Verlag (2009) ISBN-10: 3830515979, Seite 64


    Wikipedia:

    Vor allem innerhalb der einflussreichen buddhistischen Richtungen Tendai und Shingon wurden Shintō-Gottheiten als Inkarnationen oder Manifestationen von Buddhas und Bodhisattvas aufgefasst. Buddha-Verehrung und kami-Verehrung diente somit – zumindest auf theoretischer Ebene – dem gleichen Zweck. Diese theologische Entwicklung begann in der Heian-Zeit und erreichte im japanischen Mittelalter (12.–16. Jahrhundert) ihren Höhepunkt. Sie ist als Theorie von „Urform und herabgelassener Spur“ bekannt, wobei die „Urform“ (本地, honji) den Buddhas, die „herabgelassene Spur“ (垂迹, suijaku) den kami entspricht.


    aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Shint%C5%8D


    @kilaya: Danke!
    Ich persönlich habe meine Abneigung gegen die Guru-Verehrung wie ich sie im Diamantweg-Zentrum mit der 16. Karmapa-Meditation erlebt habe. Ich mag das nicht.
    Dort hängen zwei große Fotos von Lama Ole Nydahl und dem 16.Karmapa direkt frontal an der Wand und ich habe dann diese Gesichter im Kopf.
    Ich bevorzuge statt dessen mythologische Gottheiten die mich ansprechen, da ich mich neben dem Buddhismus sehr für Polytheismus interessiere.
    Das mit der "Spezialisierung" macht mich betreffs meiner Fragestellung stutzig. Habe ich sozusagen bspw bei der Visualisierung von Vishnu nur einen bestimmten Aspekt des Avalokiteshvara statt das volle Programm und wäre es somit durchaus von anderer Qualität? Kraftvoller zorniger Aspekt des liebevollen Mitgefühls o.ä.?
    Ich habe viel gestöbert im Internet und erinnere mich gut an Aussagen wie "XY personifiziert die zornvolle Erscheinungsform des Avalokiteshvara"...


    Kann und sollte man den Namen im Mantra einfach durch einen anderen ersetzen? "OM Shiva HRIH" statt "OM Amitâbha HRIH"?
    Ist der Name egal punkto Laute/Vibrationen..?

    Wenn man sich etwas vertiefter mit buddhistischen Pantheons in verschiedenen Ländern beschäftigt stellt man fest das zahlreiche hinduistische Gottheiten wie zB Vishnu und Shiva als Emanationen bestimmter Adi-Buddhas aufgefasst werden. Vishnu und Shiva werden als Emanationen des Avalokiteshvara angesehen.


    Das Pantheon der Newar im Kathmandutal zB unterscheidet sich vom tibetischen Pantheon. Hier wird zwar auch Vajrayana praktiziert, aber es werden oftmals spezifische Landesgottheiten Nepals als wie gesagt Emanationen diverser Adi-Buddhas und Bodhisattvas angesehen.


    Die Adi-Buddhas stehen ja wenn ich richtig verstanden habe zentral für eine der fünf Buddha-Familien. Die Bodhisattvas stellen die aktive Form der jeweiligen Buddha-Familie dar.
    Wie ist es denn mit den hunderten von weiteren Gottheiten die jeweils einer der Familien zugeordnet werden?
    Ist es egal ob ich Vishnu visualisiere statt Avalokiteshvara, weil dieser ja als Emanation letzteren aufgefasst wird? Stehen alle in einen Zweig einsortierten Gottheiten letztlich für ein- und das selbe? Verwende ich dann einfach das Mantra für Shiva "OM Shiva HRIH"?

    @kilyay: Danke! Werde mir den Link mal in Ruhe durchlesen.
    Schön wäre es wenn es vorgesprochene Visualisierungen im Internet gäbe.
    Ich habe bereits an Diamantweg-Meditationen der Kagyü-Linie teilgenommen. Die Meditationen sind aber immer die gleichen: 16. Karmapa-Meditation.
    Dort wurde der 16. Karmapa visualisiert und mit einem Mantra wie sagt man "angerufen"?.
    Ich fand die ruhige, aber bestimmende Stimme des Anleiters wie der Karmapa erscheint und was er tut sehr hilfreich.
    So etwas meine ich mit Audio-Visualisierungen.


    Yofi: Danke! Ich habe mich bereits erkundigt. Punkto Gottheiten-Meditation habe ich nur einen Kurs zur Praxis der Taras finden können.. und auch noch recht teuer dazu :?
    Ich muss noch mal genauer nachsehen bzw auch mal die Leute vor Ort ansprechen punkto Einweihung.

    Tolles Thema!


    Hier ist auch eine gute Übersicht über das tibetische Pantheon.
    Dort wird auch ein weiteres Buch zum Thema erwähnt: Schick, Jürgen (2006). Bilder aus einer anderen Welt: Die Götterwelt des tibetischen Buddhismus. Kathmandu: Meister Verlag.
    Und hier kann man sich auch einen Überblick verschaffen über die zahlreichen Gottheiten: https://de.wikipedia.org/wiki/…_und_zornvolle_Gottheiten
    Ein ausführlicher Beitrag über indische Gottheiten im Buddhismus aus einem anderen Forum: hier


    Ich wüsste ja gerne wie man diese hochkomplexe Systematik in buddhistischer Praxis anwendet!
    Im Verlauf dieses Threads wurde u.a. die Chenrezig-Praxis erwähnt und sog. Keimsilben.. mag mir das jemand mal näher erklären und gibt es da einen guten Link wo man diese zB Yidam-Praxis mal genau erläutert bekommt um das selbst umsetzen zu können?


    Womit steigt man punkto Gottheiten-Meditation am besten ein? Ich las des öfteren das die meisten Praktiken erst für Fortgeschrittene geeignet seien.