Beiträge von Emmanuel Goldstein

    Das Land hängt stark von der buddhistischen Richtung ab an die du glaubst.
    Wenn es Hinayana/Theravada ist, dann wäre Thailand eigentlich ideal, da man dort als Mönch quasi automatisch ein Visum bekommt.


    Natürlich solltest du nicht gleich schon zu beginn sagen dass du nach einem Jahr wieder entroben willst, aber WENN du dann nach einem Jahr wieder entrobst, ist dies nicht unbedingt ungewöhnlich, da viele sogar nach noch kürzerer Zeit wieder gehen :roll:


    Aber es stellt sich natürlich die Frage wo da dann der Sinn ist Mönch zu werden, wenn du eigentlich eh schon weißt dass es nicht wirklich was für dich ist und du dich bereits entschieden hast wieder aufzuhören bevor du überhaupt angefangen hast :roll:

    Nun, wenn ich auf mein persönliches Leben und auf meine Entwicklung, ganz egal ob spirituell oder säkular eingehen würde, dann müsste ich auch zwangsläufig auf meine verschiedenen Traumatischen Erlebnisse eingehen, die natürlich auch Teil davon sind. Ich habe kein Problem darüber zu sprechen, aber ich weiß aus meinen Gesprächen mit Hinayana (Theravada) Mönchen in Thailand, dass ich bei weitem nicht der einzige mit traumatischen Erlebnissen bin und daher wollen viele vielleicht auch nicht drüber sprechen - eben weil sie in ihrem Leben vielleicht auch etwas traumatisches erlebt haben.


    Manche der Mönche die ich kennengelernt habe sind eben auch genau deshalb überhaupt ins Kloster gegangen - eben weil sie aufgrund von Traumata mit der Außenwelt nicht zurecht kamen. Das ist natürlich nicht die richtige Motivation um Buddhist zu werden und daher hat das dann meistens auch nicht funktioniert und sie haben es meistens auch nicht wirklich durchgezogen und haben nach ein paar Jahren die Robe wieder abgelegt.


    Ich finde es sehr wichtig dass man nicht mit so einer unrichtigen Motivation kommt. Und obwohl ich zwar auch sehr traumatische Dinge erlebt habe, war es nie meine Motivation eine Religion wegen solcher Probleme zu lernen.


    Was mich angeht, ich wurde als kleines Kind über viele Jahre hinweg von meiner Mutter misshandelt und (auch sexuell) missbraucht. Ich komme nicht darüber hinweg das zu erwähnen, da sie auch gleichzeitig diejenige war die mich zum ersten mal in Kontakt mit (Laien) Buddhisten gebracht hat. Es gab auch Zeiten wo sie sich selbst verschiedenen religiösen und/oder spirituellen Bewegungen angeschlossen hat. Gleichzeitig war sie aber auch ein sehr radikaler Atheist und Kommunist und ein Funktionär in einer Kommunistischen Partei. Das klingt jetzt wie ein Widerspruch - ist es natürlich auch - aber wenn man bedenkt warum sich meine Mutter solchen Gruppen angeschlossen hat, dann ist es kein Widerspruch. Sie tat nämlich beides nicht weil sie von der Ideologie überzeugt war. Egal ob jetzt kommunistische Ideologie oder die damit in Widerspruch stehenden spirituellen/religiösen Ideologien - sie hat an BEIDES NICHT geglaubt. Sie trat diesen Gruppierungen vor allem deshalb bei weil sie einsam war und eine Gemeinschaft gesucht hat in der sie sozialen Halt findet. Natürlich hat sie mich dann auch gezwungen da mit zu machen so dass ich in solchen, teils sehr widersprüchlichen "Gemeinschaften" aufwuchs. Ich hab mich natürlich gesträubt so gut es ging, auch wenn sie mich dann nicht selten Krankenhausreif geschlagen hat. Aber ich konnte mit keinen dieser Dinge etwas anfangen.


    Das einzige wofür ich mich interessiert habe war Star Trek :) (die ursprüngliche Serie - mehr gab es damals noch nicht) - da mir der Fernseher die einzige Möglichkeit gab mich von meiner unschönen Kindheit abzulenken und ausserdem mochte ich die verschiedenen philosophischen und moralischen Fragen die immer in jeder Folge aufgegriffen wurden. Aber vor allem mochte ich die Figur von Spock - der es trotz seiner höchst irrational handelnden Mitmenschen immer schaffte trotzdem selbst logisch und rational zu handeln. Ich konnte mich damit identifizieren und wollte in gewissen Sinne das auch schaffen können. Also bin ich von meiner Mutter abgehauen und lebte dann schon sehr früh alleine und habe als ich dann älter wurde die ganzen Ideologien die mir meine Mutter aufzwang abgelehnt. Allerdings war ich gewissermaßen in einem Dilemma - da sie mir ja theistische und atheistische Ideologien gleichzeitig aufzwang. Also konnte ich mich nicht einfach nur blind-links rebellierend dagegen stellen - denn es war ja widersprüchlich - und ausserdem wollte ich ja sein wie Spock und alles zuerst möglichst logisch und möglichst objektiv abwägen.


    Die kommunistischen Ideologien kannte ich zwar schon, denn damit wurde ich mehr oder weniger eh indoktriniert und ich hielt sie aber dennoch eigentlich für gut. Also schaute ich sie mir nochmal an (das war auch die Phase in der ich natürlich auch sämtliche Bücher von George Orwell las - es gibt übrigens auch nicht nur 2 Bücher von ihm) und merkte nicht zuletzt als ich mir die eigentlichen Texte von Marx und Lenin nochmal genauer ansah, dass sie nur sehr, sehr oberflächlich gut klingen - in Wirklichkeit aber überhaupt nicht gut sind. Kommunismus war also nichts für mich, also schaute ich mir nochmal spirituelle Sachen an. Ich fasste das extrem weit und hatte natürlich keine Ahnung wie man an echte Schriften wie die verschiedenen buddhistischen Sutras rankommt (gab damals ja auch noch kein Internet). Also konnte ich mir lediglich verschiedene religiöse Bücher aus der Bücherei besorgen. Darunter natürlich auch buddhistische Bücher die ich natürlich nicht schlecht fand - aber es waren natürlich keine wirklichen buddhistischen Sutras, sondern nur Bücher die irgendwelche Mönche geschrieben haben und mit den eigentlichen Inhalten der verschiedenen Richtungen wenig bis gar nichts zu tun hatten - aber all das verstand ich damals noch nicht.


    Und da ich den Begriff "religiöse Bücher" extrem weit faste und mir natürlich auch möglichst alle Religionen anschauen wollte und natürlich ganz offen und objektiv sein wollte und gegen keine Religion diskriminieren wollte, besorgte ich mir so ziemlich JEDES "religiöse" Buch das ich finden konnte. Inklusive solcher "tollen" "religiösen" Bücher wie die "Satanische Bibel". Toll ist jetzt natürlich ironisch gemeint. Mit den egoistischen Aspekten konnte ich nichts anfangen - und da es die SATANISCHE Bibel war, waren so ziemlich alle Aspekte egoistisch :D Aber es gab auch durchaus einen "rituellen" Teil und ich stieß auf andere satanische Bücher mit Ritualen, Zaubersprüchen usw.. Und da ich mir ja alles objektiv anschauen wollte und sowieso nicht an diesen lächerlichen Hokus-Pokus-Quatsch glaubte, dachte ich probiere ich es mal aus und sag mal einen dieser "Zaubersprüche" auf. Es war irgend so ein "Zauberspruch" mit dem man für sich Geld oder Macht oder so was "her-zaubern" sollte. Noch bevor ich ihn zu Ende sprechen konnte bekam ich wahnsinnige Kopfschmerzen.


    Das hat mich extrem erstaunt. Ich probierte es noch ein paar mal und ich bekam jedes mal wenn ich anfing es aufzusagen wahnsinnige Kopfschmerzen - ich hab mich noch nie so sehr über Kopfschmerzen gefreut! :D Denn es war zwar nur so eine simple (und durchaus auch unangenehme Sache) aber es bewies mir dass die Welt nicht so rein materialistisch sein konnte wie es mir der Marxismus beigebracht hatte. Denn immerhin läßt sich das rein materialistisch nicht erklären. Ein paar Worte in einem Buch sollten nicht in der Lage sein einem tatsächliche, körperliche und sehr starke Kopfschmerzen zu geben. Jetzt sagt ihr vielleicht "ja ist doch ganz einfach, du hast halt drann geglaubt dass du dadurch Kopfschmerzen bekommen würdest, also hast du sie dir eben eingebildet". Aber das ist es ja. Ich hab ja eben bis dahin NICHT daran geglaubt dass selbst so etwas simples und unangenehmes möglich wäre. Ich habe eben NICHT an diesen Hokuspokus geglaubt und habe bis dahin völlig atheistisch und materialistisch gedacht. Dies führte mich dazu zwei Dinge zu tun.


    Erstens, schnell alle satanischen Bücher weg zuwerfen - denn es hat mir zwar geholfen meine rein materialistische Anschauung zu überwinden, aber immerhin sind Kopfschmerzen keine gute Sache und der Rest war auch nicht besser. Und Zweitens, mir nochmal die "wirklichen" religiösen Texte genauer anzuschauen. Also las ich die Bibel und später natürlich auch Teile der buddhistischen Schriften und so weiter. Wie ich schon bei meiner Vorstellung gesagt habe, würde ich mich nicht als religiös im engeren Sinne bezeichnen und auch nicht als "Buddhist" im engeren Sinne. Aber meine Erfahrungen haben mir geholfen wesentlich offener und aufgeschlossener für religiöse und spirituelle Dinge zu werden.


    Es gibt noch mehr. Ich habe jetzt etwa bei der Hälfte meines Lebens und meines Erfahrungs-- und Entwicklungsprozesses aufgehört und die zweite Hälfte noch gar nicht erzählt, aber das würde sonst zu lange werden.

    Ich trau mich kaum das zu posten, aber es ist ja nicht so dass so was nur von radikalen Islamisten gemacht wird und wurde.


    Hier sind ein paar Fotos aus der Kulturrevolution:


    (Ich habe sie zur Vorsicht absichtlich nur als Links eingefügt, für diejenigen die so was nicht sehen möchten)


    http://www.antique-chinese-fur…e-cultural-revolution.jpg
    http://www.visiontimes.com/uploads/2015/02/cultarl-rev-2.jpg
    https://de.pinterest.com/pin/321022279664129661/

    Ich denke die wichtigste Frage ist doch erst mal welche buddhistische Richtung du praktizierst und ob du sie monastisch praktizierst oder nicht. Denn die Anforderungen hängen SEHR STARK von diesen zwei Punkten ab.


    Falls du dich diesbezüglich noch nicht entschieden hast, solltest du dies zuerst tun, denn sonst kann man solche Fragen eigentlich nicht WIRKLICH anständig beantworten, da die Unterschiede sonst einfach zu groß sein können.


    Das heißt also du solltest dich zuerst für eine Richtung und für die Art und Weise wie du sie praktizierst (monastisch oder nicht) entscheiden. Dies solltest du machen BEVOR du anfängst (bzw. bevor du wirklich anfangen KANNST). Natürlich sind manche Richtungen auch mehr oder weniger ausschließlich monastisch.


    Vielleicht fängst du am besten damit an dass du einfach mal verschiedene Tempel/Klöster der verschiedenen Richtungen besuchst, dann hast du auch einen Vergleich was die Unterschiede/Gemeinsamkeiten und die verschiedenen Anforderungen angeht. Die jeweilige "Literatur" (bzw. besser gesagt die jeweiligen Sutren, da die ja wohl das wichtigste sind) hängen ebenfalls sehr stark von der jeweiligen Richtung ab.

    Wikipedia ist ein schwieriges Thema. Wenn ihr mehr als eine Sprache sprecht, dann ist euch sicherlich ja auch schon aufgefallen dass wenn man den selben Wikipedia Artikel in einer anderen Sprache ließt dort SEHR OFT etwas inhaltlich völlig anderes und im Widerspruch stehendes steht.


    Gerade bei politischen und/oder religiösen Themen sind die Unterschiede da teilweise ENORM. Das liegt natürlich nicht zuletzt an der jeweiligen Mentalität des jeweiligen Landes in dem die jeweilige Sprache am meisten gesprochen wird. Und so empfindet man MEISTENS die Version aus dem Land aus dem man selbst kommt am verlässlichsten. Allerdings bin ich nicht in Deutschland geboren, weshalb ich die deutsche Wikipedia auch nicht für verlässlich halte :D


    Bzw. ich finde ja dass krasseste Beispiel (was im weitesten Sinne auch ein "buddhistisches" Thema ist) ist dass Thema "Falun Gong". Während es auf der englischsprachigen Wikipedia eine friedliche religiöse Minderheit ist, welche von der Kommunistischen Partei systematisch verleumdet und vernichtet wird, ist es in der deutschen Wikipedia wohl eher eine Art fragwürdige "antikomunistische Sekte" welche die kommunistische Partei angreift :lol:


    Kennt ihr vielleicht noch mehr Wikipedia-Artikel (gerade auch zu "buddhistischen" Themen) wo sich die Versionen auf der Wikipedia widersprechen?